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„Träume, Kampf und Krampf im deutschen Anarchismus“ – Die Graswurzler

10. August 2012

In seinem Buch „Anarchie. Träume, Kampf und Krampf im deutschen Anarchismus“ schreibt der Autor Jörg Bergstedt über basisdemokratische und selbstbestimmte Entscheidungsfindungen. Bergstedt ist aufgrund seiner Position eines angeblich „kreativen Umgangs mit Repressionsorganen“ durchaus umstritten in der anarchistischen Szene.

Bergestedt ist kein klassenkämpferischer Anarchist und lehnt sogenannte „Label-Politik“ von libertären Organisationen sowie „verregelte Entscheidungsfindungen“ ab. Warum wird dann an dieser Stelle dennoch auf sein Buch hingewiesen? Weil es trotz aller grundsätzlichen Schwächen (Verneinung des Klassenkampfs, Ausblendung zahlreicher weiterer libertärer Zusammenhänge in Deutschland) einige interessante Erkenntnisse zu Tage bringt und diese anschaulich aufbereitet. Wir geben hier das Kapitel über den Zirkel der Monatszeitung „Graswurzelrevolution“ und das Netzwerk von x1000malquer wieder. Das kurze Kapitel zur Organisation FAU findet sich an dieser Stelle der Seite „anarchie-debatte“.

Graswurzelanarchismus und gewaltfreie Aktion

Der Graswurzelanarchismus verfügt über keine eigenständige Struktur, kaum Projekte, die einen Zusammenhang schaffen, und nur in bescheidenem Maße über eine eigene Theoriebildung, z.B. über Vorträge und Veröffentlichungen von Einzelpersonen. Stattdessen tritt er vor allem durch seine Aktionen nach außen, die – auch durch viele Verknüpfungen mit finanziell leistungsfähigen und in etlichen Medien gut vertretenenen Teilen des BildungsbürgerInnentum – erhebliche Bekanntheit erreichen: .ausgestrahlt, X1000malquer oder Großblockaden bei Politikgipfeln a la G8. Dass deren OrganisatorInnen mit dem Anarchismus sympathisieren oder sich sogar für AnarchistInnen halten, nehmen die vielen, meist gut situierten und rechtsstaatsgläubigen Mitmachenden beim Händchenhalten zwischen Atomkraftwerken oder Märschen in 5-Finger-Taktik wohl kaum wahr. Es wäre sicherlich die Frage, ob da viel Anarchie drin ist, nur weil sie mitunter draufsteht. Nominell aber verstehen sich viele derer, die im Kern die Fäden ziehen, also solche, oder haben zumindest radikale, als Anarchie empfundene Jugendjahre hinter sich.

Sichtbarste, offen unter Anarchie firmierende Projekte sind die Monatszeitung „Graswurzelrevolution“ (GWR) und die in gleichnamigen Verlag erscheinenden Bücher. Mitunter veröffentlich die GWR eine Liste von Basiskontakten. Kriterien für die Aufnahme bestehen aber nicht – nicht einmal das sonst in der GWR alles überprägende Bekenntnis zur Gewaltfreiheit wird den dort benannten Gruppen abverlangt. So stellt die Liste nicht die Basis der gewaltfreien AktivistInnen dar, ist allerdings schon eine Sammlung von mit aktivistischen und anarchistischen Ideen sympathisierenden Gruppen.

Bundesweit existiert zudem das Netzwerk Z.U.G.A.Be mit den Wortbestandteilen „ziviler Ungehorsam“, „gewaltfreie Aktion“ und „Bewegung“. Es gab dem einem Namen, was bereits existierte – nämlich ein intensiver taktischer und personeller Austausch zwischen den großen Kampagnennetzwerken X1000malquer, Gendreck weg und anderen. Hinzu kommen die modernen Bewegungsagenturen .ausgestrahlt und Campact mit ihrem Background an Förderstrukturen, insbesondere der Bewegungsstiftung. Miteinander verbunden waren diese immer, nicht zuletzt durch einige zentrale Personen, die gleichzeitig bei mehreren der Kampagnen mitwirkten.

Die Kampagnennetzwerke kümmern sich nicht um anarchistische Theorien oder Themen. Eine gute Theorie fehlt der Gewaltfreiheit gänzlich. Stattdessen stehen einzelne Aktionen zu zugespitzten Themen auf dem Programm. Sie werden als eigener Erfolg dargestellt – was sie aber oft nicht sind. In der Definition im Buch „Gewaltfreie Aktion“ auf Seite 159 steht: „Die anonyme Sabotage ist keine Form der gewaltfreien Aktion“ . Darin steckt eine Absage an Handlungen, die sowohl beim Castorprotest wie auch in der Kyritzer Heide oder bei Stuttgart 21 immer wieder vorkamen. Trotzdem werden die drei Kampagnen als Erfolge gewaltfreier Aktion abgefeiert.

Vorgekaute Abläufe dominieren die Art der Durchführung. Die „Instant“-Aktionen sind ein Angebot für Menschen, die nicht selbst denken und planen wollen, und am maximalen Spendenaufkommen, das erzielt werden soll. Seit einigen Jahren verläuft das sehr erfolgreich – die Hauptamtlichenzahlen steigen genauso wie die TeilnehmerInnen der Instantaktionen. Mit Anarchie oder auch nur einem emanzipatorischen Verständnis haben solche Aktionen nichts zu tun, denn sie führen nicht zu einer Selbstermächtigung der Menschen, sondern machen sie zu Statisten in einem Schauspiel, auf das sie keinen Einfluss haben.

Anders sieht es bei der Zeitung „Graswurzelrevolution“, dem Verlag und Teilen nahestehender Netzwerke aus. Sie bezeichnen sich selbst als AnarchistInnen, doch schon in Kleinen zeigt sich, dass die hehren Ansprüch im politischen Alltag wenig Bedeutung haben. Sei es die massive Zensur in der Zeitung „Graswurzelrevolution“, deren Chefredakteur eigentlich rotieren soll, aber schon seit Langem immer die gleiche Person ist. Seien es die Bezugsgruppensysteme bei Aktionen mit ihren SprecherInnenräten, die bei näherem Hinsehen vor allem als Kommandostrukturen für außerhalb dieser bestehender, intransparenter Machtgremien fungieren. Oder seien es die großen „Instant“aktionen, d.h. bis ins kleinste vorgekaute Menschenketten, Blockaden oder Märsche, bei denen die Einzelnen nur noch als Rädchen im System wirken. Sie verkommen zum telegenen Hintergrundbild der ohne Basislegitimation wirkenden SprecherInnen bei Medienkontakten oder Reden auf Demonstrationen. Wer sich die verschiedenen Gruppen näher anschaut, nimmt Ähnlichkeiten in den Strukturen, Strategien und etliche immer wieder auftauchende Führungspersonen wahr.

Kommunikation und Kooperation entwickeln sich in einer Mischung aus formal-basisdemokratischer Struktur bei den durchorganisierten Aktivitäten, extrem ausgeprägten informellen Hierarchien und einer hohen Freiheit für alle Basisgruppen, sich nach ihren eigenen Überzeugungen zu strukturieren. Allerdings haben sie bei übergeordneten Vorgänge kaum Einfluss. Horizontale Kommunikation und Kooperation, d.h. die direkte Kontaktaufnahme und Absprache zwischen Teilgruppen und Personen sind innerhalb der großen Organisierungen weder erwünscht noch mangels Kontakten einfach möglich. Die informelle Hierarchie propagiert das Pyramidenmodell von Bezugsgruppen und SprecherInnenrat als alternativlos und sichert sich damit die Kontrolle aller Abläufe. Diese Hierarchie war und ist gewollt, Jochen Stay forderte für jede Aktion des zivilen Ungehorsams einen „Kern“ an Personen, die „quasi Full­Time“, also wie Hauptamtliche arbeiten und „durch klares Auftreten“ die Aktion prägen sollten. EinE TeilnehmerIn sollte sich hingegen auf die Rolle des Mitmachens, z.B. also „der oder die einzelne BlockiererIn sich wirklich aufs Blockieren konzentrieren“.

Auch die als Markenzeichen hoch gehaltene Basisdemokratie dient oftmals nicht der gleichberechtigten Beteiligung vieler Menschen, sondern eher der Verschleierung von Machtspielchen. Die jeweiligen Eliten bedienen sich gezielt ihrer Methoden, um eigene Interessen durchzusetzen. Per Dauerveto lassen sich unerwünschte AutorInnen aus „anarchistischen“ Zeitungen draußen halten – so in der GWR. An anderer Stelle, nämlich dem Wendlandcamp 2010, richtete sich ein Veto aus den Chefetagen gegen einen Workshop, der eigenständige Handlungsmethoden vermitteln sollte. Das war kein Einzelfall in der immwährenden Strategie, Menschen uneigenständig zu halten, um sie zum Mitmachen bei den großen Instant-Aktionen zu verleiten. Campact und .ausgestrahlt als moderne Bewegungsagenturen haben diese Konzepte auf die Spitze getrieben. Veto-Machtspielchen können sich auch gegen andere Strömungen richten. So verhinderte X1000malquer mit eigenem Veto vor „Erfindung“ des Streckenkonzeptes beim Castorprotest eine gemeinsame Aktionsabsprache, um dann mittels schlichter Macht des Faktischen (also einer klassischen Form der Gewalt) die optimale Aktionsfläche für sich durchzusetzen. Ohnehin werden Basisdemokratie und Konsens genau so lange hochgehalten, wie sie den Eliten nützen. Sonst wird schon mal „die Entscheidungsfindung nach dem Konsensprinzip selten konsequent vollzogen“ und Zustimmung durch „Klatschen im Stile der staatssozialistischen Akklamation“ erzeugt. Die notwendige Rotation der SprecherInnenposten wurde im Gefecht aufgegeben und der ganze Aufbau mehr für Ansagen der informellen Führungsgruppen genutzt, d.h. „Moderation und Informationsweitergabe zusammenfielen“ – wie es in eigenen Berichten aus gewaltfreien Aktionen zu lesen ist.

Genau diese von Dominanzen durchzogene Basisdemokratie gilt noch als Propaganda einer vermeintlich gelebten anderen Gesellschaftspraxis und bildet so den Brückenschlag zur Anarchie. Weil sich die Strömungen der gewaltfreien GraswurzlerInnen als BasisdemokratInnen bezeichnen, suggerieren sie vor allem für sich selbst, die Idee der Anarchie zu verfolgen. Offen benennen sie das z.B. in der Graswurzelrevolution. So kommentierte Horst Blume in der Ausgabe März 2011 über eine Podiumsdiskussion in Münster, dass es dort zu einem Schlagabtausch zwischen „einem Anarchisten und KommunistInnen“ gekommen sei (S. 2). Gemeint war als Anarchist der GWR-Chefredakteur Bernd Drücke. Was der aussagte, stand auch im Artikel: „Mit Bakunin- und Malatesta-Zitaten unterstrich er die Notwendigkeit der Freiheit im Sozialismus und betonte Basisdemokratie und die Gewaltfreiheit als Mittel bei der Durchsetzung politischer Ziele“. Deutlicher kann das Bekenntnis zu diesen zwei Säulen kaum ausfallen – zumal in der eigenen Zeitung.

Allerdings wird der Bezug auf die Anarchie so versteckt, dass die wichtigste Zielgruppe, nämlich das gut situierte BildungsbürgerInnentum, davon kaum oder nichts mitbekommt. Das ist für die GraswurzlerInnen auch wichtig, denn kaum irgendwo sind Rechtsstaatfetisch und Anarchiehass so intensiv vertreten, wie unter denen, die im Namen von .ausgestrahlt, X1000malquer oder anderen Händchen halten oder ihnen Überweisungsträger ausfüllen.

Die Basisdemokratie der GraswurzelanarchistInnen verschleiert also interne, mitunter sogar krasse Hierarchien. Sie ist ein praktisches Mittel, um sich innere Opposition oder Kritik vom Hals zu schaffen. Mit dieser taktischen Einstellung zu den Prinzipien der Basisdemokratie stellen sie in Deutschland das Gegenmodell zur FAU dar. Hier eine abgehobene Führungsgruppe, mehr und mehr hauptamtlich organisiert, die ohne Legitimation im Namen der von ihnen selbst zusammengetriebenen Massen sprechen – dort eine Fast-Gewerkschaft mit hochverregelten Entscheidungsprozessen, die zwar die Organisation mitunter erstarren lässt, aber informellen Hierarchien wirksamer entgegenwirkt als der beeindruckend unkritische Umgang mit Führungsfiguren in den Graswurzel-Zusammenhängen.

– Politische Schwerpunkte: Massenkompatible Themen wie Anti-Atom, Frieden/Krieg und Gentechnik.

– Highlights: Große Events wie Menschenketten, Demonstrationen, symbolische Feldbefreiungen oder Entzäunungen.

– Medien: Graswurzelrevolution und Verlag. Mobilisierungszeitungen für große Aktionen. Starke Schnittstellen zu bildungsbürgerlichen Kreisen und deren Medien (FR, SZ, taz usw., staatlicher Rundfunk).

– Stärken: Flexibel, da ohne formalen Kern. Viele Basisgruppen ohne festes Label. Formloser Einstieg für Außenstehende möglich. Legalität wird nicht als qualitativer Wert betrachtet – verbal zumindest.

– Probleme: Dogmatische Beschränkung der Aktionsformen. Vereinnahmung der Aktivitäten durch wenige Personen, die als SprecherInnen auftreten. Instantaktionen, bei denen die Teilnehmenden so reinen ErfüllungsgehilfInnen der VordenkerInnen gemacht werden.

– Theorie: Gewaltfreiheit und Basisdemokratie ersetzen als Dogmen eine intensive Herrschaftsanalyse. Keine erkennbare Abgrenzung gegenüber bildungsbürgerlichen Zielen wie „Stärke des Rechts“ oder Förderung der Demokratie. Nostalgische Interesse für alte Experimente und VertreterInnen der anarchistischer Theorien.

– Kommunikation, freie Vereinbarung und Kooperation: Eine Debatte um horizontale Selbstorganisierung findet nicht statt. Solche Vorgänge werden auch nicht unterstützt. Neigung zu gemeinsamen Verpflichtungserklärungen, Konsensen aller usw. beschneiden innere Vielfalt und damit auch freie Vereinbarungen.

Buchinfo: Jörg Bergstedt: Anarchie. Träume, Kampf und Krampf im deutschen Anarchismus
Gibt es Klassen und kann etwas befreiend wirken, was Menschen in einheitliche Kategorien zwingt, um sie dann zum Subjekt der Revolution zu machen? Ist Demokratie nicht eine Form der Herrschaft? Wie kann Anarchismus dann basis- oder direktdemokratisch sein wollen? Wo laufen die Debatten um diskursive Steuerungen, Entmachtung der Funktionseliten oder das Spannungsfeld von Eigentum und gesellschaftlichem Reichtum? Ist kollektive Identität nicht auch eine Form der Beherrschung? Warum aber weisen dann gerade politische Proteste sich als anarchistisch gebärdender Gruppen eine so hohe Einheitlichkeit von Fahnen, Schildern oder Labels auf?
12,5 x 22 cm, 408 S., 14 Euro, ISBN 978-3-86747-047-6

Quelle: Seitenhieb-Verlag
Internetprojekt zum Buch: www.anarchie-debatte.de.vu

21 Kommentare leave one →
  1. Geh mir weg mit der Hippie-Kacke! permalink
    10. August 2012 09:10

    syndikalimus.tk kann dem unerträglichen und nervtötenden Anarcho-Hippie und Selbstdarsteller Jörg B. etwas abgewinnen, wie köstlich! Es gibt manchmal schon seltsame Allianzen, wenn zwei das gleiche Hassobjekt (GWR, FAU) haben. Alter Schwede!

    Anmerkung Syndikalismus: Hast du auch was inhaltliches auf der Pfanne oder kannst du nur dumm pöbeln?

    • Anti-Partei permalink
      10. August 2012 09:23

      Warum muss ich bei „unerträglichen und nervtötenden Selbstdarstellern“ nur an bestimmte Figuren in der FAU und GWR denken?

    • the dave permalink
      10. August 2012 10:38

      höre ich da in den Zwischentönen den Wunsch nach Zensur heraus?

  2. Adporno permalink
    10. August 2012 10:17

    Hahaha! Stimmt doch, dass es Hippiekacke ist.

  3. dude permalink
    10. August 2012 12:45

    kaum fällt der name jörg bergstedt und schon geht das bashing los.

    traurig

  4. Anonymous permalink
    10. August 2012 15:39

    Könnte mir jemand erklären warum das Hippiekacke sein soll? Fand die Abschnitte über GWR, FAU, Direct Action Gruppen und Autonome ziemlich interessant.

  5. Bonaventura permalink
    10. August 2012 17:22

    Ist doch immer wieder bemerkenswert, daß manche Diskussion mit Brüllen verwechseln. Das ist keine Streitkultur, sondern ziemlich pubertär.
    Denn man kann sogar von Leuten, die nicht der eigenen Meinung sind, etwas lernen. Meist sogar mehr, denn Widerspruch regt den Geist an.

    Nun ja, niemand kann den Anarchismus besser und gründlicher diskreditieren als Anarchisten (oder solche, die sich dafür halten).

    • Erika permalink
      10. August 2012 22:05

      Es ist zum Kotzen nocheinmal wahrscheinlich mal wieder vollständig richtig,
      was der Gen.
      Bonaventura
      hier artikuliert.

  6. a propos "Hippies" permalink
    11. August 2012 07:29

  7. knobi permalink
    12. August 2012 12:32

    Warum habt ihr nicht das Kapitel über die FAU (z.B. ab S. 55ff) als Beispiel hier genommen?
    Ist natürlich lustiger einen gemeinsamen Feind auszumachen als sich der Kritik eines Jörg Bergstedt zu stellen. Mutig, mutig…

    Anmerkung Syndikalismus: Du bist der Beste 😀 – Kannst wohl nur in Schwarz und Weiss, Gut und Böse, Freund und Feind denken. Zudem sind wir unabhängig – aber das hast du wohl noch nicht verstanden.

    • Urbi et Knobi permalink
      12. August 2012 15:30

      Wenn Du Schnarchzapfen im Einleitungsabsatz aufmerksamer gelesen hättest, wäre Dein dümmlicher und überflüssiger Kommentar noch überflüssiger gewesen.

      Dort steht als letzter Satz:

      „………. Das kurze Kapitel zur Organisation FAU findet sich an dieser Stelle der Seite “anarchie-debatte.“

      Wenn Du also dort, dass mit einem Hyperlink versehen Wort „dieser“, diesen Link aktivierst, wirst Du postwendend dorthin
      http://www.projektwerkstatt.de/anarchie/a_brd.html
      gebeamt.

      Das Artikelchen zur FAU ist ausgesprochen magersüchtig ausgefallen, sowohl umfänglich als auch inhaltlich.

      • Wenn das Stummelschwänzchen mit dem Bernhardiner wedeln will permalink
        12. August 2012 18:11

        Stimmt, an der Stelle kann jeder, der so notgeil auf FAU-Bashing ist wie der knobi, sich dieses noch vor dem GWR-Bashing reinziehn.

    • Miro permalink
      14. August 2012 08:47

      Ist doch naheligend das Knobi ausführlicher über die GWR und ihre kritikwürdigenden Strukturen mit bezahltem Chef-Redakteur schreibt als über die FAU. Die GWR kennt er eben besser.

  8. Neohippies for Flowerpower permalink
    12. August 2012 22:00

    Israel Loves Iran – Iran Loves Israel – Teil 1/2

    Israel Loves Iran – Iran Loves Israel – Teil 2/2

  9. Graswurzlerbauchi permalink
    14. August 2012 09:22

    Zeit, den Frieden zu LEBEN!

  10. Web-Spinne permalink
    28. August 2012 20:59

    An Syndikalismus.tk:

    ehrlich gesagt habe ich mit einigem erschrecken gesehen das ihr am 10. August 2012 das buch „träume, kampf und krampf im deutschen anarchismus – eine bestandsaufnahme“ auf eurer seite promotet habt.
    zwar schreibt ihr das bergstedt wegen des umgangs mit verfassungsschutz und polizei in der „a-szene umstritten“ ist, bezieht aber selbst keinerlei position zu der frage. (anmerkung: im kapitel „perspektiven“ lehnt bergstedt die ablehnung der machtergreifung um diese einfach so zu nutzen wie sie ist oder sie umzufunktionieren ab. im klartext: machtergreifung ist für ihn grundsätzlich eine „kreative“ perspektive.)
    das er 2011 teilnehmer eines „anti-zensur-treffens“ war, auf dem regelmäßig holocaustleugner und geschichtsrevisionisten als redner auftreten habt ihr nicht mal erwähnt (und bergstedt war nicht einfach als gast dort, sondern als redner! – und brachte im nachgang zu seinem auftritt, nachdem er dafür kritisiert wurde, die ausrede das er dies aus recherchegründen getan habe – investigativer journalismus geht aber anders, siehe günter wallraff. außerdem ist fragt man sich wie jörg bersgstedt zu der zweifelhaften ehre kam, quasie in den familienkreis des organisators aufgenommen worden zu sein).
    im august 2012 beweißt er dann wiedereinmal seinen „kreativen umgang“ mit hierarchischen strukturen. er ist nämlich gar nicht gegen hierarchische strukturen, per se. im zweifel läßt er seinen willen nämlich auch mit polizteigewalt durchsetzen. zum hintergrund: wie schon im jahre 2010 war der seitenhieb verlag zur messe eingeladen. dieses jahr bot jörg an einen „herschaftskritischen“ vortrag an. diesen hat es 2010 schon auf der messe gegeben, auch wenn er nicht von bergstedt, sondern von einem „holger“ gehalten wurde. die orgagruppe lehnte aus vielen verschiedenen gründen das angebot ab (aber weder verbot sie bergstedt zu sprechen, noch luden sie ihn oder gar den verlag aus.) über dritte erfuhr das orgateam, das der verlag (also bergstedt) nun keinen stand mehr auf der messe machen wolle. stattdessen wurde gefragt, ob das orgateam ihm einen tisch, pavillion usw draußen, vor den bahnhof langedreer stellen könne, damit er dort seinen hierarchiekritischen workshop machen können. verständlicher weise fand die orgagruppe, das sie keine veranstaltung vor dem bahnhof organisieren würde, die sie schon nicht im bahnhof organisieren wollte. bergstedt bekam also die meldung das das orgateam in diesem sinne keinen finger rühren würde. und wieder verbot das orgateam nichts, untersagte nichts und tat auch sonst nichts, außer das es die kooperation verweigerte. grund genug für diesen bergstedt eine kundgebung vor dem bahnhof bei der stadt anzuelden und so sicher zu gehen das im zweifelsfalle die staatlichen represssionsorgane (polizei) seinen willen einen „hierarchiekritischen“ workshop anzuhalten duchsetzen werden (mal ganz davon ab das sich fragen läßt welche ängste dieser kerl mit sich rumschlept und welche phantasien er entwickelt haben muss um zu solch einem „kreativen“ schritt zu kommen).

    aber: vielleicht ist das für ein nachrichtenportal auch gar nicht notwendig alles zu wissen (obwohl man alles auf indymedia/wikipwdia nachlesen und bei youtube sehen kann) und zu tun und ich reagiere da vielleicht ein wenig zu sensibel.

    eure motivation, das buch zu bewerben, liegt ja darin das ihr meint das „es trotz aller grundsätzlichen Schwächen (Verneinung des Klassenkampfs, Ausblendung zahlreicher weiterer libertärer Zusammenhänge in Deutschland) einige interessante Erkenntnisse zu Tage bringt und diese anschaulich aufbereitet.“ im anschluß an diese begründung habt ihr mit copy&paste den teil über „graswurzelanarchismus und gewaltfreie aktion“ aus dem kapitel who is who im deutschsprachigem anarchismus von der homepage der projektwerkstatt saasen übernommen.
    leider auch hier kein weiteres wort mehr zum buch selbst und keinerlei kritische auseinandersetzung damit.

    ich werde das nun für euch nachholen.
    das buch hat ca.: 400 seiten
    im durchschnitt kommt alle 2,5 seiten ein hinweis auf ihn selbst oder seine projekte. schon die sechs seiten im who is who des deutschen anarchismus zum graswurzelanarchismus und gewaltfreien aktion bestechen eher durch unwissenheit als „interessante erkenntnisse“.
    so bleibt die behauptung, das es der gewaltfreiheit an einer „guten theorie“ gänzlich fehle unbelegt stehen. bergstedt geht auf keine einzige theorie der gewaltlosigkeit ein, geschweige denn das er in der lage wäre die eine oder ander auch nur zu bennen. der leserschaft bleibt an dieser stelle, an der jede diskussion über die qualität der gewaltfreien theorie fehlt nichts anderes übrig als das zu glauben. auch später im buch fehlt eine solche kritische reflektion der gewaltfreien theorien, die es überhaupt erst ermöglichen würden zu einer solchen bewertung zu kommen. das erinnert an das vorgehen diverser marxistischer k-gruppen, die z.b. behaupten das es dem anarchismus an einer klaassen-, staats- oder sonstigen theorie fehlen würden. nicht ohne grund wird die sogenannte „anarchismuskritik“ der jungen linken dann auch von bergstedt im kapitel „was ist und wer will anarchie“ abgedruckt. bezeichnend übrigens auch das gut die häfte dieses kapitels der darstellung anti-anarchistischer plattitüden á la „in somalia herrschst anarchie“ gewidmet sind.
    nun bin ich ja im engeren sinne kein graswurzler und es obliegt ihnen selbst sich der weiteren unbelegt belibenden behauptungen auf diesen sechs seiten zu widmen (oder eben auch nicht).

    ich möchste stattdessen lieber noch ein paar worte zu anderen aspekten los werden. das buch verspricht ja unter anderem eine bestandsaufnahme zu sein. neben dem graswurzelanarchismus und der fau kennt bergstedt im deutschsprachigen anarchismus leider (oder zum glück) wohl nicht mehr all zu viel. schauen wir also noch einmal in das „who is who im deutschsprachigem (sic!) anarchimus)
    im unterkapital: arbeiterInnenkampf und syndikalismus wird leider nur die fau erwähnt. die existenz der asj-gruppen ist ihm völlig entgangen (kein wunder, war es ihm doch erst „bei genauerem hinschauen“ möglich die fau überhaupt wahr zu nehmen). ganz zu schweigen von all den anderen anarcho-syndikalist*innen jenseits der fau. da bergstedt nicht nur unwissend sondern offensichtlich auch faul ist weiß er also folgerichtig auch nichts von den syndikaten um die seiten http://vabaltona.blogsport.de/, http://anarchosyndikalismus.org/ und http://anarchosyndikalismus.blogsport.de, seiten wie https://syndikalismus.wordpress.com oder http://www.syndikalismusforschung.info/ um nur ganz wenige beispiele zu nennen. all diese gruppen/projekte/organisationen des syndikalismus hätten in diese who is who, im sinne einer bestandsaufnahme hineingehört. noch interessanter wird es, wenn wir seinen anspruch ernst nehmen: „Hier geht es nämlich nun darum, die im deutschspachigem raum vorhandenen ansätze von anarchie zu durchleuchten“. auch die kapitelüberschrift verspricht ein who is who im „deutschsprachigem“ raum. es fehlen also mindestens auch noch die organisationen, initiativen und projekte zum thema arbeiter*innenkampf und syndikalismus aus der schweiz und östrerreich. nachdem also dieser bereich auf drei seiten abgehandelt wurde, widmet er sich auf den nächsten sechs seiten dem graswurzelanarchismus. auch hier ignoriert er alles was es in der schweiz und österreich und ggf noch anderen mehr oder weniger deutschsprachigen regionen der welt gibt. interessanter weise schlägt er dann die autonmen dem deutschsprachigem anarchismus zu. widmet ihnen vier seiten und geht mit keinem wort auf die tatsache ein, das es „die autonomen“ so gar nicht gibt und das sie sich selbst nicht nur in der tradition des anarchismus sehen, sondern ebenso in gewissen traditionen des marxismus und teilweise sogar des leninismus. des weiteren erwähnt er eigentlich nur noch drei weitere anarchistische strömungen/zusammenhänge. zum einen sein eigenes „direct aktion und kreativer widerstand mit emanzipatorischen zielen“ und „anarcho-primitivismus und verwandte richtungen“.
    was völlig an bergstedt vorbei gegangen ist, ist die existenz des anarchistischen netzwerks südwest* und des fda-ifa, ganz zu schweigen von anarchistischen einrichtungen wie die „bibliothek der freien“ in berlin, die a-bibliothek in wien, usw usf.

    noch ein kurzes wort zum (plötzlichen) schluß
    man könnt das machwerk von bergstedt kapitel für kapitel, satz für satz besprechen und auseinander nehmen. allein, mir ist es diese mühe nicht wert. darum hier nur noch ein paar anmerkungen. im „vorweg“ vor dem „intro“ schreibt bergstedt „der mensch ist nicht in der lage objektiv wahrzunehmen. es gibt folglich weder in der politischen debatte noch in der sozialen organisierung und ebenso nicht in der wissenschaft irgendeine wahrheit oder objektivität“ (seite 7) nur drei(!) seiten später schreibt er im „intro“ nach dem „vorweg“: „wer über eine herrschaftsfreie welt jenseits der oft entäuschenden praktischen versuche nachdenken will, muss (sic!) zu den genannten werken greifen“ – wem da nichts auffällt, dem/der ist nicht mehr zu helfen (by the way, die genannten „werke“ sind ausschließlich machwerke des jörg bergstedt).
    und diejenigen die sagen das buch würde „interessante erkenntnisse zu tage“ fördern, denen sei gesagt, das in dem buch nichts (!) steht, was innerhalb der anarchistischen bewegung nicht schon längst bekannt wäre. und zu allen „problemen der anarchie“ laufen diskussionen. schade nur für bergstedt, das sie sich nicht als artikel auf seiner homepage niederschlagen, sondern nur als „wissen“ gleichsam duch die bewegung wabern. das noch niemand von uns den stein der weisen gefunden hat ist ebenso trivial wie wahr.

    ps: wenn ihr mir irgendjmd organisiert der mir ein honorar von 1000€ zahlt, schreibe ich gerne ein buch zum buch, wo ich mir die mühe mache alle schwächen offen zu legen, alle behauptungen zu überprüfen und ggf zu widerlegen und unter verzicht auf nennung von personennamen und mitgliederzahlen werde ich eine bestandsaufnahme, auch hinsichtlich theorie und praxis, des deutschsprachigen anarchismus schreiben.

    • arturo permalink
      29. August 2012 19:39

      warum soll dir mensch 1000 euro geben – so sclhecht wie du recherchierst — die sache mit dem vs ist sowas von altbacken und von so vielen seiten durchleutet, langweilig, die sache mit dem kongress wurde auch auch auf diesem blog einigermassen sachlich dargestellt, das buch worüber du dich ellenlang aufregst bzw. daß es leute gibt die es zwar kritisch aber doch auch positiv bewerten ( so ein scheiss auch, es gibt mensche, die andere meinungen haben als du) — und was die angebliche zusammenarbeit mit der polizei in bochum betrifft, gibt es aussagen, die das gegenteil sagen

      ich war bei der messe und war eher enttäuscht von den leuten um j.b. – so viel aufwand und schaum für eher laue präsentation — die menschen bei der messe (veranstalter*innen usw.) haben sich m.E. bei allen anwürfen ziemlich o.k. verhalten – ich denke das thema ist damit durch — ich werde mich jedenfalls immer vor ort und möglichst direkt mit j.b. aber auch den jeweils anderen auseinandersetzen – alles andere wie deinen weiteren versuch irgendeinen niederzumachen finde ich wenig sinnvoll

    • Web-Skorpion permalink
      30. August 2012 16:14

      Tjajaja, JB ist ebenfalls ein klassischer Fall von Taunustunnelblick.

  11. Jörg Bergstedt ------- die Co-iiihhh-Tussy der rechtsradikalen ÖDP permalink
    28. März 2014 22:47

    http://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Gruhl
    http://de.wikipedia.org/wiki/Baldur_Springmann
    http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Beuys
    http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Mechtersheimer

    „Die Seilschaften und Machenschaften in der Gentechnik“ – Vortrag und Diskussion mit Jörg Bergstedt in München

    http://wahlen.oedp.de/aktuelles/termine-bayern/detailansicht/?no_cache=1&tx_cal_controller%5Bview%5D=event&tx_cal_controller%5Btype%5D=tx_cal_phpicalendar&tx_cal_controller%5Buid%5D=3231&tx_cal_controller%5Blastview%5D=view-list|page_id-20415|offset-1&tx_cal_controller%5Byear%5D=2014&tx_cal_controller%5Bmonth%5D=04&tx_cal_controller%5Bday%5D=01&cHash=7f6d2e61207a301978e4a031fcfe40c9

    „Die Seilschaften und Machenschaften in der Gentechnik“ – Vortrag …
    wahlen.oedp.de/…/detailansicht/?…‎
    ÖDP München. Ort: Hansa Haus (großer Saal), … Vortrag und Diskussion mit Jörg Bergstedt, Feldbesetzer und Buchautor: Seit Mitte der 1990er Jahre engagiert …
    ÖDP Erding: Monsanto auf Deutsch mit Jörg Bergstedt
    http://www.ödp-erding.de/…/news/monsanto-auf-deutsch-mit-joerg-bergstedt/‎
    23.05.2013 – Vortrag und Diskussion über Agro-Gentechnik im Magnetfeld von Macht & Geld. Bergstedt, langjähriges Mitglied im Bundesvorstand der …
    ÖDP Sachsen-Anhalt: Vortrag von Jörg Bergstedt “ Monsanto auf …
    http://www.oedp-sachsen-anhalt.de/…/vortrag-von-joerg-bergstedt-monsanto-auf...
    10.11.2009 – Kein Verbraucherschutz bei der Agrogentechnik. „In der Agro-Gentechnik gibt es keinen Verbraucherschutz“, das sagt Jörg Bergstedt auf einer …
    „Monsanto auf Deutsch“ mit Jörg Bergstedt | Facebook
    https://de-de.facebook.com/events/617231234956739/?source=1‎
    Der ÖDP Kreisverband lädt am 7. Juni 2013 um 20 Uhr herzlich zu einer Vortragsveranstaltung von Jörg Bergstedt im Gasthaus Zuhr, Hauptstraße 7, 84416 …
    ÖDP München Land: „Monsanto auf Deutsch“ mit Jörg Bergstedt
    http://www.oedp-muenchen-land.de/…/detailansicht/?…‎
    „Monsanto auf Deutsch“ mit Jörg Bergstedt. Startdatum: 14.03.13. Startzeit: 19:30 Uhr. Endzeit: 22:00 Uhr. Veranstalter: ödp Kreisverband Bad Tölz in …
    ÖDP Bundesverband: Monsanto auf Deutsch – Seilschaften …
    http://www.ödp.de/…/detailansicht/?…‎
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