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Ermittlungen gegen Syndikalismus.tk nach Anzeige von Heiner Becker

14. März 2011

Seit September 2010 ermittelt die Staatsanwaltschaft Münster gegen Syndikalismus.tk. Hintergrund ist die Herausgabe der Schrift von Rudolf Rocker „Anarcho-Syndikalismus“ durch uns in einer PDF-Version. Ein „Anarchist“ namens Heiner Becker aus Nordwalde (bei Münster) erhebt darauf privatkapitalistische Besitzansprüche, wie auch auf alle anderen Werken eines unserer großen anarchosyndikalistischen Theoretiker –  Rudolf Rocker.

Auf Syndikalismus.tk ist Heiner Becker bis heute nicht zugekommen. Stattdessen hat er bei Mitgliedern der FAU nachgefragt um an Namen von GenossInnen zu gelangen, die von diesen hinter Syndikalismus.tk vermutet werden. Ob aus Unerfahrenheit oder Absicht haben diese ihm solch vermutete Namen gegeben. Mit diesen wiederum ist Becker zur Staatsanwaltschaft, die nun in mehreren Städten gegen GenossInnen ermittelt. Ein gefundenes Fressen das er damit dem Staat liefert, um in anarchistischen und anarcho-syndikalistischen Strukturen herumzuschnüffeln.

Es gehört zum Grundkonzept von Syndikalismus.tk, dass bei uns jedermensch Beiträge veröffentlichen kann, die den Grundsätzen des Anarcho-Syndikalismus nicht zuwiderlaufen. Es liegt dabei an der persönlichen Entscheidung, ob Beiträge anonym verfasst oder namentlich unterzeichnet werden. Daraus Rückschlüsse auf das Kollektiv von Syndikalismus.tk ziehen zu wollen ist falsch.

Die angehenden Ermittlungen sind ein Angriff auf Syndikalismus.tk, fälschlich „verdächtigte“ GenossInnen und darüber hinaus auf die gesamte anarcho-syndikalistische Bewegung. Für uns kann es keine „Eigentumsrechte“ an Veröffentlichungen aus der anarcho-syndikalistischen Bewegung geben, die dazu geschrieben wurden, die Bewegung bekannter zu machen und zu stärken. Im Fall von Rudolf Rocker sagen wir, dass gerade seine Texte der Befreiung der gesamten Menschheit dienen, welchen er die Erkenntnis zu vermitteln trachtet, sich aus den Tiefen kapitalistischer und autoritärer Versklavung und Verdummung zu befreien. Jahrzehntelang hat Heiner Becker die Texte Rudolf Rockers zurückgehalten und tut dies heute noch! Wem dient er dabei? Seinem eigenen Geldbeutel?

Durch die polizeilichen Ermittlungen nötigt Becker Genossinnen und Genossen dazu, Zeit und Geld für ihre Verteidigung aufzubringen. Rechtsanwälte kosten Geld. Schon jetzt sind Kosten im dreistelligen Bereich entstanden. Zu gegebener Zeit werden wir daher an dieser Stelle auf ein Spendenkonto hinweisen und zu Spenden aufrufen.

Wir werden weiter berichten.

Kulturgüter gehören nicht in die Hände von Privatkapitalisten!

Freier Zugang zu Information und Wissen!

Syndikalismus.tk

Beachtet bitte auch die wichtige Erklärung des Herausgebers der „Barrikade“ „Wem gehört Rudolf Rocker?“

39 Kommentare leave one →
  1. AfA permalink
    14. März 2011 15:02

    Was issn das für einer? Heiner Becker hab ich noch nie gehört. Les ich das richtig. FAU-Mitglieder haben Genossen verpfiffen?

  2. Klaus St. permalink
    14. März 2011 15:53

    @Afa: Du hättest den Namen sicherlich schon mal gehört, wenn du mal Rudolf Rockers „Nationalismus und Kultur“, Fermin Rockers „London. East End“ oder die Neuausgabe von Nettlaus „Die Geschichte der Anarchie“ gelesen hättest. Die sind nämlich alle im Verlag „Bibliothek Theleme“ dieses Herrn Becker erschienen. Der bringt zwar seit Jahren keine Bücher mehr heraus und ist auch seit Jahren nicht mehr in der Lage Bestellungen auszuliefern, aber er wacht offensichtlich eifersüchtig über seine „Rechte“ an Rudolf Rocker und gerüchteweise auch Max Nettlau. Nebenbei soll er im Besitz einer der weltweit größten Privat-Sammlungen von Büchern, Bildern und Plakaten zum Thema Anarchismus sein, die er sich angeblich in seiner Zeit als Buchaufkäufer für das IISG in Amsterdam aufgebaut hat. Früher war er mal in anarchistischen Historikerkreisen aktiv, seit Jahren hat da aber niemand mehr etwas von ihm gehört. Aus dieser Zeit kennen ihn von den älteren GenossInnen wahrscheinlich auch noch manche. Dass er jetzt auf diese Weise wieder aus der Versenkung auftaucht, ist schlichtweg schäbig! Rudolf Rocker gehört der anarcho-syndikalistischen Bewegung weltweit und nicht irgendeiner münsterländischen Krämerseele und Schatzmeister einer „Freien Wählervereinigung“!

    • AfA permalink
      14. März 2011 16:36

      Ja sorry. Das sagt mir alles nichts. Ich guck aber danach,.danke. Also Rocker kenn ich schon. Hab hier und bei den kostenlosen Heften von ihm gelesen. Ich find das echt den Hammer das der die Bullen auf die Genossen hetzt.

  3. 14. März 2011 16:17

    der Herr Becker ist auch „stellv. Sachkundiger Bürger“ [sic!] … und wer seinen Verlag Bibliothek Thélème nennt ;-(

  4. glouton permalink
    14. März 2011 16:35

    Theleme geht in diesem Fall auf die „Abtei Theleme“ aus Rabelais „Gargantua und Pantagruel“ zurück. Was soll daran ;-( sein? Es ist ein grossartiges Werk, und durchaus vom libertären Geist beseelt.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Gargantua_und_Pantagruel

    • 14. März 2011 17:20

      ich weiss, habe es vor rund 20 Jahren selbst gelesen … wobei ich Rabelais Entwurf durchaus ambivalent finde, als Satire gegen das damalige Klosterunwesen brilliant, andererseits finde ich nicht (und auch unbhängig von der durch den Tory Aleister Crowley geprägten Rezeption), dass der von Rabelais beschriebene elitäre „Freizeitpark“ Thelema in irgendeiner Hinsicht als gesellschaftliche Utopie taugt

  5. beinah trecker permalink
    14. März 2011 21:04

    wie um Himmels Willen kommt ihr denn darauf, dass Heiner Becker ein Anarchist, ein Syndikalist oder beides wäre? Hat er denn jemals sowas gesagt oder geschrieben?

  6. Erik Alfredsson permalink
    14. März 2011 21:28

    Es ist zum Kotzen!

    (Am liebsten würde ich Herrn Becker eine einen Hausbesuch abstatten und ihm ein paar Zähne ausschlagen — aber das sind leider nur hilflose „Gewalt-Phantasien“.)

    Herr Becker hat sich doch offenbar bei Genossen ein erklägliches Sümmchen €uronen ergaunert, daß er nun dazu benutzt, eben diese Leute gerichtlich verfolgen zu lassen.

    „Urheberrechte“ auf Rudolf Rockers Texte? Da dreht sich doch der Rocker im Grabe herum, hat er doch immer und allzeit für die Menschheit geschrieben. Ihn privatisieren zu wollen ist doch schlichtweg Irrsinn…!

    Die Frage ist:
    Wie werden wir diesem Axxxxxxch das Handwek legen?

    Ideen und Initiative sind gefragt…

    … im Zweifelsfall bin ich dabei…

  7. anarcho permalink
    14. März 2011 21:54

    zitat:
    „…wie auch auf alle anderen Werken eines unserer großen anarchosyndikalistischen Theoretiker – Rudolf Rocker. “

    aha der große rudolf rocker. sorry aber seit wann werden hier einzelpersonen so hochgehoben? das gefällt mir mal gar nich. könnt ihr das ändern? nichts gegen rocker aber man muss ihn nich gleich als groß oder so darstellen.

  8. Folkert permalink
    14. März 2011 23:28

    Wenn ein „Verlag“ …. Bestände von 48.769 Euro hat (u.a. wohl ‚Nationalismus und Kultur‘) und sie bei 158.999 Euro Schulden nicht versilbert, dann stimmt was nicht. Oder da ist jemand so reich, daß es ihm am RR vorbeigeht, ob sein Verlag ‚pleite‘ ist oder nicht. Also – er hat Kohle – für unsereins – ohne Ende, um sich so etwas ‚leisten‘ zu können.
    Was für eine Figur!

  9. old school permalink
    15. März 2011 07:27

    Becker? Den gibt’s noch? Was eine Minus-Seele. Und die „Genossen“ der FAU hüllen sich in Schweigen über der Repression gegen TK? Ha ha. Die freuen sich sicherlich darüber. Die sprechen ja auch voll Hass über die Seite hier. Deswegen überrascht es mich nicht das die Denunziantenschweine aus der FAU, der DKP des Anarcho-Syndikalismus in Deutschland (wo hab ich den Satz nur gehört?), stammen. In den 80ern hätten die ihren Verrat körperlich zu spüren bekommen. Aber heute ist das ja anders. Es gibt keine AS-Bewegung in D. Nur eine Szene und ne handvoll Macker in der FAU die glauben was zu sagen zu haben. Wenn´s ein Spendenkonto gibt drücke ich was ab. Ist Ehrensache. Aber mit der Szene – ne danke, da hab ich keinen Bock mehr drauf.

    • abaleta permalink
      15. März 2011 09:08

      07:27? Eigentlich ein wenig spät, um nach einer durchsoffenen Nacht noch Gülle in die Tastatur abzusondern. Geh schlafen und nimm deine Pillen!

      • old school permalink
        16. März 2011 15:35

        getroffene Hunde bellen, wa?

  10. glouton permalink
    15. März 2011 13:47

    @anarcho: hast du noch weitere Probleme?

  11. 15. März 2011 14:12

    @oldschool
    Was hat dich denn bitte geritten? Dein Kommentar ist eine bodenlose Frechheit!!!
    -DIE- FAU gibt es überhaupt nicht. Wenn schon autonome Syndikate, in denen autonome Anarcho-SyndikalistInnen organisiert sind. Deine Vorwürfe sind einfach absolut lächerlich und die „Bewegung“ kann froh sein, wenn Trottel wie du sich nichtmehr beteiligen!

    Aufrichtige AnarchistInnen lassen sich nicht spalten!! Von Niemandem!!

    Eine Privatisierung von Rockers Werken ist selbstverständlich ein Unding und jedeR Repression ausgesetzter GenosseIn erfährt selbstverständlich Solidarität!

    • old school permalink
      16. März 2011 15:36

      aber du weißt schon was der Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist? Autonome Syndikate? Auf dem Papier. In Wahrheit sind es seit Jahrzehnten die selben alten Politiker-Gesichter die die Orga bestimmen. Und immer wieder neue Beschlüsse von dunnomals aus den Taschen ziehen wenns den eigenen Interessen diend. Is mir aber zu blöd das hier zu diskutieren. Träum deinen Traum weiter. Und guck doch mal wo die FAU über die Anzeige gegen die TK-Leute berichtet….Na? Nirgends. Und dann guck mal wer den FAU-Soli.Aufruf für Japan veröffentlicht hat. Die FAU? Ha ha ha… Comprende? Ein Glück das ich mit dem Polit-Scheiss nüscht mehr zu tun hab, woll ja…

  12. Granado permalink
    15. März 2011 14:37

    Schon der Lagerwert unter den Schulden? Die beseitigt er dann auch nicht mit Verramschen. Aufmachung/Preissetzung/Druckauflage ist immer eine riskante Wette, Warten auf bessere Zeiten aber auch. Auvermann/Topos hat von der Nettlau-Geschichte eine weltweite Bibliotheksausgabe gemacht, schließlich so 300er Auflage und entsprechend teuer. Und weltweit sparen schon die Bibliotheken. Dass Becker aber dann keinen neuen Band rausbringt, sondern erst wieder nur die alten 5 bearbeitet, wovon die ersten 3 aus der Weimarer Zeit schon verbreitet und nachgedruckt waren (Impuls/Bremen), ärgert mich maßlos. Bei Rockers Syndikalismusschriften ist die Blockade sowieso unterirdisch.
    Bei länderübergreifendem Urheberrecht bin ich nicht mehr so orientiert – gilt für Rocker zunächst US-Recht? Da galt ja mal: 1-2 x 28 Jahre nach Erscheinen, nicht Todestag. In Deutschland haben uns die Nazis 1934 die Verlängerung von 30 auf 50 Jahre eingebrockt, mit Berufung auf Richard Wagners Witwen und Waisen sowie Nietzsches Schwester!

  13. 15. März 2011 16:07

    Auf Libcom gibt es nun auch einen eigenen Strang zum Thema.
    http://libcom.org/news/warning-all-publishers-rudolf-rocker-texts-14032011

  14. Die Leserättin permalink
    15. März 2011 16:54

    Folkert Mohrhof: Rudolf Rocker und die soziale Befreiung.
    Zur Aktualität des Anarchosyndikalismus am Beispiel seines deutschen Vertreters.
    In: Wolfram Beyer (Hg.): Anarchisten. Berlin 1993.

    Stell das doch mal auf die Seite 😉

    Danke.

    • Folkert permalink
      15. März 2011 19:23

      @ Die Leserättin
      Tja, iss ne Idee – aber habe ich denn überhaupt die Rechte an meinem eigenen Text von damals?
      Nee, ich such den mal raus und dann kömmt er hier demnächst. Muß ich wohl einscannen.
      Tja, was man (also ich) schon so alles verzapft hat …

  15. Bonaventura permalink
    15. März 2011 21:11

    Ob Herr Becker schon die Staatsanwaltschaft auf die Friedrich-Ebert-Stiftung der SPD angesetzt hat? Immerhin finden sich dort seit 5 Jahren auf der Themenseite „Der Spanische Bürgerkrieg, eine europäische Tragödie“:

    The tragedy of Spain / by Rudolf Rocker. – New York : Freie Arbeiter Stimme, 1937. – 47 S. = 3,3 MB PDF-File. –
    Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2006
    Dokument im PDF-Format http://library.fes.de/pdf-files/netzquelle/a-55140.pdf

    The truth about Spain / by Rudolph Rocker. – New York City : Freie Arbeiter Stimme, [ca. 1936]. – 15 S. = 940 KB, PDF-File. –
    Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2006
    Dokument im PDF-Format http://library.fes.de/pdf-files/netzquelle/a-55094.pdf

    (Es gibt dort auch noch eine Menge anderer interessanter Text zum herunterladen – http://library.fes.de/library/netzquelle/spanien/index.html)

    • Granado permalink
      16. März 2011 15:09

      Weck‘ keine schlafenden Hunde! Selbst größere Verlage z.B. sind manchmal eher bereit, behauptete Ansprüche anzuerkennen und abzugelten, um umständlichen Auseinandersetzungen zu entgehen. Solche Anerkennung wird dann weiter ins Spiel gebracht. Das ist mit Paul Scheerbarth geschehen.

  16. Erik Alfredsson permalink
    16. März 2011 20:34

    @ „abaleta“:
    „09:08“? Solltest Du um diese Uhrzeit nicht längst in der Förderschule sein, um Grundrechenarten oder ein wenig Deutsch zu lernen?

    @ „old school“:
    VOLLTREFFER!!!
    So ähnlich denke ich auch.
    Aber: Aber Dein Vergleich von DKP und FAU ist m.E.fehgerichtet, weil er beide Vereine unverdienterweise aufwertet. (Ansonsten: Recht hast DU!)

    @ „AS“
    „Vollautonom“. Vollautomatisch ist doch wohl eher Dein inkognitiver Rückenmarksreflex….
    Sicher kann man Kleinstgruppen „Syndikate“ nennen.
    Man kann auch Schrankwände als „Straßenbahn“ bezeichnen. Nur wird man damit niemals am Hauptbahnhof ankommen, da kann die FAU noch so laut „Bimm, bimm“ schreien…

    Genug!

    Wichtig bleibt die Frage, wie wir — gemeinsam! — verhindern können, daß ein gewisser H.B. weiter unseren Zielen schaden kann.

    Rocker privatisieren?
    — welch klägicher Einfall

  17. syndikalistischer Anarchist permalink
    17. März 2011 09:06

    Neben dem Ärger für die von Ermittlungen betroffenen Genossen kommt das Ärgernis der Denunziation hinzu. Die FAU muss sich fragen lassen wie es dazu kommt, das vermutete Namen an Heiner Becker weitergegeben werden. Wie kann das sein? Und wie will die FAU nun damit umgehen? Wird das – zumindest intern – angesprochen? Ist das überhaupt Thema? Das ist keine Lappalie. Für mich riecht das nach einem echten Skandal, der der FAU sicherlich in der Öffentlichkeit Schaden wird, wenn sie weiterhin nichts zu den Behauptungen sagt und keine klare Stellung bezieht. Hat Syndikalismus.tk von der FAU eine Stellungnahme eingefordert? Ist die FAU auf Syndikalismus.tk zugekommen?

    • 17. März 2011 12:02

      offenbar sind sich die nämlichen GenossInnen von der FAU nicht über den Charakter des bürgerlichen Staates im Klaren

      ansonsten was von Victor Serge zum Thema:

      We owe truth only to our own comrades, our own class, our own party.

      Faced with the judges and the police, do not forget that they are the servants of the rich, doing the dirtiest jobs for them.

      That if they are the strongest, we are unquestionably right against them.

      That they slavishly defend an iniquitous, evil order, doomed by the course of history itself.

      Whereas we are working for the only noble cause of our times: the transformation of the world by the emancipation of labour.

    • sündige katz permalink
      18. März 2011 00:55

      FAUCH

      • Folkert permalink
        22. März 2011 19:33

        So, ich hatte heute endlich Akteneinsicht:

        Der Mensch, der mich (und zwei weitere Genossen) an den Herrn Becker – Rechte-„Anarchist“ – als Verantwortliche für diese Webseite und die download-Publizierung von zwei Werken Rudolf ROCKERS genannt hat – ist Berliner Luft: H²O sage ich da nur. Was für ein super Kerl, der seinem Ex-Arbeitgeber (HB: „er hat mal für mich gearbeitet“) ehemalige FAU-Genossen als »Szene-Insider« nennt.

        Warte Bürschen, im Leben sieht man sich meist mehr als nur einmal …

        Das hat jetzt einiges an Geld gekostet, das nun wieder woanders fehlt. Aber das war wohl der Sinn der Aktion.

        H.B. – Bibliothek Thélème Nordwalde – behauptet übrigens, noch jedes Jahr 80-100 Rocker-Bücher »Nationalismus und Kultur« zu verkaufen.

        Und warum die Internet-veröffentlichung? Nun, weil einige meinen, das die seinerzeit aufwendig gestaltete Verlagspublikation (1999) heute mit 40 Euro zu teuer sei. Und materielle Interessen habe er als Verleger nicht, er wolle nur die Rechte von Rudolf Rocker wahren. Ich zitiere mal wörtlich aus meiner Mitschrift der Akte: „Der finanzielle Schaden war für mich bei der Anzeigenerstattung sekundär, der Grund war eigentlich, dass ich sicher stellen will und muss, dass veröffentliche Rockertexte auch wirklich den Intentionen des Autors entsprechen – dazu hatte mir der Sohn Rockers, herr fermin Rocker (1907-2004), 1996 die Rechte übertragen.“

        Im übrigen stelle ich hiermit nochmal öffentlich fest, daß ich seit Frühling 2008 KEIN Mitglied mehr der FAU in Hamburg und anderswo bin. Ich kann demnach auch nicht für Publikationen, die HB der FAU unterschiebt, verantwortlich sein. Becker meinte nämlich bei seiner Strafanzeigeerstattung, die page http://www.anarchosyndikalismus.de.vu sei die » offiziöse Seite der Organisation ‚Freie Arbeiterunion’« …

        Köstlich komisch, aber wie dumm muß eigentlich einer sein, dies durcheinander zu bekommen, der doch als promovierter Anarcho-Historiker jede feine Nuance ideologisch-inhaltlicher Provinienz analysieren tut?

      • Schwarzbär permalink
        22. März 2011 21:06

        Ein FAU Mitglied aus Berlin der Denunziant gegen Syndikalismus.tk? Da hat er sich die falsche Stadt zum denunzieren ausgesucht…

  18. glouton permalink
    22. März 2011 22:52

    „Der finanzielle Schaden war für mich bei der Anzeigenerstattung sekundär, der Grund war eigentlich, dass ich sicher stellen will und muss, dass veröffentliche Rockertexte auch wirklich den Intentionen des Autors entsprechen – dazu hatte mir der Sohn Rockers, herr fermin Rocker (1907-2004), 1996 die Rechte übertragen.“
    Na dann ist doch alles schick. Oder wurde bei den genannten Onlinepublikationen etwas an den Rocker-Texten geändert?
    Oder meint diese Ratte, dass es Rockers Intention war, seinen Geldbeutel zu füllen? 😦
    Apropos Denunziation – ich hab bislang nirgendwo eine Stellungnahme der FAU zu diesen obskuren Ermittlungen gegen .tk gefunden – wenn aber die Denunziationsgeschichte so stimmt, dann ist mehr als eine solche fällig. Und geschwätzige Möchtegern-Denunzianten sollten in Zukunft besser auf ihre Gesundheit aufpassen.

  19. Erik Alfredsson permalink
    23. März 2011 19:03

    Warum die Aufregung?

    Daß eines ihrer Mitglieder der Staatsanwaltschaft behilflich war, kann man ja nun kaum der FAU insgesamt anrechnen.

    Daher ist es auch nicht verwunderlich, daß die FAU dazu keine Stellungnahme abgeben will.

    Überhaupt: Die Schnittmenge zwischen traditionellem Anarchosyndikalismus (d.h. u.a. Rocker) und dem täglichen Treiben der FAU ist doch eher gering.

    (Witzigerweise heißt die Hamburger FAU, bezw. ihr Vereinsheim, im Volksmund auch der „Denunziantenstadel“ … )

    Bleibt die Frage: Wie kann man Heiner B. das Handwerk legen???

    • Bonaventura permalink
      24. März 2011 00:19

      „Warum die Aufregung? “

      Als 1988 bekannt wurde, daß ein FAU-Genosse 1985 versucht hatte, seine Freundin zu vergewaltigen, gab es eine umfangreiche, anstrengende, fruchtbare und durchaus differenzierte Debatte in der damaligen FAU und der »direkten aktion« (Nr. 72-74). Es gab damals auch GenossInnen und Ortsgruppen, die diese Diskussion zumindest unter der Decke halten wollten.

      Die Diskussion war durchaus schmerzhaft, weil sie den Finger in die eigenen Wunden, Grenzen, Verhaltensweisen, Unfähigkeiten und Phantasien bohrte – also ernst machte mit dem (damals jedenfalls) beliebten Satz: „Das Private ist politisch“.

      Denunziation hat eine ähnliche Qualität, wenn sie ohne Not und Zwang geschieht (ich rede nicht von Folter u. ä.). „Loose talk costs lifes“, lautete ein britisches Plakat aus dem 2. Weltkrieg. Das sollte doch eigentlich jeder und jedem, die/der sich als RevolutionärIn begreift, in Fleisch und Blut übergegangen sein. Und es ist die verdammte Pflicht und Schuldigkeit der FAU, sich dazu zu äußern.

      Es ist auch die verdammte Pflicht und Schuldigkeit der FAU, sich dazu zu äußern, daß ein – angeblich libertärer, anarchistischer – Historiker Rudolf Rockers Schriften unter Verschluß hält und damit diese Organisation von einer ihrer wichtigsten theoretischen und historischen Wurzeln abschneiden kann. Denn jeder Nachdruck der »Prinzipienerklärung des Syndikalismus« muß von Herrn Becker genehmigt werden. Ist das ok? Oder Eric Alfredsson hat recht: „Die Schnittmenge zwischen traditionellem Anarchosyndikalismus (d.h. u.a. Rocker) und dem täglichen Treiben der FAU ist doch eher gering.“ Dann ist sowas vielleicht Wurscht und Banane.

      „Bleibt die Frage: Wie kann man Heiner B. das Handwerk legen???“

      Meine Idee ist, ihn unmöglich zu machen in der libertären Community (wenn ich dies Fremdwort mal gebrauchen darf). D.h., daß der Umgang des Herrn Becker mit dem Nachlaß von Milly Witkopp-Rocker und Rudolf Rocker sowie der „Geschichte der Anarchie“ von Max Nettlau bekannt gemacht wird, ebenso sein ‚Staatsanwalts- und Rechteinhaber-Anarchismus‘, seine Steilvorlagen für die deutsche Staatsanwaltschaft, mittels unfundierten Anzeigen anarchistische und anarchosyndikalistische Strukturen auszuschnüffeln.
      Idealerweise sollten ihm die Archive der anarchistischen, anarchosyndikalistischen und jeglicher anderer antiautoritär-revolutionärer Bewegungen und Tendenzen verschlossen sein (z.B. CIRA; Anselmo Lorenzo). Den syndikalistischen, anarchosyndikalistischen, libertären etc. Organisationen (in der IAA und außerhalb) sollte eine nüchterne Schilderung des Sachverhaltes zugehen, mit der Bitte, Herrn Becker in Zukunft nicht mehr zu bedienen.

      Ob es nützt, weiß ich nicht, aber auch etablierte Institutionen wie das IISG (Amsterdam) sollten über den Sachverhalt informiert werden – und über die Tatsache, daß Herr Becker seit mehr als einem Jahrzehnt auf Publikationsrechten sitzt, die er nur dazu nutzt, die Veröffentlichung von diesen Texten zu verhindern.

      (siehe auch https://syndikalismus.wordpress.com/2011/03/23/neues-vom-ermittlungsverfahren-gegen-syndikalismus-tk/)

      😉 Außerdem glaube ich, daß wir ein allgemeines Diskussionsforum zu Strategie, Taktik und den Rest auf dieser Seite brauchen.

      • 24. März 2011 13:48

        @ buonaventura: danke, bisher das Konzentriertste zu dem Thema. wenn meine Untersuchung zu den Abgründen der informellen Strukturen und ihrer Benefiteure (#Klassenkampfverhinderer) fertich ist, möchte ich das hier gern zitieren!

  20. The Sad Story About Copyright permalink
    28. Oktober 2015 02:09

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