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Das Café Libertad Kollektiv kündigt seinen Gründern!

6. März 2014

cafe-libertadPresseerklärung: Nach einer 4:3-Machtübernahme im Café Libertad Kollektiv in Hamburg durch teilweise recht frische Kollektivmitglieder und unter eindeutigem Bruch der vereinbarten internen Kollektivvereinbarung (diese sieht einen Konsens bei gravierenden geschäftspolitischen Veränderungen und Entlassungen vor) Ende Dezember 2013 – wurden die drei Mitglieder mit anderen politisch-ökonomischen Ansichten arbeitsrechtlich gekündigt. Zwei Genossen sind Gründungsmitglieder des Importkollektivs für zapatistischen Kaffee (Import & Handel) in Europa. Sie sind seit 1999 an dem Betrieb nicht bloß maßgeblich finanziell beteiligt, sie haben ihn gegründet, finanziert – also in erheblichem Maße aufgebaut.

Ihnen wurde nun der Stuhl durch eine plötzlich neue Mehrheit im Betrieb vor die Tür gesetzt. Ohne vorherige interne Diskussion. Einem dritten Genossen wurde die Kündigung schriftlich mehrfach zu unterschiedlichen Terminen angekündigt. Alle drei Genossen, die weiterhin Mitglied der Genossenschaft und damit Miteigentümer der Cafe Libertad Kollektiv eG sind, wurden umgehend von der Arbeit „freigestellt“ – und durch Neueingestellungen, die politisch passender sind, ersetzt.

Wir protestieren gegen diesen Coup einer ganz bestimmten Personengruppe im CLK – es handelt sich schlicht und einfach um die Machtübernahme in einem wirtschaftlich seit nunmehr knapp 15 Jahren erfolgreichen Kollektivbetrieb. Hintergrund ist wohl der Blick auf die Ressourcen des Betriebes, der mit einer satten Eigenkapitalquote ausgestattet ist. Plötzlich wird dem Gründer des Kollektivs hintenherum vorgeworfen, falsch kalkuliert und eine fehlerhafte Finanzplanung aufgestellt zu haben … Und das, nachdem sich die jetzige Mehrheit der Genoss/innen in den kaum zwei Jahren ihrer Mitgliedschaft im Kollektiv so gut wie nie um die Finanzen gekümmert haben. Jedes Jahr wurden geringe Gewinne erwirtschaftet, jedes Jahr wurden die Löhne (aktuell 18 €/Std.) und der Urlaub auf sechs Wochen erhöht und jeweils Urlaubs- und Weihnachtsgeld in Höhe von 75% gezahlt. Und bei allen Prüfungen durch den genossenschaftlichen Prüfungsverband wurde konstatiert: Die Lage der CLK ist stabil!

Aus einem erklärtermaßen „anarchosyndikalistischem Arbeiterselbstverwaltungskollektiv“, das als Antrieb weder Gewinne erwirtschaften noch diese privatisieren wollte, soll nun ein „bewegungsnahes Projekt“1 werden: Die neue Kollektiv-Mehrheit entließ die beiden anderen  Genossen mit der Begründung, „ihr Blick sei zu sehr auf den Betrieb gerichtet“, stellte umgehend Szenefreunde ein und – erhöhte am 1. März 2014 die Bio-Kaffeepreise, ohne die neue zapatistischen Importen erst einmal abzuwarten, die erst im Juni-August eintreffen.2  Nun möchte man plötzlich doch Gewinne erwirtschaften.

Vordergründig wird natürlich erklärt, „die Liquidität der Genossenschaft“ abzusichern und um Rücklagen zu bilden. Genau das hat das CLK seit Jahren nachhaltig umgesetzt, nur verstand man sich bis dahin als „Non-Profit-Unternehmen“. Jetzt wird so getan, als wenn das „Projekt CLK“ – ein Kollektivbetrieb mit einem Jahresumsatz von über 1,5 Mio. EUR! –, wieder „politischer“ gemacht werden müsse, durch „Bewegungsnähe“. Welche „Bewegung“ das sein soll, ist zumindest fraglich, denn das CLK hat in den letzten zehn Jahren über 250.000 EUR an Fördergeldern zu über 90% an zapatistische Strukturen in Chiapas überwiesen … Was war daran „unpolitisch“ oder „bewegungsfremd“?

Das CLK hat mittlerweile mehrfach mitgeteilt, „in den nächsten Tagen eine ausführliche Stellungnahme zur Entwicklung bei Cafe Libertad“ verfassen zu wollen, um ihre Sicht des „Umbruchs Ende letzten Jahres“ zu erklären. Bisher ist das nicht erfolgt. Wie so oft – vermuten wir ein Aussitzen von Situationen durch den neuen Vorstand. Darauf nehmen wir nun keine Rücksicht mehr und machen diese illegitime Machtübernahme im Cafe Libertad Kollektiv bekannt.

Wir fordern die linksradikal-anarchistische Öffentlichkeit auf, gegen diese Machtanmaßung zu protestieren. Hier gebärden sich so genannte Genoss/innen wie stinknormale kapitalistische Unternehmer, die ohne Rücksicht auf Alter und Betriebszugehörigkeit unliebsame Kollektivmitglieder entsorgen. Das soll deren „Szene“ nun ruhig mitbekommen. Die ersten beiden Gütetermine vor dem Arbeitsgericht Hamburg haben bereits erfolglos stattgefunden. Das Gericht klärt jetzt die völlig neue Frage, inwiefern eine arbeitsrechtliche Kündigung eines am haftenden Kapital einer Genossenschaft beteiligten Mitgesellschafters überhaupt rechtens ist, denn keiner der drei gekündigten Mitglieder des CLK hatte einen Arbeitsvertrag, sondern sie wurden alle nach den bis dato ausgehandelten Konditionen der internen Kollektivvereinbarung beschäftigt.

• Protest-emails CLK: cafe-libertad [at] gmx.de
Kopien Eurer Protestschreiben bitte an: ask-​ham­burg [at] gmx.​org

Anarchosyndikalistische Gruppe Hamburg-Altona
Hamburg, den 6. März 2014

1: Siehe Erklärung „Zapatistischer Kaffeehandel“ vom 17.2.2014 an einen umfangreichen Mailverteiler aus Infoläden, Weltläden und Kunden des CLK

2: https://www.cafe-libertad.de/shop/index.php/blog/preise-und-autonomie-der–kooperativen

216 Kommentare leave one →
  1. Putschist permalink
    6. März 2014 19:39

    Wer ist wohl der neue CLK-Chef?
    Lechts oder rinks vom Anwalt …

    • (von der Website Cafe Libertad, 13.03.14) Café Libertad Kollektiv in neuer Zusammensetzung permalink
      15. März 2014 01:56

      Café Libertad Kollektiv existiert ab diesem Jahr nicht nur seit mittlerweile 15 Jahren in wechselnder Beteiligung, sondern arbeitet seit Februar 2014 erneut in einer neuen Zusammensetzung mit neuen Mitgliedern.Vorausgegangen war ein Konflikt innerhalb des Kollektivs um die Perspektive und Ausrichtung solidarischen Handels und der Genossenschaft. Café Libertad versteht sich auch in Zukunft als politisches Kollektiv.

      Der Konflikt entstand für alle überraschend im November 2013, als ein langjähriges Mitglied im Rahmen eines Kollektivtreffens seine mündliche Kündigung zum 31. Januar 2014 aussprach. Gleichzeitig wurde von diesem angekündigt, zukünftig an keinen Arbeitsbesprechungen und Plena mehr teilzunehmen, sowie eigene Genossenschaftsanteile und auch Darlehen von anderen Personen an die Genossenschaft Café Libertad von mehr als 100 000.- Euro zum 30.6.2014 kündigen zu lassen. Bereits zwei Wochen später wurde auf eigenen Wunsch und ohne geregelte Arbeitsübergabe der Resturlaub angetreten.

      Für das Café Libertad Kollektiv entstand durch die Art und Weise der Kündigung und den aus unserer Sicht unsolidarischen Umgang gegenüber den Kolleg_innen und der Genossenschaft, eine schwierige Situation. Verschärft wurde die Situation durch einen kurzfristigen Liquiditätsengpass aufgrund anstehender Vorauszahlungen für Kooperativen. Zudem wurde das notwendige gegenseitige Vertrauen, welches die Basis und Grundlage der Zusammenarbeit in einem Kollektiv bildet, erschüttert. Darüber hinaus wurde offenbar, dass verschiedene Arbeitsprozesse in der Vergangenheit leider intransparent geblieben sind und sich darüber Hierarchien im Betrieb entwickelt hatten.

      Um dieser Situation zu begegnen wurde eine externe Buchhaltung beauftragt und nach neuen Darlehen gesucht. Außerdem wurde eine Diskussion über die Perspektive vom Café Libertad Kollektiv im solidarischen Handel begonnen. Hierbei offenbarten sich unterschiedliche Zielsetzungen im verbleibenden Kollektiv. Während vier der Kollektivmitglieder Café Libertad als politisches, bewegungsnahes Projekt erhalten wollten, sprachen sich zwei der Mitglieder für eine ökonomischere Orientierung aus.

      In der Folge entwickelten sich zwei Gruppen, die mit jeweils eigenem Konzept den Betrieb weiterführen wollten. In mehreren Kollektivtreffen wurde daraufhin im Diskussionsprozess festgestellt, dass sich keine Seite mit der jeweils anderen eine weitere Zusammenarbeit und die Aufnahme von neuen Darlehen zur Finanzierung der anstehenden Importe vorstellen konnte. Das Kollektiv-Mitglied, welches bereits gekündigt hatte, erklärte in diesem Verlauf seine vorherige mündliche Kündigung als juristisch nicht bindend und zog diese zurück.

      Zur Klärung der inzwischen völlig verfahrenen Situation wurde schließlich eine außerordentliche Vollversammlung der Genossenschaft zum 23.12.2013 einberufen. Dies beinhaltete in der Konsequenz sowohl die Aufnahme neuer Kollektivmitglieder, um den Fortbestand vom Café Libertad Kollektiv zu gewährleisten, als auch die Kündigung einer der Gruppen zur Beilegung des unauflösbaren Konfliktes. Auf der Vollversammlung wurde durch die Mehrheit der Mitglieder die Fortführung von Café Libertad als bewegungsnahes, politisches Kollektiv im solidarischen Handel beschlossen.

      Wir halten diesen Umgang für sinnvoll und den einzig richtigen, basisdemokratischen Umgang in einer solchen Konfliktsituation. Das Gegenteil würde bedeuten, das nicht die Mehrheit der Beschäftigten und Genossenschaftsmitglieder, sondern die Mehrheit der aktuellen Kapitalanteile über die Zukunft von kollektiven Betrieben und Genossenschaften entscheiden. Wir bedanken uns bei allen die uns in dieser schwierigen Situation unterstützt und ihre Hilfe zugesagt haben.

      Café Libertad ist als Kollektivbetrieb und Genossenschaft nicht an einzelne Personen oder Privatbesitz gebunden und braucht auch kein Führungspersonal. Im Vordergrund steht für uns die politische Idee des solidarischen Handels als Alternative zum kapitalistischen Weltmarkt und die Unterstützung aufständischer, zapatistischer Gemeinden und widerständiger Kooperativen. Die direkte Solidarität mit sozialen Bewegungen und die Entwicklung widerständiger Netzwerke.
      Café Libertad Kollektiv ist darüber hinaus kein Unternehmen zugunsten privatwirtschaftlicher Interessen, sondern ein Projekt, das Bestandteil und Ort politischer und sozialer Bewegungen ist.

      Mit dieser Perspektive, neuen Mitgliedern und Darlehen, importieren wir in diesem Jahr bisher 7 Container Rohkaffee für ca. 600 000.- Euro aus Chiapas, Costa Rica und Honduras. Außerdem Olivenöl von griechischen Kollektiven zur Förderung selbstbestimmter Arbeit in Zeiten der Krise. Über den Solidaritätsfond Störtebeker unterstützen wir zudem Antifaschist_innen, Protestbewegungen und anarchistische Projekte in vielen Ländern und über den Fördertopf der Frauenkooperativen, feministische und queere Projekte.

      Der Konflikt innerhalb des Kollektives war nicht der erste in der 15 jährigen Geschichte von Café Libertad und wird möglicherweise auch nicht der Letzte gewesen sein. Selbstorganisierte Arbeit, insbesondere im Kollektiv, ist innerhalb kapitalistischer Verhältnisse und Zwänge kein widerspruchsfreier oder befreiter Raum, sondern bildet immer auch Herrschaftsverhältnisse ab. Umso wichtiger ist uns Transparenz, ein gemeinsames Bedürfnis nach gleichberechtigten Strukturen, ein selbstkritischer Blick auf sich selbst und ein solidarischer Umgang untereinander, als Basis und Klammer der gemeinsamen Arbeit.

      Diese Arbeit führen wir nun in neuer Zusammensetzung weiter und hoffen dabei auf eure Solidarität und Unterstützung im Sinne der beteiligten Kooperativen und widerständigen Gemeinden in Chiapas, der Frauenkooperative Aprolma und weiterer Projekte, die Kaffee für den täglichen Aufstand gegen die vermeintlichen Sachzwänge des Kapitalismus produzieren.

      Meldet euch wenn, ihr weitere Fragen oder Anregungen habt. Wir halten euch über die weitere Entwicklung gerne auf dem Laufenden.

      Café Libertad Kollektiv

      Donnerstag, 13. März 2014 16:07:51 CET – https://www.cafe-libertad.de/shop/index.php/blog/Cafe-Libertad-Kollektiv-in-neuer-Zusammensetzung

      • Lügen haben kurze Beine permalink
        15. März 2014 15:21

        Lügen haben kurze Beine und Verleumdungen ebenfalls.

        1. Seit jeher war die Situation der Vorfinanzierung schwierig – aber niemals haben wir deshalb die Preise erhöht!

        2. Die Unverfrorenheit, wie in dieser Erklärung Tatsachen verdreht werden, ist schon ein beachtliches Stückwerk orwell’scher Gutsprache. Zukünftig wird kein normaler Beschäftigter, Anarchist, Linker oder Autonomer mehr sich gegen eine Kündigung auflehnen dürfen, schließlich hat der Chef nur einen „unlösbaren Konflikt“ mit einer Kündigung gelöst …

        3. Und Hierarchien schafft mensch sich auch selbst, wenn man/frau sich für die ökonomischen Belange eines „Projektes“ nicht interessiert, solange wie der Lohn monatlich pünktlich kommt und eine Kalkulation jahrelang – trotz Schulung! – für die Mehrheit des Kollektivs «Böhmische Dörfer» gewesen sind. Man hätte sich ja bemühen müssen, anstrengen, Zusammenhänge kapieren. Und: auch 2013 wurde ein Gewinn erwirtschaftet, nur – die neuen Herrschaften kapieren es nicht. Da hilft eben auch kein externer Steuerberater, denn den müsste man a) verstehen und b) kann er nur Fragen beantworten, wenn der neue CLK-Vorstand sie stellen könnte …

        4. Erst heißt es, dass es im Kapitalismus Sachzwänge bzw. „keine widerspruchsfreien oder befreiten Räume“ gäbe und er eben „immer auch Herrschaftsverhältnisse abbildet“. Dann im Abspann, unterliegen die Kaffee-Kooperativen in Lateinamerika wohl nur „vermeintlichen Sachzwängen des Kapitalismus“ … Was denn nun, „vermeintliche“ oder reale Zwänge und „Herrschaftsverhältnisse“ – die dreifache Kündigung und Freistellung von Genossen ist sicherlich dem real existierenden Herrschaftszwang der neuen Mitglieder des CLK-Kollektivs zuzuschreiben und nicht vermeintlichen nicht existierenden Sachzwängen.

        5. Wir werden weiter um unsere Arbeitsplätze kämpfen und gegen unsere ENTEIGNUNG vorgehen. Niemand kann erwarten, das mit unserem Geld und dem befreundeter Darlehnsgeber/innen eine Geschäftspolitik durchgedrückt wird, die nur einem Ziel dient: der Selbstbeweihräucherung einer verkommenen Politi-Szene, die sich „bewegungsnah“ nennt, aber keinerlei Inhalte vertritt, sondern nur das eigene selbsggerechte Ego.

      • Der Bibliothekar der UU permalink
        16. März 2014 01:40

        Die neue Demokratie beim CLK – das ist wie in Ankh-Morpork: ein Mann, eine Stimme. Der Patrizier ist der Mann, und er hat die Stimme.

      • Viva la Blubberia permalink
        16. März 2014 13:55

        Den Vorfall habe ich hier bei Syndikalismus Blog bemerkt und die Entwicklung verfolgt. Dabei ist mir natürlich auch die Stellungnahme der Leute unter die Augen gekommen, die jetzt den Betrieb an sich gerissen haben, um ihn augenscheinlich runterzuwirtschaften. Vielleicht sind es einfach eingeschleuste Saboteure? Naja, das führt vielleicht zu weit, aber ich würde es im Hinterkopf behalten.
        Aber zurück zu dieser wunderschönen „Erklärung“ der Raubritter, die nun das Café Libertad besetzen:

        Ich habe diese Stellungnahme gelesen und – ich weiß jetzt nicht, ob das an mir liegt… – nicht den geringsten Inhalt herauslesen können.
        Da steht weder nachvollziehbar drin, wie es zu dem „Konflikt“ kam und auch nicht worin dieser konkret und praktisch bestanden hat.
        Es steht auch sonst nichts darin, was man wissen müsste, um sich vorzustellen, wie das da eigentlich genau und praktisch bei Café Libertad abläuft. Die Masse des ganzen Textes machen Floskeln aus, aneinandergereihter Szeneslang ohne Verbindung zur Realität, abstraktes Gefasel, welches auch von Angela Merkel so an Inhaltlosigkeit nicht übertroffen werden kann.

        Tatsächlich gibt es keine Stellungnahme, denn das da ist nur verheuchelte Politik ohne Inhalt. Man liest es und wird dumm davon.

      • 16. März 2014 22:33

        – deshalb hab ich schon lange unterschieden. – Zwischen Leuten, die sich „politisch“ verhalten, „Politik“ machen, und denen, die vor Ort Nachbarn oder Kollegen helfen, sich zu organisieren, „Gesellschafts-verändernd“ tätig sind und damit eher umwälzend.
        -. Das was hier beim CLK zum dritten Mal passiert. ist – ich wiederhole mich- einfach nur Putschismus. Macht erobern statt Macht zerstören. NICHT Anarchistisch. Bürgerliches Politikverständnis. „Szene“mässig weit verbreitet – bis in unsere Anarchistischen und Syndikalistischen Strukturen und es gehört gebrandmarkt und abgeschafft, genau wie die Politiker und Ränkeschmiede, bei denen wir schon vor der Glotze das Kotzen kriegen.
        Kein Wunder, dass solche Gestalten bei Kolleginnen und Kollegen mit dem Herz an der richtigen Stelle genauso wenig Vertrauen geniessen wie die „anderen“ Politiker.
        Daß man sich – trotz Erkennen der Methode – beim CLK nicht erfolgreich dagegen wehren konnte, gilt es so oder so aufzuarbeiten.
        Erst mal wünsche ich mir, dass erfolgreich gegen die zu Recht so genannte ENTEIGNUNG der rausgeputschten vorgegangen werden kann.

    • Putschist MM permalink
      26. März 2014 18:25

      Nun kann man mir auch über Fratzenbuch mal die Meinung sagen:

      https://www.facebook.com/pages/Cafe-Libertad-Kollektiv/220284321495234

      • 27. März 2014 00:28

        DIe ganzen Jahre vorher hatte Cafe Libertad jedenfalls das Zuckerberg-NSA-Netzwerk nicht nötig, merkt ihr das?
        wer sich auf Fratzenbuch verirrt hat, weiß schon großteils Bescheid über eure Politiker- „Haltung“ – schade, dass zum Boykott aufrufen nur den Zapatistischen Bauern schaden würde, aber ihr werdet bei euren Vorstellungen den Laden sowieso an die Wand fahren – oder um Spenden betteln wie die Putschisten vor euch auch.

  2. Erboster Kunde permalink
    6. März 2014 20:50

    Toll! Der Sorecher der Roten Flora: von ihrem Selbstverständnis her ein soziales, emanzipiertes Projekt, Michael Martin alias Florian Müller, durch einen Putsch
    sebsternannter GeschäftsFührer des CLK schmeisst Genossen aus denen, von ihnen aufgebauten gut laufenden Kollektivs, um daraus eine normal profitorientierte Firma zu basteln. er bringt ältere genossen dadurch in den“genuß“ von Hartz 4 und gefährdet durch seine “ große sachkenntnis“ auch noch noch die arbeitsplätze in Mexico und anderen Latinostaaten von Kaffeebauern. Ich hoffe, das sich auch die bürgerliche Presse für dieses“ sozialrevolitionäres“ und “ solidarisches“ Handeln interessiert. ganz spannend: er ist DER Sprecher der roten Flora.

    • Erboster Kunde permalink
      6. März 2014 21:22

      Entschuldigt bitte meine Rechtschreibung (Spontane Wut) defekte Tastatur

    • Bei der innergenossenschaftlichen Kritik hat man sich vor Subjektivismus, Willkür und Vulgarisierung der Kritik zu hüten; jede Meinungsäußerung muß auf Argumenten beruhen, die Kritik muß den genossenschaftlichen Aspekt betonen. permalink
      6. März 2014 23:20

      Wir sind durch die Fehler und Rückschläge belehrt, sind klüger geworden, arbeiten besser. Fehler sind in jeder Partei und bei jedem Menschen schwer zu vermeiden, aber wir wollen möglichst wenige begehen. Wenn ein Fehler begangen wurde, muß er korrigiert werden, und je schneller und gründlicher das geschieht, um so besser.

  3. rotewaldfee permalink
    6. März 2014 21:46

    Überall das gleiche Lied in linken Gruppen. Ich werde das Gefühl nicht los, wir haben es mit „Geschickten“ zu tun. Und dabei bin ich sonst garnicht paranoid 😉 Mein Lieblingskaffee bekommt einen bitteren Beigeschmack!

  4. DWMÜ - Kollekeltiv permalink
    6. März 2014 22:31

    Bäääääh Igittigitt

  5. Zur Frage des genossenschaftlichen Zusammenschlusses permalink
    6. März 2014 23:04

    Kritik soll zur rechten Zeit erfolgen. Man darf sich nicht angewöhnen, erst dann zu kritisieren, wenn etwas passiert ist.

    Wir müssen im Kampf gegen Subjektivismus, Sektierertum und Szeneschematismus zwei Gebote im Auge haben: erstens, „aus früheren Fehlern lernen, um künftige zu vermeiden“, und zweitens, „die Krankheit bekämpfen, um den Patienten zu retten“. Wir müssen alle früher gemachten Fehler schonungslos aufdecken und alles, was in der Vergangenheit schlecht war, wissenschaftlich analysieren und kritisieren, um künftighin umsichtiger und besser arbeiten zu können. Eben darin liegt der Sinn des Satzes: „Aus früheren Fehlern lernen, um künftige zu vermeiden“. Doch wenn wir Fehler aufdecken und Mängel kritisieren, besteht unser Ziel, ebenso wie das des Arztes, der eine Krankheit bekämpft, einzig und allein darin, den Patienten zu retten, nicht aber ihn zu Tode zu kurieren. Wenn jemand an Appendizitis erkrankt, entfernt der Arzt den Appendix und rettet so dem Patienten das Leben. Wir werden jeden, der einen Fehler gemacht hat, willkommen heißen und ihn von seiner Krankheit heilen, damit er ein guter Genosse wird, wenn er seine Krankheit nicht verbirgt, um der Behandlung zu entgehen, wenn er nicht so lange auf seinem Fehler beharrt, bis er nicht mehr zu kurieren ist, sondern ehrlich und aufrichtig den Wunsch zeigt, sich dem Arzt anzuvertrauen und sich zu bessern. Diese Aufgabe kann nicht erfolgreich gelöst werden, wenn wir uns gehen lassen und auf ihn dreinschlagen. Bei der Behandlung ideologischer und politischer Krankheiten darf man sich nicht grob verhalten, sondern muß ausschließlich nach dem Satz vorgehen: „Die Krankheit bekämpfen, um den Patienten zu retten“ ; nur das ist die richtige und wirksame Methode.

    • Szenescheiße permalink
      7. März 2014 20:08

      Das ist ein sehr guter Ansatz.
      Zu diesem Ansatz sind viele Perspektiven offen, bspw. Analyse der Krankheit „Anarchistische Szene“ im Hinblick auf den Einfluss durch das kleinbürgerliche Weltbild, aus syndikalistischer Sicht. Erst danach, wenn man das Ausmaß der mentalen und geistigen Defizite ausgemacht hat und eingehende Untersuchungen gemacht worden sind, am besten mit den im Übermaß vorhandenen Betroffenen, kann man voranschreiten und selbstorganisierte Therapiezentren aufbauen, in denen die schwerwiegendsten Probleme gelöst werden.
      Allem voran sollte zur eigenständigen Entwicklung einer Persönlichkeit erzogen werden, denn die größten Probleme – wie zum Beispiel fehlendes perspektivisches Denken, Rigorismen, Dogmatismus und der ganze linke, aufgesetzte Stylescheiß – rühren daher, dass kein Ich vorhanden ist und es entwickelt sich auch kein Ich, weil diese Dinge einen Fortschritt im Geist verhindern. Eine Art „Teufelskreis“.

      Ich denke als erste Gegenpropaganda müsste man einen Film drehen, der ähnlich dem einfachen, aber sehr guten Film „Totem“, den Zuschauer auf die geistige Zerrüttung hinweist, die in Szenekreisen alles lähmt – von bekloppten Unterstrichen, Bildungslosigkeit, Studententum, über Probleme mit der eigenen Sexualität, Veganismus und anderen Persönlichkeitsstörungen zu Depressionen, Phobien usw.
      Auf jeden Fall muss klar werden, wie die „Anarchisten“ heute vom Föderalismus im Verhalten und im Geiste abgerückt sind, weil ihnen die Prinzipien mehr wert geworden sind, als die Menschen und wie sie dadurch dem Kleinbürgertum und dem (linkskapitalistischen) Zentralismus auf den Leim gegangen sind. Aber das muss sich alles entwickeln, da kann man eigentlich so genau noch nichts zu sagen.
      Fakt ist aber, wenn sich Föderalismus entwickeln soll, muss das Werkzeug ihn zu erreichen – der Anarchismus Syndikalismus zuerst repariert werden – Politik, Weltkriege, Kapitalismus, Christentum und Kleinbürgertum, die über uns hinweggegangen sind, können nicht spurlos geblieben sein – diese Spuren gilt es unerbittlich auszumerzen und damit auch den Großteil des existierenden Szenescheißdrecks.
      Denn die Szene ist nicht der Patient – der Mensch dahinter ist es. Wenn er eine höhere Kulturstufe erreichen will, muss diese politversaute Drecksszene, müssen ihr Denken, ihr Verhalten, ihre Pauschalisierungen, sterben.

      Erst dann kann man langsam Genossen und Genossinnen dazu erziehen, ein würdevolles Dasein zu fristen und erst dann sind Menschen da, auf die man sich dauerhaft verlassen kann. Sonst wird es ewig mit der Politik so weiter gehen und damit auch mit dem Wahn.

  6. Spatz vom Dach permalink
    7. März 2014 01:14

  7. 7. März 2014 18:22

    hallo,

    auf der café libertad-homepage wird eine andere genannt als die hier angegebene, dort steht info[a]cafe-libertad.de
    sind beide mailadressen richtig?

  8. wiebke richter , david gienapp permalink
    8. März 2014 18:35

    Wir sind empoert! Wie ist es nur moeglich, nach so vielen Jahren erfolgreicher Arbeit mit so miesen Trix erfahrene Arbeiter und Genossen vor die Tuer zu setzen! Wir waren immer so stolz auf Cafe Libertat, endlich ein antikapitalistisches Unternehmen, gleiche Rechte, gleiche Pflichten fuer alle mit sehr guten sozialen Absicherungen. Wo gibt es das sonst noch in unserer heutigen Arbeitswelt…. Menschlich und ideologisch betrachtet ist dieser Rausschmiss eine Katastrophe, sowohl fuer die drei Genossen als auch fuer die mexikanischen Kaffeebauern.
    Wir protestieren auf das schaerfste gegen diese kapitalistischen Machenschaften und fordern zum Boykott des Cafe Libertat auf, solange die drei Genossen nicht zu ihrem Arbeitsplatz zurueck koennen. Ein Cafe Libertat ohne diese Genossen ist fuer uns nicht vorstellbar. Diese drei Genossen haben unsere volle Solidaritaet.
    Schwarz-rote Gruesse von den Empoerern!

    • Le Frog permalink
      10. März 2014 06:19

      Die von euch so heißgeliebte Firma heißt übrigens Cafe Liberta*d*.

  9. Anonymous permalink
    9. März 2014 17:52

    Dann kann das ASK / ASG / VAB Ham­burg-​Al­to­na und die UnterstützerInnen ja jetzt mal zeigen, was für eine gute Gewerkschaft sie sind. 🙂

    • Robert permalink
      10. März 2014 12:24

      der Anfang ist gemacht – siehe Presseerklärung

      • 12. März 2014 15:21

        leider hat café libertad bisher nicht auf die von mir an beide mailadressen gesendete mail geantwortet.
        vielleicht wäre es sinnvoll, wenn ihr die presseerklärung und weitere hintergründe breiter streut, z.b. auf den beiden indymedias.

  10. Bakunins Hofgang permalink
    11. März 2014 23:23

    Anmerkung Syndikalismus: Das hat nichts mit dem Thema zu tun. Poste es bei Realsatire oder so 😉

  11. 12. März 2014 19:49

    Stellungnahme der FAU Hamburg: Ist Café Libertad noch zu retten?

    In den letzten Jahren hatte man immer wieder von Querelen beim Hamburger Kaffee-Kollektiv ‚Café Libertad‘ gehört, in deren Verlauf regelmäßig Kollektivmitglieder (unfreiwillig) das Kollektiv verließen. Nun scheint es auch den Mitbegründer und langjährigen Vorstand der ‚Cafe Libertad e.G.‘ selbst erwischt zu haben. In einer ‚(Presse-) Erklärung‘ fordert er via ASK-Altona (‚Anarchosyndikalistische Gruppe Hamburg-Altona‘) die ‚linksradikal-anarchistische Öffentlichkeit‘ auf, ihn in seinem (arbeitsrechtlichen) Kampf gegen die eigene Kündigung zu unterstützen.

    Das Café Libertad Kollektiv wurde 1999 von Mitgliedern der Hamburger FAU gegründet. Primäres Ziel war die Unterstützung des zapatistischen Aufstands durch Import und Vertrieb von zapatistischem Kaffee in Deutschland. Zweites Ziel war der Aufbau eines von den Arbeitenden selbstverwalteten Kollektivbetriebs, der über die Existenzsicherung der Kollektivistas hinaus keinen wirtschaftlichen Zweck haben, sondern etwaige Überschüsse zur Unterstützung zapatistischer oder ähnlich gelagerter Projekte verwenden sollte.

    Nach einiger Zeit entstanden Meinungsverschiedenheiten im Kollektiv, die sowohl das Kollektiv, als auch die damalige Hamburger FAU in zwei Lager spalteten. Da das Kollektiv nicht in der Lage war, diese Differenzen konstruktiv zu lösen, kam es zuerst zu einer Reihe von Austritten aus der FAU-Hamburg und dann 2008 zu einer ersten ‚Säuberung‘ bei Café Libertad, in deren Verlauf die letzten verbliebenen FAU-Mitglieder aus dem Kollektiv heraus geworfen und durch neue Kollektivmitglieder ersetzt wurden. Meinungsführer der Mehrheitsfraktion (d.h. der bei Café Libertad verbliebenen Kollektivistas) war der damalige Vorstand der ‚Café Libertad e.G.‘.

    Bereits 2012 stand die nächste ‚Säuberung‘ an. Diesmal musste die Mehrheit (!) gehen. 6 von 9 Kollektivmitgliedern verließen Café Libertad (wiederum unfreiwillig, wie zu hören war) und einige gründeten ‚Aroma Zapatista‘, ebenfalls ein politisch motivierter Kollektivbetrieb, ebenfalls mit dem Ziel der Unterstützung der zapatistischen Bewegung durch Kaffee-Import und Vertrieb. Es waren vornehmlich die neuen, nach der ersten Spaltung angeworbenen Kollektivistas, die gehen mussten, obwohl sie in der Mehrheit waren. Über die Gründe und Umstände dieser zweiten Spaltung ist wenig bekannt, da vertraglich Stillschweigen vereinbart wurde. Man kann nur darüber spekulieren, wer da was zu verheimlichen hatte und wem dieser ‚Maulkorb‘ nützlich war.

    Nun, gerade 2 Jahre später, die dritte ‚Säuberung‘. Und diesmal muss derjenige gehen, der jahrelang maßgeblich genau die Politik betrieben und gerechtfertigt hat, deren Opfer er nun selbst geworden ist. Und nun hören wir auf einmal Klartext über die Vorgänge bei Café Libertad, zumindest aus seiner Sicht. Nun soll die Öffentlichkeit helfen, die jahrelang nichts wissen sollte über die Konflikte bei Café Libertad. Das ist natürlich lächerlich. Jetzt wäre es wichtig, eine Stellungnahme der Mehrheit zu hören. Die jedoch schweigt – trotz gegenteiliger Ankündigung – noch immer. Unabhängig davon jedoch ist die bei Café Libertad offenbar nach wie vor geübte Praxis, Konflikte durch Beseitigung einer (der schwächeren) Konfliktpartei zu lösen, nicht akzeptabel.

    Kollektivbetriebe sind nicht nur ‚Non-profit-Unternehmen‘ im Interesse politisch oder gesellschaftlich wünschenswerter Ziele. Sie wollen auch die Lohnarbeit überwinden. Ein Kollektivbetrieb gehört allen Kollektivistas gemeinsam, weil die Firma den nicht als ‚Lohn‘ ausgezahlten Teil Ihrer Arbeitsleistung darstellt. Deshalb bedeutet der ‚Rauswurf‘ eines Kollektivmitglieds nicht nur den Entzug der Existenzgrundlage (was u.E. schon schlimm genug wäre), sondern stellt auch die Enteignung seines Anteils an der Firma, d.h. eines Teils seines Arbeitsprodukts dar. Solange wir nicht über ein Netz von Kollektivbetrieben verfügen, die einen Ansatz zu echtem Gemeineigentum darstellen und zwischen denen Kollektivistas wechseln können, muss dieser Aspekt berücksichtigt werden. Der ‚Rausschmiss‘ stellt die ‚ultima ratio‘ des Umgangs mit einem Kollektivmitglied dar. Er kommt nur dann in Frage, wenn alle anderen Möglichkeiten zur Konfliktlösung (von denen es einige gibt) erfolglos waren. Keinesfalls jedoch ist der ‚Rausschmiss‘ einer Fraktion des Kollektivs durch eine andere akzeptabel. Im Falle eines unlösbaren Konflikts zwischen zwei Fraktionen ist die Teilung des Kollektivs/Projekts/Betriebs das Mittel der Wahl.

    Wie kann es nun weitergehen bei Café Libertad? Das hängt natürlich in erster Linie von den Vorstellungen des aktuellen Kollektivs ab. Liebes Café Libertad-Kollektiv: Äußert euch! Mit einem Jahresumsatz von über einer Million Euro ist Café Libertad kein Fliegenschiss. Die in der Erklärung des ASK beschworene ‚linksradikal-anarchistische Öffentlichkeit‘ hat allerdings ein Recht darauf zu erfahren, was bei euch vor sich geht. Und bei strategischen Entscheidungen über die Zukunft von Café Libertad hat sie auch ein Recht darauf, dass ihre Meinung gehört wird, schon gerade, wenn ihr ‚bewegungsnah‘ sein wollt.

    FAU Hamburg, 11.3.2014

    • Robert permalink
      12. März 2014 21:42

      was ich beim Abgang vor zwei Jahren als Außenstehender mitbekam: nach unzähligen Diskussionen und Mediationen waren die Konflikte nicht zu lösen und daraufhin ging die Mehrheit und ein Teil von ihnen gründete einen neuen Betrieb (und den nicht vom Taschengeld). Sie gingen, nicht ’sie müßten gehen‘ …. Moderne Legenden…

      • Folkert permalink
        13. März 2014 09:59

        Genau so ist es.

        Die FAU Hamburg behauptet weiterhin dreist, daß die beiden letzten FAU-Mitglieder im Oktober 2008 „gefeuert“ wurden und damit eine erste „Säuberung“ im CLK stattfand. Das ist mehr als eine fette Lüge. Da ihr Konzept von Gourmet-Kaffee und eigener Röstanlage und ihre Vorstellung von Zusammenarbeit nicht mit der Auffassung der übrigen Kollektivmitglieder übereinstimmte (es gab ausführliche Moderation u.a. durch zwei FAU-Genossinnen), erpreßten sie das CLK und gingen freiwillig.
        Natürlich – gegen Zahlung einer Abfindung, dreimonatiger Freistellung und sofortiger Rückzahlung ihrer elterlichen Kredite. Und – um es deutlich zu machen – ich bin mittlerweile auch bereit, alle vorhandenen Dokumente zu veröffentlichen, die eben diesen Sachverhalt zweifelsfrei beweisen. Die FAU Hamburg reklamiert seit damals, einen „Arbeitskampf“ gegen das eigene Kollektiv geführt zu haben. Nur, wenn man sich selbst „kündigt“ und letztlich um die Aufhebung der Beschäftigung nachsucht (bettelt), um Arbeitsamtskohle zu kassieren, dann hat eine interne gesellschaftsrechtliche Auseinandersetzung stattgefunden, mehr aber nicht.

        Die zweite Runde von Abgängen erfolgte im Februar 2012 – erneut gab es internen Streit darüber, wie man das CLK ausrichten möchte. Da die vertraglich fixierte Trennung eine Verschwiegenheitserklärung enthält (die ich nicht unterzeichnen wollte, an die ich aber gebunden bin!), darf ich über die Gründe und die nachfolgenden wirtschaftlichen Konsequenzen für das CLK nichts sagen. Aber klar ist, daß die sechs austretenden Genoss/innen nicht mit leeren Händen den Laden verlassen haben. Und nur vier von ihnen haben eine Konkurrenz-Genossenschaft gegründet.

        Über die Erfolge der abgespaltenen Kollektivbetriebe könnt ihr Euch ja leider wenig informieren, weil sie keine Informationen über ihre geschäftlich-ökonomischen Erfolge mitteilen. Dafür gibt es sicherlich Gründe.

        Allein – „Ökonomismus“ mag nicht überzeug. Nur, wenn die eine Firma die von der FAU Hamburg so hochgelobte „Aufhebung der Lohnarbeit“ für Kollektivmitglieder in Scheinselbständigkeit und die Mitsprache in Abhängig vom eingezahlten/haftenden Kapital macht – und die zweite Abspaltung nicht einmal ihre abgetrennten Ex-Genoss/innen mit Lohnzahlungen und Umsätzen über Wasser halten kann, naja … dann hat das CLK sicherlich vieles „falsch“ gemacht. Es war nämlich erfolgreich.

        Und hier mag auch der Grund für unseren Rausschmiß liegen. Wir haben ohne vorherige Diskussion und Moderation unsere Kündigungen bekommen (real und angedroht) – und wurden umgehend „freigestellt“. Vordergründig ging es auch hier darum, ob das CLK seinen Lieferanten-Genossenschaften in Chiapas, Honduras und Costa Rica – unabhängig von der unterschiedlichen Kaffee-Qualität und Bio-Zertifizierung – gleiche und höhere Preise zahlen soll. Das das bei gleichbleibend hohen Einkommen im Kollektiv und dem Konkurrenzdruck im Kaffeemarkt hierzulande schwerlich auf Dauer möglich sein wird, wurde ignoriert. Die Minderheit wurde – und hier stimmt der stalinistische Begriff erstmals! – „rausgesäubert“.

        Da die neue Geschäftsführung/Vorstand bzw. das „Kollektiv“ sich nicht auf eine außergerichtliche Einigung eingelassen hat (das CLK machte nicht einmal den Versuch eines Angebots, sondern forderte von den Genossen, die man entlassen wollte, eigene Vorschläge, wie sie die Firma ’störungsfrei und reibungslos‘ in die Hände der neuen Machthaber übergeben zu gedenken). Das taten diese nun nicht, denn sie verweigerten den Genossen einfach das Mitspracherecht und zahlten ihnen bis heute nicht ihre Darlehn aus.

        So geht das eben. Wir schmeißen Euch raus (Arbeitslosigkeit mit 59 ist besonders lustig!) und arbeiten aber mit Euren Geldern weiter …

        Recht befremdlich ist übrigens im FAU Hamburg-Text, daß sie sich wohl ein auskömmliches zukünftiges Zusammenwirken mit dem neuen CLK-„Kollektiv“ vorstellen können, da die Ursache aller Konflikte (der böse Gründer) ja nun entlassen wurde. Dazu fordert die FAU Hamburg nur eine Erklärung über die Gründe des Rausschmisses … Nach ihrer eigenen Lesart im Text und in ihrem FAU-Hamburg Kollektivbetriebepapier sind sie ja bei einem Rausschmiß einer Gruppe/Minderheit für die Trennung des Kollektiv/Projektes. Dies fordern sie jetzt nicht. Abgesehen davon haben die beiden bisherigen Abspaltungen eindeutig bewiesen, daß man einen Kuchen sicherlich gerecht (brüder- und schwesterlich) teilen kann, eine Firma aber eben nicht so ohne weiteres.

        Okay, die anstehenden Arbeitsgerichtstermine sind der 30. Juni und der 11. Juli 2014. Ein dritter Termin wird sicherlich folgen. Das entlassende Kollektiv hat übrigens der angebotenen arbeitsrichterlichen „Moderation“ bis heute nicht zugestimmt. Sie sind auf Tauchstation gegangen und hoffen, daß dieser Konflikt im Sande verläuft. Darauf dürfen sie sich aber ganz bestimmt nicht verlassen.

      • Immerrechthaber und Vornesitzer permalink
        13. März 2014 12:54

        Geschichte wiederholt sich nicht,
        doch manchmal reimt sie sich,

      • 13. März 2014 14:02

        die Darstellung von Folkert an dieser Stelle kann ich so bestätigen.
        Habe die Entwicklung jeweils kopfschüttelnd brühwarm mitgekriegt
        Da kein Käffchen auch keine Lösung ist, und man die Kaffeeerzeugnisse der vorherigen Putschisten auch nicht empfehlen kann, kauf ich den CLK-Espresso, bis vor Gericht das letzte Wort gesprochen ist. Sollte die Putschistenseite gewinnen, muss ich wohl umsteigen , davon abgesehen, dass die neue Crew den Laden sowieso andie wand fahren würde – so wie die argumentieren, wird das nix ausser Heulen und Zähneklappern.
        Und die Kooperation mit den zapatistischen Kaffeebauern wegen Machtgelüsten an die Wand zu fahren ist sowieso das letzte.
        das interessante ist – die ersten, von der Hamburger Fau völlig unkritisch gesehenen! – waren von Familie her reich und wollten, dass der Betrieb nach ihrer Facon geht oder dass CLK zerschlagen wird, die 2. kamen aus der Autonomenszene und konnten besser intrigieren als kooperieren, und die jetzt kommen im Grunde auch aus der selben Automatenecke.. .. das bleibt noch spannend!
        nur, Lügen und Gerüchte halten sich leider ziemlich lange.

    • Fragender Affe (die drei anderen halten sich das Maul, die Ohren und die Augen zu!) permalink
      13. März 2014 21:59

      Wer schreibt denn da?

      Die ‚Kunst des Scheiterns‘ e.V. oder etwa der AS-Flügel der FAU Hamburg oder der antideutsche?

      Hätten P & S damals die Teilung des Kollektivs vorgeschlagen, statt heulend/türschlagend und nicht-anwesend den Import von Rohkaffee verbieten zu wollen (2008), sich also wie richtige Genoss/innen verhalten und hätte die FAU Hamburg beizeiten VOR den anstehenden Konflikten (die sie ja selbst vorhersahen, wie sie anmerken) ein KOLLEKTIV-Pamphlet verfasst, wäre diese Basisgewerkschaft sicherlich heute schlauer und es wäre uns einiger Stress erspart geblieben. Aber: kollektiv-unfähige Selbstdarsteller können eben nicht kooperieren. Andere behaupten, hier wären zwei Alpha-Männchen aneinander gerasselt. Können die entscheiden, die beide kennen oder kannten.

      Aber es ist eben schwer ehrlich zugeben, daß Genoss/in manchmal erst hinterher schlauer geworden ist. Denn wer hätte in der FAU Hamburg geglaubt, daß Pferde vor einer Ampel oder Apotheke kotzen und antideutsche FAU-Wimpel vor der Toten Flora flattern würden?

      Und wenn Don Quijote weiterhin erklärt, er wäre seinerzeit entlassen und gar enteignet worden, dann verrät er nur seine lumpige Gesinnung – mit Papas Erb-Kohle protzen und andere für sich malochen lassen, das kann ihm gut.
      Es wird ihm aber nicht gut bekommen auf Dauer.

      Die gesamte Szene wartet nur auf die Kollektivierung der Immobilien von Klaus&Klaus-Fuzzi Old Rock, damit es baldigst ein FAU-Seniorenheim und die Datsche auf Malle zum Erholungsheim für ausgepowerte FAU-Kameraden werden kann … da können wir ebensolange drauf warten, wie auf Joe Hills Rückkehr vom Mars.

      Alles klar, das war wieder daneben. Wir wollen doch liebrr argumentieren, oder?

  12. ehemaliger Stammkunde permalink
    12. März 2014 20:08

    mir antworten sie seit Wochen schon nicht mehr….höchstens auf Bestellungen….aber noch nicht mal wenn ich dazu Anmerkungen oder Fragen habe….

  13. Neutral... permalink
    14. März 2014 08:08

    Gescheitert ist hier wohl die kollektive Idee…Deutsche Gerichte werden´s wohl richten, wenn dann Recht gesprochen wird……
    Einseitige Schuldzuweisungen überraschen nicht und was mensch so aus Hamburg hört, war es wohl nie ein Musterbetrieb der Hoffnung macht…

    Und ich habe mir immer eingebildet, dass es einen Konsens gab, keine Einzelheiten über das Auseinanderfallen des Kaffekollektivs zu nenne… Das war naiv, genau wie die Idee der Kollektivprobleme als Gegenmodell blind zu vertrauen.. Geld korrumpiert, Geld verdirbt, Schiffe verpesten die Luft, Kaffe wächst nicht vor der Haustür und abgerechnet wird zum Schluss.. . .Vielleicht haben alle an dem Disaster ihren Anteil, hier und anderswo werden wir das nie erfahren, da Selbstkritik ausgeschlossen… Alle erzählen uns, was sie alles richtig gemacht haben, auch im Sinne ihrer Utopie.. die letztendlich gescheitert ist.

    • Neutral... permalink
      14. März 2014 08:20

      Verwundert:
      Vordergründig ging es auch hier darum, ob das CLK seinen Lieferanten-Genossenschaften in Chiapas, Honduras und Costa Rica – unabhängig von der unterschiedlichen Kaffee-Qualität und Bio-Zertifizierung – gleiche und höhere Preise zahlen soll. Das das bei gleichbleibend hohen Einkommen im Kollektiv und dem Konkurrenzdruck im Kaffeemarkt hierzulande schwerlich auf Dauer möglich sein wird, wurde ignoriert.

      Ich nehem diese Zeilen zu Kenntnis, war es doch Folkert, der mir in einem Vortrag erzählt hat, warum Biozentrifizierung für CLK keinen Sinn macht, kurze Zeit später kam sie doch. Er hat mir erklärt, dass der eigene Kaffee sowieso immer Bio wäre. Scheinbar dann doch nicht…

      • Folkert permalink
        14. März 2014 11:01

        @ Neutral

        Es ist schon ein Unterschied, ob der Kaffeeanbau auf Treu&Glauben pestizidfrei erfolgt – oder eben mit einen (imperialen) amerikanisch-europäischem Bio-Zertifikat. Der deutsche Bio-Kunde möchte die Zusicherung durch ein entsprechendes Zertifikat. Wir als CLK legten anfangs keinen Wert darauf, weil wir den zapatistischen Bauern vertrauten.

        Mit einem Bio-Zertifikat können aber höhere Preise erzielt werden, ergo wollte die erste zapatistische Cooperative Mut Vitz seinerzeit diese Zertifizierung (auch auf Druck der US-Käufer). Aber auch dieses sollte ich eigentlich erklärt haben.

        Mal abgesehen von den doch sehr unterschiedlichen Lebensbedingungen und Lebenshaltungskosten in Honduras, Costa Rica und Chiapas/Mexiko gibt es eben auch Qualitätsunterschiede beim Kaffee. Das alles auszugleichen vermag sicherlich kein CLK. Diese antikapitalistische Sichtweise machen -leider- weder hier die Käufer/innen noch die Bauern und Bäuerinnen in Lateinamerika mit. Dieses Bewußtsein zu ändern, haben weder das CLK, die „Szene“, noch sonstwer geschafft.

        *

        Und was die Utopie angeht – ich würde nie behaupten, keine Fehler begangen zu haben. Du scheinst aber wohl lieber in einem kapitalistischen Betrieb mit miesen Konditionen zu knechten als mal die Höhen und Tiefen eines solventen Kollektivbetriebes erlebt zu haben. Die Mehrzahl derjenigen Menschen, die vom CLK gehört haben, sehen unser Modell nicht als gescheitert an, weil es eben andere Regeln im Umgang gab.
        Wenn diese Spielregeln gebrochen werden, darf man sich wohl noch empören.

        Man kann sich aber natürlich auch für „neutral“ erklären oder wie es neulinks zu sein scheint, sich einer Stellungnahme mit den Worten zu entziehen: „Da gibt es sicherlich auch eine andere Sichtweise.“

        Natürlich gibt es die – nur die sollte stimmig sein.

        Möchte mal sehen, wenn Du Deinen Job gekündigt bekommst, was Du sagen würdest, wenn Dir dann angebliche „Genossen“ lapidar mitteilen: „Naja, vielleicht hatte der Chef ja Recht … ich bin da mal neutral!“ Denn vielleicht gab es sogar betriebswirtschaftliche Gründe, Dich rauszuschmeißen. Einer wäre, daß sich der Chef Deinen Lohn nicht mehr leisten kann, weil er sich sonst keinen neuen BMW kaufen kann …

  14. Anton permalink
    14. März 2014 12:30

    Liebe Rest-/Neu-/Besser-Kollektivistas vom Café Libertad Kollektiv,

    nach den News auf eurer website stoßen mir doch einige Gedanken auf, die ich gerne loswerden und in den Topf der div. Diskussionen werfen möchte.

    Schon im ersten Satz der Stellungnahme schreibt ihr etwas von neuer Zusammensetzung und neuen Mitgliedern. Das ist doch wohl so nicht richtig. Die einzigen neuen Mitglieder sind die, die ihr nach dem Rausschmiss der anderen neu eingestellt habt. Dabei frage ich mich, wie man aus einer Genossenschaft, in der Genossen ihr gespartes, geerbtes oder wie auch immer zusammengehaltenes Geld investiert haben und aktiv im Kollektiv damit arbeiten, jemanden „entlassen“ kann? Das wirft eine bezeichnendes Licht auf eure neue Haltung zum Kollektivgedanken. Nicht Auseinandersetzung, Diskussion, Kritik/Selbstkritik, Entwicklung, Konsens – sondern, das passt mir nicht, mit euch will ich nicht mehr spielen, jetzt werfen wir euch raus… Bezeichnend ist dabei auch, dass euer neuer Vorstand, der ja eben nur Vorstand einer Genossenschaft ist (sowas braucht’s dabei eben), sich in der Öffentlichkeit gerne mit stolzgeschwellter Brust als der neue „Geschäftsführer“ vom CLK präsentiert. Damit schafft ihr die gescholtene Hierarchie, die ihr den Entlassenen vorwerft selber. Vielleicht sollte ihm mal jemand sagen, dass es in einem Kollektiv/ einer Genossenschaft eben keinen Geschäftsführer gibt.

    Was ihr in den News (warum erscheint das eigentlich nur auf der website und warum richtet ihr keinen blog dazu ein???) an Details zu internen Abläufen als Argument anführt treibt mir noch größere Fragezeichen in den Kopf. Ein kurzfristiger Liquiditätsengpass ist in einem Betrieb zum Ende des Geschäftsjahres ein ziemlich normaler Vorgang und kein Argument für eine Verschärfung der Situation. Intransparente Arbeitsprozesse, wie ihr es nennt, entstehen, wenn sich jemand weigert Prozesse zu verstehen, zu hinterfragen und für sich selber transparent zumachen. Es liegt in der Verantwortung jedes einzelnen im Kollektiv, Arbeitsprozesse zu verstehen und ggf. nachzuvollziehen. Was ihr als Hierarchien bezeichnet, hat eher etwas mit eurer Weigerung zu tun eben diese Prozesse und Abläufe im Betrieb zu verstehen und zu verinnerlichen, als mit tatsächlicher Hierarchie im Sinne einer traditionell kapitalistischen Betriebsführung. Auch und gerade ein Kollektiv sollte sich nach den Fähigkeiten und Kenntnissen der einzelnen Mitglieder orientieren. Das sich dabei der eine vielleicht als der bessere Buchhalter und der andere als der bessere Lagerist herausstellt hat erstmal nichts mit Hierarchie zu tun, sondern eben mit individuellen Fähigkeiten und auch der Bereitschaft sich mit neuen Aufgaben im betrieblichen Ablauf auseinanderzusetzen.

    Den größten Widerspruch in eurer Argumentation sehe ich in der Gegenüberstellung CLK als politisches, bewegungsnahes Projekt versus einer „ökonomischeren Orientierung“ zu sehen. Ja, war der Betrieb denn bisher nicht ökonomisch? Und was heißt ökonomischere Orientierung? Entweder CLK hat bisher ökonomisch gehandelt und war in der Lage Gewinne zu erwirtschaften, die neben einer anständigen Bezahlung der Kollektiv-Mitglieder auch die finanzielle Unterstützung politischer Projekte realisieren konnten oder eben nicht. Was ihr da treibt ist ein typisch kleinbürgerlicher Versuch, sich als die „besseren“ Kollektivistas in der Szene zu verkaufen. Der ganze Tenor eurer Erklärung ist jammerndes Selbstmitleid, das mit keinem Wort auf die eigene Verantwortung für die Situation eingeht. Mit Scheinargumenten formuliert ihr eine Presseerklärung mit Standardfloskeln, die in der Szene Mitleids-Solidarität erzeugen soll. Ökonomie muss dabei als Synonym für den bösen Kapitalismus herhalten – es soll der Eindruck erweckt werden, eine „Ökonomisierung“ wie ihr es nennt, würde bedeuten, dass Mitglieder des Kollektivs sich vermehrt in die eigene Tasche wirtschaften (und sich dann das Einfamilienhaus und den Mercedes vor der Tür davon kaufen).
    Das ist, ehrlich gesagt, eher eine Angst, die ich bei euch Verbliebenen habe.
    Dabei ist Ökonomie nicht weiter als eine Ansammlung bestimmter Gesetzmäßigkeiten nach denen ein Betrieb nun mal funktioniert – unabhängig ob es einem passt oder nicht. Was ihr macht, ist einem Viertaktmotor die Ventile auszubauen, weil ihr sie irgendwie nicht versteht und ablehnt. Dass der Motor danach nicht mehr läuft, liegt nicht an seiner Bösartigkeit, sondern an eurem Unwillen seine Gesetzmäßigkeiten zu verstehen…

    Die Arbeit im Kollektiv ist hart und anstrengend, sie führt nicht zu kleinbürgerlicher Bestätigung der eigenen Selbstverliebtheit, sondern fördert den gegenseitigen Respekt, die Achtung des anderen als Individuum (mit allen Schwächen und „Macken“) und führt letztendlich weg von der kleinbürgerlichen Vorstellung des erfolgreichen Einzelnen. Bei euch scheint mir die Bewegungsnähe vorwiegend darin zu bestehen, in der Szenekneipe, der Roten Flora (aka. ROFL) oder sonstwo, die wattierten Schulterpolster beklopft zu kriegen und die Bestätigung zu erhalten, was für tolle Hechte (und Hechtinnen) ihr seid. Alles in allem führt ihr einen Kampf gegen euer Kindheitstrauma und wollt euren Vätern beweisen, dass ihr es eben doch zu „etwas gebracht“ habt. Dazu passt dann auch der Rausschmiss eines alten Genossen, der den Betrieb unter großem physischem, wie psychischem Einsatz zu dem gemacht hat, was er heute ist. Das ist der Königs- und Vatermord einer klassischen Tragödie, hat aber mit Kollektiv, selbstbestimmtem Leben und freien Menschen nichts zu tun.
    Ihr hättet wenigstens soviel „Arsch in der Hose“ haben sollen, CLK zu verlassen und einen eigenen Betrieb nach euren Vorstellungen aufzubauen, statt sich ins gemachte Nest zu setzen und mit der Kohle der anderen euren „anti-kapitalistischen“ Spielplatz aufzumachen.

    Die Freiheit ist kein schöner Traum,
    sie ist auch keine freie Meinung.
    Die Freiheit ist kein Freiraum,
    die Freiheit ist Beteiligung!

    Für mich wird es Zeit den Planeten CLK zu verlassen und sich nach einer neuen Quelle für guten Kaffe aus solidarischem Handel umzusehen.
    Macht’s gut und danke für den Kaffee!

    • Bonaventura permalink
      14. März 2014 16:17

      Genau auf den Punkt gebracht!

    • Robotnik permalink
      28. Februar 2015 13:49

      Exakt analysiert.

      Es kann keinen richtigen Kollektivismus im realexistierenden Kapitalismus geben, höchstens temporär – bis das primatologische Erbe durchbricht. Der Spaltpilz ist ein soziologisches Gewächs

  15. Roland permalink
    14. März 2014 12:31

    In der Stellungnahme vom CLK soll der Anschein erweckt werden, es habe Diskussionen gegeben.
    Dies ist falsch, es hat keine Diskussionen im Plenum gegeben. Bereits Anfang Dezember wurde das Kollektiv für gescheitert und die Kollektivvereinbarung für ungültig erklärt. Dies geschah einseitig und ohne Diskussion. Desweiteren wurde angekündigt, die bereits angekündigten Kündigungen nach Arbeitsrecht durchzuführen.
    Entscheidet selbst ob so ein Verhalten basisdemokratisch ist.

    Roland

    • Anton permalink
      14. März 2014 16:06

      Das erinnert irgendwie an Pofalla. Wenn’s mir nicht passt, erkläre ich kurzerhand das Kollektiv für gescheitert und damit auch eine Kollektivvereinbarung für obsolet. Wenn die Basis die Demokratie für beendet erklärt, muss die halt sehen wo sie bleibt. Tja, reden muss man schon miteinander – auch wenn’s weh tut. Und die Konsequenzen muss man (er-)tragen und Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen. Da kommt keine Mutti auf den Spielplatz und verspricht dass alles wieder gut wird.

  16. Mutti permalink
    14. März 2014 14:24

    Klar, die Antideutschen sind Schuld…..und die mit dem vielem Geld…..Folkert! Sehr gut!

    • Vati permalink
      14. März 2014 15:44

      Finde ich auch. Das hat Folkert gut dargelegt. Schön das du es sofort verstanden hast. Daumen hoch! Sehr gut! Du bist kein dummer Mensch!

  17. Kind permalink
    14. März 2014 16:17

    die wollen doch nur spielen…

  18. Es geht auch anders permalink
    16. März 2014 23:33

    Como la CNT AIT socializo la Madera, Industrias de la edificación , Madera y Decoración

    • Prima permalink
      17. März 2014 08:19

      eine deutsch synchronisierte Version des Film wäre hilfreich gewesen – nicht jeder spricht/versteht spanisch, und dann kommt ihm/ihr das spanisch vor…

      • Immerhin permalink
        17. März 2014 20:00

        Immerhin Zwischentitel auf Schwedisch.

      • Prima permalink
        18. März 2014 13:40

        Tack för tipset

  19. Analyse permalink
    18. März 2014 08:05

    Schon vor rund 4 Wochen zirkulierte das Schreiben einer Gruppe „ZapatistInnen aus Norddeutschland“ durch die Szene, die offensichtlich aus der Nähe die Probleme beim CLK beobachtete und mich aufforderte, „bitte Stellung zu beziehen“. Ich sollte beim CLK meinen Einfluss geltend machen, damit nicht eine „Prozessflut“ „große Teile des in den letzten Jahren erwirtschafteten Geldes“ vernichtet. Auf anonyme Aufforderungen dieser Art reagiere ich ja nicht, und die Sachinformationen waren auch viel zu dürftig, um mir irgendeine Meinung zu bilden.

    Jetzt haben beide Seiten ihre Karten auf den Tisch gepackt und die üblichen Verdächtigen haben ihren Senf dazu gegeben. Es wird Zeit für eine Analyse:

    Einigkeit besteht anscheinend darüber, dass mehrere Alt-Genossen arbeitsrechtlich gekündigt und des Hauses verwiesen wurden. Das finde ich als Unternehmer mit etwas Erfahrung in diesen Dingen irritierend. Jurist bin zwar ich nicht, aber trotzdem ein paar Einschätzungen zur rechtlichen Lage. Aufnahme und Entlassung von Mitgliedern einer Genossenschaft richten sich nach der Satzung der Genossenschaft. Da der Vorstand / Geschäftsführer nicht nach Genossenschaftsrecht vorgegangen ist, ist in der Satzung entweder keine Regelung enthalten (das wäre rechtswidrig nach Genossenschaftsgesetz § 68) oder sie eignet sich nicht für seine Absichten. Neben der Satzung existiert anscheinend auch eine „Kollektivvereinbarung“. Diese hätte eine rechtliche Wirkung, soweit sie dem Gesetz und der Satzung nicht widerspricht und sie durch Beschluss der Generalversammlung der Genossenschaft für verbindlich erklärt ist. Dies müsste aus den Protokollen der Generalversammlung ersichtlich sein. Mir drängt sich die Vermutung auf, dass die Arbeitsgerichte bei den schon angesetzten Terminen (Beitrag „Folkert“ vom 13. März 2014) die arbeitsrechtlichen Schritte des CLK bzw. seines Vorstands für nichtig erklären werden.

    Unabhängig von jeder juristischen Kaffeesatzleserei ist das CLK schon jetzt in der Pflicht, für die Befriedigung rechtlicher Ansprüche der entlassenen Genossen und darüber hinaus die damit verbundenen Prozessrisiken bilanztechnische Rückstellungen zu bilden. Außerdem sind deutliche Mehrkosten durch doppelte Löhne (Alt-Genossen und Ersatz) sowie Outsourcing (Buchhaltung, Beitrag „Website Cafe Libertad, 13.03.14“) absehbar. Bei den bekannt engen Kalkulationsmargen im Handel ist das neue CLK schon vor jedem Prozess dabei, „große Teile des in den letzten Jahren erwirtschafteten Geldes“ zu vernichten und seine wirtschaftliche Handlungsfähigkeit einzubüßen. Unter Berücksichtigung der saisonal anfallenden Zahlungen an die Lieferanten ist eine Insolvenz durchaus vorstellbar. Dazu gleich mehr.

    Nehmen wir einmal an, dass die Entsorgung der Alt-Genossen rechtlich und wirtschaftlich noch machbar ist, so stellt sich die Frage nach dem Fortbestand des Unternehmens. Das CLK ist ein Handelsunternehmen, d. h. ein Makler, der mit drei Partnern kooperiert: den Lieferanten, den Kunden und den Geldgebern. Ein erfolgreiches Unternehmen muss die Beziehungen zu allen drei Partnern in ein Gleichgewicht bringen. Ist das in der jetzigen Lage noch möglich?

    Das Verhältnis zu den Lieferanten: Es steht die Behauptung im Raum, das neue CLK werde „unabhängig von der unterschiedlichen Kaffee-Qualität und Bio-Zertifizierung gleiche und höhere Preise zahlen“ (Beitrag „Folkert“ vom 13. März 2014). Nun, da zeichnen sich wohl keine Probleme mit den Lieferanten ab.

    Das Verhältnis zu den Kunden: Die Kunden möchten möglichst hochwertigen Kaffee zu möglichst günstigen Preisen kaufen. (Ja, das ist der bürgerliche Wirtschaftsansatz. Aber bei einem Unternehmen, das eindeutig über eine enge Solidaritätsszene hinaus agiert, muss man so ansetzen.) Werden die Bio-Kunden eine Quersubventionierung der Nicht-Bio-Produkte, die sich zwangsläufig aus einer Einheitspreispolitik auf der Lieferantenseite ergibt, akzeptieren, tolerieren oder ignorieren? Hat die jetzt durchgeführte Preiserhöhung einen Einfluss auf das Marktverhalten? Das ist buchstäblich Kaffeesatzleserei und fällt in den Sektor unternehmerisches Risiko, aber ein Risiko ist es. Wird die Außendarstellung des CLK, z. B. auf dieser Seite, einen Einfluss auf das weitere Kundenverhalten haben?

    Das Verhältnis zu den Geldgebern: Ein Handelsunternehmen dieser Größe und Struktur ist ständig auf Kredite zur Zwischenfinanzierung angewiesen. Und da reden wir nicht über Kleingeld, sondern über solide sechsstellige Beträge. Die Kreditgeber kalkulieren das Risiko, ihren Einsatz zu verlieren, und bestimmen danach ihre Zinserwartung (auch Linke brauchen eine Altersversorgung). Die gekündigten Genossen ziehen ihr eigenes Geld natürlich ab (Beitrag „Lügen haben kurze Beine“ vom 15. März 2014). Das gilt auch für ihre Angehörigen (die berüchtigten „reichen Eltern“). Wer wollte es ihnen verübeln. Also befindet sich das neue CLK auf Geldsuche (Beitrag „Website Cafe Libertad, 13.03.14“). Aber wer wird einem Kaufmann Geld anvertrauen und zu welchen Konditionen, der als erste Maßnahme eine externe Buchhaltung beauftragt, weil er seinen eigenen Betrieb als „intransparent“ bezeichnet? (Beitrag „Website Cafe Libertad, 13.03.14“) Wir sind die neuen verantwortlichen Kaufleute, aber die Sache mit dem Geld, die verstehen wir gerade nicht! Da muss man schon wirklich „reiche Eltern“ oder sehr naive Freunde haben, bei denen die Freundschaft dann aber auch bald aufhört. Banken sehen sich das handelnde Personal jedenfalls an, und bei seiner gegenwärtigen Selbstdarstellung sind für das CLK bei der nächsten Prüfung der Kreditlinien Schwierigkeiten absehbar.

    So, das war jetzt ein ganz seltsamer Beitrag. Kein Wort über den Anarchosyndikalismus, über schöne Absichten im fairen Handel oder solidarisches Handeln unter Genossen. Nur ein paar Anmerkungen über die Realität von Betrieben im real existierenden Kapitalismus. Die gefeuerten Alt-Genossen haben das CLK als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR, d.h. mit persönlicher unbegrenzter gesamtschuldnerischer Haftung) gegründet und groß gemacht. Sie haben dabei zwei Dinge bewiesen: dass sie ein Handelsunternehmen aufbauen können (Befähigung) und dass sie persönlich Verantwortung übernehmen (Charakter). Dergleichen mag man für bürgerliche Sekundärtugenden halten. Aber die ewige Leier vom bösen System, das für die Pleite von Alternativbetrieben allein verantwortlich zu machen ist, kann ich wirklich nicht mehr hören. Wir werden sie vom CLK bald wieder aufgetischt bekommen.

    Schlussbemerkung: Das Vorgehen des neuen CLK ist nicht neu und ungewöhnlich. Einen wirtschaftlich gesunden Betrieb bei günstiger Gelegenheit mit minimalem Einsatz übernehmen und die tatsächlichen Kosten der Übernahme aus dem Vermögen des übernommenen Unternehmens bedienen, notfalls auch auf den (noch) guten Namen des Unternehmens Kredite aufnehmen, das ist ein Geschäftsmodell, das in der großen Wirtschaft oft mit dem Stichwort Hedgefonds in Verbindung gebracht wird. Verboten ist das nicht, aber ehrliche Kaufleute machen so etwas auch nicht. Der besondere Charme eines Kollektivbetriebs besteht im Endspiel. Falls der Betrieb die Belastungen nicht aushält und sich in Richtung Insolvenz bewegt, tauschen erfahrene Investoren die Geschäftsleitung aus und der letzte in der Kette darf die zivil- und gegebenenfalls strafrechtlichen Konsequenzen ausbaden. Im Kollektivbetrieb führt man viel eleganter ganz basisdemokratisch eine Rotation der völlig unbedeutenden Vorstandsfunktion ein. Kennt ihr die Reise nach Jerusalem …

    • Anonymous permalink
      18. März 2014 12:48

      Treffer – versenkt

    • @ Analyse: ein nüchterner und präziser "Kaffee-Satz(ungs)-Leser" permalink
      18. März 2014 13:56

      Danke, sehr richtige Analyse. Auf dem gleichen Hintergrund schrieb ich auch am 13. 4. unter „noch’n Kunde“ die Prognose, dass die mit der Putsch-Mentalität den Laden an die Wand fahren werden unter beschriebenem Heulen und Zähneklappern.

  20. raimund permalink
    21. März 2014 08:58

    das richtige wäre gewesen schon bei dem ersten krach das ganze equipo von cl auszutauschen.doch das ya basta bündniss war unfähig dazu und hielt den cl leuten die stange.beim 2.krach wurden schweigegelder gezahlt an die jetzigen aroma-zapatista leute.das ist ganz klar veruntreung von geldern,die den zapatistas gehören.also eigentlich gehören nun beide läden boykottiert.leider…

    • Analyse permalink
      21. März 2014 14:47

      Der Begriff der Veruntreuung ist hier unangebracht. Sicher ist die Spaltung eines Kollektivs unter Zahlung von Ausgleichsgeldern ärgerlich. Andererseits arbeiten anschließend zwei Kollektive weiter, die, zumindest dem Grundsatz nach, ein ähnliches Ziel verfolgen. Wie erfolgreich, steht immer auf einem anderen Blatt. Viel häufiger haben wir doch den Fall, dass vergleichbare Projekte an Unfähigkeit der Beteiligten und ständiger Misswirtschaft scheitern – gute Absichten, aber keine marktgerechte Umsetzung. Vor diesem Hintergrund sind gewisse Reibungsverluste, die bei der Spaltung eines Kollektivs zwangsläufig entstehen, zu verschmerzen. Ich stimme dir insofern zu: so etwas tut weh. Die Problematik ist den Beteiligten in der Vergangenheit durchaus bewusst gewesen (vertragliche Verschwiegenheitsverpflichtung). Über die wirtschaftliche Qualität der Projekte Cafe Libertad und Aroma Zapatista und Art und Umfang ihrer Solidaritätsarbeit kann man sich aus ihren Jahresabschlüssen bzw. den Prüfberichten des Genossenschaftsverbandes dazu informieren. Erst unter Betrachtung der Gesamttätigkeit kann man gegebenenfalls den Begriff der Veruntreuung in den Mund nehmen und zum Boykott des einen oder anderen aufrufen. Im Übrigen sollte man nicht vergessen, dass Cafe Libertad sich niemals als reines Solidaritätsprojekt verstanden hat, sondern immer auch sichere und angemessen entlohnte Arbeitsplätze schaffen wollte. Ich stimme mit den Gründern des CLK überein, dass nur auf diesem Wege bei einem Projekt dieser Größenordnung die erforderliche Kontinuität zu gewährleisten ist. Diesen Weg kann man ablehnen, damit geht man das Risko des fortwährenden Dilettantismus ein, das bei Umsätzen in der Größenordnung wie bei Cafe Libertad vielleicht nicht so günstig wäre.

      Der jetzige Konflikt läuft anscheinend nicht auf eine Spaltung in zwei arbeitsfähige Kollektive hinaus, sondern auf die endgültige Entfernung jener Kräfte aus dem Kollektiv, die 15 Jahre lang den Betrieb getragen und gewährleistet haben. Es besteht die Gefahr, dass damit das gesamte Projekt scheitert, womit niemandem gedient ist. Die jetzige Führung des CLK hat mit dem Versuch, die Trennung von den Alt-Genossen als rein arbeitsrechtlichen Vorgang zu gestalten, anscheinend die Absicht verbunden, die maximalen Entschädigungszahlungen an die gefeuerten Genossen nach den Maßstäben des Arbeitsrechts zu begrenzen. Soll man da jetzt die sparsame Verwendung der Mittel loben, oder die miese Behandlung der Genossenschaftsgründer tadeln? Das muss jeder für sich entscheiden.

    • Folkert permalink
      21. März 2014 15:07

      raimund

      tut gerade so, als wenn das YA PASTA-Netzwerk das Cafe Libertad gegründet hätte. Als es 1999 entstand, gab es weder dieses Netzwerk noch hat sich jemals das Netzwerk finanziell an dem Kollektivbetrieb beteiligt (wie auch? Nur wer Genosse in der Genossenschaft ist kann/konnte arbeitendes Kollektivmitglied werden). Es wurden auch niemals Schweigegelder gezahlt, sondern Abfindungen und Freistellungen.
      Aber so ein Typ wie Du, versteht sicherlich auch hier nicht den Unterschied.

      Veruntreuen kann man auch nur Gelder, indem man sie jemandem anderen stiehlt. Die deklarierten Fördergelder haben mit dem Betriebskapital und den gesetzlich vorgeschriebenen Rücklagen (schau mal ins Genossenschaftsgesetz!) nichts zu tun, aber auch das übersteigt eben den „bewegungsnahen“ Horizont diverser Schlaumeier.

      Wäre mal gespannt, ob die zapatistische Bewegung (wo auch immer) einen Betriebsverlust übernehmen würde, wenn die aktuell agierenden Klugscheißer von Nicht-Ökonomistas den Betrieb an die Wand fahren. Mit Pech ist dann aber schlicht das privat eingebrachte Kapital (Geld) und die jahrelange Arbeit – weg.
      Aber das ist ja nicht Dein Geld und Deine Arbeit und nicht das von Netzwerk.

      Ganz bestimmt wäre es sinnvoll, das komplette Ya Pasta-Netzwerk auszutauschen und zu boykottieren – oder die Handlungsreisenden in Sachen „Befehlend gehorchen“ setzen sich mal auf eine richtige kleine Schulbank und lernen was, nämlich wie man revoluzzt und dabeit noch den eigenen Heiligenschein putzt.

    • Robert permalink
      23. März 2014 00:04

      ach Raimund, es ist doch schön, das du so ein gefestigtes Weltbild hast – alles Selbstbediener bei Café Libertad und die Guten sitzen im Ya Basta Netz…erschreckt es dich, wenn ich dir sage, das die Erde um die Sonne kreist und die Erde keine Scheibe ist?

  21. gefunden: Streit bei Cafe Libertad permalink
    21. März 2014 11:36

    Streit bei Cafe Libertad
    von Gerrit

    Nun in neuer Zusammensetzung?

    Seit einiger Zeit kursieren Gerüchte und nun auch Erklärungen und Kommentare im Netz über neuen Streit im Café Libertad Kollektiv (1).

    Bekannt geworden ist, dass der Vorstand der Genossenschaft zu Jahresbeginn zwei arbeits- rechtliche Kündigungen ausgesprochen hat. Das Restkollektiv, das Café Libertad seit März als “bewegungsnahes, politisches Projekt” weiterführt, betrachtet den Streit anscheinend als gelöst.

    Worum geht es bei diesem Streit?

    Im letzten Jahr agierte das Kollektiv im Spannungsfeld zwischen politischen Vorstellun- gen und ökonomischen Erfordernissen eines Betriebes, das – wie aus vielen Kollektiv- betrieben bekannt – zu zähen, oft lähmenden Diskussionen führte.
    Angebliche Hierarchien – seien es versteckte, verinnerlichte oder zugewiesene – taten ihr übriges. Durch die ständigen Auseinandersetzungen zermürbt, erklärte im Oktober der Betriebsgründer und Buchhalter seine Kündigung, nahm sie aber bereits Anfang Dezember wieder zurück.

    Diese sogenannte Kündigung, die außerdem nur schriftlich rechtlich wirksam geworden wäre, nahmen die Befürworter eines bewegungsnahen, politischen Projektes zum Anlass, die Macht in Café Libertad zu übernehmen, um ihre Vorstellungen gegen eine „ökonomi- schere Orientierung” durchzusetzen.

    Dies gelang mittels der Besetzung des Vorstandspostens der Genossenschaft im Oktober – eine Funktion die in Café Libertad bislang nur der Form halber bestand. Dann bestä- tigte eine knappe Mehrheit in einer außerordentlichen Generalversammlung kurz vor Weihnachten ihren Kurs als bewegungsnahes, politisches Projekt und gab sich einen Freibrief für Kündigungen in einem nun so bezeichneten “unlösbaren Konflikt”.

    In Konsequenz erteilte der Vorstand nun gegen den Buchhalter und ein weiteres seit Gründung mit Café Libertad verbundenem Mitglied schriftliche Kündigungen, die aus Sicht des Chefs eines Kleinbetriebes auch keiner Begründung bedürfen, und drohte per e-mail einem weiteren Mitglied mit Kündigung. Alle drei wurden dann gleich freigestellt.

    Diese Minderheit verstand die Entwicklung als Bruch des Kollektivvertrags, nach dem Änderungen der Geschäftspolitik und Einstellungen bzw. Entlassungen nur einstimmig beschlossen werden können. Entscheidungen ohne Konsensfindung widersprechen auch dem zapatistischen Prinzip des “gehorchend befehlen”.

    Nun ist viel Porzellan zerschlagen. Gegenseitige Vorwürfe machen die Runde. Dies zeugt auch von persönlichen Verletzungen im letzten Jahr, die das Kollektiv nicht bewältigen konnte.

    Wie weiter?

    Die heraus gedrängten Kollektivmitglieder sehen ihre Arbeits- und Genossenschafts- rechte verletzt, fordern ihre dem Betrieb gewährten Darlehen zurück und haben beim Arbeitsgericht Klage eingereicht. Der Vorstand ließ über seinen Anwalt vor Gericht er- klären, das Arbeitsverhältnis sei wie in einer Mietergenossenschaft zu betrachten, wo Mietrecht und Mitgliedschaft auch entkoppelt werden könnten.

    Zwar ist die Argumentation, dass man als Beschäftigter seine Arbeit miete, absurd; jedoch wurde so zumindest anerkannt, dass die heraus gedrängten Kollektivmitglieder weiterhin Genossenschaftsmitglieder sind.

    Nun drohen bald außergewöhnliche finanzielle Belastungen. Daher hat das Restkollektiv zur Bildung von Rücklagen am 1. März die Bio-Kaffeepreise um 3% erhöht. Ein Betriebs- konzept ist hieraus von außen dennoch nicht erkennbar.
    Dies könnte die langjährige, partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Partnerkooperativen in Chiapas und Mittelamerika gefährden.

    *Gerrit, Mitgründer von Café Libertad, bis Februar für den Import verantwortlich und weiterhin Genossenschaftsmitglied

    1) Erklärung des Café Libertad Kollektivs vom 14.03.14:
    http://www.cafe-libertad.de/shop/index.php/blog/Cafe-Libertad-Kollektiv-in-neuer-Zusammensetzung

    Erklärung der Anarchosyndikalistischen Gruppe Hamburg-Altona vom 6.03.14:
    syndikalismus.wordpress.com/2014/03/06/das-cafe-libertad-kollektiv-kundigt-seinen-grundern

    VON: GERRIT – http://www.scharf-links.de/114.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=43272&tx_ttnews%5BbackPid%5D=113&cHash=b02c45e8af

  22. raimund permalink
    23. März 2014 11:34

    ach robert schade das deine leitung so kurz ist: es sind eben auch leute vom yb netz die sich da bedient haben! und jetzt groß auf ´zapatismus ´machen. zb wurde aus vielen linken läden der cl kaffee verbannt und durch ihren kaffee ersetzt.fragen zu den ganzen vorgängen werden nicht beantwortet! hat das was mit neuem zapatistischen politikverständniss zu tun? nach 20 jahren aufstand hat das von denen keiner kapiert!
    zapata und ramona würden sich im grab umdrehen…

  23. Ricardo PLM permalink
    23. März 2014 12:22

    «Denn die zu schnellen Bewunderer und die plötzlich Überzeugten sind selten das Salz der Erde.» B.Traven (Dans l’État plus libre du monde, 1919)

    Richtig ist, dass „die Leute vom YB“ sich komplett auf die Seite der AZ Stinkstiefel geschlagen und wie ihr oberster Politfreak Luzze öffentlich gegen das CLK gehetzt haben. Da hat keiner was zu gesagt, auch Raimund nicht.

    Diese unkritischen YB-Nachbeter verstehen nicht einmal die politische Haltung einer „kritische Solidarität“ zur zapatistischen Bewegung, das grenzt für sie an Gotteslästerung und der Personenkult um eine niemals gewählte Führungsriege der EZLN nimmt bereits bizarre Formen an. Jeder geistige Furz wird für Literatur und schlimmer noch – als politische Anleitung verstanden …

    Und was das tolle neue „zapatistische Politikverständnis“ angeht, da frage mal nach, warum die erste zapatistische Kaffeekooperative MUT VITZ sang- und klanglos vom Erdboden verschwunden ist. Es gibt bis heute keine Antwort, weil es auch hier – bei den wahren Helden in Chiapas – Veruntreuungen und Manipulationen gibt. Aber da würde das Weltbild eben völlig ins Wanken geraten.

    Auch die Position des Pfeifenkopfes Sub Marcos zu „den Anarchisten“ ist äußerst merkwürdig. Um die kleine zapatistische Schulbank drücken zu dürfen, müssen sich Anarchos vorher erstmals schriftlich äußern und die Vorbehalte der anderen Linken (Stalinisten z.B.) und der „bürgerlichen Medien“ gegen Libertäre zerstreuen.

    Das hat auf jeden Fall die Brüder Flores Magón zum Rotieren gebracht.

  24. Boykott Boykott Boykott permalink
    28. März 2014 11:23

    ❗ Boykott Boykott Boykott ❗

  25. Folkert permalink
    28. März 2014 19:18

    Nun ist auch die dritte Kündigung erfolgt.

  26. raimund permalink
    30. März 2014 11:34

    den stoff gibts auch hier:
    http://www.caffezapatista.it/soggettiiva.htm

    • Folkert permalink
      31. März 2014 10:41

      Glaube kaum, dass diese italienischen YA BASTA-Kommis in der Lage sind, Dir Kaffee nach Deutschland zu schicken.
      Und wieviel Geld „veruntreuen“ sie, wenn sie keine Löhne bei ihren Preisen zahlen?

  27. kirsche permalink
    1. April 2014 18:47

    Folkert: wenn die Zapatistinnen scheisse sind, ebenso Ya Basta, die Autonomen, Deine ehemaligen Genossinnen, die FAU, Aroma Zapatista, die Rote Flora usw. wieso möchtest du überhaupt weiter in diesen Strukturen arbeiten?

    • 1. April 2014 22:15

      schmiert euch euer bürgerliches „Dann geh doch“ in die Haare – was falsch ist, gehört benannt.
      … weil man solche gravierenden Widersprüche nicht totschweigen kann und an der Kritik dieser Strukturen ansetzen muss, wen man überhaupt gesellschaftlich weiterkommen will. Ich seh ja ein, dass bürgerliches Politikverständnis das anders sieht – aber meinetwegen dürften eher die endlich mal gehen, die ein klares Miteinander immer verunmöglichen.. Grrr.

    • Analyse 2 permalink
      3. April 2014 12:19

      Liebe(r) Kirsche, wenn man derartige Schlussfolgerungen zieht, sollte man vorher die vorliegenden Informationen (aus diesem Forum) analysieren und nicht auf der Grundlage willkürlicher Behauptungen urteilen. Im Einzelnen zu Deinen Behauptungen:

      „Zapatistinnen sind scheisse.“: Ich finde nichts dergleichen in den Diskussionsbeiträgen von „Folkert“. Er hat allerdings festgestellt, dass er bei wirtschaftlichen Problemen des CLK nicht mit finanzieller Hilfe der zapatistischen Genossenschaften rechnet (21.03.14). Das ist im fairen Handel aber kein Vorwurf, sondern Voraussetzung: Es geht um Netto-Transfer von Geld aus Europa nach Chiapas.
      Ya Basta: „Folkert“ (31.03.14) vermutet, dass Ya Basta nicht fähig wäre, im Sinne von „Raimund“ (21.03.14, 30.03.14) das CLK als Importeur zapatistischen Kaffees zu ersetzen. Er unterstellt mangelnde Professionalität, da sie rein ehrenamtlich tätig sind, während das CLK gewerbsmäßig handelt. Ein einfacher Überschlag aus den Angaben zum Jahresumsatz ergibt ein Handelsvolumen des CLK von rund 10 Zentnern Kaffee geröstet, verpackt und verschickt TÄGLICH (Umsatz 120.000 EUR/Monat, 12 EUR/kg, 20 Arbeitstage). Der damit verbundene tägliche Arbeitseinsatz lässt sich leicht vorstellen. „Folkerts“ Einschätzung ist also nachvollziehbar. Das sagt nichts über die politische Dimension. Natürlich ist eine rein ehrenamtliche Tätigkeit im Sinne christlicher Mildtätigkeit auch ein Konzept, aber kein anarchosyndikalistisches.
      Die Autonomen und Rote Flora: Nicht nachvollziehbar ist für mich, wieso Anarchosyndikalisten Autonome, auch aus dem Umfeld der Flora, in ihr Kollektiv aufgenommen haben. Wahrscheinlich gibt es in Hamburg nicht genügend Gesinnungsgenossen. Die Unterschiede in Theorie und Praxis sind jedenfalls seit Jahrzehnten bekannt. Hat man die Autonomen etwa für Anarchisten gehalten? Haben sie sich einfach eingeschleimt? Dass die jetzige Situation jedenfalls die Kooperationsbereitschaft auf Seiten der Alt-Genossen reduziert hat, finde ich verständlich.
      Ehemalige Genossinnen und Aroma Zapatista: Offensichtlich besteht auf verschiedenen Seiten noch Gesprächsbedarf zu alten Vorgängen. Ich sehe aber aus den in diesem Forum gemachten Aussagen keine Hinweise für einen Umgang mit der aktuellen Situation.
      FAU: Anscheinend gibt es zwischen FAU und CLK eine längere Geschichte, die aber mit dem aktuellen Konflikt nichts zu tun hat, von beiden Seiten aber immer noch gern diskutiert wird. Das ist unergiebig. In der Stellungnahme der FAU Hamburg (11.03.14) behauptet sie jetzt, sie habe „allerdings ein Recht darauf zu erfahren, was bei euch vor sich geht. Und bei strategischen Entscheidungen über die Zukunft von Café Libertad hat sie auch ein Recht darauf, dass ihre Meinung gehört wird.“ Eine höchst merkwürdige Einstellung zu einem Unternehmen, in dem heute keine FAU-Genossen tätig sind (und jetzt auch keine Anarchosyndikalisten mehr). Anscheinend sieht sich die FAU als größte der Parteien und Schiedsrichter in allen Lebenslagen. Das ist vermutlich eine Fehleinschätzung.

      „Wieso möchtest du überhaupt weiter in diesen Strukturen arbeiten?“: Liebe(r) Kirsche, von welchen Strukturen redest Du? In dieser Diskussion ist nur eine Struktur erkennbar: das CLK der letzten Jahre, ein funktionierender Kollektivbetrieb. Die linken Diskussionsklüngelchen mit einer Struktur zu verwechseln, an die sich ein „Folkert“ ranwanzen möchte, ist vermutlich eine Fehleinschätzung. Es gibt hier nur ganz viele Parteien, die sich das Produkt harter Arbeit ideell (Ya Basta, FAU) und materiell (neues CLK) aneignen wollen. Vielleicht sollte man sich hier mal mit dem Begriff der Ausbeutung auf allen Ebenen auseinandersetzen.

      • 3. April 2014 21:34

        Respekt, besser hat das hier beide male niemand hinbekommen 🙂

      • Kontrolletti permalink
        4. April 2014 13:31

        „Wir arbeiten kostendeckend und sind als Kollektiv in der Rechtsform einer eingetragenen Genossenschaft organisiert.“

        „Nachdem Cafe Libertad Kollektiv in den letzten zwei Jahren die Preise senken konnte, ist der kalkulatorische Aufschlag beim Bio-Kaffee und Espresso nun wieder etwas gestiegen.
        Dies soll die Liquidität der Genossenschaft absichern und Rücklagen bilden um langfristig mehr Unabhängigkeit für die Vorauszahlungen auf die Kaffeeernten der beteiligten Kooperativen in Chiapas, Costa Rica und Honduras zu entwickeln.“ http://www.cafe-libertad.de am 1.3.2014

        Die Absicherung der Liquidität und weitere Rücklagen können nur aus Gewinnen erzielt werden; insofern ist die Preiserhöhung vom 1. März 2014 eine Änderung der Geschäftspolitik – die einvernehmlich hätte beschlossen werden müssen, wie es die interne Kollektivvereinbarung vorsieht. Sprachlich ist diese Ankündigung ebenfalls ein Desaster, denn der „kalkulatorische Aufschlag“ wurde nicht geändert, es wurde einfach – wie wir hören – in die Kalkulation etwas hineingefuscht, um die Preisgestaltung vor sich selbst vertreten zu können. Die letzte veröffentlichte Kalkulation ist übrigens aus dem August 2012 (http://www.cafe-libertad.de/shop/Preiskalkulation/Kaffeepreis2012.pdf). Wir sind gespannt auf eine aktuellere Kalkulation …

        Und wer so dumm ist, nicht zu wissen, dass das CLK (wie jede andere Kapitalgesellschaft auch) auf Gewinne und damit auch auf zusätzliche höhere Gewinne (you can call it „Extra-Profite“) – 31% Steuern zahlen muß, dem ist natürlich nicht wirklich zu helfen. Außerdem verfügt das CLK (siehe dazu die offengelegten Bilanzen unter http://www.bundesanzeiger.de) bis zum Jahresabschluß per 31.12.2011 (2012 wurde immer noch nicht publiziert!) allein über gesetzliche Rücklagen von 150.912,13 EUR.

        Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

      • Analyse 2 an Kontroletti permalink
        5. April 2014 11:40

        Danke fuer Deine Hinweise. Dass beim neuen CLK Unklarheiten über den Unterschied von Umsatz und Gewinn und die Rolle des Staates dabei (Steuer!) gibt, dürfte eigentlich niemanden mehr verwundern. Auch nicht uninteressant sind aber – wie wir hören – weitere Ungereimtheiten, denn die Gewinne des CLK sollen keineswegs, wie öffentlich verkündet, aus den Hochpreisprodukten Bio und Espresso stammen, sondern schwerpunktmäßig aus den Produkten einzelner (politisch nicht mehr ganz so genehmer?) Kooperativen gezogen werden. Das wäre eine Geschäftspolitik, die sicher etwas Transparenz und politische Begründung bräuchte. Ich hoffe deshalb wie Du, dass das CLK seine Kalkulation für alle Kaffee-Sorten veröffentlicht, damit man das Verhältnis von Politik und Ökonomie in diesem Laden etwas genauer unter die Lupe nehmen kann.

    • Manchmal fragt man sich, was die Leutz sich so für Drogen reinpfeifen permalink
      4. April 2014 10:44

      dabei wäre es so einfach

      Tollkirschenweitspucken https://www.youtube.com/watch?v=zRCJ6DYVxfk

      • Koryhexe permalink
        4. April 2014 22:19

        Tollkirschwein ist gerade DAS Lifestylegetränk

    • Robert permalink
      4. April 2014 12:16

      ach Kirsche, die Strukturen können sich nur ändern, wenn WIR sie verändern. ohne Diskussion, Analyse bleibt alles, wie es war. das ,was du beschreibst ist Stillstand, Resignation…

  28. Bonaventura permalink
    2. April 2014 22:55

    Kirsche, da stellst du eine Frage – nein: DIE FRAGE -, deren Tragweite du wahrscheinlich garnicht begreifst: warum sollten Menschen, die für eine Welt ohne Ausbeutung, Unterdrückung und die anderen Unannehmlichkeiten von Klassengesellschaften tätig sind (und noch alle Tassen im Schrank haben), »überhaupt weiter in diesen Strukturen arbeiten?«. Kleiner Tipp: die Antwort ist nicht »42«.

  29. raimund permalink
    4. April 2014 10:51

    nüchterne analysen bringen auch nicht weiter! da offensichtlich selbst ernannte gralshüter (ya basta bündniss) zur selbstkritik unfähig sind und versuchen ihre heiligen kühe weiter vor sich hinzutreiben und dabei deren absentierung vor blindheit nicht bemerken.siehe auch:kleines sektenhandbuch!

    • Folkert permalink
      4. April 2014 15:14

      Hallo Raimund,
      es dürfte uns doch allen helfen, wenn wir durch „nüchterne Analysen“ zu einem besseren Verständnis der Probleme und damit zu möglichen Lösungen für arbeiterselbstverwaltete Betriebe und ihre Strukturen kommen könnten. Es geht hier eben nicht um die „Szene“, egal welche, es geht um alltagstaugliche Gegenmodelle gegen das kapitalistische System – um eine anarchosyndikalistische Perspektive noch während unseres Lebens. Aber alle Erfahrungen aus Spanien 36-39 oder der argentinischen Betriebsbesetzter-Bewegung werden hier ignoriert.

      Und das hängt wieder mit den „heiligen Kühen“ zusammen, die z.B. überhaupt nicht hinterfragen, warum eigentlich „die Bewegung“ von den zapatistischen aufständischen Bauern und Bäuerinnen quasi verlangt, bäuerliches Proletariat zu bleiben. Nirgends hat die EZLN z.B. ein Agrarprogramm postuliert, daß die archaischen indigenen Regeln der Vererbung von Grund und Boden (obwohl es ja eigentlich Ejido-Gemeinbesitz sein sollte) angreift oder sich für eine kollektivistische Bewirtschaftung eingesetzt (wie es u.a. auch Emiliano Zapata tat!). Und wo’s zuviele Kinderlein gibt – da schickt man einfach einige in die weite Welt hinaus oder über den „großen Zaun“, wo sie auch nur in Ausbeuterfabriken oder auf Tomatenfeldern landen, um Kohle für die Familie zu besorgen. Sehr emanzipatorisch. „Produktivistisch“ sind da andere genossenschaftliche Zusammenhänge auch im Kaffeebereich in Chiapas, die eigene Verarbeitungs- und Röstanlagen aufbauen, um so auch ihren Kindern mal eine andere Perspektive zu bietebn als Auswanderung und kleinbäuerliche Plackerei auf immer kleiner werdendem „Eigentum“ (durch die Erbaufteilung). Dafür gibt’s weiterhoin das „ehrenamtliche“ Cargo-System, das regelmässig die Strukturen der zapatistischen Kaffeegenossenschaften zerrüttet. Lehrwillig ist hier niemand, trotz angebotener Hilfe vor Ort. Sub Marcos hat auch dazu noch nie ein Wort in die Welt posaunt.

      Und um dann zur tollen Kirsche, eh‘ Gaston, zu kommen: Glaubst Du wirklich, daß Deine unredliche Frage einen Sinn ergibt? Das CLK hat nie für „die“ oder im Auftrag irgendeiner „Szene“ gearbeitet – sie hat sich leider daran öfters abarbeiten dürfen (daraus wird zukünftig sicherlich die Lehre gezogen werden). Nur, die Mehrheit der Leute, die beim CLK ihren Kaffee gekauft haben, sind keine Szene. Dafür ist diese viel zu klein, um derartige Mengen umzuschlagen. Zweitens ging es immer darum, für uns selbst Arbeitsplätze zu schaffen und den „Normalos“ wie uns (!) preiswert solidarisch, antikapitalistisch gehandelten zapatistischen Kaffee anzubieten. Das hat bisher geklappt …

  30. raimund permalink
    10. April 2014 11:06

    na mal schauen welchen szeneaufstand es demnächst auf der anderen seite der elbe gibt, bei daddy longlegs grufty 2jahres show

  31. Torsten permalink
    9. Mai 2014 21:35

    Zapatistischen Kaffee kann man aus Solidarität mit der EZLN trinken, man kann ihn aber auch bevorzugen, weil er geschmacklich der bessere Kaffee ist.

    PDF

    http://www.workerscontrol.net/de/system/files/docs/TorstenBewernitz-Selbstverwaltung.pdf

    • 11. Mai 2014 04:07

      und sich mit putschismus lieber nicht auseinandersetzen, (putschisten sind nach libertärer moral das gegenteil von sozialen revolutionären, oder?) – wenn diese putschisten persönlich befreundete sind, und damit gleichzeitig berechtigte, aber unbequeme anarchosyndikalistische Kritiker schädigen können? nur so ne Frage. ..
      damit ist noch nichts über das verlinkte Papier über sSelbstverwaltung gesagt, aber das musste der lieben Wahrheit zu liebe hier mal raus…

      • Schiffeversenken permalink
        11. Mai 2014 11:13

        Danke.
        Ja, immer schön vom Thema ablenken mit alten Texten … netter Trick.
        Dennoch hat «Torsten» ja den Nagel auf den Kopf getroffen und «Folkerts« Argumentation bestätigt, daß der Verkauf von zapatistischem Kaffee recht wenig mit der „Szene“ zu schaffen hat, weil die meisten Leute ihn wegen seiner Qualität (sind eben nicht alle Gourmets und schlürfen den haselnußig-zitronigen Abgang aus der braunen Bohne heraus) und seines Preisniveaus solidarisch kaufen.

        Apropos – „Nischenexistenzen“ (Bewernitz: „Produktnischen (Subkultur, fairer Handel …“). Wer definiert eigentlich diese angeblichen Nischen im Kapitalismus? Ist ein kleiner Handwerksbetrieb eine Nischenexistenz?

        Mittlerweile arbeitet ein weiterer Aktivist aus bekanntem roten Hause Umfeld im CLK (zur Probe), das Büro ist teilweise nicht erreichbar, der Kaffee geht aus, das Bio-Olivenöl steht immer noch nicht im WebShop, die Preisgestaltung ist reinste Manipulation, … es herrscht also bewegungsnahes Chaos. Aber da es ja ohnehin unmöglich ist, im falschen Leben (Kapitalismus) richtig zu leben, werden entweder die Entlassenen für den Niedergang verantwortlich gemacht werden oder eben die Knallscharge Adorno als Entschuldigung für die eigene Inkompetent herangezogen. Wie schön, wenn das falsche Leben und Bewußtsein im richtigen Alltag sich auf Kosten anderer austoben kann.

        Der Tanker CLK ist auf dem Weg zum Eisberg. Und da keine Rettungsringe vorhanden sind, wird sich der Kapitän geflissentlich von Bord stehlen und die Mannschaft säuft ab. Mal sehen, wieviele Putschisten schwimmen können und wie lange. Fakt ist eindeutig, daß die autonomen Bolschewiki im CLK drei Genossen entlassen haben, um sie mit eigenen Leuten zu ersetzten. Das wird die Arbeitsrichter sicherlich erfreuen.

        Nunja, die Presse wird’s berichten … wie’s weitergeht.

      • Bonaventura permalink
        11. Mai 2014 23:00

        @ Schiffeversenken

        In einem kann ich dir nicht zustimmen – das sind keine »Bolschewiki«. Weder die Originale noch die Neo-Bolschewiki der 1970er Jahre. Die hätten bei solch einer Aktion (Unternehmens-Kaperung) einen Plan gehabt, wie sie es erfolgreich weiterführen können – und das kann man von den Putschisten wahrlich nicht sagen. Nein, da habe ich viel zu viel Respekt vor den Bolschewiki.

        Die CLK-Putschisten haben nicht dieses Format. Sie sind Kinder des Neo-Liberalismus (und evtl. nicht mal ganz aus der Pubertät – oder noch mal dort angekommen), die offenbar glauben, daß Wasser aus der Wand, Strom aus der Steckdose und das Geld aus dem Bankautomaten kommt – ach ja, und daß man im Kapitalismus nur den Kapitalismus ignorieren muß (Augen zuhalten: denn wenn ich nichts sehen kann, kann mich auch keiner sehen – bei 2 bis 3jährigen recht beliebt), und schon ist alles gut, und wir sind alle bewegungsnah‘.

      • Analyse an Schiffeversenken permalink
        12. Mai 2014 11:21

        Zu Deinem Beitrag einige Anmerkungen:
        Du bemängelst beim neuen CLK ein „bewegungsnahes Chaos“. War es nicht diese kleinbürgerliche Vorstellung vom geordneten Geschäftsbetrieb, den das neue CLK den entlassenen Alt-Genossen vorgeworfen hat? Gibt es in der aktuellen Phase der Revolution nicht andere Prioritäten als Telefondienst und Buchhaltung?
        Herr Adorno war bestimmt keine „Knallcharge“, sondern ein großbürgerlich geprägter Intellektueller. Die Ausrede vieler gescheiterter Projekte, im Kapitalismus sei halt alles vergebens („kein richtiges Leben im falschen“), kann man ihm nun wirklich nicht anlasten.
        Ich glaube nicht, dass sich ein Arbeitsgericht, falls überhaupt zuständig, für die Ersatzarbeitskräfte interessiert. Es ist das gute Recht eines Unternehmers/Geschäftsführers, nach der Entlassung von Mitarbeitern neue einzustellen. Es ist sogar sein gutes Recht, wenn nicht seine Pflicht, sich schon vor den Entlassungen, wenn er diese für möglich oder notwendig hält, nach geeignetem Ersatz umzusehen. Wenn ein Arbeitsgericht also dem Vorstand des CLK in diesem Fall wider Erwarten die Arbeitgebereigenschaft zubilligt, dann wird es sich um die neuen CLK-Mitarbeiter nicht kümmern.
        „Die Presse wird’s berichten.“ Schon im Beitrag von „Erboster Kunde“ (06.03.2014) wurde auf ein mögliches Interesse der bürgerlichen Presse hingewiesen. Die Rotfloristen haben sich da ja schon vor einigen Wochen mit einem Großinterview in der „Zeit“ bestens in Stellung gebracht. Die Alt-Genossen bzw. ihre Anwälte werden sich wohl überlegen, welche Art der Öffentlichkeit sie für die Arbeitsgerichtsprozesse anstreben. An dieser Stelle möchte ich aber festhalten, dass eine Information bürgerlicher weit verbreiteter Presseorgane in Anbetracht des hier diskutierten Verhaltens des neuen CLK keinesfalls als unsolidarisches Handeln oder als sonstiger Verstoß gegen die linken Sitten und Gebräuche bewertet werden kann. In so einem Fall darf man meiner Meinung nach ruhig draufhauen.
        Noch ein Wort zu Bonaventura (11.05.2014): „Sie sind Kinder des Neo-Liberalismus.“ Lass alle psychologischen Mutmaßungen weg, mit diesem Satz hast Du das ganze Konzept der „linken“ Autonomen abschließend charakterisiert.

      • 12. Mai 2014 18:08

        … gar nicht gewusst, dass ich mit dem Hinweis auf die Achse „Aroma..- Torsten“ so vergnügliche Kommentare zu einem traurigen Thema erhalte! 🙂
        und ja,
        Autonome sind keine Bolschewiki –
        (aber noch lange keine Anarchisten)
        jedoch nutzen sie die gleichen informellen Strukturen und Tricksereien wie sie in jeglichen Parteiapparaten auch vorhanden sind.
        – nur eben etwas unökonomischer 😉

      • Bonaventura permalink
        14. Mai 2014 00:54

        @ Analyse
        analytisch hast du ja recht – aber ich habe einige Kinder über die Jahre vom Laufenlernen über die Trotzphase und durch die Pubertät begleitet (und mich mit ihnen gezankt) – da kann ich einige begründete psychologische Mutmaßungen anstellen ;-).

        @ this short discussion made my day!
        natürlich sind die ‚Autonomen‘ (links) keine Anarchisten. Allerdings laufen auch unter letzterem Firmenschild genug Knallchargen herum, daß ich gelegentlich die Lust verspüre, nicht zu differenzieren und alles in einen Sack zu stopfen – nein, ohne Knüppel, aber mit der völlig unanarchistischen Bitte: »Herr, laß Weisheit vom Himmel regnen!« – Mistverflucht, ich bin nicht religiös, sonst würde es vielleicht ja klappen …

      • mademyday @ Buonaventura permalink
        14. Mai 2014 18:47

        d’accord.
        (da muss ich leider zustimmen.)
        so manche Kollegen, die noch gar nicht wissen, dass sie sich Anarchisten nennen könnten, benehmen sich eher anarchistisch als so etliche, die sich Anarchisten nennen…

  32. Anonymous permalink
    12. Mai 2014 13:17

    Leider gehen Inkompetenz und Machtgier oft Hand in Hand…und die Putschisten irren planlos herum im hier und jetzt

  33. Neutralisierer permalink
    14. Mai 2014 11:30

    Kein Kaffee den Putschisten

  34. Anna Purna permalink
    15. Mai 2014 19:49

    Gibt es hierzu eigentlich irgendwelche Neuigkeiten?

    • die Leeren ziehen... permalink
      17. Mai 2014 17:04

      Linke und Autonome sind die wichtigsten Bündnispartner des Anarcho-Syndikalismus. Wer sich nicht mit ihnen ins Boot begibt und seine Standpunkte nicht nach ihnen richtet, ist total einseitig.
      Anarcho-Syndikalismus muss unbedingt mit Politikern zusammenarbeiten, weil nur so die Spanische Revolution gewonnen werden konnte.

      • schöner Sarkasmus ;-) permalink
        18. Mai 2014 23:26

        und nu Ironie wieder „off“, kann nich sein dass solche Praktiken jemand „links“ nennt.. aber so denken gewisse Automaten, wenn man so was denken nennen will..

      • Robert permalink
        18. Mai 2014 23:38

        die spanische Revolution ging ja wohl verloren…und Linke und Autonome sind nur dann Bündnispartner, wenn sie ähnliche (besser gleiche) Ziele haben wie der Anarcho-Syndikalismus.
        Auf Narzissten und Schönschwätzer kann nicht nur der Anarchosyndikalismus verzichten, die sind wünschenswert wie ein Kropf…

  35. Folkert permalink
    16. Mai 2014 08:12

    @ Anna

    Reicht es nicht, dass die drei entlassenen Genossen bereits durch neue Freunde und Bekannte der neuen Machthaber ersetzt wurden? Und dass vor dem Arbeitsgericht argumentiert wird, dass das CLK eine stinknormale Firma sei, die entlassen kann, wen sie will? Und dass die interne Kollektivvereinbarung juristisch nicht gelten würde? Und dass ich mich dem neuen Vorstand nicht unterworfen und ihm die Gefolgschaft verweigert hätte. Und dass man mich auch schon allein deshalb hätte fristlos rausschmeißen können, weil ich meinen Urlaub ohne Arbeitsübergabe angetreten hätte – aber man dies unterlassen habe, um mir „soziale Härten“ zu ersparen?
    Natürlich, das „bewegungsnahe“ CLK wird von einem bekannten „linken“ Anwalt einer entsprechenden Kanzlei vertreten …

    Die drei Arbeitsgerichtstermine stehen weiterhin.

    • Anna Purna permalink
      19. Mai 2014 07:39

      @Folkert:

      Der letzte Satz bezieht sich auf meine Frage, es stehen drei Arbeitsgerichtstermine an, ich wollte fragen, ob es hierzu Neuigkeiten gibt bzw. einer der Termine bereits stattgefunden hat.

      • Analyse an Anna Purna permalink
        20. Mai 2014 07:34

        „Folkert“ (13.03.14) schreibt: „Arbeitsgerichtstermine sind der 30. Juni und der 11. Juli 2014.“ Neuere Informationen liegen nicht vor. Ich würde nicht ausschließen, dass das Arbeitsgericht in Anbetracht der fragwürdigen Rechtslage noch vorher oder nach der ersten Verhandlung seine Zuständigkeit ablehnt und die Verfahren an die Zivilgerichte verweist.

        Hierzu noch eine zusätzliche Information, die ich zwischenzeitlich von einem ehemaligen CLK-Mitglied erhalten habe, und die ich aus der öffentlichen Diskussion so eindeutig nicht ersehen hatte: Die CLK-Genossen haben keine schriftlichen Arbeitsverträge. Die Aufnahme von Genossen erfolgt durch mündliche Vereinbarung. Soweit dies auch ein arbeitsrechtlicher Vorgang ist, wäre dies ein rechtsgültiger Arbeitsvertrag. Im Zusammenhang mit der Aufnahme von Mitgliedern wurde diesen als Grundlage der Zusammenarbeit jeweils die Kollektivvereinbarung ausgehändigt. In dieser sind die relevanten arbeitsrechtlichen Punkte (Arbeitszeit, Lohn, Urlaub etc.) abgehandelt. Falls die Gerichte also in der Kündigung der Alt-Genossen wider Erwarten einen arbeitsrechtlich zu bewertenden Sachverhalt sehen, wäre nach meiner Einschätzung die Kollektivvereinbarung Bestandteil eines im Übrigen mündlichen Arbeitsvertrags. (Insofern muss ich meine Aussagen im Beitrag vom 18.03.14 relativieren.) Wenn das neue CLK jetzt die Kollektivvereinbarung für nichtig erklärt (Beitrag „Folkert“, 16.05.14), bedeutet dies nicht weniger als die Aufhebung aller bestehenden Arbeitsverhältnisse. Auch die Genossen des neuen CLK hätten damit keine gültigen Arbeitsverträge mehr. Wenn das neue CLK die Kollektivvereinbarung (durch Mehrheitsbeschluss in der Generalversammlung der Genossenschaft) abändert, so bedeutet das für alle Genossen, die den Änderungen nicht zustimmen, eine Änderungskündigung ihrer jeweiligen Arbeitsverträge. Die Genossen schaffen so Dauerbeschäftigung für viele Juristen.

  36. Cafe Libertad hatte heute dicht permalink
    4. Juni 2014 17:39

    Mittwoch ab 12 Uhr – Kollektivbesprechung
    Wegen einer Kollektivbesprechung zur Vorbereitung unserer jährlichen Generalversammlung sind wir morgen ab 12 Uhr telefonisch nicht erreichbar. Ihr könnt Bestellungen oder Anfragen gerne per E-Mail oder über unseren Anrufbeantworter hinterlassen. Ab Donnerstag um 10 Uhr sind wir wieder regulär erreichbar.
    Dienstag, 3. Juni 2014 15:30:27 CEST

    • Methodenpsychose permalink
      4. Juni 2014 18:42

      Cafe Libertad befindet sich in einem „aktiven dynamischen Umrbuchprozess“ !

      • Mensaje los alemanes locos permalink
        7. Oktober 2014 21:04

        Anmerkung Syndikalismus: Für dich ist jetzt hier Schluss mit dem Spam und Gehetze. Beiträge von dir werden bis auf weiteres nicht mehr freigeschaltet.

  37. Folkert permalink
    16. Juni 2014 19:08

    Beschluß der Arbeitsgerichtes am 16. Juni 2014:
    Der beschrittene Rechtsweg zu den Arbeitsgerichten ist unzulässig.
    Der Rechtsstreit wird an das Landgericht Hamburg verwiesen.
    Damit findet kein Arbeitsgerichtstermin am 30. Juni mehr vor dem Arbeitsgericht statt!

    • Old School permalink
      17. Juni 2014 11:40

      Das ist ein Teilsieg für die gekündigten Genossen. Sehr gut, das sie gegen ihre unrechtmäßige Entlassung aus ihrer eigenen Genossenschaft vorgehen. Dieser Beschluss ist ein Schlag in die Visage der Putschisten. Alle Kraft an die Gekündigten nach Hamburg! Es sieht so aus, als ob nun ein Grundsatzurteil durch das Landgericht in Erwägung gezogen wird.

      • rechtlich permalink
        18. Juni 2014 08:50

        Arbeitsgerichtlich dürfte das allerdings ein Punkt für CL sein. Um eine Aufhebung der Kündigungen wird es vor einem Landgericht sicher nicht mehr gehen. Die Klage vorm AG wurde ja vom Gekündigten eingereicht und ist damit offenbar abgewiesen.

      • Robert permalink
        18. Juni 2014 14:31

        Schlaumeier – wenn dir arbeitsrechtlich gekündigt wird, mußt du Klage dagegen erheben, sonst gibt es keine Arbeitslosenunterstützung. Wenn dann die Klage abgewiesen wird, hat die Entlassung nicht stattgefunden.
        Es wäre nett, wenn du, BEVOR du so einen Stuss schreibst, nachdenken würdest – zudem ist das zutiefst unsolidarisch so etwas zu schreiben, wenn Leute rausgeworfen werden aus einem Betrieb und sich dagegen wehren mit den rechtlichen Mitteln die in so einem Fall zu Verfügung stehen.
        Pfui, kann ich nur dazu sagen

      • kein punkt für das neue "CLK" permalink
        18. Juni 2014 17:12

        @ rechtlich:
        das ist quatsch. – du hast nicht verstanden, dass das Arbeisgericht das als Genossenschafts-Angelegenheit, und nicht als Arbeistsrechtssache angesehen hat. da greift so eine „Kündigung“ gar nicht erst.

      • Analyse permalink
        19. Juni 2014 07:17

        Da die Kündigungen (erwartungsgemäß) unwirksam sind, weil das Arbeitsrecht nicht greift, besteht das Beschäftigungsverhältnis fort. Das neue CLK hat aber die Gehaltszahlungen eingestellt bzw. wird sie demnächst einstellen. Die gekündigten Genossen müssen also die Fortzahlung ihrer Bezüge einfordern und bei Verweigerung zivilrechtlich klagen. Das neue CLK wird dann auf dem Verhandlungswege versuchen, die Mitglieder zum Verlassen der Genossenschaft zu bewegen, z.B. durch eine abschlagsfreie Frühverrentung auf Kosten des Betriebs (ein Angebot, das man nicht ablehnen kann …) So läuft das jedenfalls in der „Normal“wirtschaft.

      • Norbert permalink
        20. Juni 2014 23:19

        Also doch nur noch Rente sichern!

      • rechtlich permalink
        27. Juni 2014 14:16

        Da seid ihr sehr schlecht beraten: Eine Kündigung ist lediglich unwirksam wenn ein Arbeitsgericht diese aufhebt. Klageabweisung bedeutet keine Aufhebung, sondern eben Abweisung. Das Arbeitsgericht ist für investiertes Kapital und dessen Rolle für die Geschäftsfähigkeit nicht zuständig. Dies entspricht auch dem Gedanken des KSchG. Von weiteren Fragen zum Zivilrecht habe ich keine Ahnung. Andere Baustelle.

    • rechtlich permalink
      17. Juli 2014 00:13

      Nun hat auch das 2. Verfahren das Arbeitsgericht überfordert und wurde an das Landesgericht abgegeben.

      • Curioso permalink
        21. Juli 2014 13:31

        und was bedeutet dies? Eine erneute Verzögerung ja sicherlich….und höhere Kosten?

      • Analyse an Curioso permalink
        23. Juli 2014 08:12

        Die zeitlichen Verzögerungen sind auf Seiten des neuen CLK durchaus erwünscht (Stichwort: „Abkochen“, mein Beitrag vom 26.06.2014). Über die Kosten des Putschs kann man auf der Grundlage der hier veröffentlichten Informationen und nach Erfahrungswerten eine grobe Schätzung wagen:
        erhöhte Personalkosten: 3 Genossen * 12 Monate * 2.500 = 90.000 Euro
        externe Buchhaltung / Beratung: 10.000 Euro
        juristisches (Anwalt, Gerichte): 20.000 Euro
        Die Kosten liegen also möglicherweise in der Größenordnung der in 15 Jahren erwirtschafteten Rücklagen des CLK von 150.000 Euro (Beitrag „Kontrolletti“ vom 04.04.2014). Wenn die Altgenossen also ihre Rechtspositionen bei den Gerichten durchsetzen sollten, wäre das CLK damit wirtschaftlich auf Null gestellt. Als Folge wären Änderungen des Kreditrahmens und der Kreditkonditionen bei den Geschäftsbanken zu erwarten. Unter welchen Bedingungen das CLK dann weiter existieren könnte, kann man im Vergleich den wirtschaftlichen Daten auf der Website von Aroma Zapatista (Umsatz, Darlehen, Gehälter) entnehmen: die klassische Leier der Alternativwirtschaft aus reichen Gönnern und Selbstausbeutung.
        Es bedarf keiner sonderlichen Fantasie, sich die Lesart der Putschisten in diesem Fall vorzustellen: Wer sich nicht widerstandslos in die Altersarmut abschieben lässt, handelt unsolidarisch.

  38. ASG Hamburg-Altona permalink
    23. Juni 2014 18:37

    Auch die heutige 3. Güteverhandlung hat das CLK nicht zu seinen Gunsten entscheiden können – der Richter legte einen Verhandlungstermin am 2. Oktober fest. Der CLK-Anwalt argumentierte wie gehabt, alle Genossen seien Arbeitnehmer und könnten deshalb arbeitsrechtlich rausgeschmissen werden.
    Eine Wiedereinstellung bzw. Weiterbeschäftigung lehnte er kategrisch im Namen der Café Libertad eG ab. Die Gekündigten fordern weiterhin einzig und allein die Annullierung der genossenschaftsrechtlich unwirksamen Kündigungen und damit ihre Weiterbeschäftigung.
    Zur Sprache kam auch, daß das CLK den drei Entlassenen Genossen Abfindungszahlungen von 20, 25 und 40% eines Nettomonatsgehaltes angeboten haben …

    • Fritz Haber permalink
      24. Juni 2014 10:37

      20% eines Nettomonatsgehalts? – das ist doch üppig…sollte für ’ne Flasche Schaumwein reichen, man schickt zumindest zwei Leute in die Langzeitarbeitslosigkeit und versucht sie mit Brosamen abzuspeisen? Sind die CLK-Leute noch normal? Das wollen politisch denkende Menschen sein? So ein Kroppzeug bezeichnet sich als links? wo sind wir bloß gelandet…

    • Analyse an Fritz Haber permalink
      26. Juni 2014 11:27

      Das ist ja mal ein tolles Pseudonym. Du willst uns also unter dem Namen eines Massenmörders und Kriegsverbrechers Nachhilfe in Moral erteilen. Und der Gipfel der Unverschämtheit: Du hast in der Sache vollkommen recht.
      Aber fassen wir noch einmal die wesentlichen Fakten zusammen:
      Eine Gruppe von Autonomen aus dem Umfeld der Roten Flora, ich nenne sie der Einfachheit halber „neues CLK“, ist in die Cafe Libertad Kollektiv eG (CLK) schrittweise eingetreten. Nach den nicht vollständigen zugänglichen Angaben handelt es sich mittlerweile um ca. 6 Personen. Wenn wir davon ausgehen, dass sie nur die hierfür unbedingt erforderlichen Genossenschaftsanteile erworben haben, liegt das Investment bei weniger als 10.000 Euro. Da die Genossen aus dem CLK ein Monatsgehalt von ca. 2.500 Euro beziehen, war dieses Einstiegsgeld also nach einem Monat bereits refinanziert. Mit Hilfe eines Tricks (arbeitsrechtliche Kündigung von Miteigentümern der Genossenschaft), der zwischenzeitlich von den zuständigen Gerichten als rechtswidrig erkannt worden ist, haben sie drei Altgenossen, deren Investment in den Aufbau des Unternehmens ein Vielfaches der genannten Summe betragen hat, aus dem CLK vertrieben. Damit hat das neue CLK die faktische Verfügungsgewalt über Barkonten und Warenbestände im Wert von vermutlich mehreren 100.000 Euro übernommen. Zumindest ein Teil dieser Mittel wäre sogar kurzfristig verfügbar. Private Equity Fonds rechnen mit wesentlich niedrigeren Gewinnmargen.
      Das Vorgehen des neuen CLK:
      Schon „Viva la Blubberia“ (Beitrag vom 16.03.14) fiel die seltsam inhaltsleere Stellungnahme des neuen CLK zu den Vorgängen (Website Cafe Libertad, 13.03.14) auf. Eine politische Begründung ist auch tatsächlich nicht zu finden. Beide Seiten argumentieren ökonomisch. Die Altgenossen können dabei aber hinsichtlich politischer Fragen auf ihre fast 15jährige, hinlänglich bekannte Praxis verweisen. Wir haben hier also keinen Streit um politische Inhalte, sondern einen Kampf um Geld und Macht vor uns. Mit welchen konkreten Zielen dieser Kampf geführt wird, ist aus den oben zusammengestellten Fakten leicht abzulesen.
      Die neueste Entwicklung (Beitrag „ASG Hamburg-Altona“, 23.06.14) zeigt ein wirklich interessantes Verhaltensmuster des neuen CLK. Das neue CLK behält trotz richterlicher Beschlüsse die arbeitsrechtliche Schiene bei. Das ist keine Dummheit, sondern System. In entsprechenden Kreisen kennt man diese Vorgehensweise als „Abkochen“. Aus der Position der Stärke heraus (verfügbares Vermögen) wird der schwächeren Seite (in diesem Fall: Arbeitslosengeldempfänger) eine Vielzahl von juristischen Verfahren aufgezwungen. Schon jetzt müssen die gefeuerten Genossen ihre Weiterbeschäftigung (im eigenen Betrieb!) parallel arbeitsrechtlich und zivilrechtlich erkämpfen. Es laufen also demnächst sechs Verfahren. Der Zweck dieser Übung ist es, die Alt-Genossen wirtschaftlich so stark zu schädigen und nervlich zu zerrütten, dass sie einem außergerichtlichen Vergleichsangebot zustimmen. Die Qualität dieser Angebote hat „Fritz Haber“ (Beitrag vom 24.06.14) zutreffend kommentiert.
      Die Methode des Abkochens ist in der Beziehung zwischen Unternehmen und Kunden besonders aus der Bau- und Immobilienwirtschaft bekannt. In allen Branchen kommt es im Verhältnis zwischen Unternehmen und Arbeitnehmern, insbesondere bei nicht berechtigten Kündigungen, zum Einsatz.
      In der Beziehung zwischen gleichberechtigten Unternehmern (Eigentümern, Genossen) sehe ich das zum erstenmal. Offenkundig nimmt sich das neue CLK in seinem Vorgehen die schlimmsten Sumpfblüten des real existierenden Kapitalismus zum Vorbild. Es gibt in Unternehmen immer wieder heftige Zerwürfnisse zwischen den Eigentümern, die zum Bruch der Zusammenarbeit führen. Die Trennung ist dann ein schwieriger, und oft auch langwieriger Prozess. Aber er wird ohne Missbrauch der Gerichte auf dem Verhandlungswege geführt. So etwas mag man bei einem nicht gewinnorientierten Unternehmen wie dem CLK als Geldverbrennung bedauern („Raimund“, 21.03.14), ist aber der einzige vernünftige und von der Rechtsordnung vorgesehene Weg. Der Staat mischt sich in die Innenbeziehungen von Unternehmen im Regelfall nicht ein.
      Das Vorgehen des neuen CLK mit der Brechstange weist soziopathische (amoralische, antisoziale, asoziale) Züge auf. Ich habe den Eindruck, dass das neue CLK die Gesellschaft in toto als Feind wahrnimmt. Diese Mentalität darf man als – und hier gilt das Wort ausnahmsweise – menschenverachtend bezeichnen. Kein ehrlicher Kaufmann würde mit solchen Gestalten in Geschäftsbeziehungen treten. Ich schließe mich daher den schon frühzeitig von anderer Seite (Beitrag „Wiebke Richter, David Gienapp“, 08.03.14) geäußerten Meinung an, dass unsere Handelsbeziehungen zum CLK abgebrochen werden müssen. Da der regionale alternative Lieferant (Aroma Zapatista = AZ) seit dieser Woche auf seiner Website eine engere Zusammenarbeit mit dem neuen CLK verkündet, ist ein Ausweichen nicht möglich. Ich werde also keinen zapatistischen Kaffee mehr trinken.
      Zum Schluss noch die politische Schlussfolgerung: Sowohl neues CLK als auch AZ entstammen dem autonomen Umfeld der Roten Flora. Es drängt sich der Verdacht auf, dass die hier gezeigten Verhaltensmuster dort ihre Wurzel haben. Von einer antikapitalistischen Haltung ist bei den hier diskutierten Vorgängen nichts zu sehen. Hier zeigen sich gesellschaftsfeindliche Raubtier-Kapitalisten der übelsten Sorte am Werk. Vor diesem Hintergrund sehe ich durch die Vorgänge auch das Verhältnis der Flora zur Linken in Hamburg massiv beschädigt. Solidarität mit Sozialschädlingen? Ohne mich.

  39. Galeano permalink
    27. Juni 2014 18:42

    Wartet ab, es kommt noch derber.
    Was auf der Generalversammlung am 17. Juni abgezogen wurde, spottet jeder genossenschaftlichen Beschreibung. Als Provokation fand diese Jahreshauptversammlung der Genossenschaft nicht in den Räumlichkeiten der Cafe Libertad eG in der Stresemannstraße statt – sondern in der Schwarzen Katze, dem Lokal der FAU Hamburg. Und Versammlungsleiter soll deren Wirtschaftsprüfer gewesen sein, weil der Vorstandsgenosse die Bilanz nicht hinreichend erklären kann …
    Das „neue“ CL hat dort auch erklärt, zukünftig auch juristisch gegen angeblich schädigende Veröffentlichungen ihrer Firma gegenüber vorzugehen zu wollen.
    Das sind die RF-Politikanten, die auf Gesetze einen Furz geben, aber für ihre eigenen Machtspielchen dann per bürgerlichem Justizapparat und vielleicht auch Einstweiligen Verfügungen Kritiker mundtot machen wollen. Genügend eigene „linke“ Anwälte haben sie ja. STOPP TALKING!

    • Das paßt! permalink
      28. Juni 2014 11:20

      Die „Schwarze Kotze“ als Versammlungslokal? – Das paßt!
      Nicht von ungefähr ist der Fettstraßenkeller als „Denunziantenstadel“ verschrien.

    • Analyse permalink
      8. Juli 2014 09:03

      Das neue CLK will juristisch gegen Veröffentlichungen vorgehen? Am 13.03.2014 haben sie auf ihrer Website einen Text veröffentlicht, in dem sie unter anderem Personalinterna dargestellt haben. Ich stelle mir nur mal vor, ich als Arbeitgeber in der „Normal“wirtschaft hätte vergleichbares über einen Ex-Mitarbeiter auf meiner Website veröffentlicht. Da hätte ich hier eine Drehtür einbauen müssen, weil meine Kunden (durchweg anständige Mitmenschen) vor mir geflohen wären und gleichzeitig die Rechtsanwälte des Ex-Mitarbeiters mir die Tür eingerannt hätten. Wer die Rechte eines Arbeitgebers für sich beansprucht, z.B. Leute rausschmeißen zu dürfen, muss halt auch die Pflichten, z.B. die absolute Vertraulichkeit von Personalangelegenheiten, wahrnehmen. Da hilft es auch nichts, dass die Namen der Alt-Genossen nicht erwähnt werden. Es reicht die Möglichkeit, dass die Besucher der Website, Geschäftspartner und Kunden, auf die betroffenen Personen zurückschließen können. Entweder man führt eine offene politische Auseinandersetzung und dann schallt es aus dem Wald halt so heraus, wie man hineinruft, oder man hält sich an die engen Regeln des Rechtsstaats, dann aber mit allen Rechten und Pflichten. Im Übrigen ist für den Inhalt der CLK-Website der Vorstand allein und persönlich verantwortlich. Bei ggf. aufkommenden Abmahnungen oder Schadenersatzforderungen dürfen diese voraussichtlich nicht aus dem großen Topf des CLK-Vermögens bezahlt werden. Denn hier wäre anderenfalls der Begriff der Veruntreuung („Raimund“, 21.03.2014) tatsächlich anwendbar. Wäre ich Mitglied der Genossenschaft, würde ich in einem solchen Fall den Rat eines Strafrechtlers einholen.

      • Wissen macht Aahh. permalink
        9. Juli 2014 00:39

        amüsiert, und n‘ Stück dazugelernt. Danke!

  40. Folkert permalink
    27. Juni 2014 19:57

    @ rechtlich

    Es besteht nicht bloß sprachlich ein Unterschied zwischen „abweisen“ und „verweisen“.
    Aber vielleicht verstehst Du es dann, wenn wir gewonnen haben – und weißt nicht immer – quasi als Störfeuer – alles besser als Arbeitsjuristen.

    Das Hamburger Arbeitsgericht hätte dreimal unsere Kündigungsschutzklagen ablehnen können, weil das CL gar kein Betrieb ist, der zehn Vollzeitmitarbeiter/innen bzw. arbeitsplätze hat; ergo hätten die Richter/innen jeden Fall mangels greifendem KSchG ablehnen können. Frage: warum taten sie es nicht, sondern ließen sie die Klagen zu?

    Viel spannender finden wir, daß sich hier eine sehr schöne Entsolidarisierung deutlich offenbahrt. Von der FAU hören wir nichts, nicht einmal von langjährigen befreundeten Genossen. Das ist eben die aktuelle Situation – Klassenkampf & Solidarität einfordern, aber eben nur für sich selbst. Diese „Basisgewerkschaft“ ist wohl doch nur eine Nischengewerkschaft

    Und die selbsternannten Päpste des Kollektivbetriebsgedankens (hier FAU Hamburg samt Sancho Pansa & Kollektivbetriebepamphlet – dort FAU Berlin mit dem selbstgezimmerten Arbeitgeber-FAU-Logo für so nette gescheiterte Ausbeuterklitschen wie das GEKKO Handels“kollektiv“) – wo äußern sie sich? Nirgends, die Kiste könnte nämlich auf ihre klapprigen Füße derart heftig runtersausen, daß sie kotzen müssen. Und die liebreizenden Gestalten vom Verein ‚Kunst des Scheitern e.V.‘ hier gleich bei der FAU und ihrer schwarzen Katze – auch sie sind sprachlos. Das gilt auch für die so umtriebigen „Vernetzer“ der Kollektivbetriebe in der FAU Bonn mit ihrem http://www.ohnechef.org, die noch jeden Kleinbetrieb ohne irgendeine Prüfung sich bei ihrem Blog eintragen lassen. Falls eine Firma kein Kollektivbetrieb ist, kann man sich da bei dem beschweren, die FAU Bonn hält sich da inhaltlich völlig raus …

    Letztlich wundert das überhaupt nicht – es müßte ja eine Position bezogen werden. Also hat die FAU keine Haltung zur Entlassung von Genossen aus Kollektivbetrieben.

    Dies ist jetzt mein letzter Post, es hat keinen Sinn, sich hier weiter austauschen zu wollen. Die Klientel scheint sich einen feuchten Dreck um Arbeiterrechte und alternative Arbeitsrealitäten kümmern zu wollen. Der Kapitalismus der heutigen Zeit scheint komod genug, sich anarcho-kompatible Scheinwelten ohne Wurst und mit ALG II auszustaffieren.

    Da bin ich dann wirklich endgültig fehl am Platze.

  41. Anonymous permalink
    28. Juni 2014 19:16

    mehr gibt’s nicht zu sagen

  42. Robert permalink
    28. Juni 2014 19:27

    Nur durch die Harmonisierung der Interessen, durch freiwillige Zusammenarbeit, durch Liebe, Achtung, gegenseitige Toleranz, nur durch Überzeugung, Beispiel, Nachahmung und die beiderseitigen Vorteile der Zuneigung kann und muß die Anarchie siegen, das heißt eine Gesellschaft frei verbundener Brüder und Schwestern, die all ihren Mitgliedern größtmögliche Freiheit, größtmöglichen Fortschritt und Wohlstand sichert.
    (Errico Malatesta, Anarchie und Gewalt)

    noch Fragen? Hoffentlich – ach nee lesen ist ja doof – und nachdenken? bekommt man Kopfweh von…

  43. Neutralisierer permalink
    28. Juni 2014 21:32

    In der Selbstdarstellung der Café Libertad eG in http://www.ohne-chef.org heisst es noch:
    „Alle im Arbeitskollektiv sind als stimmberechtigte Genossenschaftsmitglieder gleichberechtigt und alle grundsätzlichen Entscheidungen werden in zweiwöchentlichen Plena im Konsensprinzip getroffen, auf den täglichen Arbeitsbesprechungen mittels Stimmungsbildern und Vetorecht kleinere Anfragen bearbeitet. Besteht nach längerer Diskussion keine Einigung wird ein moderiertes Treffen einberufen, in dessen Verlauf versucht wird, einen Konsens zu erreichen.“

    • Roland permalink
      29. Juni 2014 22:06

      steht in unserer Kollektivvereinbarung, die von den Putschisten einseitig gekündigt wurde um uns rauszuschmeißen…noch Fragen?

    • Analyse permalink
      30. Juni 2014 06:54

      Bei dem Mission Statement des CLK auf ohne-chef.org fehlt wahrscheinlich das Verfallsdatum. Das Kollektiv hat sich weiter entwickelt.

      • zu einem putschistenhaufen mit polit-chef permalink
        1. Juli 2014 16:56

        und in-group. weiterentwickelt.. bleh.
        zum Glück, wer diesen Thread durchliest, kann anhand der genannten Fakten das Ausmaß der Schweinerei begreifen. da die „neuen“ CL ohne K – Befürworter hier keine Fakten liefern können, sondern nur Phrasen dreschen, wie man das von der Automatenszene ja gewohnt ist..

      • Auatonom permalink
        2. Juli 2014 04:50

        Vielleicht sollten alle Gegener das CL Gebäude besetzen und das Ausscheiden der Politiker-Gruppe fordern und die Wiedereinstellung des alten Teams….

  44. McGuffin permalink
    2. Juli 2014 09:45

    Leider wüßten dann ja die Neu-CLer, wer da aktiv ist. Und dann verklagen sie Dich/uns wegen Hausbesetzung und pochen auf ihrem Hausrecht. Bei der Roten Flora ist das natürlich etwas ganz anderes. «Florentin Müller» kennt sich da bestens aus, und seine beiden Spießanwälte B. & B. haben genügend Erfahrung. Da helfen dann auch keine Sturm- oder Haßkappen.
    Aber mal das Treppenhaus bevölkern mit 30-40 Leuten am frühen Vormittag, so von 8-12 Uhr, das wäre ja mal was. Man säße dann aber vor verschlossener Tür und bekäme nicht mal einen Kaffee, wenn man die Machthaber nicht reinließe …
    Und außerdem würde man ggf. in ein „schwebendes Verfahren“ eingreifen. Oje!

  45. Die Achse des Bösen permalink
    3. Juli 2014 14:34

    FAU-Luschen, Schwarze- Katze-Denunzianten, Zapatista-Kapitalisten, Automaten und Flora-Spießanwälte: Gibts eigentlich auch jemand auf den ihr euch positiv bezieht?

    • Anonymous permalink
      3. Juli 2014 15:38

      Das ist doch Tradition in der deutschen Linken: man bekämpft sich untereinander, da kennt man den Gegner und die Inhalte bleiben auf der Strecke – lest noch mal das Malatesta-Zitat weiter oben.
      Die Revolution im November 1918 ging genau an diesem Punkt verloren, ist also nix Neues.
      Ein einig Volk von Bundestrainern – Schade, auch hier…

      • Millionen Tote umsonst - denn Einheitsbrei-Dummheit ist stärker als der Tot. permalink
        6. Juli 2014 21:49

        Links-Purch, Du kannst beruhigt weiter ziehen, wie haben die Sandale nicht!

    • 3. Juli 2014 17:29

      apropos positiv drauf beziehen: wie wär’s mit den tatsächlichen anarchistischen Werten, deren Missachtung man sich leider vorhalten lassen muss, wenn man
      a) wie ein Politikaster jede vorerst noch so solidarisch gemeinte Kritik mit hässlichen (bürgerlichen) Schmutzmethoden abwehrt/ aussitzt. (Schw.Katze/FAUHH/)
      b) Putschismus als Methode anwendet
      c) vor Gericht bürgerlichste Tricks anwendet, die aber mit der Wahrheit (Kollektivvereinbarung etc. NICHTS zu tun haben)
      Da kannste mit deinen „die Achse des Bösen“ -Sprüchen auch nichts ausrichten.
      ( wer ist denn deiner Meinung nach alles “ ihr“ hier)
      Wer sich wie ein Kollege oder Genosse verhält, hat es auch verdient, so genannt zu werden, – wer sich wie ein Arschloch verhält, wird dann eben auch Denunziant, Lusche, oder Verräter an der Sache genannt..
      Fakten und wer Argumente hat, spricht ja hier für sich.

    • 3. Juli 2014 21:24

      Der Kampf gegen den Nationalismus beginnt mit
      dem Kampf gegen die Antideutschen.

      • Robert permalink
        4. Juli 2014 09:13

        @Otto II
        ich weis nicht, wo du im Zusammenhang mit Café-Libertad Nationalismus und Antideutsche siehst, bin aber sicher das du dies erklären wirst – auch ne Methode eine Diskussion abzuwürgen, indem man ein Nebenthema einbringt über das sich dann alle aufregen und das ursprüngliche Thema geht dabei verloren…

      • Otto II permalink
        5. Juli 2014 20:31

        @ den Fliewatüütsubkommandanten Robbie

        hast wohl dem Link keine Aufmerksamkeit geschenkt …….
        hier nochmal

        Hamburg: Antideutsche gegen Antiimps

        Was damit aufgezeigt werden soll, ist die völlige Unfähigkeit zur Einsicht in der FAU HAMBURG bei der AntiD-Scheiße, welche sich absehbarerweise nun im Bezug zum CLK fortsetzen tüütet.

        SIEHE NOCHMALS
        Galeano 27. Juni 2014 18:42

        Wartet ab, es kommt noch derber.
        Was auf der Generalversammlung am 17. Juni abgezogen wurde, spottet jeder genossenschaftlichen Beschreibung. Als Provokation fand diese Jahreshauptversammlung der Genossenschaft nicht in den Räumlichkeiten der Cafe Libertad eG in der Stresemannstraße statt – sondern in der Schwarzen Katze, dem Lokal der FAU Hamburg. Und Versammlungsleiter soll deren Wirtschaftsprüfer gewesen sein, weil der Vorstandsgenosse die Bilanz nicht hinreichend erklären kann …
        Das “neue” CL hat dort auch erklärt, zukünftig auch juristisch gegen angeblich schädigende Veröffentlichungen ihrer Firma gegenüber vorzugehen zu wollen.
        Das sind die RF-Politikanten, die auf Gesetze einen Furz geben, aber für ihre eigenen Machtspielchen dann per bürgerlichem Justizapparat und vielleicht auch Einstweiligen Verfügungen Kritiker mundtot machen wollen. Genügend eigene “linke” Anwälte haben sie ja. STOPP TALKING!

        Das Café Libertad Kollektiv kündigt seinen Gründern!

    • Erboster Kunde permalink
      4. Juli 2014 20:00

      …….und du bist jetzt auch mit auf diese liste!!!!!!!!!!!!!!!!

  46. Analyse: Update permalink
    5. Oktober 2014 10:27

    Nach einigen Wochen Pause habe ich hier mal wieder reingeschaut und bin etwas verwundert. Das neue CLK hatte im März eine neue Unternehmenspolitik angekündigt. Deshalb hatte ich erwartet, dass bei der ersten Generalversammlung (GV) nach dem Putsch wichtige Entscheidungen getroffen und diese auch kommuniziert würden. Ich höre aber – nichts. Das lässt nur zwei Schlussfolgerungen zu: entweder wurde auf der GV gar nichts Wichtiges beschlossen, d. h. das CLK macht im alten Stil weiter und leitet die Erträge des Unternehmens (die heissen auf der Website des CLK „Kalkulatorischer Aufschlag“, Neusprech der feinsten Art) jetzt nur in andere Taschen, oder die Beschlüsse sind von einer Art, dass sie das Licht der Öffentlichkeit scheuen. Immerhin berichtet Galeano (27. Juni 2014), dass auf der GV rechtliche Schritte gegen „schädigende Veröffentlichungen“ angekündigt wurden. Und die Altgenossen haben offensichtlich weder hier noch an anderer Stelle etwas über die Inhalte der GV rausgelassen. Soll ich davon ausgehen, dass ein öffentliches Sprechen über die Ergebnisse der GV ein „schädigendes Verhalten“ gegenüber der Genossenschaft wäre?
    Es wäre schon von Interesse, wohin die Gewinne aus dem Jahr 2013 fließen. Und vielleicht noch wichtiger, wie die absehbaren Verluste des Jahres 2014 (und 2015?) gedeckt werden sollen. Die aktuelle Preiserhöhung reicht da ja wohl keinesfalls hin. Über Bilanzen und Finanzplanung muss auf der GV entschieden worden sein. Da könnte aber auch an der Satzung gedreht worden sein. Immerhin gerät das neue CLK mit seinem arbeitsrechtlichen Vorgehen gegen die Altgenossen durchaus in den Verdacht, die Kollektividee zusammen mit ihrer Kollektivvereinbarung entsorgen zu wollen.
    Ich stelle mich mittlerweile darauf ein, dass wir erst korrekt informiert werden, wenn der Vorgang bei einem ersten Prozess vor dem Landgericht öffentlich wird. Dann allerdings gibt es keine Geheimniskrämerei mehr.
    Wer hat sich schon frühzeitig für umfassende Information der Öffentlichkeit und Transparenz beim CLK stark gemacht? Richtig, die FAU. Leider hört man von ihr auch nichts mehr. Es fällt mir aber auf, dass das neue CLK einen Teil seiner Geschäfte in den Hinterzimmern der FAU Hamburg abwickelt. Und in der neuesten Ausgabe ihrer Vereinszeitung Direkte Aktion findet sich eine gewerbliche Anzeige des neuen CLK. Das ist der Nährboden, auf dem Verschwörungstheorien gezüchtet werden.

    • Hummel permalink
      6. Oktober 2014 13:51

      Dazu kann mitgeteilt werden, dass eine Anfechtungsklage gegen die Beschlüsse der Generalversammlung vom 17. Juni 2014 beim Landgericht Hamburg eingereicht wurde. Auf der a.o. GV vom 9.9.2014 wurde nochmals betont, dass es neue Genossenschaftsmiglieder gibt (vulgo: „Stimmvieh“), die aber nicht im Betrieb mitarbeiten. Diese Neuaufnahmen waren seitens der Putschisten zwingend erforderlich, um die notwendige 3/4-Mehrheit lt. Genossenschaftsgesetz hinzubekommen, um die Satzung zu ändern. In einem Kollektivbetrieb wäre das sicherlich anders gelaufen, da funktionieren solche gravierenden Änderungen nur im „Konsensverfahren“ …
      Das ein herbeigezauberter Verlust den Altgenossen auf’s Auge gedrückt wurde, das stand hier ja bereits irgendwo die Tage. Dazu wird sich das Gericht dann sicherlich äußern.
      Wenn dies nun eine „genossenschaftsschädigende“ Veröffentlichung sein sollte, dann dürfte die 3. Verweisung der Kündigung (Donnerstag, 2.10. passiert) an das Landgericht eine geschäftsschädigende Handlung seitens des Vorstandes bzw. des sie beratenden Anwalts sein.

      • Analyse an Hummel permalink
        7. Oktober 2014 07:06

        Danke für die Info. Das Thema Arbeitsgericht ist jetzt also durch. Es läuft eine Klage gegen GV-Beschlüsse. Und an der Satzung wurde auch gedreht. Was will man mehr?

  47. ray permalink
    8. Oktober 2014 17:51

    kein gerücht ist allerdings die neuerliche annäherung zwischen aroma zapatista und cafe libertad!wurde da etwa mit deren unterstützung geputscht???nicht schön!!!!

  48. Analyse: Zivilprozess permalink
    31. Oktober 2014 12:23

    Am 30.10.2014 hat der erste Prozess zu den Kündigungen vor dem Landgericht Hamburg stattgefunden. Der Verlauf war für mich Nicht-Juristen erstaunlich:
    Der Richter erklärte eingangs, dass vom CLK eine umfassende rechtliche Würdigung des Vorgangs vorliege, die vom Kläger „unwidersprochen“ sei. Der Rechtsanwalt des Klägers wies darauf hin, dass der Schriftsatz des CLK erst kurze Zeit vor der Verhandlung vorgelegen habe und daher keine schriftliche Erwiderung erfolgt sei. Das hinderte den Richter aber nicht daran, eine erste rechtliche Einschätzung zu liefern, die wohl weitgehend der Argumentation des „neuen“ CLK folgte:
    1. Das deutsche Rechtssystem kennt keinen Kollektivbetrieb. Das CLK ist daher kein Kollektivbetrieb und kann auch niemals einer gewesen sein. Die Kollektivvereinbarung hat keine rechtliche Bedeutung, da sie nicht in Form eines Vertrags von den Genossenschaftmitgliedern unterzeichnet ist.
    2. Es gibt keine Verknüpfung von Zugehörigkeit zu einer Genossenschaft mit der Beschäftigung in der Genossenschaft. Die Beschäftigung kann wahrscheinlich als rein arbeitsrechtliches Verhältnis abgetrennt und bewertet werden. Der Umstand, dass der Kläger im CLK nicht weisungsgebunden war (Kollektiv!), ist unerheblich für die Feststellung der Arbeitnehmereigenschaft. Verhandlungsspielraum gibt es nur noch hinsichtlich der Frage der Höhe einer Abfindung. Hierfür ist die Bewertung der Zeit vor der Überführung der oHG in die Genossenschaft wesentlich.
    3. Arbeitsrechtlich ist in einer Genossenschaft als rechtliches „Organ“ allein der Vorstand zuständig. Dieser kann Arbeitsverhältnisse abschließen und auflösen. Die Rechte der Mitglieder beschränken sich auf die Möglichkeit, den Vorstand durch Mehrheitsvotum abzuberufen.
    Der Richter gab seinem Erstaunen Ausdruck, dass entgegen der erklärten Praxis des CLK und der allgemeinen Praxis im Wirtschaftsleben keine Mediation in Anspruch genommen wurde. Im Übrigen räumte er ein, weder im Arbeits- noch Genossenschaftsrecht vertiefte Kenntnisse zu besitzen.
    Alle beteiligten Juristen bekundeten Einigkeit darin, dass es vergleichbare Fälle in der Rechtsprechung kaum gebe.
    Die Klägerseite darf jetzt eine schriftliche Erwiderung auf den Schriftsatz des CLK nachreichen. Die Entscheidung wird am 18.12.2014 fallen, gegebenenfalls ohne erneute mündliche Verhandlung.
    Der Anwalt der Klägerseite kündigte für einen ungünstigen Ausgang im Hinblick auf die grundsätzliche Bedeutung des Falls die Einschaltung höherer Instanzen an. Der Richter quittierte das, wohl auch im Hinblich auf seine begrenzte Fachkenntnis, mit dem Hinweis, so etwas nehme er „sportlich“.

    Der Richter hat trotz Vorhaltung von Klägerseite das Fehlen von Arbeitsverträgen nicht als Hinweis auf eine besondere Rechtslage aufgenommen. Auch hat er die Kollektivvereinbarung, die alle relevanten arbeitsrechtlichen Sachverhalte (Arbeitszeit, Gehalt, Urlaubsanspruch) regelt, nicht als Bestandteil der mündlichen Arbeitsverträge gewertet. Das hätte er auf der arbeitsrechtlichen Schiene meiner Meinung nach zwingend tun müssen. Auch den Sachverhalt, dass nach Bekunden aller mir bekannten ehemaligen und heutigen Mitglieder des CLK die Kollektivvereinbarung über Jahre als verbindliche Grundlage der gemeinsamen Arbeit angewandt wurde, hat nach seiner Ansicht keine rechtliche Bindungswirkung im Sinne eines Handelns „nach Treu und Glauben“.
    Der Vorstand ist in dieser Denkweise auch in einer Produktivgenossenschaft oder einem Kollektivbetrieb in der Organisationsform einer Genossenschaft praktisch Alleinherrscher. Beim CLK ist dies eine Einzelperson. Wer nicht spurt, fliegt raus. Für eine derartige Interpretation der Rechtslage sollten sich die einschlägigen Genossenschaftsverbände interessieren. Wenn sich das durchsetzt, wird niemand mehr eine Produktivgenossenschaft bilden. Einer feindlichen Übernahme wäre strukturell Tür und Tor geöffnet. Es muss sich nur lohnen … Hier ist wohl eine grundlegende rechtliche Klärung erforderlich, die allerdings aus Kostengründen nicht von Einzelpersonen, sondern nur mit Unterstützung der Verbände angestrebt werden kann. Die Argumentation der Verbände in anderen Streitfällen, sie seien Verbände der Genossenschaften und nicht ihrer Mitglieder, halte ich für ziemlich fadenscheinig.
    Letzten Endes kann ich nach diesen Erfahrungen nur dringend davon abraten, die Rechtsform einer Genossenschaft für ein Projekt zu wählen, bei dem ernsthaft Umsatz und Gewinn generiert werden. Da sind dann Personengesellschaften (oHG, GbR) oder klassische Kapitalgesellschaften (AG, GmbH) definitiv die bessere Lösung. In diesen Rechtsformen wird man einen Mitgesellschafter nicht so leicht los.

    • Cafe Libertad ist kein Kollektivbetrieb - Teil II permalink
      4. November 2014 15:14

      „Kollektives Arbeiten

      Wir sind ein genossenschaftlich organisierter Kollektivbetrieb und arbeiten
      kostendeckend und ohne privatwirtschaftliche Gewinne um möglichst viel
      des Verkaufspreises den Produzent_innen zukommen zu lassen.

      Alle im Arbeitskollektiv sind als stimmberechtigte Genossenschaftsmitglieder
      gleichberechtigt und alle grundsätzlichen Entscheidungen werden in
      zweiwöchentlichen Plena im Konsensprinzip getroffen, auf den täglichen
      Arbeitsbesprechungen mittels Stimmungsbildern und Vetorecht kleinere
      Anfragen bearbeitet. Besteht nach längerer Diskussion keine Einigung wird
      ein moderiertes Treffen einberufen, in dessen Verlauf versucht wird, einen
      Konsens zu erreichen.“ (CaféLibertad-Selbstdarstellung)

      So steht es noch heute auf der Webseite http://www.ohne-chef.org der Bonner FAU.

      Bisher steht natürlich eine Stellungnahme der FAU zu diesem Skandal aus, die
      sich ja (über ihre Bonner, Hamburger und Berliner Syndikate) bei diesem Thema
      ziemlich weit aus dem Fenster gehängt haben. Nun ist aber mal wieder „Pumpe“,
      weil es um genossenschaftsrechtlich weitreichende Konsequenzen geht.

      So wird es sehr spannend werden, wenn sich erstmals offizielle Genossenschafts-
      und auch Prüfungsverbände mit dem Thema „Kollektivbetrieb“ / „selbstverwalteter
      Betrieb als eG“ – also der Produktivgenossenschaft und speziell dann dem
      Problemfall „Café Libertad“ in Hamburg zuwenden. Denn dieser Kollektivbetrieb
      wurde seit seiner Umwandlung zum 1.1.2007 in eine Genossenschaft von einem
      Genossenschaftsverband umfänglich gefördert. Geprüft wurde er auch mehrfach,
      da eine gesetzliche Prüfung alle zwei Jahre vorgeschrieben ist. Niemand hatte
      bisher bestritten, das es sich um einen Kollektivbetrieb handelt oder die Tatsache
      einer Produktivgenossenschaft in Frage gestellt.

      Nun tut es ausgerechnet ein -angeblich linker- Anwalt aus der Flora-‚Szene‘.

      • Analyse permalink
        6. November 2014 07:49

        Was heißt denn hier „angeblich linker Anwalt“? Ich habe mir mal die Selbstdarstellung der beiden vor dem Landgericht angetretenen Kanzleien angesehen und mit ihrer Vorgehensweise verglichen:
        Auf der Klägerseite haben wir einen sozialdemokratischen Besitzstandswahrer, der für seine Mandanten den Erhalt ihrer Arbeitsplätze und die Absicherung ihrer Rentenansprüche durchsetzen möchte.
        Auf der Seite des CLK haben wir Menschenrechtsaktivisten, die vor dem Hintergrund des großen Anliegens auf Einzelschicksale keine Rücksicht nehmen können. Es weht ein Hauch von Bolschewismus durch den Saal.
        Auf beiden Seiten also „linke Anwälte“, aber keine Anarchosyndikalisten. Fragt sich nur, welche Grundhaltung sympathischer kommt. Oder sind die Anwälte ohnehin nur „hired guns“, die genausogut ihre Rollen tauschen könnten?

      • hired gun permalink
        11. November 2014 17:35

        Das Landgericht ist dran, weil eine politische Lösung des Streites nicht möglich ist. Analyse vom 6.11. sollte nach 141 Kommentaren jedoch in der Lage sein, in dem Fall bei den Klägern mehr als „sozialdemokratische Besitzstandswahrer“ zu erkennen. Die Frage ist auch, was die CL-Seite als „Menschenrechtsaktivisten“ auszeichnet. Dafür als Grundlage nur die Selbstdarstellungen der Kanzleien heranzuziehen, erscheint ein wenig dürftig.

      • Anonymous permalink
        11. November 2014 19:37

        @Analyse vom 6.11.
        wenn „Menschenrechtsaktivisten“, solche scheinen die CLK-Putschisten für dich ja sein, ihre „unliebsamen“ Kollegen einfach OHNE Diskussion rausschmeißen, was ist denn das nach deiner Meinung? Haben die entlassenen Kollegen keine (Menschen)Rechte? Sich einen wirtschaftlich gesunden Betrieb durch die kalte Küche einzuschwenken, ist neoliberales Gebaren – und den entlassenen „sozialdemokratisches Besitzdenken“ vor zu werfen ist schlicht eine Frechheit

      • Bonaventura permalink
        12. November 2014 00:02

        @Analyse vom 6.11.

        Ich habe deinen Kommentar als ironisch, vielleicht sogar als sarkastisch aufgefaßt. Aber vielleicht kommt er nicht so an? Sarkasmus und Ironie sind leider keine Unterrichtsfächer an der Schule – heute weniger denn je.

  49. Cafe Libertad ist kein Kollektivbetrieb - niemals gewesen permalink
    4. November 2014 07:46

    Danke!

  50. Cafe Libertad ist kein Kollektivbetrieb - Teil III permalink
    5. November 2014 13:57

    Korrektur: Auch nach dem veröffentlichten Konzept der FAU Berlin für GoB –
    gewerkschaftlich organisierte Betriebe (Kollektivbetriebe) – wäre nicht nur das Café Libertad
    KEIN wirklicher, sondern nur ein selbsternannter, Kollektivbetrieb.

    Ansonsten ein interessanter Diskussionsansatz zum Thema. Es bleibt natürlich der
    FAU Berlin vorbehalten, derartige Papiere NICHT auch an Interessierte zu verschicken … sie werden ihre Gründe haben. Hier jetzt aber der link zum Positionspapier:

    https://berlin.fau.org/news/konzept-gewerkschaftlich-organisierter-betrieb-gob-veroeffentlicht

  51. ray permalink
    12. November 2014 14:19

    am besten alle sog.zapahändler geben ihre kaffee -geschäfte an elpuente öä ab!dann ist der
    hamburger szene-einfluß endlich weg!
    gegen linke korruption!

  52. baku permalink
    13. November 2014 12:07

    Wer sagt Genossenschaften sind blöd und turbokapitalistische GmbHs die bessere Rechtsform , dem geht es augenscheinlich um eigene Investoreninteressen und nicht um kollektive Strukturen.

  53. Zukunft permalink
    18. November 2014 18:56

    Zum Thema Annäherung zwischen den Kaffeeprojekten in Hamburg: es gibt angeblich sogar Treffen zwischen allen engagierten Leuten dieser Branche in der Stadt: Aroma Zapatista, Quijote Kaffee, El Rojito, CLK und zwei neuen Projekten in Gründung. Das ist doch eine gute Nachricht in diesem Chaos!

    • zwischen allen permalink
      19. November 2014 00:09

      Haben die drei Leute, die aus CL rausgeputscht wurden, keine Zukunft? Zu einem Treffen zwischen allen engagierten Leuten dieser Branche würden die ja auch wohl irgendwie dazugehören – aber das wird sicherlich vom CL verhindert. Ob dies ein guter Versuch ist, dem Chaos zu Herr zu werden, wird die Zukunft erweisen.

      • Robert Blum permalink
        19. November 2014 18:03

        was die „Annäherung zwischen den Kaffeeprojekten“ mit dem Rausschmiß dreier Genossen bei Cafe Libertad zu tun hat, würde ich doch gerne wissen.
        Nur weil sie im solidarischen Kaffeehandel waren? also meine Tante Trude trinkt gern Kaffee, der fällt zum Thema (Kaffee) bestimmt auch was ein.
        Hört auf diesen Thread mit Eigenwerbung zu verwässern! Da sitzen drei Leute auf der Straße und ihr findet es spannend, das in Hamburg eine Annäherung…
        Unsolidarisches Pack!

  54. Analyse: Zivilprozess Update permalink
    19. Dezember 2014 07:39

    Zitat aus meinem Beitrag vom 31.10.2014: „Die Klägerseite darf jetzt eine schriftliche Erwiderung auf den Schriftsatz des CLK nachreichen. Die Entscheidung wird am 18.12.2014 fallen, gegebenenfalls ohne erneute mündliche Verhandlung.“

    Der klagende Genosse hat einen umfangreichen Schriftsatz eingereicht. Das Gericht sah sich auf dieser Grundlage nicht in der Lage, am 18.12.2014 eine Entscheidung zu treffen. Eine neue mündliche Verhandliung ist für Februar 2015 angesetzt. Wenn das so weiter geht, fallen die entlassenen Genossen noch während der juristischen Klärung aus ALG I raus.

    • Analyse: Ergänzung permalink
      8. Februar 2015 09:02

      Am 05.02.2015 gab es wieder einen Gerichtstermin. Leider war ich verhindert und kann nur nach den Informationen von Gewährsleuten berichten. Der Richter hat auf Grund des Schriftsatzes der klagenden Altgenossen anscheinend seine Haltung gegenüber der ersten Verhandlung am 30.10.2014 grundlegend geaendert. Das Arbeitsrecht ist kein Thema mehr. Dem CLK wurde eine aussergerichtliche Einigung nahe gelegt. Sollte diese nicht in den naechsten Wochen zustande kommen, wird ein Urteil nach Zivil- und Genossenschftsrecht ergehen. Das wird teuer …

  55. Café Libertad permalink
    9. Februar 2015 15:21

    Geht schon los: CL“K“ verkleinert die Packung der Hauptsorte und verteuert sie. Praktisch – sehr unökologisch (mehr Müll und Verpackungsmaterial) – und alles ohne Information der Kundschaft. So geht vielleicht „Politik“ – mit antikapitalistischem Handel oder souveränem Handeln hat das nicht mehr viel zu tun.

  56. hickhack permalink
    12. Februar 2015 11:13

    Hier sind wohl eher Spekulationen und Verschwörungstheorien Meister des Gedankens. In diesem Fall reicht Google und ein kurzer Blick auf die Internetseite. Dort gibt es das Pfund:
    http://www.cafe-libertad.de/shop/kaffee/filterkaffee/bio-cafe-libertad-500g.html

  57. gudrun permalink
    13. Februar 2015 18:46

    Leute , gehts noch . Wenn das so is wie ich denk dann schickt doch die kleinen neofreaks zu melitta oder jacobs oder oder …. wenn selbst wir occupiert werden … wie soll’s dann in diktaturen klappen
    Schmeisst sie raus wenn’s nicht klappt …
    Ich helf euch , weil ich krieg langsam nen heiligen zorn mit diesen dickhalsidioten
    Echt ich komm hoch wenns klemmt

  58. Richard permalink
    15. Februar 2015 13:50

    die Zapatisten werden mit 40 Cent pro Kilo Kaffee gefördert, die Renovierung einer städtischen Immobilie mit 2€ pro Kilo…das war es dann wohl mit Café-Libertad

  59. reynauld permalink
    16. Februar 2015 14:04

    tja die mehrwerterwirtschaftung landet entweder in geheim gehaltenen ablösesummen bei ehem.mitstreitern, die sich nun ´aroma zapatista´nennen oder in einer ´städtischen immobilie´…jedenfalls nicht da,wo sie eigentlich hingehören: bei den zapatistischen kleinbauern in chiapas,die kaum mehr als 300.-$ dollar netto im jahr verdienen!
    ein wirklich traurige realität dieses ´solidarischen handels`!

  60. hickhack permalink
    16. Februar 2015 23:36

    Wenn ein Kollektivbetrieb einen Teil seiner Einnahmen spendet ist daran nichts negatives

    • Richard permalink
      17. Februar 2015 10:52

      aber nicht, wenn er seine Förderrichtlinien (nachzulesen auf deren Homepage) verläßt. Die Fördergelder sind nicht Einnahmen, sondern von den Kunden des jeweiligen Kaffees zum Förderzweck zur Verfügung gestellt, sie werden treuhänderisch verwaltet – das ist schon etwas anderes und diese Aktion halte ich deshalb für fragwürdig.

      • Richard permalink
        17. Februar 2015 10:53

        PS: und ein Kollektivbetrieb sind sie nicht, das hat ihr Anwalt mehrfach vor Gericht gesagt

    • Hack Hick permalink
      17. Februar 2015 18:41

      Kollektiv? Betrieb? Einnahmen? Wenn ein „Geschäftsführer“ ein Teil des Betriebsvermögens ohne Generalversammlungsbeschluss an politische Freunde weitergibt, ist daran nichts negatives?

      • hickhack permalink
        19. Februar 2015 02:54

        Weshalb Betriebsvermögen? Der Laden verdient dann doch nur weniger am neuen Verkauf. Aber ich bin hier raus…

    • an sich selber hahah permalink
      17. Februar 2015 18:52

      an sich selber hahah

  61. Carlo Pedersoli permalink
    18. Februar 2015 21:26

    • mario girotti permalink
      20. Februar 2015 16:16

      das waren noch zeiten

    • haudegen permalink
      23. Februar 2015 20:06

      hau wech die kacke

    • 24. Februar 2015 18:56

      Gewalt gegen GenossInnen soll also
      Euer Lösungsvorschlag sein???

      • Unhaltbar permalink
        25. Februar 2015 09:27

        Eine doch sehr fragliche und fragile Definition von „Gewalt“ und „GenossInnen“ legst Du hier an den Tag, Pazifist.
        Als wenn der Rausschmiss aus einem dezidiert anarchosyndikalistischem Kollektivbetrieb keine Gewalt wäre.
        Und als Genossen bezeichnen wir allgemeinhin solche Menschen, denen politisch und sozial vertraut werden kann. Kapitalistische Mafia-Methoden autonomer RotFloristen mit bürgerlicher Moral zu beantworten, ist irgendwie naiv. Hausbesetzungen sind übrigens auch Gewalt aus der Sicht des Hausbesitzers, wie Streik Gewalt gegenüber dem Fabrikbesitzer ist …
        Als Veganer bin ich natürlich nicht für ‚Eat the Rich‘, aber ‚Beat the Shit‘ ist zumindest eine Form der Wiedergutmachung.
        Ansonsten bedeutet ‚hau wech die kacke‘ übrigens nur, dass diese Figuren sich verpissen sollen, wir sie boykottieren, sie verachten mögen.
        Manchmal ist ein plötzlich auftauchender, einsamer Eisberg ja auch die ‚Lösung‘. Wartens wir’s ab. Die Presse wird’s berichten.

      • Richard permalink
        25. Februar 2015 09:43

        ich vermute, Haudegen hat das nicht wörtlich gemeint – aber dies „Völkchen“, das sich Cafe Libertad angeeignet hat, „Genossen“ zu nennen, ist schon starker Tobak: wer Leute der Arbeitsagentur in die Arme wirft, aus dem einzigen Grund, sich deren Arbeitsplätze anzueignen (und den Betrieb gleich mit), der ist nicht mein Genosse.

      • 25. Februar 2015 13:40

        – wer hat denn das behauptet?
        dass man mit historischen spaßfilmen seine wut über putschistenverhalten ausdrückt, ist für dich schon „gewalt“?
        wenn man allerdings in der graswurzel- zeitschrift aus ideologisch- verklemmten gründen sogar den Malatesta niedermachen muss, aber einen Seidman gut findet, was ist man dann für’n genosse?
        Habt ihr denn schon einen christlichen sitzblockwart „gewählt“, der darauf achtet, dass jeder der herrschenden klasse verspricht, immer friedlich zu bleiben, oder wird das auch informell zentral geregelt?

      • Bonaventura permalink
        27. Februar 2015 22:12

        mal abgesehen davon, daß du wohl bei Ironie und Sarkasmus in der Schule gefehlt hast – welche „GenossInnen“ meinst du? Die neoliberalen Plünderer, die sich dreisterweise immer noch ‚CLK‘ nennen? Ernsthaft?

      • 28. Februar 2015 12:16

        Hallo Unhaltbar und ach pazifist

        Was soll daran eine sehr fragliche und fragile Definition sein?
        Gewalt siehe „Spaßfilm“
        GenossInnen sind alle emanzipatorischen gesellschaftlichen Kräfte, auch und gerade eben Menschen, die nicht 100% meiner Meinung sind.

        Wie darf ich mir den Rausschmiss vorstellen, so als Spaßfilm, sie kamen mit Ackermannmasken herein und prügelten Euch auf die Straße?
        Wie war das möglich, dass sie Euren Laden feindlich übernehmen konnten?
        Kapitalistische autonome Mafiosis haben es geschafft Euren dezidiert anarchosyndikalistischen Kollektivbetrieb zu ex­pro­p­ri­ie­ren? Was ist da schiefgelaufen? Anstatt schlechte Drogen zu konsumieren und Sitzblockwarthalluzinationen zu schieben.

        Hausbesetzungen und Streiks können übrigens auch friedlich durchgesetzt werden und natürlich gegen die Interessen der Boden- und ProduktionsmittelbesitzerInnen.

        Wäre es für Dich als Veganer in Ordnung weiterhin Versuchstiere sinnlos zu opfern und sonstige Tierquälerei zu verharmlosen?

        Erhoffst Du Dir also ersthaft ein Gottesurteil des zornigen Jehova und dieser einen Eisberg senden möge. Oder soll es ein magischer Fluch sein?

        Hallo Richard und Bonaventura

        Arbeitsagenturen zu Arbeitsbörsen, das wäre doch mal ein erster ernsthafter Schritt
        Bei der letzen Schulung gefehlt? http://copperanarchist.com/?p=22

      • Mythbuster permalink
        1. März 2015 11:38

        Lasst doch einfach mal den Blödsinn mit dem „dediziert anarcho-syndikalistischen Kollektivbetrieb“! Das war das CLK allenfalls ganz am Anfang mal. Das ist spätestens seit dem Zeitpunkt vorbei gewesen, als die erste Hälfte der Gründungsmitglieder im Streit gegangen sind oder gegangen wurden (je nach Lesart). Das neue Kollektiv war dann schon mehrheitlich nicht mehr anarcho-syndikallistisch sondern eher Mexiko-Soli oder autonom. Das war im auch immer eine Konfliktlinie, aber eine absehbare und vom Restkollektiv der ersten Spaltung billigend in Kauf genommene. Nach der zweiten Spaltung in Folge jahrelanger zermürbender persönlicher und politischer Konflikte am Arbeitsplatz, war dann vom „anarcho-syndikalistischen Kollektiv“ noch weniger übrig geblieben und bei der dritten und aktuellen Spaltung ist überhaupt niemand mehr übrig geblieben, weil einer der beiden verbleibenden Anarcho-Syndikalisten (nach zuvor zurückgenommener eigener Kündigung) gekündigt wurde und der andere aus dem Kollektiv ausgeschieden ist, da er das jahrelange Gezänke und die wechselseitige Unfähigkeit zu einem vernünftigen Arbeits- und Sozialverhalten satt hatte. Alles andere ist Mythenbildung und trägt nichts dazu bei, dass es bei anderer Gelegenheit mal besser laufen könnte. „Anarcho-Syndikalismus“ als Etikett für ein Kollektiv ist bloße Symbolik und ein aufgeklebtes Label, wenn es weder ein kollektives Kontrollinstrument gibt, noch die Beteiligten wechselseitig in der Lage sind, ihre – durch Zusammenarbeit notwendiger Weise auftauchenden – Konflikte anzusprechen, geschweige denn zu lösen.

      • Analyse an Mythbuster permalink
        2. März 2015 18:17

        Du schreibst: „[…] bei der dritten und aktuellen Spaltung ist überhaupt niemand mehr übrig geblieben, weil einer der beiden verbleibenden Anarcho-Syndikalisten […] gekündigt wurde und der andere aus dem Kollektiv ausgeschieden ist, da er das jahrelange Gezänke […] satt hatte. Alles andere ist Mythenbildung.“
        Jetzt bin ich verblüfft: Es wurden drei Genossen rausgeschnissen, aber nur einer war Anarcho-Syndikalist? Und was waren dann die beiden anderen? Ein Anarcho-Syndikalist ist freiwillig gegangen. Die Kampfabstimmung („Putsch“) endete 4:3 für die Putschisten. Drei Genossen wurden gefeuert und einer ging freiwillig. Da hätte die Mehrheit doch genau anders herum funktionieren müssen. Es bleiben also zwei Möglichkeiten: Der besagte Genosse ist schon vor dem Putsch gegangen oder er hat mit den Putschisten gestimmt und sich anschließend in den Ruhestand verabschiedet. Ein Anarcho-Syndikalist, der das Projekt CLK an die Rote Flora verschachert? Das sind ja ganz neue Perspektiven.
        Wenn es Deine Absicht war, Spekulationen und Verschwörungstheorien zu befeuern, dann hast Du ganze Arbeit geleistet. Aber Du kannst das natürlich aufklären; Du hast ja anscheinend Insider-Informationen. Und deshalb eine einfache Frage: Ging der nicht entlassenene anarchosyndikalistische Genosse vor oder nach dem Putsch?

      • Roland permalink
        3. März 2015 14:39

        an Mythbuster:
        offenbar scheinst du ja die Zertifizierungshohheit für „Anarcho-Syndikalisten“ zu haben. Muß ich jetzt Strafe zahlen, weil ich in diesem Betrieb gearbeitet habe und nur Anarchist bin?
        Deinen anmaßenden Kommentar werde ich mir ausdrucken und an den Rasierspiegel hängen damit ich nicht vergesse, das nur Anarchist bin.

        Ich hab hier schon viel unsolidarischen Mist gelesen, aber dein Kommentar schlägt mit Abstand alles.

      • jaja zu Analyse und Mythbuster permalink
        3. März 2015 20:22

        tja, hier ist noch jemand mit Insiderwissen.
        Vor der dritten Spaltung hätte es bei der Kampfabstimmung 4:4 gestanden wenn nicht der 2. noch vorhandene ehemalige Syndikalist sehr kurz vorher rausgegangen wäre. Und der dann kündigende (und dies zurückziehende) AS hat die Abstimmung nunmal selber initiiert, sich aber die Mehrheitsverhältnisse vorher aber nicht vergegenwärtigt.
        Erst was dann folgte wird hier bisher ausführlich beschrieben in hunderten Posts. Oder hat dies hier schon jemand geschrieben und ich habe es nur übersehen?

      • jaja zu Analyse und Mythbuster PERMALINK permalink
        6. März 2015 22:19

        jo, noch ne Nebelkerze…wie kommst du auf 8 Kollektivisten?

      • Bonaventura permalink
        11. März 2015 20:14

        @ Pazifist:

        Du schreibst:
        »Hallo Richard und Bonaventura

        Arbeitsagenturen zu Arbeitsbörsen, das wäre doch mal ein erster ernsthafter Schritt
        Bei der letzen Schulung gefehlt?«

        Was meinst du damit – vor allem in Bezug auf meine Anmerkung zu den neoliberalen Plünderern, die sich dreisterweise „CLK“ nennen?

    • Mythbuster permalink
      4. März 2015 06:56

      An den angeblichen Roland: Mir ist es egal, ob du Anarchist bist oder nicht. Das war hier nicht Thema. Die Rede war von einem „dediziert anarcho-syndikalistischen Kollektiv“. Um eine sachliche Klarstellung, wie die Verhältnisse tatsächlich waren und sind ging – also das das CLK schon lange kein solches Kollektiv mehr war – ging es in meinem Posting und um nicht mehr. Wenn du dich das als „Anarchist“ und vermeintliches ehemaliges CLK-Mitglied auf die Füße getreten fühlst, versuche es einfach mit Argumenten und nicht mit Rumgeholze. Das Label „Anarchist“ kleben sich im übrigen auch Autonome oder andere ans Revers. Ich persönlich finde das als Anarcho-Syndikalist uninteressant. Anarchismus in seinen tausend Geschmacksrichtungen ist nur ein weiteres folgenloses ideologisches Angebot unter vielen.

      • Analyse an Mythbuster 2 permalink
        5. März 2015 07:28

        Nachdem „Folkert“ die Verhältnisse beim „Putsch“ erklärt hat, ist es also so, dass der eine „echte“ Anarcho-Syndikalist auf der Seite der Putschisten für den Rausschmiss des anderen „echten“ sowie zweier Genossen, die in der falschen Kirche beten, gestimmt hat und sich anschließend (!) wegen des „jahrelange[n] Gezänke[s]“ vom Kollektiv getrennt hat. Waren Dir diese Zusammenhänge nicht bekannt, oder hast Du unter Deinem hübschen Pseudonym bewusst Mythen- und Legendenbildung betrieben?

        Es stellt sich für mich die Frage, ob nicht vielleicht auch der Anarcho-Syndikalismus Deiner Spielart „ein weiteres folgenloses ideologisches Angebot unter vielen“ ist. Das CLK war eben in der Vergangenheit nicht das Instrument einer externen Institution oder Sekte, sondern Kollektiv aus eigenem Recht. Das hat anscheinend einigen nicht gepasst. Heute sieht es nur noch wie eine Geldquelle für die Flora aus. Von einem “dezidiert anarcho-syndikalistischen Kollektiv” ist es weiter entfernt als jemals zuvor. Vielleicht erklärt sich daraus seine gute Zusammenarbeit mit der FAU Hamburg.

      • Bonaventura permalink
        5. März 2015 13:03

        Der angebliche „Mythbuster“ ist lediglich eine – Nebelmaschine. Dafür gibt es allerdings keinen Technik-Oscar, sondern die Doppelsprech-Medaille in Pappe.

      • der angebliche Roland permalink
        5. März 2015 22:28

        Hallo Mythbuster,
        meine Mutter sagte immer,wenn sie in Diskussionen nicht weiterkam: dich haben sie im Krankenhaus vertauscht – vielleicht bin ich wirklich nicht Roland… aber Spaß beiseite, Anarcho-syndikalismus ist auch nur ein, wie du formulierst, weiteres folgenloses ideologisches Angebot oder auch nur eine sozialistische Spielart von vielen.
        Wenn du, wie du postulierst, Syndikalist bist wo war denn deine Unterstützung (Solidarität nennt man das) als wir rausgeschmissen wurden?
        Du hast uns nicht unterstützt und offenbar hast du das auch in Zukunft nicht vor. Danke, es ist immer gut zu wissen, auf wen man sich nicht verlassen kann. Glücklicherweise bin ich auf linksradikale Schwätzer wie dich nicht angewiesen, was Solidarität angeht.

        Du hast mich echt wütend gemacht, da kannst du dir etwas drauf einbilden…
        noch ein Wort zum „rumgeholze“ – das geht ganz anders du Seelenloses Abziehbild eines Politruks (Politkommissar)

  62. Genossenschaften sollen nicht an Geld-Gott glauben, denn 1 + 1 = 3 permalink
    1. März 2015 15:35

    Papst: Genossenschaften sollen nicht an Geld-Gott glauben

    Papst Franziskus dankt der italienischen Genossenschafts-Vereinigung für ihre Solidarität. Sie zeigten, dass eins plus eins nicht zwei sondern drei macht.

    Ein christliches Unternehmen denkt zuerst an die Solidarität, so der Papst an diesem Samstagmittag in der Audienzhalle. Er empfing rund 7.000 Mitglieder der italienischen Genossenschafts-Vereinigung. Seine ersten Erinnerungen an Genossenschaften hatte er als Kind, als sein Vater über das Thema einen Vortrag hielt. „Ihr seid der Beweis, dass Eins und Eins nicht Zwei sondern Drei macht, weil Solidarität nicht nur dem Geber und Beschenkten hilft“, so der Papst. Die Genossenschaftler sollen niemals an den „Gott Geld“ glauben und huldigen, fuhr Franziskus fort. Er zitierte seinen Vorgänger Benedikt XVI.: „Er erläuterte uns, dass unsere Welt eine Wirtschaft des Gebens bedarf, das heißt eine Wirtschaft die solidarische Unternehmen fördert.“ Bereits Leo XIII. betonte, dass katholische Genossenschaften „ein wunderbares Reichtum“ der Kirche seien. Der selige Paul VI. wiederum, so Franziskus weiter, hat sein Pontifikat dem sozialen Wohl gewidmet.

    Doch man müsse nun vorwärts schauen: „Es gibt neue Perspektiven und neue Verantwortungen. Dazu bedarf es einer kreativen Phantasie, um Formen, Methoden und Instrumente zu finden, um die Wegwerf-Kultur zu bekämpfen. Unsere heutige Kultur stützt sich leider auf wirtschaftsökonomischen Mächte, die eine solche negative Kultur fördern.“ Deshalb sei es wichtig, nicht nur auf die Vergangenheit zu achten, sondern auch den Mut zu haben, neue Schritte zu gehen. Die Solidarität der Genossenschaften müsse „an die Peripherien der Gesellschaft gehen“, so der Papst, wo nämlich die Hoffnung durch verschiedene Gefahren zu ersticken droht.

    Deshalb müssten die Genossenschaften „der Motor der Gesellschaft sein“, die vor allem die Schwächsten in der Gesellschaft unterstützen. Der Papst erinnerte an die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Italien: ein Jugendlicher ohne Arbeit habe keine Hoffnung und da könne ein Christ nicht einfach wegschauen. Es könne nicht sein, dass ein Jugendlicher für hunderte Arbeitsstunden „nicht einmal tausend Euro bekommt.“

    Eine weitere wichtige Aufgabe einer christlichen Genossenschaft sei es, „Arbeit und Familie in Einklang zu bringen“. Und dazu bedarf es der Förderung der Frauen, damit sie ihre Talente ausleben kann, ohne auf das Familienleben zu verzichten, also sowohl Karriere und Kinder unter einem Hut zu bringen. „Wir brauchen freie Frauen, die immer mehr zu Protagonisten von Unternehmen aber auch von Familien werden!“

    Andererseits müssten auch Familienväter mehr berücksichtigt werden, denn wie oft habe er von Vätern gehört, die arbeitslos sind und keine Arbeit bekommen wegen ihrem Alter. „Da fragt man nach und hört, es handele sich um einen Ingenieur und dann fragt man nach seinem Alter. Und wenn dieser sagt, er sei 49 Jahre alt, dann schicken sie ihn nach Hause.“ Es gebe auch so viele Kleinunternehmen, die bewusst „kaputt gewirtschaftet“ werden, weil sich das wirtschaftlich betrachtet lohne. Dagegen hätten katholische Genossenschaften sogenannte „Workers buy out“ eingeführt, also Initiativen, um diese Firmen zu retten.

    „Wir müssen eine Globalisierung der Solidarität einführen und an die jungen Arbeitslosen, an die Armen und Hilfsbedürftigen denken. Sicher, jeder braucht ein Lohn, aber es geht nicht nur um den Lohn. Es geht um mehr!“ Das Ziel müsse die Förderung und Verteidigung der Menschenwürde sein, so der Papst.

    (rv 28.02.2015 mg)

    http://de.radiovaticana.va/news/2015/02/28/papst_genossenschaft_sollen_nicht_an_geld-gott_glauben/1126217

    • Analyse permalink
      2. März 2015 11:06

      Gründet 1, 2, viele katholische Genossenschaften.

    • Robert Blum permalink
      2. März 2015 15:45

      Nur durch die Harmonisierung der Interessen, durch freiwillige Zusammenarbeit, durch Liebe, Achtung, gegenseitige Toleranz, nur durch Überzeugung, Beispiel, Nachahmung und die beiderseitigen Vorteile der Zuneigung kann und muß die Anarchie siegen, das heißt eine Gesellschaft frei verbundener Brüder und Schwestern, die all ihren Mitgliedern größtmögliche Freiheit, größtmöglichen Fortschritt und Wohlstand sichert.
      (Erico Malatesta, Anarchie und Gewalt)

      Wenn man sich in den Schriften auskennt, kann man beruhigt den Papst in Rom und die Kirche im Dorf lassen…

      und abschließend eine These: ein Anarcho-Syndikalistischer Betrieb ist kein Wohlfahrtsunternehmen, er dient dazu, seine Genossen zu ernähren ohne Lieferanten und Kunden über den Tisch zu ziehen.

    • AntiFranziskus permalink
      2. März 2015 18:56

      Der Jupp da am Kreuz … kriegt der auch Mindestlohn für das jahrhundertelange Abhängen am Marterpfahl des Glaubens? Die Kohle muss er wohl direkt an den Franziskus abdrücken ohne Lohnsteuer zu zahlen.
      Bevor der Papst die Genossenschaften auffordert, „an die Peripherien der Gesellschaft (zu) gehen“, sollte er vielleicht mal seinen klerikalen Unternehmen die Einhaltung der menschlichen Würde empfehlen, wie in würde gepflegt zu werden im Altersheim, oder die Einhaltung von gesetzlichen Mindeststandards, wie dem Betriebsverfassungsgesetz statt Ausnutzung eines christlichen Tendenzschutzes und all diesem Schrott.
      Der Post hier ist mehr als peinlich – oder gar frivol?
      „Sicher, jeder braucht ein Lohn, aber es geht nicht nur um den Lohn. Es geht um mehr!“
      Der Pabst wird’s wissen … es geht also nicht um einen menschenwürdigen Lohn, aha, es geht um mehr. Hmm, vielleicht ist Tebartz-van Elst jetzt ja für das katholische „workers buy out“ zuständig, die entsprechenden Arbeiter klopfen sich bestimmt tagtäglich über die Kreditkonditionen der VatikanBank auf die Schenkel und geloben ein mehrfaches Herr-Jesulein-und-komme und mache unsere Maloche! Dazu gibt dann trockene Oblaten und ein Gesegnet-seid-ihr per Voideokonferenz vom gnädigen Franziskus …
      Dachte immer, hier geht’s um die soziale Revolution und nicht um klerikale Scheiße!
      Radio Vatikan? Ich könnte kotzen, werte Admins!

  63. Folkert permalink
    4. März 2015 10:13

    Der angebliche AS, der vom CL“K“ nicht gekündigt wurde, ist definitiv der vierte Mann bei dem Rausschmiss von uns drei Genossen. Denn er hat erst nach dem „Putsch“, den er angezettelt hat, den Laden zumindest mit monatelanger Freistellung verlassen.

    Dass er das ganze mit System betrieben hat, macht die Tatsache deutlich, dass kurz nach der Kündigung der drei Genossen vier neue Mitglieder in die Genossenschaft aufgenommen wurden, um mit diesen eine 3/4-Mehrheit zurechtzuzimmern, die zwar dem Genossenschaftsgesetz genüge tut, um gravierende Änderungen im Geschäftsgebahren durchzusetzen. Aber eben nicht im Verständnis der internen „Kollektivvereinbarung“, die einen Konsenz bei essentiellen Änderungen z.B. bei der Suche nach neuen Lieferanten-Kooperativen oder auch der Belieferung von Supermärkten beeinhaltet; die Lohnhöhe und ebenso die Beschäftigung von Nicht-Genossenschaftsmitgliedern. Was natürlich umgehend erfolgte, das CL“K“ hat mittlerweile zwei Lohnabhängige beschäftigt ….
    Und dass der angeblich ungekündigte AS wiederholt seinen Austritt aus dem Kollektiv erklärt hat, ohne rechtzeitige Ankündigung seinen Urlaub genommen hat, besoffen zur Arbeit erschien, naja – soviel nur zu den Qualitäten des Herren, der sich übrigens immer noch als derjenige feiert, der als einziger im Betriebn „richtig gearbeitet“ habe.

    Vielleicht ist der so gut informierte MythBuster ja auch mal so ehrlich und klärt mal seine FAU über die Zustände auf, aber die verklebt wohl lieber mythenbildende Label mit dem Logo GOB ….

    • Fakten statt Märchen permalink
      15. März 2015 10:06

      @ jaja und die anderen Gollums und Mythenknacker

      Ein Blick in den Bundesanzeiger und die veröffentliche Bilanz des Jahres 2013 zeigt ganz eindeutig, dass es zum Ende des Jahres 2013 nur 7 Genossenschaftsmitglieder gab. Es gab also keine angedeuteten acht „Genossen“ zum Zeitpunkt des eskalierenden Streits. Und die besagte Figur (einige nennen sie den letzten echten AS im CLK, der andere war ja „Napoleon“), diese Drachenhaut, ist nicht auf der Seite der später Rausgeschmissenen gewesen, warum sonst hätte er vor der Abstimmung rausgehen sollen (was natürlich gar nicht passierte). Wenn beim angeblichen Patt von 4:4 (Floristen gegen Kollektivisten oder so) ein AS rausgeht, dann gewinnen die Floristen … und damit hätte dieser „Genosse“ ja seinen eigenen, angeblichen Zielen widersprochen. Aber da auf der Sitzung nur die stimmberechtigten Mitglieder anwesend waren, gibt es dieses Märchen gar nicht.
      Im Übrigen kann jeder, der sich dafür interessiert, unter http://www.bundesanzeiger.de und der Eingabe von Cafe Libertad eG die Bilanzen der Firma ansehen und die entsprechenden Berichte enthalten auch die Namen der verantwortlichen „Genossen“. Nur mal so.

  64. Maschendrahtzaun permalink
    16. März 2015 09:45

    Wo soll eigentlich das Problem sein! Ein Mitglied kündigt und zieht Gelder aus dem Betrieb. Die restlichen sechs diskutieren wie weiter und kommen zum Schluss nicht gemeinsam. Schließlich gibt es um unauflösbare Gegensätze aufzulösen eine Mehrheit von vier Personen die den Laden weiterführt und die entstandenen Schulden übernimmt.

    Ihr habt selber kein Interesse gemeinsam weiterzumachen. Was wollt ihr also eigentlich? Von Außen wirkt das wie ein Machtkampf um des Machtkampfes willen mit deutlichen Zügen von Internetmobbing. Weder in der Art der Auseinandersetzung, noch im Streitgegenstand um Geschäftsanteile oder der Arena eines Zivilgerichtes hat das was mit Anarchosyndikalismus zu tun.

    • Du verdrehst da ganz schön die Tatsachen - @MaschenDZ permalink
      16. März 2015 21:43

      – es geht mit der – bis zur „Definitionsmachtübernahme“ GÜLTIGEN Kollektivvereinbahrung
      ( gugstu das CLK-Werbefilmchen) mitnichten um eine „Mehrheit von 4 zu 3 Personen“, die dann putschen darf – erst mit der VERNEINUNG der Gültigkeit dessen blieb den derzeitigen EX-Kollegen nix anderes als der Gang zum Gericht.
      Und auch die von DIr behaupteten „entstandenen Schulden“ sind ein geschickter Rechentrick und damit eine Lüge – Schulden auf zu sichernde Genossenschaftsanteile wurden HINTERHER gemacht – was zu beweisen geht.
      Es ist auch ne ignorante, BÜRGERLICHE Sichtweise, zu fragen, „wo denn da das Problem“ wäre, – Fakten, keine Zaunmaschen!!, wurden hier wohl zuhauf genannt, die die feindlichen Übernehmer bisher an keiner Stelle entkräften konnten.
      Mobbing fand sehr wohl ausserhalb des Internet statt – von seiten der vermeinlich Linksradikalen, die immer noch den Unterschied zwischen Macht übernehmen und Macht zerschlagen tüchtig verwässern, und sich ihr In-Gruppen-Süppchen damit kochen. –
      Das, Herr Madchendrahtzaun, ist das Problem. – Macht und Machtgeilheit – und die „Sprecher“ und “ Hausmeister“ der Rotfloristen sind da keinen Deut besser als die Gesellschaft, die sie angeblich ablehnen. Trauerspiel.

    • Bonaventura permalink
      17. März 2015 00:05

      @ Maschendrahtzaun

      Niemand kann dich dazu zwingen, das, was hier zum Konflikt im CLK geschrieben wurde, zu lesen. Und niemand kann dich dazu zwingen, wenn du es gelesen haben solltetst, es zu verstehen.
      Deshalb möchte ich dir den Satz des Philosophen Ludwig Wittgenstein empfehlen:
      »Wovon man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen.«

    • Analyse permalink
      17. März 2015 10:38

      Ein Kleinbetrieb (unter 10 Mitarbeiter) wird übernommen. Anschließend schmeißt der neue Eigentümer/Geschäftsführer alle Mitarbeiter über 50 raus. Der Gang zum Gericht ist natürlich sinnlos, da im Kleinbetrieb kein Kündigungsschutz besteht. Wo soll eigentlich das Problem sein? Ist doch alles wie immer.

      • Maschendrahtzaun permalink
        19. März 2015 16:05

        Ich dachte es handelt sich um eine Genossenschaft? Eine solche ist ja kein Eigentum. Wenn ich es richtig verstanden habe wolltet ihr selbst dort auch nicht mehr zusammenarbeiten.
        Da beißt sich dann doch die Katze in den Schwanz. Deshalb die Frage was wollt ihr eigentlich?

  65. Robert Blum permalink
    17. März 2015 15:04

    Hallo Drahtmaschengewebe, du alter Nebelkerzenwerfer,
    es geht darum das Leute ihren Arbeitsplatz verloren haben, nicht nach Diskussion wie du versuchst darzustellen, sondern einfach so, weil man die Macht übernommen hatte.
    Wenn sich dann die Entlassenen dagegen wehren, ist das für dich ein Machtkampf, der nichts mit Anarcho-syndikalismus zu tun hat – öffne doch mal das Fenster deiner Studierstube im schwarz-roten Elfenbeinturm und schaue hinaus – die Realität ist weit komplexer, als du sie dir vorstellst…oder denke einfach mal erst nach und schreibe dann

    Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, das er tun kann, was er will,
    sondern, das er nicht tun muss, was er nicht will.
    (Jean-Jacques Rousseau)

    und ich verstehe den Thread so, das die Entlassenen NICHT entlassen werden wollten

  66. reynauld permalink
    20. März 2015 17:58

    …gibt es im Hafen nicht irgendwo ein politisches Abklingbecken???

  67. Bonaventura permalink
    21. März 2015 23:01

    Wofür?

  68. Analyse: Zivilprozess Update permalink
    12. April 2015 05:35

    Der erste Prozess vor dem Landgericht Hamburg ist mittlerweile abgeschlossen. Ich hatte Gelegenheit, das Urteil „im Namen des Volkes“ einzusehen. Die Klage des entlassenen Genossen wurde vollständig abgewiesen. Interessant ist die Begründung, die sich nicht in juristischen Formalien aufhält, sondern substanziell die genossenschaftliche Idee angreift: Ein Genosse, der in seiner Genossenschaft arbeitet, unterliegt dem Arbeitsrecht, weil er grundsätzlich „fremdbestimmt“ und „weisungsgebunden“ ist. (Von wegen, Arbeit im eigenen Betrieb ohne Chef.) Deshalb darf der Vorstand jeden Genossen vor die Tür setzen, im Falle des Kleinbetriebs unter 10 Vollzeitstellen ohne irgendeinen Kündigungsschutz etc. Ich will gar nicht darauf eingehen, dass die einschlägige Fachliteratur, insbesondere aus dem Umfeld der Genossenschaftsverbände, durchaus gegenteilige Rechtsauffassungen enthält, sondern ein Zitat aus der Kurzfassung der Dissertation von Matthias Neuling (Rechtsformen für alternative Betriebe, 1985) anführen: „Bemerkenswert ist, dass die GmbH als flexibelste Rechtsform erscheint. Sie ist […] als produktivgenossenschaftlich organisiertes Eigentümermodell […] zu verwenden. In einem ganz anderen Bild erscheint die eG. Diese Rechtsform kann ihrem guten Ruf nicht gerecht werden.“
    Die Vorgehensweise des neuen CLK, die durch das aktuelle Urteil gestützt wird, hat gewaltigen Charme: Über das Arbeitsrecht wird man (zumindest in Hamburg) missliebige Mitglieder kurzfristig los. Der genossenschaftsrechtliche Ausschluss eines Mitglieds zwänge dagegen zum gerichtsfesten Nachweis eines die Genossenschaft schädigenden Verhaltens. Im Übrigen haben die gekündigten Genossen mit ihren Genossenschaftsanteilen ihre persönlichen Ersparnisse gebunden, die sie nur nach Austritt oder Ausschluss ausgezahlt bekommen, dies in Abhängigkeit von der Satzung möglicherweise erst Jahre später. Die gekündigten Genossen stehen jetzt also ohne Arbeit da und haben ihre Ersparnisse unzugänglich deponiert. Eine Genossenschaft funktioniert hier also wie ein geschlossener Kapitalfonds, aus dem man nicht mehr rauskommt und auf Gedeih und Verderb darauf angewiesen ist, dass das Management nicht in nächster Zeit in den Konkurs steuert.

    • Bonaventura permalink
      13. April 2015 01:05

      Sollte diese Gerichtsentscheidung Bestand haben, hat sich das Genossenschaftsmodell als die ‚demokratischte Form eines Unternehmens‘ erledigt haben. Das sollte doch den Genossenschaftsverbänden – und auch den real existierenden Genossenschaften – zu denken geben. Zumindest, wenn sie den zugrunde liegenden Genossenschaftsgedanken ernst nehmen; oder wenigstens Mitglieder werben wollen (wird sich etwa die „taz“ dazu äußern?).

      Das hat, zugegeben, für unsereinen nichts unmittelbar ‚revolutionäres‘ an sich. Es geht ’nur‘ um die Möglichkeit, innerhalb des real existierenden Kapitalismus zu beweisen, daß andere Formen des Zusammenarbeitens, Produzierens und Verteilens möglich sind. Das nennt man – mit einem alten, offenbar bei vielen angeblichen ‚Linken‘ (w/m) aus der Mode gekommenen Begriff – „Solidarität“.

      Anständigerweise sollten die Putschisten das „K“ aus dem Firmennamen „Cafe Libertad Kollektiv“ sofort entfernen. Aber Anstand ist für diese Leute ein Fremdwort aus einer ihnen unbekannten Sprache, wahrscheinlich sogar aus einem ihnen völlig fremden Universum.

  69. Analyse: Zivilprozess Update permalink
    19. Juni 2015 11:41

    Am 17.06.2015 fanden zwei weitere Prozesse vor dem Landgericht Hamburg statt.

    Im ersten Verfahren ging es um die Kündigung des dritten Genossen. Während die ersten zwei Verfahren in die Revision beim OLG gehen, kam es hier zu einem gerichtlichen Vergleich. Der Genosse tritt seinen Genossenschaftsanteil an den Vorstand ab und erhält vom CLK eine Abfindung. Der Richter wies wie seine Kollegen in den vorherigen Verfahren darauf hin, dass ein normal arbeitsrechtlich zu bewertendes Verhältnis zwischen CLK und Mitgliedern bestehe. Er ergänzte dies um den Hinweis, dass andersartige Regelungen, die den Status des CLK als Produktivgenossenschaft begründen würden, in der Satzung hätten festgeschrieben werden müssen. Diese enthält aber keine entsprechenden Regelungen.

    Einen Stimmungshöhepunkt erlebte dieses Verfahren, als der heutige Vorstand des CLK auf Nachfragen des Richters erklärte, dass er sich schon beim Eintritt in das CLK vor einigen Jahren bewusst gewesen sei, damit ein normales lohnabhängiges Beschäftigungsverhältnis eingegangen zu sein, in dem er weisungsgebunden war und aus dem er jederzeit vom Vorstand unabhängig von der Mitgliedschaft in der Genossenschaft entlassen werden konnte. Das gesamte öffentlich verkündete Konzept des CLK (Kollektiv, Arbeiten ohne Chef usw.) also von Anfang an eine einzige Propagandalüge, darauf angelegt, das dumme Käufervolk hinters Licht zu führen? Einige der Anwesenden meldeten daraufhin lautstarken Protest an. Hat der Vorstand etwa den Richter belogen, oder hat er möglicherweise von Anfang an die Machtübernahme über die Übernahme der Vorstandsfunktion vorbereitet? Beides kann man nicht ausschließen.

    Das zweite Verfahren war wesentlich spannender. In meinem Beitrag vom 5. Oktober 2014 hatte ich mich noch gewundert, dass nirgendwo etwas über Beschlüsse der Generalversammlung (GV) vom Juni 2014 verlautete. Die gekündigten Altgenossen haben gegen Beschlüsse der GV Klage erhoben, und zwar in zwei Punkten: 1. Feststellung der Bilanz für 2013 und 2. Beschluss über die Verwendung der Gewinne aus 2013.

    zu 1.: Das CLK hat in der Bilanz für 2013 einen erheblichen Verlust ausgewiesen. Die Altgenossen hielten dies für zweifelhaft, da bis Ende November 2013 keine Hinweise auf einen Verlust vorlagen. Auch der Prüfungsverband hat zu diesem Zeitpunkt mindestens eine schwarze Null am Jahresende gesehen. Dies entsprach der gesamten wirtschaftlichen Entwicklung der vorangegangenen Jahre, in denen durch regelmäßige Gewinne eine Rücklage aufgebaut wurde. Die Altgenossen vermuteten deshalb eine (unzulässige) bilanztechnische Gestaltung. Sie konnten jedoch keine Details prüfen, da sie seit Dezember 2013 keine Einsicht mehr in die Buchhaltung hatten. Zumindest ist bekannt, dass in einem Fall Außenstände in erheblicher Höhe abgeschrieben wurden, obwohl der Kunde (Zwischenhändler) nicht insolvent ist, sondern seine Geschäftstätigkeit weiterhin ausübt. Der Richter stellte fest, dass ohne Beleg konkreter Einwände keine rechtliche Handhabe bestehe und damit auch keine Aussicht auf Durchsetzung der Klage.

    zu 2.: Auf Beschluss der GV werden die Verluste aus dem Jahr 2013 nicht aus den Rücklagen gedeckt, sondern durch Abwertung der Genossenschaftsanteile. Die drei gekündigten Altgenossen haben Anteile von insgesamt ca. 85% am gesamten Genossenschaftskapital. Auf diese Anteile werden somit 85% des Verlustes verteilt. Einem Genossen werden allein ca. 16.000 Euro Verlust zugewiesen. Da dieser Genosse seine Mitgliedschaft zum 31.12.2015 gekündigt hat, wird dieser Verlust (ggf. noch erhöht durch Verluste aus 2014 und 2015) dann realisiert. Er sieht also einen Teil des Geldes, das er zum Aufbau des CLK leihweise und ohne Verzinsung zur Verfügung gestellt hat, nicht wieder, während das neue CLK die Rücklagen in sechsstelliger Höhe, die nicht zuletzt von den entlassenen Genossen über Jahre erarbeitet wurden, für sich behält. Die Satzung des CLK regelt, dass Gewinne nicht an die Genossen ausgeschüttet werden dürfen, sondern der Rücklage zufließen. Der Richter hielt diesen Passus für nicht ausreichend, die Abdeckung von Verlusten (Negativ-Gewinnen) zu regeln. Der einfache Umkehrschluss, wenn Gewinne grundsätzlich der Rücklage zufließen, sind Verluste auch aus dieser zu decken, ist juristisch unzulässig. Es gelten damit die gesetzlichen Regelungen und die GV war in ihrer Entscheidung frei. Die starke Schädigung eines einzelnen Genossen steht dem nicht entgegen. Der Beschluss der GV zur Deckung der Verluste ist nach seiner Rechtsauffassung daher zulässig gewesen. Der Richter sieht keine Aussicht auf Durchsetzung der Klage.

    Dieses Verfahren ist noch nicht abgeschlossen. Ein Urteil soll im August ergehen. Man kann an dieser Stelle aber schon einige Schlussfolgerungen ziehen:
    Rechtlich ist eine Genossenschaft nur so gut wie ihre Satzung. Das CLK hat ihre Satzung mit rechtlicher Beratung eines Genossenschaftsverbandes erstellt. Die Gerichte merken in den verschiedenen Verfahren fortlaufend Defizite in den satzungsgemäßen Regelungen an. Eine Satzung ist das Äquivalent des Gesellschaftervertrages in anderen Rechtsformen (OHG, GmbH etc.) und muss mit derselben Sorgfalt ausgearbeitet werden. Jeder Gesellschaftervertrag muss den Streitfall mit allen Konsequenzen vorsehen. Die Bedeutung der statuarischen Regelungen wächst mit der Größe der Begehrlichkeiten, sprich dem Kasseninhalt. Standardtexte, auch wenn sie von einschlägigen Verbänden erstellt und empfohlen werden, bieten im Streitfall offensichtlich keine gute Grundlage. In vielen Genossenschaftssatzungen ist ausdrücklich der Erwerb von Genossenschaftsanteilen durch einzelne Mitglieder begrenzt. Dies hat das CLK anscheinend nicht getan, da nur wenige Mitglieder substanziell zum erforderlichen Grundkapital beitragen konnten (oder wollten), während andere nur mit dem Mindesteinsatz dabei sind.
    Die Methode des neuen CLK, über einen Beschluss der GV einen Teil der Kosten ihrer Machtübernahme von den jetzt arbeitslosen Altgenossen zu kassieren, erklärt das Schweigen über die GV-Beschlüsse in der Vergangenheit. Es hat mich etwas gewundert, dass in diesem Zusammenhang der Anwalt der Altgenossen nicht die Generalklausel des §226 BGB (Schikaneverbot) bemüht hat. Von außen betrachtet könnte man ja den Eindruck einer gezielten Schädigung der Altgenossen haben. Wahrscheinlich dienen aber solche Generalklauseln nur als Placebos und haben keine praktische Bedeutung für die Rechtsprechung.

    In dieser Diskussion sind schon Stichworte wie „Anstand“, „ehrlicher Kaufmann“ usw. gefallen. Diese Maßstäbe sind auf das neue CLK nicht anwendbar.

    • Blechtrommel permalink
      22. Juni 2015 20:03

      Dieser Bericht verdeutlicht, was jetzt auch dem letzten klar geworden sein sollte, der noch von Illusionen um einen selbstverwalteten Betrieb beim Cafe Libertad geplagt war. Dies ist nun ein managementgeführtes Subunternehmen der Roten Flora, die sich sicherlich auch für ihre Management-Dienstleistung bezahlen lässt; auf die eine oder andere Art und Weise. Es wird nicht nur Umsonstkaffee für die Sommerbaustelle sein.

      Der Kern der Arbeiterselbstverwaltung ist die Übernahme der vollen Entscheidungsfreiheit der Vollversammlung einer Arbeiter-Kooperative/Genossenschaft.

      Diese wurde nun an einen Wirtschaftsprüfer/Steuerberater delegiert, denn der amtierende Vorstand hat von der Materie keinerlei Ahnung oder bis zu seiner geplanten Machtübernahme keinerlei Interesse an betriebswirtschaftlichen Themen im Rahmen der Kooperative gezeigt … Die Bilanz, die den Altgenossen massiv geschädigt hat, hat entweder sein angeblicher Szene-Linken Anwalt ausbaldowert oder der Steuerberater, der neben seiner selbständigen Beschäftigung auch noch Verbandsratsvorsitzender des ehemals sozialdemokratischen Genossenschaftsverbandes zdk ist. Der Verband, der die Mustersatzung erstellt hat – und sich heute eindeutig auf die Seite des Alleinvorstandes stellt, denn der Genossenschaftsverband berät Genossenschaften und ihre Funktionäre, nicht die Genossinnen und Genossen in der Genossenschaft; zumindest nur solange, bis diese die eG gegründet haben. Auch aktuell stellt sich der zdk als Verfechter eines „unbürokratischen Bürgerengagements“ in Form der Genossenschaft hin.

      Um es noch deutlicher zu machen: der Wert eines Genossenschaftsanteils ist der entsprechenden Anteil am Gesamtvermögen der Firma Cafe Libertad eG, nicht bloß der eingezahlte Anteil von 1.000 EUR. Zu jedem beliebigen Zeitpunkt kann die Mehrheit der eG „ihre“ Firma (die eben kein x-beliebiges ‚Projekt‘, sondern eine Kapitalgesellschaft ist) auflösen und sich das Vermögen nach Anteilen auszahlen. Auch der Hinweis des Richters, dass die Satzung ja entsprechende Hinweise auf eine „Produktivgenossenschaft“ oder die Beschäftigung ihrer Mitglieder hätte enthalten sollen – all dies ist mit einer 3/4-Mehrheit jederzeit zu widerrufen bzw. zu ändern. Das Argument zieht also überhaupt nicht, diese Rechtsauslegung ist realitätsfremd und berücksicht nicht die speziellen Energien hinsichtlich fremder Gelder gewisser Leute im links-autonomen „Schafspelz“-Outfit.

    • Bonaventura permalink
      23. Juni 2015 00:39

      Danke für deine erhellende, wenn auch nicht optimistisch stimmenden Aktualisierungen zu dieser immer ekelhafter werdenden Affäre.
      Der Schäbigkeit sind offensichtlich keine Grenzen gesetzt, und der Satz: „Auf See und vor Gericht bist du in Gottes Hand“ scheint sich (wieder mal) zu bewahrheiten. Ich fürchte, daß selbst Atheisten und Agnostiker schlechte Karten haben, aber nicht mal den Trost …
      Wenn deine Analyse stimmt, dann hat sich das Genossenschaftsmodell als Variante für „Betrieb ohne Chef“ erledigt, weil es gegen eine feindliche Übernahme – aus den eigenen Reihen! – offenbar nicht gefeit ist.
      Mit Begriffen wie ‚Moral‘ und ‚Anstand‘ kann man den Putschisten des CL (ohne K) offenbar nicht ins Gewissen reden. Was nicht vorhanden ist, das kann auch nicht berührt werden.
      Ich hoffe ja, daß die verbleibenden Alt-Genossen noch die Kraft und Wut haben, diesen legalisierten Raub ihrer Arbeitskraft nicht hinzunehmen, und auch, daß es vielleicht eine höhere (juristische, nicht göttliche) Instanz gibt, die auf der Basis des geltenden Rechts die Putschisten nicht einfach damit davon kommen läßt. Ich hoffe.
      Genug! Ich kann niemals soviel essen, wie …

      • günther permalink
        23. Juni 2015 10:11

        ich warte auf den zeitpunkt, an dem die neoliberalen aus dem cl mit den neoliberalen aus der staatsragenden flora zusammen mit katja suding im .rathaus sitzen.

    • Richard permalink
      23. Juni 2015 10:18

      vielleicht sollte man noch erwähnen, das den Entlassenen (Zi) Genossenschaftsschädigendes Verhalten (weil sie klagen und ihr Geld mitnehmen wollen) und (Zi) Sozialbetrug (weil sie sich arbeitslos gemeldet haben) vorgeworfen wurde durch den Vostand und den Anwalt von Cafe Libertad…
      aber das sind ja wohl moralische Kriterien…

    • Analyse: Korrektur permalink
      8. Juli 2015 15:43

      Ich bin eines besseren belehrt worden. Der §226 BGB ist hier nicht anwendbar, denn andere Menschen schädigen ist so lange in Ordnung, wie man selber davon profitiert.

  70. Kaffeetrinker, der jetzt total verwirrt ist. permalink
    28. April 2016 20:52

    Und wo soll ich jetzt meinen Kaffee kaufen?

  71. Richard permalink
    16. Mai 2016 11:13

    Café Libertad ist jetzt endgültig im realen Kapitalismus angekommen, sie verkaufen jetzt über Amazon:
    http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss/279-6325026-2543341?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&url=search-alias%3Dgrocery&field-keywords=Caf%C3%A9+libertad

    Das hätte es mit Folkert, Gerrit und Roland nicht gegeben – Vertrieb über einen der größten Lohndrücker auf diesem Planeten. Aber dann ordentlich linksradikal tun…ich kann garnicht soviel kot…en, wie mir schlecht ist

    • Analyse permalink
      24. Mai 2016 08:45

      Danke für die Info. Es ist aber festzuhaltem, dass bei Amazon nicht CL“K“ tätig ist, sondern ein Zwischenhändler (Wasserstelle GmbH & Aquadea). Auf einem anderen Blatt steht die Facebook-Seite des CL“K“, die unmittelbar nach dem Rausschmiss der Altgenossen eröffnet wurde. Die Facebook Aktie steigt seither unaufhaltsam (http://www.finanzen.net/aktien/facebook-Aktie).

  72. Anonymous permalink
    29. Mai 2017 13:33

    Scheint wohl nichts neues zu geben. Ein Jahr Pause hier.

  73. Gut informiert permalink
    8. Juni 2017 10:04

    hier nicht, aber generell schon sehr viel bei den Kaffeekollektiven aus Hamburg. So kam es erstmalig zu einer umfassenden Zusammenarbeit aller Kaffeeprojekte der Stadt bei der Produktion des Solikaffees für den G20 Anti-Repressionsfonds.
    Es tun sich ziemlich viele gute Dinge bei allen 5 Kaffeeprojekten in Hamburg

  74. desmanche permalink
    28. August 2017 14:32

    kein wunder bei verdeckter korruption und geheimabsprachen…die haben doch größtenteils nur gelangweilt rumgestanden im fcmc…und auf der strasse war nix zu sehen von den ´kollektiven´ …ya basta mit ya basta!

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