Presseschau zu St. Imier (wird ergänzt)
Wir geben hier Berichte über das Internationale Anarchistische Treffen in St. Imier wieder, die bislang in der (bürgerlichen) Presse erschienen sind. Ergänzungen sind willkommen.
Positive Bilanz des Anarchisten-Treffens in St. Imier
Ein fünftägiges Treffen von rund 3000 Anarchisten aus aller Welt ist am Sonntag in St. Imier BE gemäss den Organisatoren mit Erfolg zu Ende gegangen. Eine gemeinsame Schlusserklärung gab es angesichts der Vielfalt der Bewegung allerdings nicht. Der Anarchismus sei weiterhin eine vitale, zukunftsgerichtete politische Kraft, sagte Arthur Auderset, Mitglied des Organisationskomitees, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Das habe das Treffen bewiesen. Trotz fehlender gemeinsamer Schlusserklärung sei es gelungen, die sehr unterschiedlichen Richtungen der Bewegung einander näherzubringen.
Dass St. Imier im Berner Jura als Ort des Treffens gewählt wurde, ist kein Zufall. Die Ortschaft mit ihren 4800 Einwohnern ist das Mekka der Anarchisten, seit in einem Hotel vor 140 Jahren der libertäre Kongress stattfand. Dieser Kongress war der Ursprung der anti-autoritären Internationalen.
Mit von der Partie war damals auch der russische Revolutionär und Philosoph Michael Bakunin. Die anti-autoritäre Internationale war eine Reaktion zu der von Karl Marx initiierten Internationalen. Anarchisten kritisierten diese als autoritär. Bakunin lebte mehrere Jahre im Berner Jura. Er starb 1876 und liegt auf dem Berner Bremgarten-Friedhof begraben. Das fünftägige Treffen der Libertären war öffentlich. Auf dem Programm standen etwa Konferenzen, Runde Tische, Ausstellungen, Film- und Theatervorführungen und eine Buchmesse. Zu den Gesprächsthemen gehörten unter anderen die autonomen Kulturzentren, der zivile Ungehorsam, die Situation in Griechenland und die Schuldenkrise generell.
St. Imier empfing die Libertären freundlich, wie Auderset sagte. Anfängliche Befürchtungen hätten sich schnell gelegt. Die Angereisten hätten bewiesen, welch hohen Wert sie Freundschaft und Solidarität beimessen. So sei es zu keinem einzigen unliebsamen Zwischenfall gekommen. Die Gemeinde habe sogar wissen wollen, ob die Libertären im kommenden Jahr eine Kundgebung abhalten wollten.
Die Anarchisten verschmolzen in St. Imier nicht gerade mit der Lokalbevölkerung. Die meist schwarz Gekleideten streiften durch die Strassen oder trafen sich auf Restaurantterrassen. Alle Alterskategorien waren vertreten, die Angereisten stammten aus allen Kontinenten. Für die Kleinen gab es einen fünfsprachigen Kinderhort. Geschlafen wurde in einem Zeltlager. Das anarchistische Treffen stiess auf grosses Medieninteresse. Rund 70 Journalisten aus dem In- und Ausland akkreditierten sich für den Anlass. (SDA)
Quelle: Blick.ch vom 12.8.2012
Anarchisten aus der ganzen Welt treffen sich im Berner Jura
Die Anarchisten kehren zu ihren Ursprüngen zurück: St-Imier wird erneut für fünf Tage zu ihrem Zentrum. Kapitalismus-Gegner aus dem In- und Ausland beraten über «diverse Wege des Widerstands». Anarchisten aus aller Welt sind in den Berner Jura gepilgert. Bis Sonntag findet in St. Immer (St. Imier auf Französich) ein internationales Treffen von Libertären statt. Die Veranstalter rechnen mit rund 3000 Teilnehmern an den Workshops, Gesprächsrunden und Konzerten. «Die Besucher kommen von allen Kontinenten ausser der Antarktis», sagte Michel Nemitz vom autonomen Kulturzentrum Espace Noir in St. Immer vor den Medien. Dass das Treffen ausgerechnet in der 4800-Seelen-Gemeinde stattfindet, ist indes kein Zufall.
«Historischer Ort»
«St. Immer ist ein historischer Ort für die Anarchisten der ganzen Welt» sagte Nemitz. Vor 140 Jahren nämlich fand in einem Gasthof in der Region eine Anarchisten-Zusammenkunft statt, aus der die erste anti-autoritäre Internationale hervorging. Mit von der Partie war damals auch der russische Revolutionär und Philosoph Michael Bakunin. Die anti-autoritäre Internationale war eine Reaktion zu der von Karl Marx initiierten Internationalen. Anarchisten kritisierten diese als autoritär.
Gegen Gewalt
Der fünftägige Kongress soll nun unter anderem die Möglichkeit bieten, eine Bilanz der anarchistischen Bewegung zu ziehen, wie Nemitz weiter sagte. Zudem wollten die Anarchisten die Kräfte der Unterdrückten gegen ihre Unterdrücker bündeln. «Aber Gewalt ist nicht unsere Sache», sagte der Gewerkschafter Aristides Pedraza. Für die Anarchisten reichten Kundgebungen auf der Strasse jedoch nicht aus, um die Gesellschaft zu verändern oder der Wirtschaftskrise zu trotzen. Vielmehr brauche es Raum für Widerstand und Solidarität wie etwa bei der Bewegung der sogenannten Empörten, sagte Pedraza.
Die Veranstaltungen in St. Immer sind öffentlich. Auf dem Programm stehen etwa Konferenzen, Runde Tische, Ausstellungen, Film- und Theatervorführungen und eine Buchmesse. Zu den Gesprächsthemen gehören unter anderen die autonomen Kulturzentren, der zivile Ungehorsam, die Situation in Griechenland und die Schuldenkrise generell.
Grosses Medienecho
In St. Immer fallen die Anarchisten auf. Sie sind meist schwarz gekleidet und halten sich in Gruppen auf. Praktisch alle Altersklassen sind am Treffen vertreten. Bei der Bergbahn zum Mont-Soleil treffen Wanderer und Libertäre aufeinander: Die einen wollen im Gebirge des Berner Juras wandern, die anderen wollen ein temporäres Zeltlager aufstellen. Die Stimmung erinnert teilweise an ein Open-Air. Die massenweise Ankunft der Anarchisten dürfte ausserdem das Geschäft des lokalen Gewerbes ankurbeln. Derzeit bevölkern viele Libertäre die Terrassen der Gaststätten der Gemeinde. Für den Anlass steht überdies ein fünfsprachiger Kinderhort zur Verfügung. Das anarchistische Treffen stösst ausserdem auf grosses Medieninteresse. Rund 70 Journalisten aus dem In- und Ausland haben sich für den Anlass akkreditiert.
Quelle: Basler Zeitung vom 8.8.2012
Ohne Herr und Hund. Anarchisten feiern im Berner Jura die Tradition und sich selbst
In Saint-Imier diskutieren linke Libertäre aus der ganzen Welt die Möglichkeiten einer freiheitlichen Gesellschaft. Hier gründete Bakunin vor 140 Jahren zusammen mit Uhrenarbeitern die internationale anarchistische Bewegung.
Urs Hafner, Saint-Imier
Im Festsaal des Gemeindehauses kommt es zum Eklat. Erst interveniert ein Mann, weil ihm die langfädigen Ausführungen seiner Vorredner, durchwegs ältere Anarchosyndikalisten wie er, nicht passen. Die Differenzen, die sich am Thema «Anarchismus und politische Innovation» entzünden, sind für Aussenstehende nicht leicht nachvollziehbar. Weit kommt der Mann, der noch viel sagen wollte, nicht: Eine Frau, die zur Erleichterung des grössten Teils des Publikums auf ihrem Rederecht beharrt, wendet sich gegen die männliche Dominanz. Doch bevor sie geendet hat, verlässt der Unterbrochene mit zwei Getreuen den Saal, laut schimpfend. Die jungen Anwesenden sind baff. Nach einer Schrecksekunde schwellen empörte, aufgeregte Diskussionen an, in denen die Beschwörung des anarchistischen Kampfs untergeht, die der Hauptredner abschliessend ins weite Rund schmettern will. Willkommen am Anarchistenkongress!
Friedfertige Gesellschaft
Von Mittwoch bis Sonntag treffen sich im 4800 Einwohner zählenden Saint- Imier im Berner Jura nach Schätzung der Organisatoren rund 3000 linke Libertäre aus der ganzen Welt. Sie schauen sich unter erstaunlich grosser medialer Anteilnahme alte Filme und neue Bücher an, hören Musik, tanzen, trinken, essen und diskutieren über die Finanzkrise, Syrien, Sport und den Balkan, über Urbanisierung, Landbesetzung und Polizeigewalt, über die anarchistischen Klassiker, Immigration und Ökologie – und natürlich immer wieder über die Verwirklichung der anarchistischen, also herrschaftsfreien Gesellschaft. Ihre Vision: ein Leben ohne soziale Klassen, ohne Staat und Armee, ohne Hierarchien, Gott und Autoritäten, ohne Privateigentum – eine friedfertige Gesellschaft, in der sich die Einzelnen frei und autonom zu Genossenschaften und Gewerkschaften zusammenschliessen, die wiederum föderalistisch kooperieren. Endlich wird sich jeder zwanglos entfalten können. Willkommen im Paradies!
Die hauptsächlich von Pierre-Joseph Proudhon, Michail Bakunin und Peter Kropotkin ausgearbeiteten Theorien des Anarchismus sind ein Produkt des an weltanschaulichen Entwürfen reichen 19. Jahrhunderts. Ab 1840 veröffentlicht Proudhon, ein französischer Schriftsetzer, seine Schriften gegen das Privateigentum («Eigentum ist Diebstahl»), mit denen bald darauf Bakunin in Kontakt kommt – in der Schweiz. Die Republik nimmt um die Mitte des 19. Jahrhunderts Freigeister und Verfolgte grosszügig auf, denn kämpfen sie im monarchischen Europa nicht für das, was die Schweiz, die freiheitliche Insel, bereits verwirklicht hat? Bakunin, Offizier, Mathematiker und Sohn eines russischen Landadligen, lernt sozialistische Flüchtlinge aus Deutschland kennen, taucht ein in den Strudel der in ganz Europa ausbrechenden und niedergeschlagenen Revolutionen, eilt rastlos von Schauplatz zu Schauplatz, wird verhaftet und nach Sibirien verbannt, von wo er in die Vereinigten Staaten flieht und schliesslich wieder in die Schweiz zurückkehrt. Der Berufsrevolutionär ist auf einem Berner Friedhof begraben.
Gegen Marx
1872 schlägt in Saint-Imier die Geburtsstunde der internationalen anarchistischen Bewegung: Bakunin gründet zusammen mit einigen Freunden und jurassischen Uhrmachern, darunter James Guillaume und Adhémar Schwytzguébel, die Antiautoritäre Internationale. So minoritär die Anarchosyndikalisten in der Arbeiterbewegung auch sind – sie halten auf die mehr denn je brennende Frage nach der Revolution eine ganz andere Antwort bereit als die Marxisten: Die Revolution ist möglich, und zwar hier und jetzt! Für Bakunin ist Marx ein autoritärer Zentralist, der viel zu umständlich und sowieso zu wissenschaftlich vorgeht. Für Marx dagegen, der Bakunin soeben aus der Ersten Internationalen ausgeschlossen hat, sind die Anarchisten ungeduldige Phantasten und kleinbürgerliche Pseudorevolutionäre, die weder von Politik noch von Ökonomie einen Schimmer haben. Wie nur soll man eine Revolution machen, ohne dabei Autorität anzuwenden? Durch die Spaltung der Arbeiterbewegung gerät das rasant wachsende Industriestädtchen, in dem Uhrenmarken wie Longines, Breitling, Heuer und Léonidas entstehen, in den Fokus der Weltöffentlichkeit. Die von der Antiautoritären Internationalen herausgegebene Zeitschrift wird auch in den Vereinigten Staaten gelesen. Im Jura entsteht in den 1870er Jahren eine lebendige anarchosyndikalistische Szene. Vielleicht war, abgesehen von den nicht sozialstaatlich abgefederten Arbeitsbedingungen jener Zeit, die stille Tätigkeit der Uhrmacher dem Sinnieren über den besseren Aufbau der Welt förderlich? Vielleicht dachten sie, wenn sie stundenlang konzentriert über Federn, Schräubchen und Zahnrädchen gebeugt sassen, über die Gerechtigkeit nach, die nicht erst im Jenseits, sondern bereits auf Erden verwirklicht werden müsse, und machten sich ans Werk.
Ruch der Gewalt
Um 1880 wird die jurassische Uhrenindustrie von einer schweren Krise getroffen. Mit ihr verschwinden viele der anarchosyndikalistischen Bewegungen, auch die Internationale löst sich auf. Zudem verstärkt sich, auch auf Betreiben der ausländischen Mächte, der Druck der Polizei; revolutionär gesinnte Ausländer werden vermehrt ausgewiesen. Zur Schwächung des Anarchismus tragen schliesslich die Attentate bei – die «Propaganda der Tat» –, die Fanatiker Ende des 19. Jahrhunderts auf Adel und Bürgertum verüben. Deswegen ist der Anarchismus bis heute vom Ruch der Gewalt umgeben. 1894 heisst das eidgenössische Parlament das Anarchistengesetz gut, das die Verfolgung anarchistischer Straftaten erleichtern soll.
Auch wenn sich der Anarchismus vor allem in der Westschweiz, in Südeuropa und in Lateinamerika bis heute marginal gehalten hat – seine produktive Zeit scheint vorbei. Daran wird auch der bunte Kongress in Saint-Imier nichts ändern, an dem nostalgische Achtundsechziger und junge Punks, Hausbesetzer und Studenten mit ernsthaften blassen Gesichtern versuchen, miteinander ins Gespräch zu kommen über eine bessere Welt jenseits des Kapitalismus – und an dem keine Hunde zugelassen sind: «No dog, no master.»
Nichts zahlen
Analytisch haben die Anarchisten nicht mehr anzubieten als die Antiglobalisierungsbewegungen. Fragt man den theoretisch versierten Mitorganisator Aristides Pedraza nach dem Unterschied zu Attac, sagt der Lehrer und Gewerkschafter, die Libertären seien grundsätzlicher und stünden den Leuten im alltäglichen Überlebenskampf bei. Zur Schuldenkrise sagt er: «Wir werden keinen Rappen bezahlen!» Und das an die Journalisten verteilte Blatt, das den Anarchismus definiert, klingt wie ein Katechismus.
Quelle: Thurgauer Zeitung vom 10. August 2012
Internationales Anarchisten-Treffen in der Schweiz
Bern (dpa) – Anarchisten zahlreicher Länder sind in der Schweiz zu einem Welttreffen zusammengekommen. 140 Jahre nach Gründung der Antiautoritären Internationale wollen die Kapitalismus-Gegner bis zum Sonntag in der Kleinstadt Saint-Imier über «diverse Wege des Widerstands» debattieren.
Hintergrund seien die globale Schuldenkrise und andere «gesellschaftliche Übel», erklärte Mitorganisator Michel Némitz von der Anarchisten Internationalen Föderation (AIF). Vertreten sind auch Aktivisten der Occupy-Bewegung sowie verschiedener Gruppen aus Deutschland – unter ihnen Anarchisten, die in Berlin und anderen Großstädten Proteste organisieren. Gewalt werde von der AIF jedoch abgelehnt, betonte Aristid Pedraza, einer ihrer Vordenker. Die Organisation hat gemäß ihrer antiautoritären Grundsätze keine Vorsitzenden oder Führungshierarchien.
Zu den Veranstaltungen in Saint-Imier – darunter auch Konzerte und Partys – erwartet die AIF bis zu 3000 Teilnehmer und Besucher. Bei Diskussionsrunden soll es vom Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung über Umweltverschmutzung bis zu Themen wie Militarismus, Rassismus, Sexismus und Fremdenfeindlichkeit gehen. Das Interesse an anarchistischem Gedankengut habe auch infolge der europäischen Schuldenkrise wieder deutlich zugenommen, erklärte Pedraza. Zur Antwort der Anarchisten auf die Eurokrise gehöre der Aufruf, die Rückzahlung sämtlicher Schulden einzustellen. Zugleich müssten überall Streiks und andere Formen «massiven Widerstands» organisiert werden.
Quelle: Weser-Kurier vom 8.8.2012
Welttreffen des Anarchismus in Saint-Imier
Die Schuldenkrise verhilft dem Anarchismus zu neuem Interesse. 140 Jahre nach Ausrufung der Antiautoritären Internationale im Schweizer Städtchen Saint-Imier treffen sich dort Anarchisten aus aller Welt.
Superpünktliche Züge, unkrautfreie Dorfstraßen, Berglandschaften wie gemalt. Anarchismus im Heidiland? Schwer vorstellbar. Aber wahr: Das Schweizer Uhrmacherstädtchen Saint-Imier gilt als Wiege der Antiautoritären Internationale. Dass anarchistisches Gedankengut in Krisenzeiten so populär wie schon lange nicht mehr ist, demonstrieren linke Weltverbesserer aus etlichen Ländern von Mittwoch an im Berner Jura.
Bis zu 3000 Teilnehmer „von fast jedem Flecken der Erde“ erwarten die Veranstalter des fünftägigen „Welttreffens des Anarchismus“. Es gehe um „diverse Wege des Widerstands“ gegen gesellschaftliche Übel, sagt Cheforganisator Michel Némitz. Mitreden darf jeder. Vom Umfang her erinnert das Programm an die Vollversammlung der Vereinten Nationen. Manche Themen sind selbst für Anarchismus-Anfänger nachvollziehbar. Der arabische Frühling und seine Folgen etwa, der Kampf gegen Rechtsextremismus oder die Schuldenkrise in der Eurozone. Komplizierter könnte es für Laien bei vielen anderen Themen werden, etwa am Runden Tisch zum „Anarchafeminismus“. Die Wortschöpfung von US-Feministinnen – so klärt das österreichische Internetportal anarchismus.at auf – bedeute „Radikalfeminismus, gemischt mit libertären Ideen und anarchistischer Theorie und Praxis“. Alles klar? Leichter als das Wofür können Revolutionäre meist darstellen, wogegen sie sind. Auch die „Prinzipien des Treffens“ in Saint-Imier bieten eine lange No-No-Liste: „Wir erinnern an unsere Ablehnung von Kapitalismus, Imperialismus, Patriarchat, Sexismus, Rassismus, Kolonialismus, Staatlichkeit, jeglicher Religion und jeder anderen Form von Unterdrückung.“ Entsprechende Einstellungen, warnen die Organisatoren der verschiedensten anarchistischen Verbände, „werden bei dem Treffen nicht akzeptiert“. Hunde übrigens auch nicht. Darauf wird im Programmheft der Anarchistischen Föderation eigens hingewiesen, „da das Treffen möglichst angenehm für alle Menschen und besonders für Familien und Kinder sein soll“. Wie sehr das Interesse an libertären Weltverbesserern zugenommen hat, zeigt der Erfolg des US-Anarchisten David Graeber. Sein Buch zur Finanzkrise „Schulden: Die ersten 5000 Jahre“, in dem er das Ende des Schuldenkapitalismus proklamiert, fand selbst bei Neoliberalen Anerkennung.
„Wenn die Eliten ratlos sind, fragen sie die Anarchisten“, überschrieb die linke „Jungle World“ ein Interview mit Graeber. Symbol eines neuen Anarchismus ist für den Dozenten der University of London die Bewegung „Occupy“ – auch „weil sie sich weigert, unter einem Label zu firmieren, und sei es, das des Anarchismus“. Dass der seinerzeit im Berner Jura aufblühte, hatte wohl etwas mit der eher linken und zugleich antiautoritären Einstellung vieler der damaligen Uhrmacher in dieser Region zu tun. Ideen des in die Schweiz geflohenen russischen Revolutionärs und Anarchisten Michael Bakunin seien für sie „eine attraktive Alternative zur strengen Doktrin von Karl Marx“ gewesen, schrieb die Berner Tageszeitung „Der Bund“. Anlass für das jetzige Welttreffen ist ein Jubiläum: Vor 140 Jahren kamen in einem Gasthof in Saint-Imier anarchistische Marx-Gegner zu einem „Weltkongress“ zusammen. Sie riefen 1872 die Antiautoritäre Internationale aus. In der Arbeiterbewegung blieben sie stets eine Minderheit. Aber als Verdienst wird längst weithin anerkannt, dass Anarchisten lange vor dem Stalin-Kult und den Gulags in der Sowjetunion vor den Gefahren eines autoritären Sozialismus gewarnt hatten.
Quelle: Financial Times Deutschland vom 7.8.2012
Staatsfeinde im Berner Jura: Kapitalismusgegner aus aller Welt treffen sich in der Kleinstadt Saint-Imier
Ausgerechnet in der Schweiz findet das Welttreffen der Kapitalismusgegner statt. Die Schuldenkrise verhilft dem Anarchismus zu neuem Interesse. 140 Jahre nach Ausrufung der Antiautoritären Internationalen im Schweizer Städtchen Saint-Imier treffen sich dort Anarchisten aus aller Welt.
Superpünktliche Züge, unkrautfreie Dorfstraßen, Berglandschaften wie gemalt. Anarchismus im Heidiland? Schwer vorstellbar. Aber wahr: Das Schweizer Uhrmacherstädtchen Saint-Imier gilt als Wiege der Antiautoritären Internationale. Dass anarchistisches Gedankengut in Krisenzeiten so populär wie schon lange nicht mehr ist, demonstrieren linke Weltverbesserer aus etlichen Ländern im Berner Jura.
Bis zu 3.000 Teilnehmer „von fast jedem Flecken der Erde“ erwarten die Veranstalter des fünftägigen „Welttreffens des Anarchismus“. Es gehe um „diverse Wege des Widerstands“ gegen gesellschaftliche Übel, sagt Cheforganisator Michel Némitz. Mitreden darf jeder. Vom Umfang her erinnert das Programm an die Vollversammlung der Vereinten Nationen. Manche Themen sind selbst für Anarchismus-Anfänger nachvollziehbar. Der arabische Frühling und seine Folgen etwa, der Kampf gegen Rechtsextremismus oder die Schuldenkrise in der Eurozone. Die Kapitalismus-Gegner wollen bis zum Sonntag in der Kleinstadt Saint-Imier über „diverse Wege des Widerstands“ debattieren, erklärte Mitorganisator Michel Némitz von der Anarchisten Internationalen Föderation (AIF) am Mittwoch. Hintergrund seien die globale Schuldenkrise und andere „gesellschaftliche Übel“.
Treffen mit vielen Prinzipien
Vertreten sind auch Aktivisten der Occupy-Bewegung sowie verschiedener Gruppen aus Deutschland – unter ihnen Anarchisten, die in Berlin und anderen Großstädten Proteste organisieren. Gewalt werde von der AIF jedoch abgelehnt, betonte Aristid Pedraza, einer ihrer Vordenker. Die Organisation hat gemäß ihrer antiautoritären Grundsätze keine Vorsitzenden oder Führungshierarchien.
Zu den Veranstaltungen in Saint-Imier – darunter auch Konzerte und Partys – erwartet die AIF bis zu 3000 Teilnehmer und Besucher. Bei Diskussionsrunden soll es vom Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung über Umweltverschmutzung bis zu Themen wie Militarismus, Rassismus, Sexismus und Fremdenfeindlichkeit gehen. Leichter als das wofür können Revolutionäre meist darstellen, wogegen sie sind. Auch die „Prinzipien des Treffens“ in Saint-Imier bieten eine lange No-No-Liste: „Wir erinnern an unsere Ablehnung von Kapitalismus, Imperialismus, Patriarchat, Sexismus, Rassismus, Kolonialismus, Staatlichkeit, jeglicher Religion und jeder anderen Form von Unterdrückung.“
Quelle: news.at vom 8. August 2012
Anarchisten aus aller Welt zu Treffen in der Schweiz erwartet
Bern. Eine kleine Gemeinde in der Schweiz wird im August Schauplatz für ein „Welttreffen des Anarchismus“. Fünf Tage lang wollen Anhänger verschiedenster libertär-anarchistischer Bewegungen über „diverse Wege des Widerstands“ gegen gesellschaftliche Übel debattieren – von der Ausbeutung über die Umweltverschmutzung bis zu Militarismus, Rassismus, Sexismus und Fremdenfeindlichkeit. Zu dem für jedermann öffentlichen Kongress in Saint-Imier (Kanton Bern) werden vom 8. bis 12. August bis zu 3.000 Besucher aus vielen Ländern erwartet, sagte Mitorganisator Michel Némitz am Montag Reportern. Das Interesse an anarchistischem Gedankengut habe in letzter Zeit wieder zugenommen. Zur Begründung erklären die Veranstalter, dass „die marxistische Illusion angesichts der kommunistischen Diktaturen dahingeschmolzen“ sei. Zugleich lebe der Kapitalismus „von Krise zu Krise“. Das Treffen biete die Möglichkeit, „eine Bilanz aus der Geschichte der anarchistischen Bewegung zu ziehen – aus ihren Ideen, ihren Verwirklichungen, ihren Hoffnungen, ihren Niederlagen“.
Anlass ist ein Jubiläum: Vor 140 Jahren fand in einem Gasthof in der Umgebung von Saint-Imier ein Treffen statt, aus dem die erste anti-autoritäre Internationale hervorging. Sie entstand als Antwort auf die von Karl Marx initiierte Internationale, die von Anarchisten als autoritär abgelehnt wurde. Prominentester Teilnehmer war damals der russische Revolutionär, Anarchist und Philosoph Michael Bakunin. Er starb 1876 in Bern, wo heute noch sein Grab steht. (dpa)
Quelle: Sächsische Zeitung Online vom 30.07.2012
http://www.weser-kurier.de/news/politik/ausland_artikel,-Internationales-Anarchisten-Treffen-in-der-Schweiz-_arid,345631.html
teilweise recht positive berichterstattung.
daran könnt ich mich gewöhnen 🙂
ich bin von st-imier, ich könnt mich auch daran gewöhnen, werde vorschlagen, das jedes jahr stattfinden zu lassen. es ist super!!!!
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/europaheute/1834841/
http://www.dradio.de/aodflash/player.php?station=1&broadcast=196846&datum=20120809&playtime=1344497088&fileid=c64dd149&sendung=196846&beitrag=1834841&/‚
Die Liebe als revolutionärer Faktor. Weltanarchistentreffen in der Schweiz
Von Sascha Buchbinder
Anarchisten eilt oft ein schlechter Ruf voraus: Krawalle, Brandsätze und vermummte Gestalten. Aber selbst Anarchisten pflegen friedliche Traditionen. Und so haben sich 3000 von ihnen zum Weltreffen in einem Dorf im Schweizer Jura zusammengefunden.
Quelle: DLF/Deutschland Funk
http://www.videoportal.sf.tv/video?id=863b9365-87be-4bd3-881a-c584ca172e66;DCSext.zugang=videoportal_aehnlichevideos
Das beschauliche St. Imier im Berner Jura ist diese Woche im Bann des internationalen Anarchismus.
Quelle: Schweizer Fernsehen, Videoportal
http://www.stern.de/politik/ausland/internationales-anarchisten-treffen-in-der-schweiz-1874538.html
Internationales Anarchisten-Treffen in der Schweiz
Anarchisten zahlreicher Länder sind in der Schweiz zu einem Welttreffen zusammengekommen. 140 Jahre nach Gründung der Antiautoritären Internationale wollen die Kapitalismus-Gegner bis zum Sonntag in der Kleinstadt Saint-Imier über «diverse Wege des Widerstands» debattieren.
Quelle: Stern.de
http://www.fnp.de/fnp/nachrichten/politik/keinen-cent-den-gl-ubigern-die-anarchistische-antwort-auf-die-krise_rmn01.c.10056357.de.html
„Keinen Cent den Gläubigern“ – die anarchistische Antwort auf die Krise
Quelle: Frankfurter Neue Presse – 08.08.2012
Logo der Anarchistischen Internationalen Föderation (AIF). Bild: Fédération Anarchiste Saint-Imier. Wenn kein Land mehr seine Schulden bezahlt, wäre es nach Ansicht führender Anarchisten bald vorbei mit der Schuldenkrise. „Keinen Cent den Gläubigern!
http://www.focus.de/politik/ausland/konferenzen-internationales-anarchisten-treffen-in-der-schweiz_aid_795969.html
Konferenzen
Internationales Anarchisten-Treffen in der Schweiz
Quelle: Focus Online
http://www.n-tv.de/politik/Anarchisten-Nichts-zurueckzahlen-article6924376.html
Mittwoch, 08. August 2012
„Keinen Cent den Gläubigern!“Anarchisten: Nichts zurückzahlen
Die Finanzkrise beschert dem Anarchismus neue Popularität. Bei einem Welttreffen in der Schweiz fordern einige seiner führenden Vertreter nun radikale, aber gewaltfreie Maßnahmen. Dazu gehören ziviler Ungehorsam und Massenstreiks.
Quelle: n-tv.de -xxR.
»Keinen Cent mehr zahlen!«
Anarchisten-Welttreffen: Teilnehmer antworten auf die Finanzkrise – Weitere Alternative zum Kapitalismus gesucht
Bern Irgendwie, sagt ein Herr mit Bauch und grauen Haaren, fühle er sich an die »schönen alten Studentenzeiten« erinnert. »Die im Spartakusbund meine ich.« Tatsächlich klingen viele Losungen beim »Welttreffen des Anarchismus« im Schweizer Uhrmacherstädtchen Saint-Imier durchaus vertraut – zumindest für jene, die schon 1968 ein gewisses Bewusstsein dafür entwickelten, dass es so einfach nicht weitergehen kann.
Hintergrundinfos
Auch Anarchisten halten hin und wieder Ausschau nach einem neuen Kleidungsstück: Ein Verkaufsstand mit Shirts im Gemeindesaal des Schweizer Uhrmacherstädtchens Saint-Imier, wo am Mittwoch das »Welttreffen des Anarchismus« begonnen hat. Foto: dpa
Viel Sympathie für Griechen
Aus Peking und Rio de Janeiro sind sie gekommen, aus Tokio und auch aus Athen und Berlin. Teilnehmer aus letzteren beiden Städten können mit besonders viel Sympathie und Aufmerksamkeit rechnen. »Die Griechen tragen doch jetzt die schwerste Bürde«, sagt ein Mitglied des Organisationskomitees. »Und die Berliner? Na, da kracht es doch dauernd, die haben einen gewissen Ruf in der Szene.«
Libertäre aller Richtungen und Schattierungen sind dem Ruf nach Saint-Imier gefolgt. Das Treffen hat eine starke Symbolik. Vor 140 Jahren wurde hier in der Heimat links und frei denkender Sozialisten unter den Uhrmachern des Berner Jura die Antiautoritäre Internationale aus der Taufe gehoben – mit dem russischen Revolutionär Michail Bakunin als Paten.
Marx und Engels waren den Anarchisten viel zu autoritär. Sie wollten »einen anderen Weg«, sagt Jennifer aus Saarbrücken – wie fast alle hier will sie ihren Nachnamen nicht nennen. Eine andere Alternative zum Kapitalismus als die kommunistische, die sich in etlichen Diktaturen selbst diskreditiert habe – »das ist es, wonach wir suchen und streben«.
Wogegen Revolutionäre wie die in Saint-Imier versammelten hauptsächlich jungen Leute sind, ist mit ein paar Schlagworten leicht aufgezählt. Die No-No-Liste, veröffentlicht in einer Sonderausgabe des Magazins der Anarchistischen Föderation »Gaidao« (Chinesisch für »ein anderer Weg«), umfasst »Kapitalismus, Imperialismus, Patriarchat, Sexismus, Rassismus, Kolonialismus, Staatlichkeit, jegliche Religion und jede anderen Form von Unterdrückung«.
Und wie stets mit dem Wie? Wie wollen Anarchisten die Finanzkrise überwinden, fragen Reporter. Aristid Pedraza, einer der Vordenker der Anarchistischen Internationalen Föderation (AIF), muss nicht lange überlegen: »Keinen Cent mehr!«, sagt er. »Die Rückzahlung der Kreditschulden muss sofort und überall eingestellt werden.« Schließlich habe man es mit einer systemischen Krise des Kapitalismus zu tun, und die sollten gefälligst auch die Kapitalisten ausbaden und nicht das Volk.
Widerstand müsse her, fügt AIF-Mitglied Fred Gautheron hinzu. »Wir müssen ihn überall organisieren. Streiks, Blockaden, ziviler Widerstand – alle Formen sind willkommen, in allen Ländern, und alle Arbeiter müssen sich solidarisch international zusammenschließen.«
Und Gewalt, ist die auch willkommen? »Natürlich nicht«, sagt Vordenker Pedraza. »Gewalt ist völlig uneffektiv. Wer Fensterscheiben einschmeißt, sollte daran denken, dass er damit einzig und allein den kapitalistischen Besitzern der Glasfabriken dient.«
Und die Autos, die in Berlin mit schöner Regelmäßigkeit rings um den 1. Mai in Flammen aufgehen? Werden die als Konjunkturprogramm für die Autokapitalisten abgelehnt? »Wir sind grundsätzlich gegen Gewalt, solche Terroraktionen passen viel eher zur marxistischen Tradition des bewaffneten Kampfes.«
Mathias, ein 23-jähriger Berliner mit einem schönen schwarzen Nasenring und einer Baseball-Mütze auf strubbeliger Frisur, sieht das allerdings etwas anders. »Natürlich lehnen wir es ab, wenn jemand einfach so den alten Golf der netten Oma von nebenan abfackelt«, sagt das Mitglied des Forums deutschsprachiger Anarchisten. Für ihn ist die Antwort auf die Gewaltfrage eine klares Jein. »Denn wenn einer das Job-Center demoliert, das ihn schon x-mal hat hängen lassen, dann muss man dafür Verständnis aufbringen.«
Thomas Burmeister (dpa)
http://www.main-netz.de/nachrichten/politik/politik/art4204,2229250
ARD-Nachtmagazin 09.08.2012, 1:00 Uhr (ab 8:30min)
http://www.ardmediathek.de/das-erste/nachtmagazin/nachtmagazin?documentId=11361044
(Witzger Hinweis: Die Journalistin vor Ort heißt „Macht“)
09. August 2012, 02:45 Uhr
Anarchisten in Heidiland antworten auf die Krise (kommt jmd der Titel Bekannt vor)
http://www.lr-online.de/meinungen/Anarchisten-in-Heidiland-antworten-auf-die-Krise;art1066,3901220
Donnerstag, 9. August 2012, 04:01 Uhr
Anarchisten-Welttreffen in der Schweiz
http://www.nachrichten.at/nachrichten/weltspiegel/art17,941708
3SAT
Anarchisten-Welttreffen in der Schweiz
http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/news/164021/index.html%5D
Deutschlandradio Kultur
09.08.2012 · 14:09 Uhr
über den Zustand der antiautoritären Bewegung 7Gabriel Kuhn im Gespräch mit Dieter Kassel
Lesen: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1835183/
Hören: ‚http://www.dradio.de/aodflash/player.php?station=3&broadcast=348687&datum=20120809&playtime=1344514179&fileid=96be8ff0&sendung=348687&beitrag=1835183&/‘
Euronews 09/08 22:54
Anarchistenkonferenz in der Schweiz
http://de.euronews.com/2012/08/09/anarchistenkonferenz-in-der-schweiz/
incl. 1 Minuten Video
“Kapital und Kapitalismus
Unter Kapital versteht der Freiwirtschaftler Geld und zinstragendes Gut. Kapitalist ist also jeder, soweit er Zins bezieht, und Kapitalismus oder Zinswirtschaft ist die Wirtschaftsordnung, in der Geld und andere Güter so gebraucht werden können, dass sie Zins abwerfen (Geldzins, Sachzins, Bodenzins).
An dem Fortbestehen der kapitalistischen Wirtschaftsordnung hat ein Interesse, wer mehr Zins einnimmt, als ihm von seinem Arbeitsertrag durch Zins genommen wird, durch den Zins, den er nicht etwa nur für geliehenes Geld oder gepachteten Boden, sondern in den Preisen alles dessen, was er kauft, bezahlen muss. Da in der kapitalistischen Wirtschaftsordnung die Warenpreise im Durchschnitt etwa je zur Hälfte aus Arbeitslohn und Zins bestehen, ist derjenige am Fortbestehen des heutigen Zustandes interessiert, dessen Einkommen überwiegend aus Zins besteht. Zu den Großzinsbeziehern und sonstigen Nutznießern des Kapitalismus gehören aber sicher weniger als 10 Prozent der Bevölkerung.
Die übrigen 90 Prozent der Bevölkerung sollten den Kampf gegen den Zins mit den rechten Mitteln aufnehmen, denn das Wesen des Kapitalismus besteht ja nicht allein darin, den Werktätigen dauernd rund die Hälfte ihres Einkommens durch den Zinsanspruch zu kürzen, sondern sie mit jedem Mittel – auch mit dem der Wirtschaftskrise und des Krieges – in dauernder Armut zu erhalten!
Diese Armut (Sachkapitalmangel) ist geradezu das Lebenselement des Kapitalismus, seine Voraussetzung, denn nur für etwas, was knapp ist, bezahlt man Zins. Kapitalismus ist somit notwendig dauernde Mangelwirtschaft, Kapitalismus schließt zwangsläufig allgemeinen Wohlstand aus, so wie das Feuer das Wasser.”
Otto Valentin (aus “Warum alle bisherige Politik versagen musste”, 1949)
Das versteht jedes Schulkind. Es sei denn, dem Kind wurde im Religionsunterricht erzählt, das Paradies sei ein “Obstgarten” und die “Frucht vom Baum der Erkenntnis” ein Apfel.
http://www.swupload.com//data/Behandlung-eines-Privatpatienten.pdf
Sie haben Ihre(n) Adamsapfel (Nur-der-böse-Zins-ist-schuld-Erkenntnis) immer noch nicht verdaut, geschweigedenn ausgeschieden.
Viel interessanter wären selbst geschriebene Bericht oder von unabhängigen Medien. War leider nicht dort, sonst würde ich mich darum kümmern können, etwas Subjektives zu schreiben. Die anarchistische Bewegung wäre dann schwach, wenn sie hinter Berichten der Systemmedien zurückfällt. Über qualitätiv hochwertige eigene Berichte würde ich mich freuen.
Ich war dort. Werde die nächsten Tage versuchen was zu schreiben.
Anmerkung Syndikalismus: Da freuen wir uns drauf
10.8.2012 – Spiegel online
[Herrschaft ist Käse->http://www.spiegel.de/politik/ausland/3000-anarchisten-treffen-sich-im-schweizer-st-imier-a-849307.html%5D
12.8.12 – Neue Zürcher Zeitung –
[Ohne Herr und Hund -> http://www.nzz.ch/aktuell/schweiz/ohne-herr-und-hund-1.17464645%5D
12.08.12 – Landbote –
[Positive Bilanz des Anarchisten-Treffens in St. Imier->http://www.landbote.ch/detail/article/positive-bilanz-des-anarchisten-treffens-in-st-imier/gnews/99203287/%5D
12.08.12 – Schweizer Fernsehen –
[Anarchisten aus der ganzen Welt kamen sich in St. Imier näher ->http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2012/08/12/Vermischtes/Anarchisten-aus-der-ganzen-Welt-kamen-sich-in-St.-Imier-naeher%5D
13.08.12 – Neues Deutschland –
[Die Revolution beginnt vor dem eigenen Zelt->http://www.neues-deutschland.de/artikel/235312.die-revolution-beginnt-vor-dem-eigenen-zelt.html%5D
Widerstand jetzt