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150 Jahre SPD

22. Mai 2013

asozialespdBei der Reichstagswahl 1928 hatten die Berliner Sozialdemokraten eine saubere Idee. Sie verteilten auf ihren Kundgebungen Toilettseife mit dem Aufdruck: »Wählt SPD«

Wir haben unsre Brüder
mit Wahlkampfseife bedacht.
Das tun wir das nächste Mal wieder;
es hat sich bezahlt gemacht.

Wir schlagen Schaum.
Wir seifen ein.
Wir waschen unsre Hände
Wieder rein.

Wir haben ihn gebilligt
den großen heiligen Krieg.
Wir haben Kredite bewilligt,
weil unser Gewissen schwieg.

Wir schlagen Schaum.
Wir seifen ein.
Wir waschen unsre Hände
Wieder rein.

Dann fiel’n wir auf die Beine
und wurden schwarz-rot-gold.
Die Revolution kam alleine;
wir haben sie nicht gewollt.


Wir schlagen Schaum.
Wir seifen ein.
Wir waschen unsre Hände
Wieder rein.

Wir haben die Revolte zertreten
und Ruhe war wieder im Land.
Das Blut von den roten Proleten,
das klebt noch an unsrer Hand.

Wir schlagen Schaum.
Wir seifen ein.
Wir waschen unsre Hände
Wieder rein.

Wir haben unsre Brüder
mit Wahlkampfseife bedacht.
Das tun wir das nächste Mal wieder;
es hat sich bezahlt gemacht.

Wir schlagen Schaum.
Wir seifen ein.
Wir waschen unsre Hände
Wieder rein.

Musik: Otto Stransky/Text: Julian Arendt/Bekannte Interpretation: Ernst Busch

Grafik gefunden bei der Jungen Welt.

13 Kommentare leave one →
  1. Seifenlied permalink
    23. Mai 2013 00:35

    Hanns Eisler – Kurt Tucholsky – Seifenlied – Ernst Busch

  2. Bertolt Brecht singt sein 'Lied von der Unzulänglichkeit menschlichen Strebens' - Kurt Weill permalink
    23. Mai 2013 00:53

    Ausschnitt aus der

    Brecht-Gala: ‚Ungeheuer oben!‘

    Eine Hommage an Bertolt Brecht aus Anlass seines 50. Todestages

    Aufzeichnung einer Aufführung im Berliner Ensemble vom August 2006 (Erstsendung 13.8.2006)

    Das Lied von der Unzulänglichkeit menschlichen Strebens – Peachum (Altsaxophon, Tenorsaxophon, 2 Trompeten, Posaune, Becken, Triangel, Tamburo Legno, Große Trommel, Bandoneon, Klavier)

    Historische Aufnahmen von 1930 mit der Lewis Ruth Band , Leitung Theo Mackeben und Bertolt Brecht (singt selbst)

    Originaltitel: Die Dreigroschenoper
    Gattung: Theaterstück mit Musik
    Originalsprache: deutsch
    Autor: Bertolt Brecht
    Literarische Vorlage: Gay / Pepusch: The Beggars Opera
    Musik: Kurt Weill
    Uraufführung: 31. August 1928
    Ort der Uraufführung: Theater am Schiffbauerdamm, Berlin

  3. 23. Mai 2013 01:06

    is ein KPD- Agitprop Lied jewesen..
    „Das Rote Sprachrohr“ usw. wissenschon.. 😉

  4. 23. Mai 2013 07:52

    „Zehn Gründe, warum es die SPD 150 Jahre nach ihrer Gründung noch braucht“ von Prof. Dr. Bernhard Vogel

    Weil sie als eine der beiden Volksparteien seit 1945 wesentlich zur Stabilität unseres demokratischen Gemeinwesens beigetragen hat.
    Weil sie sowohl in der Regierung wie in der Opposition andere Parteien immer wieder herausgefordert hat.
    Weil sie sich ihr Leben nie besonders leicht gemacht hat.
    Weil sie als einzige Partei im März 1933 den Mut hatte, gegen das Ermächtigungsgesetz Hitlers zu stimmen.
    Weil sie sich von einer sozialistischen Partei zu einer sozialdemokratischen Partei gewandelt hat.
    Weil sie fähig war, Sackgassen zu verlassen und sich zu korrigieren, z.B. sich mit ihrem Godesberger Programm vom November 1959 zum freien Wettbewerb und zur Landesverteidigung zu bekennen.
    Weil sie gelegentlich den Mut hatte, als richtig erkannte Entscheidungen auch gegen die Mehrheitsmeinung durchzusetzen, z.B. die Agenda 2010.
    Weil zu hoffen steht, dass sie die schädliche Abspaltung im linken Parteienspektrum früher oder später überwinden wird, wie ihr das in der Vergangenheit mehrfach gelungen ist.
    Weil – wie im Fußball – jeder Mannschaft, die gewinnen will, leistungsfähige Konkurrenz nur zum Ansporn dienen kann.
    Warum sollte man die SPD gerade heute nicht mehr brauchen? Es ist richtig, dass Bundespräsident und Bundeskanzlerin an der Feier zu ihrem 150. Geburtstag teilnehmen.

  5. Hier können Familien Kaffee kochen permalink
    23. Mai 2013 16:53

    (Mittwoch, 22. Mai 2013)

    Morgen wäre die Sozialdemokratie 150 Jahre alt geworden.

    Sie wurde als synthetische Idee zwischen Revolutionsgeist und Stillstand geboren. Den Marsch durch die Institutionen ging sie schon Jahrzehnte vor denen an, die Ende der Sechzigerjahre diese Parole aufbrachten. Böse Zungen behaupten, sie seien in den Institutionen hängengeblieben, wie später die Grünen – und wenn man so in die Geschichtsbücher blickt, an Kriegskredite, an Noske denkt, dann mag man dem beipflichten. Dennoch war die Sozialdemokratie lange Jahre eine Alternative im Kapitalismus, war es der Überbegriff für die, die es etwas besser, etwas aufgeklärter, etwas menschlicher machen wollten. 150 Jahre alt wäre diese kleine Alternative morgen geworden.

    weiter..http://ad-sinistram.blogspot.de/2013/05/hier-konnen-familien-kaffee-kochen.html

  6. Folkert permalink
    23. Mai 2013 20:42

    Ich kaufe ein „N“

    Bebel organisierte den Gegen-ADAV vom „Arbeiterkaiser“ Lasalle – das Ding hieß SDAP? Hier kaufe ich bereits ein „N“ … weil alles zusammenpaßt:

    »Doch bis es 1875 in Gotha zur Vereinigung der beiden Parteien kam, leisteten sie sich noch einen harten Bruderkampf, in dem vor allem die Anhänger des ADAV nicht vor rüden Methoden zurückschreckten. So sprengten in Berlin seine „Knüppelgarden“ die Parteiveranstaltungen der SDAP, die den orthodoxen Lassalleanern als Partei der Bourgeoisie verdächtig war.« (1)

    Zu Jubelstürmen reißt uns dessen tollwütige Politik:
    »Bei der Wahl Lassalles zum Präsidenten des ADAV waren neun Jastimmen und ein leerer Zettel abgegeben worden. Dieser stammte von dem Harburger Delegierten Theodor York, der damit seinen Protest gegen das diktatorische Parteienstatut ausdrücken wollte. Zu Recht. Denn in Lassalles Präsidialdiktatur lag der Geburtsfehler der neuen Partei – bereits sechs Jahre später war der ADAV in zwei Lager gespalten. Auch Wilhelm Liebknecht, 1863 gleich beigetreten, floh rasch wieder aus Lassalles Kadertruppe.« (1)

    Diese Schlägermentalität behalten -merkwürdigerweise?- alle Abspaltungen der so reformfreudigen SPD bei – ob KPD-Bolschewiken, Maoten oder DKPler.

    Eben im ARD-Tagesschau: „Die SPD ist das Rückgrat der Demokratie“ und „Die SPD hat den 8-Stundentag erkämpft“! Weiß die Entourage der Journaille von Merkel und Bundespräsident Ebert/Niske-Gauck. Erkämpft wurde er 1918/19, da war die (N)SDAP ziemlich marginal, aber eben Lasalle-treu kümmerte sie sich um die Führung und die Organisierung von Regierungs-Banden und Mördern (socalled Freikorps) zur Verteidigung der Demokratie, die es vorher gar nicht gab, weil die kaisertreue SPD ja ihrem Wilhelm II hinterherheulte und „Sozialisierung“ für Teufelszeugs hielt.

    Naja, Liebknechte sind mir genauso wenig satisfaktionsfäig wie Wagenknechte, tot oder lebendig, denn beide sind Nachfahren Lasalles des eitlen Pfaus und Arbeiterhinrichters für die kapitalistische Unterjochung. Klassenkampf geht eben anders, meine Damen und Herren!

    1) [ http://www.zeit.de/2013/20/spd-gruendung-jubilaeum (Seite-3) ]

  7. ICH WÄR SO GERN AUTHENTISCH permalink
    23. Mai 2013 23:13

  8. Politisches Leichtgewicht SPD permalink
    24. Mai 2013 10:20

  9. Klaus erklärt die SPD Troika permalink
    24. Mai 2013 12:16

  10. Cyborg-Implantate für alle! - SPD erobert "Neuland" permalink
    23. Oktober 2013 19:58

  11. Sigi in DAVOS permalink
    3. Februar 2015 22:31

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