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Solidaritätsaufruf gegen den Ausschluss von den „Linken Buchtagen“ in Berlin

24. Mai 2012

Einmal mehr zeigt sich wie weit der Einfluss antideutscher Kreise in der sog. radikalen Linken gediehen ist. Zu den kommenden „Linken Buchtagen“ in Berlin (13.-17.Juni) haben die Veranstalter den „Laika-Verlag“ aus Hamburg ausgeladen. Hintergrund ist dabei ein in ihrem Verlag erschienenes Buch, in dem kritische Stimmen zur israelischen Politik gegenüber Palästina und den Palästinenser_innen versammelt sind. Diese Positionen sollen keine Öffentlichkeit auf den Buchtagen finden. Unliebsame politische Positionen werden damit schlicht und ergreifend von den „Linken Buchtagen“ ausgeschlossen. Die Veranstalter_innen maßen sich zudem an, darüber zu entscheiden welches Literatur- und Informationsangebot den Besucher_innen der Buchtage präsentiert werden darf und was nicht, entmündigen die Leser_innen und schliessen dafür einen ohne Zweifel linken Verlag von den Buchtagen aus. Das ist Zensur. Es ist ein weiterer Akt autoritären Gebarens von Antideutschen, die schon oft Veranstaltungen ihnen missliebiger linker Gruppen zu verhindern versuchten und mit ekelhafter Hetze überzogen. Die „Linken Buchtage“ werden u.a.von der pro-kapitalistischen „tageszeitung“, der antideutschen „Jungle World“ und dem „Verbrecher-Verlag“ unterstützt.

Wir erklären uns mit dem Laika-Verlag solidarisch.

Syndikalismus

Solidaritätsaufruf gegen die Zensur

Am 9. Mai 2012 erfährt der LAIKA-Verlag Hamburg, dass der Verlag „aus politischen Gründen“ von der Teilnahme an den Linken Buchtagen 2012 in Berlin „ausgeschlossen“ wurde. Hintergrund war die Anfrage von Berliner FreundInnen des Verlages nach einem Standplatz.

Auf telefonische Nachfrage an den uns mitgeteilten Sprecher Christian W., erfährt der Verlag in gedrungenen Sätzen, Grund sei ein „gewisses blaues Buch, näheres müsse dazu nicht erläutert werden“. Angaben über das Gremium, das sich diesen Ausschluß anmaßte, wurden nicht gegeben. Bei dem „gewissen(n) blauen Buch“ handelt es sich um den 2. Band der Reihe Edition Provo Mitternacht auf der Mavi Marmara, erschienen im LAIKA-Verlag im März 2011, das Berichte und Reflexionen von ca. 50 Autoren enthält zur versuchten Blockadedurchbrechung 2010 durch die Gaza-Hilfsflottille und dem Angriff der israelischen Marine auf sie, sowie grundsätzlich zum Verhältnis Israel-Palästina. Zu den Autoren dieses Bandes gehören u.a. Moshe Zuckermann, Amira Hass, Sara Roy, Ilan Pappé, Henning Mankel, Noam Chomsky, Adam Horowitz und viele andere. Auf die Forderung des LAIKA-Verlages, eine politische Begründung abzugeben, haben die anonymen Ausschließer bis heute nicht reagiert.

Der LAIKA-Verlag ist ein dezidiert linker Verlag, der seit ca. 2 1⁄2 Jahren mit verschiedenen Reihen zur Geschichte der Linken, zur notwendigen Theoriebildung und zu aktuellen sozialen, politischen oder internationalen Fragen publiziert.

Der Ausschluß dieses Verlages von einer sich selbst als „links“ definierenden Buchmesse ist ein Akt der Zensur, aber auch der dumme Anspruch von Sackgassenlinken, darüber entscheiden zu dürfen, wer dazu gehört und wer nicht. Der Wunsch der Zensur ist der Herrschaftsanspruch über den Geist der anderen. Ihr Anlass ist nie die Unwahrheit, denn sie ist nicht zu fürchten sondern in der Regel das eigene illegitime Interesse oder die eigene Idiotie, die sich gegenüber der freien politischen Auseinandersetzung blamiert.

Der LAIKA-Verlag ruft alle an dieser Linken Buchmesse Berlin 2012 beteiligten Verlage auf, diesem ebenso lächerlichen wie dummen Anspruch einer willkürlichen, dogmatischen Hinterzimmergruppe auf Herrschaft über das, was in linken Verlagen veröffentlicht werden darf und was nicht, die einzige Antwort zu geben die es verdient: Eine radikale Absage. Eine Beteiligung an einer Buchmesse unter der Akzeptanz der Zensur würde hinter den Anspruch aller linken Verlage, die Selbstbefähigung zur politischen Auseinandersetzung über alle Fragen der Gesellschaft und der Welt zu fördern, denunziativ zurückfallen.

LAIKA-Verlag Hamburg

Karl-Heinz Dellwo
Willi Baer
http://www.laika-verlag.de

16 Kommentare leave one →
  1. chiflado permalink
    24. Mai 2012 09:07

    geradezu unverschämt ist der im rahmen dieser buchtage vorgesehene „Erich Mühsam“ Abend — bei „cuba libre“ und biokompastiblen häppchen – rülps. vielleicht sollte eine an diesem abend mal vorlesen, was mühsam selbst zur zensur schreibt: http://www.anarchismus.at/anarchistische-klassiker/erich-muehsam/6388-erich-muehsam-wider-die-zensur

    „Wo die Kultur des Geistes frei, stark, um kein Reglement bekümmert Werte schafft, da weckt sie zugleich mit der Freude zukunftsfroher Menschen das Mißtrauen aller, die in der Versteinung der Gewohnheiten die Gewähr für die Ungestörtheit ihrer Bequemlichkeit ehren. Das sind die Spießbürger, die (mögen sie politisch wählen, wen sie wollen) die Kerntruppe aller Reaktion bilden, weil sie sich in der Stagnation ihres eigenen Lebensinhaltes nur sicher fühlen, wenn auch außerhalb ihrer persönlichen Gehirnsphäre jede Emotion gebremst ist…“

    Ansonsten – wer braucht diese „Buchtage“ — die sinnvolle alternative ist und bleibt die.“libertäre medienmesse“ dieses jahr in bochum — an diesen beiden ereignissen lässt es sich erkennen, was aspekte emanzipatorischer kunst resp. kultur sein können —

    in diesem sinne — in berlin gibts genug zu sehen, zu besuchen, sich solidarisch zu fühlen. die „buchtage“ im mehringhof sind es nicht

  2. 24. Mai 2012 09:22

    Diese leidige Debatte also…

    Die Sache ist, dass ich keiner der Seite hier ihre Position vollkommen glaube. In Wirklichkeit geht es beiden Seiten nur darum Deutungsboden zu gewinnen. Es ist also ein Hegemoniekampf innerhalb der linken Szene.

    Damit möchte ich nicht die politische verzwickte Lage des Nahen Ostens, oder die Problematik von Antisemitismus in der Linken kleinreden, aber in dieser Diskussion sind sie doch nur vorgeschoben.

    Ehrlich gesprochen habe ich aber auch keine Lust für den Laika-Verlag und den antiimperialistischen Block um ihn herum einzutreten, ganz einfach weil mir ihre Politik nicht meine Politik ist (dies auch aber nicht nur bezogen auf den Nahostkonflikt), und ich ihnen nicht zur Hegemonie verhelfen möchte.

    Bei dem Spiel möchte ich einfach nicht mitspielen, dafür ist die eigentliche Sache zu wichtig.

    • Klaus permalink
      24. Mai 2012 11:19

      Liebe(r) Tuli,

      das Problem, auch Deiner Stellungnahme, ist die irrige & offensichtlich nicht ausrottbare Annahme, bei den sog. Antideutschen handele es sich um Teile der „linksradikalen“ Szene. Bekennende & innerhalb ihres Systems „denkende“ AD´s sind weder links, noch radikal. Sie sind, & das beweisen sie täglich selbst, Rassisten ,Kriegshetzer & bewunderer des Neolibaralismus. Ihre zahlreichen sehr jungen Mitläufer haben dies leider noch nicht verstanden.

      P.S.

      „Die Wahrheiten von Gestern entwickeln sich stets zu den Lügen von heute, wenn wir ihnen den absoluten Charakter beilegen.“

      „Die Reaktion beginnt immer dort, wo man das Leben auf eine bestimmte Norm zu bringen versucht.“

      Rudolf Rocker

      beste Grüße,

      Klaus

      • Adporno permalink
        24. Mai 2012 14:44

        Klaus hat recht, wie er die Geisteshaltung der ADs beschreibt und auch darin, dass es Junge sind, die diesen Mist in ihr Vakuum bereitwillig aufsaugen. Das rührt zum Einen daher, dass junge Leute ungebildet sind und dieses Manko nicht durch Lesen oder durch das Aneignen eigener Standpunkte beseitigen. Die Nachwuchsszene äfft nur die leeren Verhaltenshüllen der Szenegurus nach.
        Selbige sind Einzelpersonen oder Gruppen, die in den linken Szenen der Agglomerationsräume eine gewisse Macht haben, weil ihr Wort in „linken“ Zusammenhängen Gewicht hat. Wer nicht nach deren pfeife tanzt ist ganz schnell Antisemit, Sexist und was weiß ich noch. Davor haben junge Leute die sich in der „linken“ Szene nach Emanzipation umsehen Angst und achten deshalb auf den antideutschen Satzbau (Subjekt – Prädikat – Antisemit). Inhaltlich kommt man dagegen nicht an – es gibt ja gar keinen Inhalt. Es hilft glaub ich nur, die Alten die mit dem Mist angefangen haben so lange durch die Straßen zu jagen, bis die Jungen ihnen nicht mehr hinterherlaufen.

        Leider hilft es auch nicht, sich auf die Seite der Gegner der ADs zu stellen. Das bloße negative Spiegelbild der pseudoakademischen Yuppies ist eine schlechte Antwort.
        Die freiheitlichen Kräfte haben nur die eine Möglichkeit, eine so starke emanzipatorische Kultur zu entwickeln, die aus sich heraus den antideutschen Realitätsverlust als peinlich und dogmatisch enttarnt.
        Wenn aber die ganze Antifa denkt, dass es total schön ist, wenn alles nur noch mit Israelflaggen rumrennt, dann wird das schwierig.
        Hier wird klar, dass Freiheit eben nicht links ist.
        Freiheit und die sich an dieses Leitmotiv anschließenden Gesellschaftskonzepte sind für alle Leute da und messen den „Wert“ von Menschen nicht in Nationalität, Herkunft, Religion oder Abstammung.

        Hier noch ein kleiner Ausflug in die Subkulturen:

        Wer etwas Distanz benötigt, um die Antids als das zu begreifen, das sie sind, der kann sich das Leben einfach machen.
        Antideutsche sind die Oi!s der linken Szene.
        Desörientierte Wirrköpfe ohne Ziel und Verstand.

        Hier noch ein netter Artikel zu dem Thema:

        Bessere Israelis oder falsche Freunde?
        Die «Antideutschen» sind einem langen Diskurs entsprungen und nicht leicht zu verstehen

        (Hahaha)

        Sie sind auf allen Pro-Israel-Kundgebungen, sie waren da, als der iranische Präsident Ahmadinedschad angeblich das WM-Spiel Iran-Mexiko besuchen sollte und es doch nicht tat, sie passen immer gut auf – auf Israel, aber in Deutschland. Sie sind kaum greifbar, meiden mehrheitlich die Öffentlichkeit, fühlen sich unverstanden, haben keine Namen. Sie sind deutsch und gegen Deutschland, links aber für Amerika und vor allem Israel, die «besseren Israelis» oder die «falschen Freunde Israels» wie es wahlweise in der Presse heißt. Sie sind vor allem schwer zu erklären – die Antideutschen. Selbst Justus Wertmüller, Herausgeber des seit 1992 dreimal jährlich erscheinenden Magazins «Bahamas – Berliner Zeitung für das antideutsche Spektrum», kann das eigene Anliegen nicht in kurze Worte fassen. Er muss dazu weit ausholen und zurückgreifen in der Geschichte, von Kolonialismus und Imperialismus über das Dritte Reich zur jüngeren deutschen Vergangenheit, der Wiedervereinigung.

        Der Diskurs

        Ganz offensichtlich ist hier etwas ziemlich theoriebelastet, muss einem langen Diskurs entsprungen sein. Tatsächlich – die Kritische Theorie Adornos wird da als Anfang genannt, die marxistische Linke, die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit. Und dann ist da eine lange und unübersichtliche Geschichte der linken Szene in Deutschland, die sich immer weiter spaltete, in den Haaren lag, weiter spaltete.

        Antinational war die linke Szene immer, einige ihrer Vertreter mehr als andere. Manche meinten, Nationalismus und Faschismus seien besonders dem deutschen Wesen eigen, und sahen in der Wiedervereinigung den Auftakt zu einer neuen deutschen Großmachtpolitik, zu neuem Nationalsozialismus, gar zu einem vierten Reich. Die Euphorie über die deutsche Einheit verschliff ihrer Meinung nach die Geschichte und die Verbrechen durch den Antisemitismus. Der Bundesrepublik sprachen sie daher das Existenzrecht ab. Ihre Maxime wurde die uneingeschränkte Solidarität mit Israel. Sie wurden als antideutsch bezeichnet und fühlten sich damit in guter Gesellschaft. «Wer während der letzten hundert Jahre als antideutsch kritisiert wurde, war meist ein ehrenwerter Mensch», sagt Wertmüller und verweist auf Propagandaminister Josef Goebbels, der Oppositionelle so bezeichnete. Zum Jahrestag des Bombardements von Dresden wünschten sich die Antideutschen erneuten Bombenhagel auf die Stadt: «Bomber Harris, do it again» skandierten sie bei dieser Gelegenheit. Sie wittern deutschen Nationalchauvinismus und Antisemitismus bei Günther Grass, bei Martin Walser, bei Kriegsgegnern. Als Extremisten werden sie daher bezeichnet, als Hardcore-Ideologen. Der 11. September sorgte für weitere Verwirrung in der linken Szene. War das nun islamische Barbarei oder antikapitalistischer Widerstand gegen den Westen? Die Antideutschen fanden ersteres klar zutreffend und begeisterten sich für Amerikas Reaktion, für die Kriege in Afghanistan und dem Irak. Sie erkannten darin eine Parallele zum antifaschistischen Kampf der Alliierten. Die kritische Haltung der Deutschen zum Irakkrieg kam für sie einem Verbünden mit dem Islamismus gleich, Kriegsgegner waren ihnen gleich Antisemiten. So viel Konstruktion erntet nicht immer Verständnis.

        Die Kritiker

        Links aber pro-Amerika, ein klassischer Widerspruch. Auf die Bahamas sollten sie auswandern, schlug man den Antideutschen in linksinternen Auseinandersetzungen angeblich vor. Das antideutsche Magazin «Bahamas» soll so seinen Namen erhalten haben. Der Verfassungsschutz beschäftigt sich mit den Antideutschen als Vertretern des linksextremistischen Spektrums. «Sie vertreten ein kommunistisches Weltbild und koppeln eine uneingeschränkte israel-solidarische Haltung mit einer strikten Islamfeindlichkeit. Nach ihrer Überzeugung gilt Israel als der Idealstaat … (sie) fordern die sofortige Auflösung des deutschen Staates», heißt es dort auf Anfrage. Laut Wertmüller solidarisieren sich die Antideutschen in ihrer Islamablehnung wiederum mit der muslimischen Frau, die von Patriarchen und Kopftuch unterdrückt sei. Laut Verfassungsschutz nutzen Antideutsche die israelische Flagge auf Demonstration, um pro-palästinensich eingestellte Teilnehmer zu provozieren. Vorwürfe von extremem Rassismus redet Justus Wertmüller herunter, er redet viel, redet ohne Pause, redet, als müsse er sich ins Recht reden. Nun bringt der Libanon-Konflikt ein neues Dilemma. Israels militärische Aktionen haben die Antideutschen euphorisiert, jetzt droht durch deutsche Truppenentsendung wieder großimperialistisches Gehabe des verhassten Staates. Zur antideutschen Haltung herrscht ein harter Schlagabtausch in den Medien der linken Szene. Dabei wirken die Antideutschen hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt, losgelöst von der Welt. Passend lautet der Titel einer ihrer Publikationen «Phase 2 – Zeitschrift gegen die Realität». «Für das antideutsche Sektenbewusstsein scheint der eigene Bauchnabel die Welt», sagt Autor Robert Kurz. Mit seinem Buch «Die antideutsche Ideologie» wollte er «die Weltpolizei-Ideologie» der Antideutschen von der Kritik des Antisemitismus und des Islamismus trennen und den Kampf gegen den Antisemitismus in den Kontext einer globalen Krisenentwicklung stellen. Für ihn zeigt bereits der paradoxe Name, „dass es sich um eine sehr deutsche Angelegenheit handelt. Die Antideutschen erklären jede soziale Kritik und Bewegung per se als «antisemitisch»… sie wollen gar nicht im Sinne eines Kampfes gegen den Antisemitismus auf die Gesellschaft einwirken, sondern in ziemlich deutscher Manier nur 150-prozentige Anhänger sammeln und sich als heroische, einsame Instanz imaginieren. Leider sind in den letzten Jahren verstärkt junge Leute in die Szene geraten, die meisten haben weder den Kalten Krieg noch die Wiedervereinigung erlebt!»

        (Anti)deutsch

        Aufgrund des Libanon-Konfliktes habe man plötzlich wieder viel Beachtung, Justus Wertmüller nervt das. Warum, wenn er doch die Welt ändern will? Doch die Antideutschen suchen die Öffentlichkeit nicht. Sie sind bundesweit nicht fest organisiert, lediglich verbunden in Gesinnung. Die Auflage des Bahamas-Magazins ist klein, die Aufmerksamkeit des Verfassungsschutzes dazu unproportional groß – das sieht Wertmüller als Erfolg. Die Antideutschen ändern die Welt lieber aus dem Hintergrund heraus. Sie publizieren in «Konkret», in «Jungle World», oder «T-34», ein Magazin benannt nach einem sowjetischen Panzertyp, mit dem die Rote Armee schließlich Hitler-Deutschland besiegen konnte. Impressi sind zuweilen nicht leicht zu finden, Kontakt-Emails unverbindlich allgemein und Gesichter selten. Justus Wertmüller ist einer der wenigen, der sich äußert, auch nur am Telefon, eigentlich spricht auch er nicht mit Zeitungen. Wie man dazu kommt, sich ziemlich verbissen einem Kampf zu verschreiben, bei dem einen die halbe Welt für verrückt hält, was die Antideutschen persönlich treibt, alle Energie in ihren ungebetenen Kampf für Israel und nicht etwa in Umweltschutz oder Briefmarkensammeln zu stecken, darüber halten sie sich bedeckt. Inzwischen sind die Antideutschen durchaus salonfähig. Für eine Diskussion zum Kampf gegen die Hisbollah etwa gewannen sie im vergangenen August den außenpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Eckart von Klaeden sowie Michel Friedman, den früheren Vize im Zentralrat der Juden, ebenfalls CDU. Dafür hat Jürgen Elsässer, Journalist der «Jungen Welt» und ehemals selbst Vertreter antideutscher Auffassung, inzwischen wenig Verständnis. Die Vertreter der Antideutschen hätten Karrierechancen gewittert, schreibt Elsässer, sie näherten sich immer mehr den amerikanischen Neocons an und instrumentalisierten Auschwitz so kaltschnäuzig wie diese.

        Die Wirkung
        Wie wirkt es, wenn Deutsche sich ungefragt zu den Watchdogs Israels machen? „Peinlich“ meint Autor Robert Kurz. Israel müsse als jüdischer Staat verteidigt werden, das stehe außer Frage. Den Antideutschen ginge es allerdings um eine eigene Identitätspolitik, sie wollten die besseren Israelis sein. Sie sähen sich als moralische Instanz, vor der die Welt sich rechtfertigen müsse, einschließlich kritischer Israelis selbst.

        Valeria von Machlevski

        «Jüdische Zeitung», Oktober 2006

        „Einschließlich kritischer Israelis selbst“ hahahaha

        „Er redet und redet“ – Hahaha auch geil!

      • günther permalink
        24. Mai 2012 17:27

        selbstverständlich erkläre ich mich mit dem laika verlag solidarisch.
        weg mit jeder zensur.

      • 24. Mai 2012 18:31

        Dies mag gelten für die ADs, welche du hervorhebst, gelten, aber eben nicht für alle, die als ADs bezeichnet werden und meines Erachtens auch nicht für alle, die sich selbst so bezeichnest.
        Ich persönlich würde aus dem Kontext heraus aber vermuten, dass es sich bei den Personen, die an dieser Entscheidung beteiligt waren, nicht um „den harten Kern“ handelt. Aber ich weiß es nicht.

        Selbst wenn ich mich jedoch irren sollte, sehe ich nicht warum ich mich in einen Hegemoniekampf auf Seiten des laika-verlags begeben sollte. In den Marxismus-Leninismus habe ich wenig Hoffnung.

  3. Adporno permalink
    24. Mai 2012 15:16

  4. anna und artur permalink
    24. Mai 2012 15:31

    @chiflado: “ was aspekte emanzipatorischer kunst resp. kultur sein können „– die „libertäre medienmesse“ scheint auch nicht frei von zensur, stigmatisierung und herrschaftsansprüchen zu sein — anscheinend wurde (durch Menschen der Burg Lutter?Graswurzel) ein vortrag zur neuauflage „freie menschen in freien vereinbarungen“ (Bergstedt?) abgelehnt (verboten?) —

    dies zumindest kursiert inzwischen offen – ohne nähere begründung – auf manchen portalen (u.a. linksuntenindymedia)

    irgendwie macht das eine einfach nur noch sehr müde

    • Folkert permalink
      25. Mai 2012 14:18

      @ anna und artur,

      dem ist wohl nicht so – frag doch einfach mal bei den OrganisatorInnen nach bevor Du hier Gerüchte in die Welt setzt.

  5. Bonaventura permalink
    25. Mai 2012 01:46

    Zensur ist Mist, und zwar grundsätzlich. Denn sie läuft auf Bücherverbrennung hinaus, und wo man Bücher verbrennt, verbrennt man bald auch Menschen (das war Heinrich Heine, wenn ich mich nicht irre).
    Zensur hat immer etwas mit Schwäche zu tun, mit der Angst der Mächtigen, daß ihre Vorstellungen und Ideen gegen die ‚Konkurrenz‘ nicht bestehen können.
    Ich lasse mir nicht vorschreiben, was ich zu lesen habe, und ich gebe auch nicht die ‚Definitionshoheit‘ ab – schon garnicht an irgendwelche dummen Dussel, die nicht in der Lage oder Willens sind, ihre Einwände zu formulieren, aber Macht haben, ihnen unangenehme Meinungen zu unterdrücken – oder das zumindest glauben. Sowas erwarte ich eigentlich von Staaten und Regierungen (jeder Couleur!) – aber auch in der Linken gibt es offenbar immer noch die kleinen Noskes und Stalins … Das ist das Problem.

    Darin – wie tuli das macht – einen „Hegemoniekampf“ zu sehen, ist, mit Verlaub, ziemlich albern. Allein die Auflagenhöhe der Texte des LAIKA-Verlages spricht dagegen – oder konkurriert der Verlag mit Suhrkamp oder Rowohlt? Habe ich da was verpaßt?

  6. Rassistische Ausschreitungen in Tel Aviv permalink
    25. Mai 2012 11:56

    Konflikte mit Afrikanern in Israel
    Rassistische Ausschreitungen in Tel Aviv

    In Israel spitzt sich der Konflikt mit Immigranten aus Afrika zu: In Tel Aviv forderten etwa 1000 Menschen schreiend die Abschiebung illegaler Einwanderer. Die Polizei nahm mehrere Randalierer fest, die Schwarzafrikaner angegriffen hatten. Politiker heizen die Stimmung zusätzlich an. Eine Likud-Abgeordnete bezeichnete die Migranten als „Krebsgeschwür“, der Innenminister sieht sie als Kriminelle.

    http://www.tagesschau.de/ausland/einwanderer-israel100.html

  7. Wobbly permalink
    25. Mai 2012 18:55

    Ach, ich würde mich über den Rausschmiß nicht ärgern. Dadurch geht man z.B. „Espero“ (das sind die, die auch in der „Jungen Freiheit“ Anzeigen schalten) aus dem Wege. Linke Buchtage? Eher nicht!

    • Anonymous permalink
      29. Mai 2012 19:33

      Wenn ich eine libertäre Buchmesse veranstalte, sollen meiner Meinung nach auch nur Bücher aus diesem Spektrum zu finden sein. (weder „antideutsch“, noch „antiimp“ und auch nicht von linken Parteien) Linken Buchtagen steht diese Buch aus dem Laika Verlag gut zu Gesicht. , auf „unserer Buchmesse“ hätte es nichts verloren.

      Nicht weil es „gegen Israel ist“ sondern weil diese Gaza Flotille libertären Ansprüchen widerspricht….Alleine schon die Verantwortlichen dahinter, bitte einfach mal informieren.. …

      Einzelne Bücher aus dem Laika Verlag z.B vom Aufstand in Griechenland sind interessant, das Gesamtpaket ist es aber nicht..

  8. KenFM im Gespräch mit: Karl-Heinz Dellwo am 28.5.12 zum Buch über d. Gaza-Solidarität u. Ausladung Buchtage permalink
    29. Mai 2012 10:59

    Als im Mai 2010 eine Gaza-Solidaritätsflotte versuchte, die israelische Seeblockade des Gaza-Streifens zu durchbrechen, um deren Bewohner mit Hilfsgütern zu versorgen, wurde das beteiligte Passagierschiff „Mavi Marmara“ von einer israelischen Spezialeinheit auf internationelen Gewässern gestürmt. Dabei wurden 9 türkische Aktivisten getötet, und über 50 Personen verletzt, darunter auch 7 israelische Soldaten. Der israelische Überfall auf den Konvoi wurde von den Vereinten Nationen scharf kritisiert.

    Der LAIKA-Verlag veröffentlichte im März 2011 das Buch „Mitternacht auf der Mavi Marmara“ mit Texten von Noam Chomsky, Norman Finkelstein, Henning Mankell, Ilan Pappé und weiteren, die sich mit den Geschehnissen an Bord und der Haltung dahinter auseinandersetzen. Der LAIKA-Verlag plante, auf den Linken Buchtagen 2012 mit einem Stand vertreten zu sein, um auch dieses sogenannte „Blaue Buch“ der Öffentlichkeit vorstellen zu können. Daraufhin wurde es ihm von den Organisatorn untersagt, einen Stand zu eröffnen. Begründung: Das „Blaue Buch“.

    Ken Jebsen spricht mit Karl-Heinz Dellwo, Geschäftsführer des LAIKA-Verlages über diese Ausladung und seine Folgen.

    http://www.kenfm.de/wordpress/

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