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Kapitalismus mordet täglich tausendfach – Die Solidarität mit den Kämpfenden in Griechenland verstärken

5. Mai 2010

Hunderttausende im Generalstreik gegen die kapitalistischen Sparpläne.

Der heutige massenhaft befolgte Generalstreik in Griechenland droht in der öffentlichen Wahrnehmung ins Hintertreffen zu gelangen und der Hetze gegen antikapitalistische Bewegung Platz zu machen. In den bürgerlich-kapitalistischen Massenmedien wird seit einigen Stunden die Meldung verbreitet, das bei einem Angriff auf eine Filiale der Marfin-Bank in Athen 2 Frauen und ein Mann verbrannt sein sollen. Die Toten sollen Bankangestellte gewesen sein. Die Meldung wurde von der griechischen Polizei verbreitet und die Angreifer sollen „Autonome“ gewesen sein. Verschiedenen unabhängigen Berichten aus Griechenland zu Folge, ist aber bis zur Stunde nicht eindeutig klar, ob es sich bei den Angreifern tatsächlich um „Autonome“ gehandelt hat.

In verschiedenen Kommentaren und Berichten, u.a. auf Libcom und Indymedia, wird darüber informiert das um die fünfzig Neonazis als „Autonome“ verkleidet im Schutz von Polizeieinheiten an andere Polizeitrupps herangeführt wurden und diese mit Kanaldeckeln Angriffen. Eine Möglichkeit, die auch bei dem Angriff auf die Bank nicht auszuschließen ist. Genauso gut kann es aber auch der Staat selber gewesen sein, der diesen Angriff verübte, um die revolutionäre Dynamik in Griechenland auszubremsen. So wurde direkt nach Bekannt werden des Vorgefallenen der Generalstreik ausgesetzt.

Mit der Behauptung, „Autonome“ seien für den Tod der drei Bankangestellten verantwortlich, soll besonders der anarchistischen Bewegung geschadet werden, die in Griechenland nicht nur groß ist, sondern auch über viele Sympathien verfügt. Sie ist die radikalste und entschiedenste Kraft und gibt Antworten für ein besseres Leben in Würde und Freiheit, in denen weder Staat noch Kapitalisten vorkommen. Die jüngste Geschichte kennt einige Fälle, in denen sich der Staat Methoden bediente, um Anarchisten bewusst fälschlich anzuschuldigen, und dadurch ungehemmter Repression und dem Polizeistaat den Weg zu bereiten. (Wir erinnern nur an die Bombenanschläge in Mailand und Rom 1969, die zahlreiche Menschenleben forderten und Anarchisten in die Schuhe geschoben wurden. Wie später heraus kam handelte es sich um eine Verschwörung (!) von Faschisten, Staat, Teilen der Polizei und der NATO).

Natürlich ist es auch denkbar, dass tatsächlich GenossInnen für das Vorgefallene verantwortlich sind. Ein Umstand, der bedauerlich wäre. Bankangestellte sind nicht das Ziel. Wie auf Indymedia verlautet, haben Gruppen aus der anarchistischen Bewegung Griechenlands angekündigt, das, wenn es sich bei den Angreifern tatsächlich um GenossInnen gehandelt haben sollte, diese mit den Angehörigen der Toten in Kontakt treten würden, um sich zu entschuldigen. Doch all dies ist Spekulation. Fakt ist: Drei Menschen in einer Bank sollen tot sein. Wenn sie Bankangestellte waren, weshalb haben sie am Tag des Generalstreiks gearbeitet? Wurden sie von den Geschäftsführern dazu gezwungen? Die Gewerkschaft der Bankangestellten macht die Vorstände der Bank und die Polizei für die Toten verantwortlich! Sie ruft daher folgerichtig für morgen zum Streik auf.

Kurz nach der öffentlichen Bekanntgabe des Todes der drei in der Bank ist die Polizei zu massiven Angriffen auf besetzte Häuser und anarchistische Zentren übergangen. Ein Stadtteil in Athen, Exarchia, in dem mehrheitlich anarchistische Menschen leben, wurde überfallen, Cafes zerstört und wahllos auf Menschen eingeschlagen. Das ist Polizeistaat!

Vor dem Bürgerkrieg?

In den Foren und in den Berichten taucht immer öfter die Überlegungt auf, das mit dem heutigen Tage ein Bürgerkrieg beginnen könnte. Dabei wird auch über eine wenig bekannte EU-Polizei-Eingreifetruppe, die Eurogendfor, berichtet. (Zu Eurogendfor siehe den Beitrag hier). Diese könnte in Griechenland eingesetzt werden, um die antikapitalistische und revolutionäre Bewegung militärisch zu bekämpfen und Streiks der ArbeiterInnen zu sabotieren und zu zerschlagen.

Gegen  Spaltung

Natürlich dürfen in den Foren auch die ersten Stimmen nicht fehlen, die ob der Toten in Athen nun alles in Frage stellen und sich „Schämen“. Ob diese spalterischen Kommentare, die nichts zur Klärung der Situation oder gar zur sozialen Befreiung beitragen, nun von Regierungsstellen eingestellt oder beauftragt, oder aus eigener Dummheit verfasst wurden, ist uninteressant. Revolutionäre soziale Veränderungen geschehen nicht gewaltfrei. Wenn auch das wichtigste Mittel die ökonomische Macht der Arbeiterklasse ist, und der Generalsstreik das geeignetste Mittel, um den Kapitalismus zu stürzen, und sich die Produktionsmittel anzueignen; so darf man sich über das Wesen des Staates und des Kapitalismus nicht täuschen. Staaten und Kapitalisten haben keine Skrupel, keine Moral. Ihnen ist jedes Mittel Recht um ihre Macht zu erhalten. Sie morden, foltern, lassen verhungern, machen Obdachlos – jeden Tag!

Wir schließen uns den Worten eines anonymen Kommentators auf Indymedia an, der sagt:„Jeden Tag sterben Hunderte wenn nicht sogar Tausende Menschen an den Folgen des Kapitalismus. Die Vorstellung die Weltweit herrschenden Zustände friedlich zu überwinden ist eine schöne Träumerei aber halt nichts anderes als ein Traum. In revolutionären Kämpfen hat und wird es immer auch unbeteiligte treffen die vielleicht verletzt werden oder sogar sterben. Dies ist kein Zustand den es abzufeiern gilt aber auch nichts worüber man jetzt besonders geschockt sein muss.“

Es gilt jetzt laut und deutlich Position zu beziehen. In den Betrieben, in der Schule, auf den Ämtern. Bei allen Gelegenheiten, in denen die Situation in Griechenland Thema ist. Die antikapitalistische, revolutionäre, anarchistische Bewegung ist zu unterstützen. Eine neue Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung ist möglich und nötig – Solidarität mit dem revolutionären Kampf in Griechenland!

Siehe auch weitere Berichte und Kommentare

Trauer um drei Tote auf Indymedia Deutschland

Tote in Athen – Bankgewerkschaft ruft Streik aus

Vorab: Köln Griechenland Soli im Konsulat

In englischer Sprache

War-Zone Athens: three people dead, many buildings burning as general strike march turns into a battle

Fire brigade statement: three dead in Athens protest

Zu den Bombenanschlägen 1969 in Italien siehe:

Das Buch von Luciano Lanza: Bomben und Geheimnisse. Geschichte des Massakers auf der Piazza Fontana

Strategie der Spannung – Eintrag bei der deutschsprachigen Wikipedia

35 Kommentare leave one →
  1. 5. Mai 2010 23:29

    Der Artikel war fällig- 3 unschuldige Tote sindsehr wohl zum Kotzen, aber selbst diese Toten sind Opfer des Schweinesystems!
    Ob wegen mangelnden Bewusstseins von Rebellen, daß ja auch in diesem Schweinesystem entstand, mit aller berechtigter Wut zusammen!-
    Oder wegen eingesparter Feuerschutzvorrichtungen, die diesen Bankern nur teuer und unnötig vorommen, denn für die ist ja Menschenleben ausrechenbar billig, siehe Kosten – Nutzenanalysen von Atomkraftwerken und vergleichbare zynische Risikorechnereien!

    Solidarität mit dem revolutionären Kampf in Griechenland- lasst euch nicht spalten!

    Hier noch mal was für die Kraft hinter Augen und Ohren, und fur die Kraft hinter dem Brustbein!

    • 5. Mai 2010 23:49

      Ergänzung:
      Bei http://www.tagesschau.de/wirtschaft/griechenland742.html

      entblöden sie sich nicht, uns alle rechenkunstmäßig für dumm zu verkaufen:
      unter der Überschrift:
      „Mehrheit der Griechen stehen hinter Sparkurs“
      steht dann gleich:
      Es wird geschätzt, dass sich jeder zweite Grieche nicht am Streik beteiligt und trotz unerbittlicher Aufrufe der Gewerkschaften arbeitet.

      Also die Mehrheit????

      • 6. Mai 2010 02:55

        Kommentar auf Indymedia und Spekulationen des ORF:

        „Die 3 Toten in der Athener Bank sind im Auftrag des Staates gestorben. Auch das ORF berichtet, das es einem Zusammenhang zwischen dem Brand im Finanzministerium und der Bank gibt: An beiden Orten waren Akten zum gleichen Verfahren wegen Steuerhinterziehung. Ja es waren deutsche Firmen!

        http://tvthek.orf.at/programs/1218-ZiB-20/episodes/1381960-ZIB-20/1385355-Proteste-fordern-Todesopfer

        (ab 1min. 29´´ die steuerhinterziehingsvermutung im orf.., anm. von mir)

        Zudem berichten Augenzeugen und verschiedene Medien, das die Bankangestellten (20-30) von der Filialleitung eingeschlossen worden sind, damit sie nicht an der Demo teilnehmen können. Die OTOE (Gewerkschaft der Bankangestellten) äußerte sich ähnlich. Sie spricht von Toten im Namen des Staates und ruft ab morgen zum Streik auf.

        In Berlin findet am 10.05. um 18 Uhr am Alex eine Solidemo statt. Haltet die Augen nach weiteren Ankündigungen auf. “

        der Kommentar ist aus dem indy – artikel:
        Hellas Wahnsinn
        Wolf Wetzel 05.05.2010 23:03
        http://de.indymedia.org/2010/05/280466.shtml

        der teils auch lesenswert daher kommt.

      • Toni permalink
        6. Mai 2010 15:14

        Statement Bankangestellter
        lumpeninteligencja 06.05.2010 – 10:55
        Hier ein Statement eines Angestellten der Bank, in der die drei Leute starben.
        Leider habe ich keine Zeit für eine Übersetzung:

        http://www.occupiedlondon.org/blog/2010/05/05/an-employee-of-marfin-bank-speaks-on-tonights-tragic-deaths-in-athens/

        Allgemein liefert http://www.occupiedlondon.org aktuelle Infos zur Krise und Kämpfen in Griechenland aus anarchistischer Sicht auf Englisch. Lohnt sich also, mal reinzuschauen.

  2. Nestor Burma permalink
    6. Mai 2010 00:09

    Kann mich dem Artikel auch anschliessen. Es gilt jetzt die Bewegung dort zu unterstützen. Dort ist eine ganze Gesellschaft im Umbruch. „Einzel“-Schicksale sind kollektive Erfahrungen geworden und der gemeinsame Kampf fordert das kapitalistische System heraus. Ich denke die Existenz des Staates dort ist tatsächlich gefährdet. Jetzt müsste der Generalstreik weitergehen bis zum erfolgreichen Ende.

  3. syndikalismusTV permalink
    6. Mai 2010 04:55

    „Wir erinnern nur an die Bombenanschläge in Mailand und Rom 1969, die zahlreiche Menschenleben forderten und Anarchisten in die Schuhe geschoben wurden. Wie später heraus kam handelte es sich um eine Verschwörung (!) von Faschisten, Staat, Teilen der Polizei und der NATO.“

    Hierzu empfiehlt sich folgende Dokumentation:

    Schwarzer Terror In Italien – Gladio NATO-Geheimarmee
    http://www.youtube.com/user/syndikalismusTV#g/c/69AAAD3C6EC9ADD0

  4. ert permalink
    6. Mai 2010 10:33

    „Die Revolution wird nicht gewaltfrei sein“ – kann sein, aber das ändert nichts dran, wie wichtig es ist, zu versuchen, sie so Gewaltfrei wie nur irgend möglich zu!!! Und eine Bank anzuzünden, ist kein revolutionärer Akt, möglicherweise nicht mal ein rebellischer! Gewalt verhindern kann man am besten, indem versucht, sich zu organisieren und im rahmen der Organisierung eine Idee davon entwickelt, wie z.B. ein Generalstreik auszusehen hat, was ein Generalstreik beinhalten soll.

    Ohne die Proteste in Griechenland kleinreden zu wollen, zeigt sich hier wohl eine Tendenz, die sich in den letzten 15 Jahren durchgesetzt hat: Revolte als Event. Vorbeimarschieren an den Symbolen der Macht, Scharmützel mit der Polizei, eine Bank/Mc Donalds/Regierungsgebäude angreifen….

    Und da hilft es nichts, wenn AnarchistInnen die weitreichendsten und radikalsten Forderungen aufstellen. Solange man sich darauf beschränkt, die Symbole der Macht anzugreifen, ändert sich nix am System. Die ParteikommunistInnen wollen das Parlament erobern – symbolisch bei Protesten, real über Wahlen! Die AnarchistInnen wollen das Parlament anzünden. Und?

    Auch wenn man das Parlament tatsächlich erobern will, um dort einen Arbeiterrat oder „Volks“rat zu installieren, ist das Unsinn. Denn ein solcher, oder solche, müssen zuallererst in den Betrieben und Kommunen gebildet werden!

    Drum reicht es auch nicht aus, wenn wir als SyndikalistInnen allein den Generalstreik postulieren. Der Generlastreik soll nämlich auch die soziale Revolution sein. D.h.: es geht nicht darum, nur die Arbeit niederzulegen, sondern v.a. darum, sie in Eigenregie wieder aufzunehmen.

    Und hier kommt die revolutionäre Gewalt ins Spiel – wenn man sich nämlich z.B. in einer besetzten Fabrik gegen die anrückende Staatsmacht verteidigt. Und diese Gewalt kann niemand madig machen. Menschen in einer Bank an zu zünden – und wir müssen davon ausgehen, dass es sehrwohl sein kann, dass es „Autonome“ oder „Anarchisten“ waren – wird zurecht jeder vernünftige Mensch verurteilen!

    Wie schon erwähnt, will ich die Proteste – den Generalstreik – nicht kleinreden und ich bin auf alle Fälle solidarisch mit den griechischen ArbeiterInnen.

    Aber anstatt den Tod der drei zu bedauern und nach möglichen Fehlern zu suchen, die dazu geführt haben, jetzt herzugehen, und quasi zu suggerieren, diese wären „für eine gute Sache gestorben“ oder „selbst schuld“ oder darauf hinzuweisen, dass „der Kapitalismus Millionenfach mordet“, da kann ich nicht mit!!!!

    Es war nämlich eine Scheiß-Aktion!!!! Das wissen, wie’s aussieht, auch die griechischen ArbeiterInnen, AnarchistInnen und anarchistischen ArbeietrInnen! Egal wer schuld ist!

    • 6. Mai 2010 14:00

      hallo, ert:
      ganz sicher war es ne „scheiß- aktion“- angetan um die bewegung zu spalten. von daher isses wieder mal nicht so sehr die frage, wer es war, sondern wem es nützt!

      daß leute, die von banken verarscht werden, banken anzünden, ist auf irgend einer bewusstseinsstufe ein rebellischer akt, ja sogar verständlich- wenn da eben keine menschen drin sind!

      solche „symbolischen handlungen“ kann mensch bei jedem schanzenriot in hamburg, jeder maiäktschn in kreuzberg beobachten, wobei ich immer zu bedenken gab, daß autonomie nun mal nicht bedeutet, sich an ausgerechnet seinen feindbildern zu orientieren.- gerade, was symbole angeht, die werden nämlich durch ihre erhöhung fetischisiert, was dem freien denken eher abträglich ist, wie mensch wissen kann…

      ich werde allerdings den teufel tun, dieser in griechenland stark wachsenden bewegung, die sich nix gefallen lässt und in der in der der anteil libertärer kräfte kontinuierlich wächst, die solidarität zu entziehen! der dreckspropaganda auf den leim zu gehn, überlasse ich lampenputzern und sozialdemokraten jeglicher couleur.

      • ert permalink
        6. Mai 2010 14:31

        Die Solidarität entziehe ich der Bewegung nicht! Das hab ich auch so geschrieben!

  5. mthemba permalink
    6. Mai 2010 11:33

    keine*r wollte den tod der drei menschen – aber einige, von verschiedenen seiten, haben ihn billigend in kauf genommen.
    alle, die hier irgendwas von „selber schuld“,“opfer des schweinesystems“ sind gefragt, ob sie nicht doch lieber auf die andere seite wechseln oder – alternative – sich hamas oder ähnlichen organisationen anschliessen sollten
    mit syndikalitischen oder gar anarchistischem verhalten – was auch immer ein vorleben von alternativen bedeutet – hat dies nichts zu tun — aber das wissen die griechischen genoss*innen selber — kurios hier in deutschland sind manche aktionen, wo sich „anarcho“syndikalisten mit staatstragenden linken, bolschewisten und parteien zusammentun, um ihre Solidarität mit den „arbeiter*innen“ zu zeigen . selbst der olle charly hat mal gesagt, daß wenn demokraten hingehen, mit staatsanleihen ihren staat wieder aufzubauen, ist es die aufgabe der arbieter*innen(und einiger anderer auch) den staat in den endgültigen bankrott zu treiben.
    in dem sinne sollte der generalstreik verschärft weitergehen und mit besetzungen und direkten aktionen erweitert werden. denn momentan macht die kommunistische partei griechenlands, die gestern noch die anarchist*innen als fremdgesteuert und von der reaktion bezahlt bezeichnet hat
    keine leichte aufgabe für die libertären genoss*innen – denn sie müssen sich auch noch gegen die herbeigerufene“diktatur der partei“ wehren
    meine solidarität kann dann nur eine praktische sein, weil das was in Griechenland passiert, morgen auch hier in deutschland passieren kann und wird.
    bereiten wir uns also darauf vor – geben wir keine petitionen in griechischen konsulaten ab(das überlassen wir der staatsverliebten linken) sondern gehen schon mal zur deutschen bank oxer sonstwohin(ja, geschenkt, muss ja kein molli in der „geschäftszeit“ sein)

    ansonsten empfehel ich den einzigen klaren,inhaltlichen Kommentar von ert

  6. Bud Spencer permalink
    6. Mai 2010 14:22

    Sehr gut das mthemba weiss was anarchistisches Verhalten ist und wer die Bewegung zu verlassen hat. Das ist meiner Meinung nach der dümmste Kommentar der hier jemals gepostet wurde. Mit solch dogmatischer Auslegung und Vereinnahmung wie von mthemba betrieben schadet man der Bewegung und spielt sich als Gralshüter der reinen Leere auf. Der soll lieber in seinem (wohl selbst) gewählten Ghetto bleiben anstatt hier Belehrungen zu verteilen. Sowas macht mich echt stinkig!

  7. mthemba permalink
    6. Mai 2010 14:48

    ach ja, ich bin weder im ghetto noch gralshüter einer reinen lehre. wenn du deine wut und deine leider sehr fragwürdige abwertung (der dümmste kommentar) auch in inhalt pressen kannst , höre ich dir gerne weiter zu
    wer hier die bewegung spaltet, na ja, …..
    ist dein nickname (bud spenecer) auch dein programm?

    • 6. Mai 2010 15:10

      Das mit dem „so wenig Gewalt wie möglich“ geht, so fürchte ich, an der Realität und auch an den Notwendigketien vorbei.

      Ich möchte das mal kurz am Beispiel Fußball gegenüberstellen:

      Das Team, was mit der obersten Prämisse ins Duell geht, möglichst fair spielen zu wollen wird sehr wahrscheinlich den Kürzeren ziehen. Das Team, welches mit einer guten Mischung aus Übersicht und Aggressivität ins Spiel geht, wird gewinnen. Fairplay spielt für den Gewinn nur eine untergeordnete Rolle. Wer obersten Wert auf Fairneß legt, kann das natürlich tun, und es ehrt ihn ein Stück weit, aber der Blumentopf geht an die andere Mannschaft.

      Wenn das schon beim Fußball so ist, wie soll es dann erst im Klassenkrieg sein? Mit dieser Einstellung wird dieser Krieg nicht gewonnen werden. Dann bleibt nur, die andere Backe hinzuhalten. Die Kapitalisten kennen kein Fairplay. Sie führen täglich Krieg gegen uns. Und wir müssen uns entscheiden, ob wir den Kampf erwidern oder ob wir es sein lassen. Krieg ist immer unschön, aber er tobt bereits seit tausenden von Jahren.

      • Classworrior permalink
        6. Mai 2010 16:22

        Nett gesagt: Die Kapitalisten kennen kein Fairplay.
        Sie kennen nur die totale Erbarmungslosigkeit. Schlagen sie den Arbeitern auf die eine Wange, verlangen sie die andere, um ihr Rückhand plazieren zu können.

        »Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen.«
        US-Multimilliardär und Finanz-Warlord Warren E. Buffet, 2005

      • ert permalink
        7. Mai 2010 10:48

        Nein, Fußballspiel ist das keines! Zum einen sind die Mannschaften nicht gleich groß, zum anderen gibts keine Regeln!
        Mit „Fair Play“ hat das auch nichts zu tun, das kann es nämlich im Klassenkampf, im Gegensatz zum Fußball, gar nicht geben.
        Es geht mir auch nicht auch überhaupt nicht um Fairness. Was soll denn das sein?

        Es geht um unsre Scheiß-Lage in der wir radikale ArbeiterInnen stecken und diese Scheiß-Lage kann man mit Scheiß-Aktionen vielleicht kompensieren, aber nicht verbessern, im Gegenteil! Eine Scheiß-Aktion ist ein „Schachzug“, keine „Offensive im Klassenkrieg“ – eine Scheiß-Aktion ist eine Scheiß-Aktion…

        Darum bezog ich mich auch auf die revolutionäre Gewalt im Sinne der Selbstverteidigung, weil diese selbsterkämpfte Räume und/oder Errungenschaften verteidigt. Das setzt aber schon ein anderes Bewusstsein voraus und dieses ist momentan nicht vorhanden. Selbstverteidigung ist aber selbstverständlich nicht nur im Sinne einer reinen Devensivhaltung zu sehen sondern in dem Sinne, dass die Revolution der konstruktive Akt ist und Gewalt möglicherweise ein notwendiges Übel. Ich hoffe, es ist einigermaßen verständlich, was ich damit meine.

        Es geht also nicht nur um die Frage, ob Gewalt unserem „Image“ nutzt oder schadet. Es geht darum, wann sie legitim ist und wann nicht, schon wegen der eigenen „Psychohygiene“ und dem eigenen Bewusstsein. Gewalt ist ja nichts, was einmal passiert und dann Geschichte ist. Sie bewirkt ja was, in der Gesellschaft und im Individuum. Oder anders: „die Mittel dürfen dem Ziel nicht widersprechen!“

        Aber eigentlich diskutiere ich an der Sache vorbei! Ja, es ist verständlich, dass Banken angezündet werden. Ja, es ist mir völlig Wurscht, ob Banken angezündet werden.

        Wenn aber in der Bank Leute sind und man weiß das (wovon ich nicht ausgehe, dass dies der Fall war), dann ist das eben kein Kollateralschaden der Revolution – und zwar deshalb, weil banken und Regierungsgebäude anzünden keine revolutionären Akte sind (sondern eben bestenfalls als Gebäude wieder Kollateralschäden einer Revolution).

  8. Markus permalink
    6. Mai 2010 23:04

    Syndikalismus tk und Micha ist meiner Ansicht nach zuzustimmen, dass es bei dieser Sache wichtig ist auf keinen Fall in Vorverurteilungen zu verfallen und darüber hinaus allen Versuchen der herrschenden Öffentlichkeit – der Öffentlichkeit der Herrschenden – die soziale Bewegung in Griechenland im Allgemeinen und ihren anarchistischen Flügel im Besonderen zu denunzieren entschieden entgegenzutreten. Dass die herrschende Klasse in Griechenland (und nicht nur dort) alles versuchen wird diesen Vorfall für sich zu instrumentalisieren, um die soziale Bewegung zu spalten und zu schwächen steht außer Frage. Die Betroffenheit über den schrecklichen Vorfall sollte nicht die Besonnenheit überlagern, darauf rechnen die Herrschenden.
    Darüber hinaus stimme ich ert in seiner prinzipiellen Verurteilung solcher unverantwortlicher Handlungen allerdings völlig zu. Wir wissen gegenwärtig nicht, wer die Bank angezündet hat, aber wir wissen, wem es geschadet und wem es genützt hat. Ich teile nicht den Grundsatz: „So wenig Gewalt wie möglich“, meine Haltung zur Gewaltfrage ist (wie ich hier schon mal erwähnte): „So viel Gewalt, wie für den Sieg nötig, aber kein bisschen mehr.“ Ich komme davon ausgehend aber zu dem gleichen Ergebnis wie ert, was die Beurteilung solcher Handlungen für die anarchistische und anarcho-syndikalistische Bewegung angeht. Ein Gebäude anzünden birgt in einem solchen Kontext immer die Gefahr Menschen zu verletzen oder zu töten. Es kann nie völlig ausgeschlossen werden, dass sich keine Menschen darin befinden und selbst wenn nicht, kann ein Feuer je nach Lage des Gebäudes auf andere Häuser übergreifen. Solche Aktionen sind absolut verantwortungslos und durch nichts zu rechtfertigen, 1. in allererster Linie wegen der Gefahr für andere Menschen und 2. weil man dadurch den Herrschenden in die Hände spielt und ihnen Vorwände liefert eine ganze Bewegung wegen unverantwortlicher Handlungen einzelner zu diskreditieren und zu kriminalisieren.
    Eine breite soziale Bewegung (ich rede hier nicht von isolierten linksradikalen Jugendsubkulturen) hat meiner Ansicht nach das Recht auch auf militante Ausdrucksformen gegenüber verhassten Gebäuden und Symbolen. Dabei hat aber der Schutz von Menschen oberste Priorität. Es würde völlig ausreichen Banken zu entglasen, (auch hierbei muss sichergestellt sein, dass niemand durch Glassplitter verletzt werden kann). Es sind zahlreiche Formen von Sachbeschädigung gegenüber Gebäuden und Symbolen der herrschenden Klasse möglich, die niemanden gefährden. Kein halbwegs verantwortungsbewusster Mensch würde in einem solchen Kontext Gebäude anzünden, das wäre in der Tat Event-Kultur.
    Eine nicht geringe Mitschuld für die Toten trifft offenbar die Geschäftsleitung, das sollte stets klar und deutlich betont werden. Wer darüber hinaus für das Feuer verantwortlich ist, wissen wir gegenwärtig nicht und ohne Beweise sollten wir uns davor hüten es Genossen anzulasten. Wer aber auch immer für das Feuer verantwortlich sein mag: Mit anarchistischen und anarcho-syndikalistischen Grundsätzen haben solche Handlungen nichts zu tun.
    Die anarchistische Bewegung in Griechenland sollte dies klar betonen und sich keinesfalls von bürgerlichen und marxistischen Kräften, die den Vorfall für sich auszuschlachten versuchen, in ihrem Einfluss auf die soziale Bewegung zurückdrängen lassen.
    Die führende Rolle der anarchistischen Bewegung in den Protesten und direkten Aktionen ist der einzige Garant für echte soziale und emanzipatorische Wirksamkeit.
    Solidarität mit der sozialen Bewegung in Griechenland!

    • Syndikalist-A permalink
      7. Mai 2010 10:36

      Ähm ohne dir ans Bein pissen zu wollen, aber mir kommt da ein wenig doll deutsche Blockwartmentalität rüber bei Sätzen wie:
      „Solche Aktionen sind absolut verantwortungslos und durch nichts zu rechtfertigen, 1. in allererster Linie wegen der Gefahr für andere Menschen.“

      oder auch

      „Es würde völlig ausreichen Banken zu entglasen, (auch hierbei muss sichergestellt sein, dass niemand durch Glassplitter verletzt werden kann)“

      Wie jetzt, zum einen Rechtfertigst du die „Aktionen“ später doch und dann soll es plötzlich noch Aufpasser geben ala „He Sie da, kommen sie weg von den Fenstern, wir wollen entglasen“?

      Es wird hier von deiner seits (nach meinem Empfinden) versucht Protest zum einen Runterzuspielen („linksradikalen Jugendsubkulturen“) bzw. scheint mir das du nach einem Ordnungsfaktor rufst („Ein Gebäude anzünden birgt in einem solchen Kontext immer die Gefahr Menschen zu verletzen oder zu töten. Es kann nie völlig ausgeschlossen werden, dass sich keine Menschen darin befinden und selbst wenn nicht, kann ein Feuer je nach Lage des Gebäudes auf andere Häuser übergreifen“).

      Wer solls denn sein? Der Staat? Integrierende Gewerkschaften? Sozial(demokratisch)e Bewegungen?

      @all

      Wie siehts eigentlich mit der AS-Bewegung in Griechenland aus? Ich meine mir ist noch nicht zu Ohren gekommen dass sich Arbeitsbörsen-ähnliche Strukturen entwickelt hätten, die Konkret sich Gedanken machen zu übernahme der Produktion.
      Wie wirds nun ausgehn? KP´N in der Regierung alles wird ruhig? Verlaufen in der Vereinzelung (auch durch „Ordnungsfanatiker“ in der Bewegung->Sozialdemokratisches Abhalftern) oder doch Militärputsch mit EU-Unterstützung?

      • ert permalink
        7. Mai 2010 11:17

        Naja, ein „Ordnungsfaktor“ sollte in der Tat so etwas wie eine syndikalistische Gewerkschaft sein. Das hat nichts mit Blockwartmentalität zu tun, sondern damit, dass man mal hergeht und z.B. sagt: „lasst die KP das Parlament stürmen, wir kümmern uns derweil um die wirklich wichtigen Sachen (Betriebsbesetzung z.B.)“

        Und natürlich kann/muss man jemanden drauf hinweisen, dass er/sie Gebäude X nicht nazünden soll, wenn vermutet wird, dass da Leute drin sind…

      • Markus permalink
        7. Mai 2010 11:53

        Hallo Syndikalist A,
        fühl mich nicht ans Bein gepisst. Bin für sachliche und begründete Kritik immer offen.
        Mir ging es darum, eine begründete Unterscheidung aus libertärer Perspektive zu treffen, inwieweit Sachbeschädigungen in einem solchen Kontext zu rechtfertigen sind oder nicht.
        Und dabei ist aus meiner Sicht das zentrale Kriterium, ob Gefahr besteht, dass Menschen grundlos verletzt oder getötet werden.
        Ich halte überhaupt nichts von dem blinden militanten Aktionismus, der in manchen autonomen Zusammenhängen manchmal (keinesfalls immer) als Ersatz für ernsthafte revolutionäre Tätigkeit gebraucht wird. Es ging mir um die Differenzierung zwischen von der Bevölkerung isolierten Militanzritualen einer Jugendsubkultur und den Angriffen auf Symbole der Herrschaft, die in von breiten Teilen der Bevölkerung getragenen sozialen Bewegungen auftreten. In den meisten revolutionären Situationen in der Geschichte kam es auch zu Angriffen auf Symbole der Herrschaft und ich denke, das ist in einem solchen Kontext erstmal legitim.
        Aus zuverlässiger Quelle wurde mir versichert, dass auch in Griechenland Sachbeschädigungen keinesfalls nur von militanten Jugendlichen verübt wurden, auch wenn dies in den Medien häufig so dargestellt wird.
        Auch wenn dies aus anarcho-syndikalistischer Perspektive nicht die Aktionsformen sind, die wir propagieren und praktizieren, ist, denke ich, erstmal anzuerkennen, dass eine wütende Bevölkerung grundsätzlich das Recht hat Symbole der Herrschaft zu schädigen.
        Ist dies der Fall, braucht es trotzdem begründete Kriterien, wann solche Aktionsformen verantwortungslos und kontraproduktiv werden. Und die für mich zentralen Kriterien habe ich hier genannt.
        Und ja, es ist meiner Ansicht nach in revolutionären Situationen u.A. auch die Aufgabe organisierter anarchistischer Gruppen, alles zu tun, um verantwortungslosen Aktionen, die ein Risiko der grundlosen Verletzung und Tötung von Menschen beinhalten, entgegenzutreten.
        Spontaneität und Organisation sollten sich in einer revolutionären Situation ergänzen.
        Das ist keine deutsche Blockwartmentalität, sondern wurde schon von unseren anarchistischen Genossen und Genossinnen im revolutionären Spanien so gesehen.
        So drohte beispielsweise das höchste Gremium der FAI in einem öffentlichen Aufruf jeden „ohne Ausnahme niederzuschießen, von dem erwiesen ist, dass er Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen hat.“ (Heleno Sana – Die libertäre Revolution, S. 68)
        Sicherlich waren damit intentionale Verbrechen gemeint und nicht einfach verantwortungsloser Aktionismus, den es in Spanien wie in jeder Revolution natürlich auch manchmal gegeben hat. Aber es zeigt, die Grundtendenz, dass organisierte anarchistische Gruppen, sich als Ordnungsfaktor in revolutionären Prozessen verstanden.
        Und das sollten sie meiner Ansicht nach auch in vielfältiger Hinsicht sein, denn sonst werden entweder chaotische oder autoritäre Kräfte je nach Kontext die informelle Führung übernehmen und das ist wohl beides nicht in unserem Sinne.

  9. Granado permalink
    7. Mai 2010 03:50

    Der Indymedia-Artikel ist inzwischen verborgen.
    Ich hörte im Radio von einer Augenzeugin, die vor der Bank die Polizisten aufforderte, gegen die Angreifenden einzugreifen, welche sich aber verweigerten und die Frau spöttisch aufforderten, es doch selber zu tun. – Dann scheint mir der Vorgang doch sehr dubios (Strategie der Spannung).

  10. Anarchosyndikalist permalink
    7. Mai 2010 04:02

    Hallo Markus.

    (sorry an alle anderen, da das hier nicht hinpasst)

    Wir hatten mal in einer Diskussion auch über die Neandetaler~innen schwadroniert. Damals konnte ich keine Quelle (es ging auch um die Entwicklung der menschlichen Sprache) über die Verschmelzung von Mensch und Neandertaler~innen benennen. Nun eilt uns die Tagesschau mit folgender Meldung entgegen:

    Studie Neandertaler: Neandertaler ist offenbar entfernter Vorfahr des heutigen Menschen

    http://www.tagesschau.de/multimedia/video/sendungsbeitrag49214_res-.html

    Es gibt leider viel zu viele Dokus und so, in denen dies noch nicht usus ist oder sogar verworfen wird (bzgl. des erwähnten klasse Filmes bei youtube).

    Sie wurden also wirklich sexuell assimiliert. Ficken für den Frieden, wie geil.

    • Markus permalink
      7. Mai 2010 12:07

      Hi Anarchosyndikalist,
      danke, sehr interessant.
      Kannst Dir übrigens auch gerne von Syndikalismus tk meine Mail-Adresse geben lassen und mich privat anmailen, wenn Du mal interessante Infos hast, die hier gerade nicht passen.
      Wie Du möchtest.

      Grüße

      Markus

  11. NoReligion permalink
    7. Mai 2010 16:26

    …diese mehrheitliche Gewaltbegeisterung hier macht ratlos und traurig.
    Besonders Menschen die noch keine persönliche Bekanntschaft mit tödlichen Gewaltakten oder den Sterben überhaupt hatten, scheinen besonders anfällig für dieses abgestumpfte und stalinistische Getöse zu sein, den Tod von unbeteiligten Menschen als bedauerliche aber leider revolutionäre Notwendigkeit für das „große Ziel“ rechtfertigen zu können.

    „In revolutionären Kämpfen hat und wird es immer auch unbeteiligte treffen die vielleicht verletzt werden oder sogar sterben. Dies ist kein Zustand den es abzufeiern gilt aber auch nichts worüber man jetzt besonders geschockt sein muss.“

    Mit derselben Leichtfertigkeit und rotzigen Schnodderigkeit wie hier der gewaltsame Tod
    von Menschen abhakt wird, wurden Dieselben vielleicht sogar aus den eigenen Reihen in den Tod befördert. Dieser MÖGLICHEN Wirklichkeit sollte man sich verdammt noch mal stellen.
    Und nicht mit Hilfe anderer MÖGLICHEN Wirklichkeiten unter den Teppich kehren.
    Wem der revolutionäre Kampf der griechischen Arbeiter „am Herzen liegt“, hat gefälligst dann auch entsprechend zu handeln.
    Die oben zitierte Rotzigkeit hat auch nichts zu tun mit einer Diskussion über die AUFGEZWUNGENE und LEIDER nicht immer aus dem Weg zu gehenden Gegengewalt im Kampf der Klassen.
    Diese Diskussion wäre zu führen.
    Über die Hetze und Propaganda der „Öffentlichkeit“ die sich in bewährter Weise auf dieses Thema gestürzt hat ist man sich hier doch einig – das sollte man aber nicht vermischen, sonst kommen immer diese müßigen und platten Rechtfertigungsnummern dabei raus, nach dem Motto die „andere Seite“ ist doch hundert mal schlimmer,
    ist eigentlich verantwortlich, weil, oder,und dann ist man vollends im Kindergarten –
    die haben doch angefangen.

    • Ralf Falkenmeyer permalink
      7. Mai 2010 16:37

      Klügere, die nachgeben, sind entweder nicht klug, oder sie können es sich leisten, nachzugeben.
      Kindergarten ist übrigens etwas anderes, da gehen die Menschen tatsächlich gut miteinander um, können Erwachsene viel von lernen.
      Trennen wäre gut, aber es läßt sich leider nicht, weil die Auflagen von Bild und Spiegel und TAZ leider sehr hoch sind, und sie es gut vermengen, was nicht vermengt gehört…..vielleicht sollten wir mal die Dekontrukteure vom Poststrukturalismus fragen? 🙂 Wenn du gerade in Dresden bist, können die sich mal nützlich machen…..

      • NoReligion permalink
        7. Mai 2010 18:02

        …falls das eine Erwiderung oder eine Einlassung auf das von mir Aufgeschriebene sein soll: es macht mich ebenso ratlos wie bisher. Allerdings ist mir ein Bezug Deiner Worte zu meiner Kritik nicht erkennbar. Was willst Du mir sagen?
        Falls Du was zu sagen hast.

      • Ralf Falkenmeyer permalink
        8. Mai 2010 10:28

        Na, mich wunderts, dass hier doch noch immer einige glauben, die soziale Revolution sei ein Wunschkonzert, wo man die Gewaltanwendung zielgenau dosieren kann.

      • Markus permalink
        8. Mai 2010 11:26

        Gerade weil in einer konkreten revolutionären Situation oft nicht viel Zeit für Reflektionen über die Gewaltfrage vorhanden ist und gerade weil es in einer revolutionären Situation nicht möglich ist jede gewaltsame Handlung zielgenau zu dosieren, ist es sinnvoll, dass anarchistische Gruppen und Individuen sich bemühen VORHER rationale Kriterien zu entwickeln, nach denen bestimmt werden kann, wann gewaltsame Handlungen sinnvoll und wann sie verantwortungslos und kontraproduktiv sind, auch wenn so was natürlich nie eins zu eins bestimmbar und in der konkreten Praxis umsetzbar ist. Viele anarchistische Revolutionäre (und sicherlich auch viele in Griechenland) haben darüber nachgedacht, wie blinder Aktionismus und unverantwortliche Handlungen in revolutionären Situationen reduziert werden können und über so was nachzudenken gehört ja wohl auch zu ihren Aufgaben.
        Und gerade weil es in revolutionären Situationen immer auch irrationale und verantwortungslose Individuen gibt (wo gibt es die nicht?) sowie Provokateure, Spitzel, Konterrevolutionäre usw. deren Handlungen potentiell schädlich für die Sache sind, ist es wichtig, dass sich anarchistische Gruppen in revolutionären Situationen in dieser Hinsicht als „Ordnungsfaktor“ im positiven Sinne verstehen und verantwortungslosen und irrationalen Handlungen versuchen entgegenzuwirken.
        (Das war nur als Erklärung für meine Position zu verstehen und keinesfalls als Kritik an den anarchistischen Genossen und Genossinnen in Griechenland, bezüglich derer mir schlicht fundierte Informationen fehlen, um hier irgendwas beurteilen zu können.)

      • NoReligion permalink
        8. Mai 2010 15:21

        @Falkenmeyer

        Deaf, Dumb & Blind.
        Leuchten wie Deinesgleichen haben beispielweise früher eine steile Karriere als Offiziere der GPU hingelegt.
        Wirklich rein gar nichts begriffen – pure Abwehrreflexe und Mantramäßige Sprechblasen in der Pose des Hartburschen mit Durchblickerattitüde: wo gehobelt wird fallen Späne.
        Wenn es sich denn wenigstens bei besagter Späne nur um den Füllstoff von Hohlköpfen Deiner Sorte handeln würde – nur zu.
        Allerunterste Schublade.

      • 8. Mai 2010 15:39

        Hallo NoReligion

        Mit deiner Einstellung wirst du gegen die GPU nicht viel ausrichten können und wärst damit verantwortlich für deren Weiterexistenz. Ne, Durchblick hab auch ich relativ wenig, maß ich mir auch nicht an, deshalb stelle ich auch eher Fragen, die du nicht einmal verstehst. Dein Dogmatismus hilft nich weier. Lies mal ein paar Dramen von Friedrich Wolf, der ist gut, auch wenn man mit ihm nicht einverstanden sein muß. Die Erfahrungen aus dem Spanischen Krieg dürften gut Aufschluß geben.
        Wie wars denn in Dresden?

        P.S.: NoReligion, Du bist gedanklich so schnell, wie der Hutträger in diesem Video, ha ha

      • NoReligion permalink
        8. Mai 2010 15:58

        @Falkenmeyer

        hoffe inständig, dass Du nur ein Troll bist.
        Sonst – viel Vergnügen im schwarzroten Gulag.

      • Ralf Falkenmeyer permalink
        8. Mai 2010 17:01

        Sag mal, die Frauen brauchen dich nur zum Reden oder? 🙂

      • NoReligion permalink
        8. Mai 2010 17:42

        …nee – ich kann auch gut kochen.
        Und nun Troll Dich.

    • 7. Mai 2010 21:56

      mal bitte halblang- keinem der kommentare hier lese ich die hier heraufgedampfte gewaltverherrlichung heraus- da wird zum allergrößten teil klärend damit umgegangen- wir streiten hier auch nicht darum, wer die reinste lehre hat und wehren uns dennoch redlich- getreu dem motto, was ich hier schon öfter zitieren musste: der zwerg reinigt nicht die kittel!
      (der zweck heiligt nicht die mittel- die ziele sollten in den methoden wiedererkennbar bleiben usw.)
      wer daraus ne rechtfertigung des tötens lesen will, hat selber das problem, weil, ob ert, syndi-tk selber, markus und die anderen meinen doch das gleiche hier- wortfetzen klauben brauchen wir da nun wirklich nicht.

  12. glouton permalink
    8. Mai 2010 23:15

    Durch solch eine Diskussion kann man schön verdrängen, nicht wahr?
    Ich würde ganz und gar nicht diese sinnleere Aktion diskutieren wollen – das möchten meinetwegen einige Staatsmoralisten tun, wenns Spass macht.
    Bei der griechischen Bewegung fällt eher auf, dass es allgemein sehr wenig Konstruktives gibt – und sich nur sehr wenig mit einem wirklichen Ablauf einer Gesellschaftsänderung befasst wird. Es ist ein situationistisches Aufbegehren gegen unhaltbar gewordene Zustände – mehr nicht.

    • Sowieso permalink
      9. Mai 2010 03:12

      wie können sein, mehr als nicht?
      Nur sowieso, sonst nix!
      Weil sonst nienieniemals!

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