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Gegendarstellung zu falschen Behauptungen in der „Graswurzelrevolution“

3. November 2011

Vor einigen Wochen entwickelte sich in der Kommentarspalte zu dem Jahrbuch „Syfo – Forschung & Bewegung“ des „Instituts für Syndikalismusforschung“ eine hitzige Diskussion. Der bekannte anarchistische Historiker Dieter Nelles (Veröffentlichungen u.a. zur Sexualreformbewegung und der FAUD) warf öffentlich dem ebenso bekannten syndikalistischen Historiker Helge Döhring (Veröffentlichungen ebenfalls zur FAUD, Generalstreik und den Schwarzen Scharen) in der pazifistischen Zeitung Graswurzelrevolution (GWR) das Verschweigen von Quellen und die ungekennzeichnete Übernahme von Forschungsergebnissen Dritter durch ihn vor. In seinem Artikel verklausulierte Nelles einen Boykottaufruf für die Bücher von Döhring, in dem er ausführte, die Bücher „nicht zum Kauf empfehlen zu können“. Waren die Behauptungen von Nelles schon bei ihrer Äußerung in der GWR äußert fraglich – so finden sich in allen Publikationen von Döhring umfassende Quellenangaben – hat dieser nun eine Gegendarstellung veröffentlicht, die die ungerechtfertigen Anschuldigungen entschieden zurückweisen. Wir geben diese Gegendarstellung im Folgenden wieder.

Gegendarstellung zu falschen Behauptungen in der „Graswurzelrevolution“

In der Zeitung „Graswurzelrevolution“ vom Oktober 2011 findet sich in den „Libertären Buchseiten“ eine Buchbesprechung von Dieter Nelles zu zwei von Helge Döhring geschriebenen Büchern. In dieser Buchbesprechung stellt Dieter Nelles falsche Behauptungen auf. Daraufhin hat unser Kollege und Genosse die folgende Gegendarstellung an die Redaktion der Graswurzelrevolution verfasst. Sie findet sich in der aktuellen November-Ausgabe. Wir machen sie hier nun ebenfalls öffentlich.

Gegendarstellung

In den „Libertären Buchseiten“ der Zeitung „Graswurzelrevolution“, Ausgabe Oktober 2011, ist auf Seite 5 ein mit Dieter Nelles unterzeichneter Artikel abgedruckt mit dem Titel „copy-and-paste-Syndikalismusforschung“. Es handelt sich hierbei um eine Rezension folgender Veröffentlichungen:

Helge Döhring: Die Presse der syndikalistischen Arbeiterbewegung in Deutschland 1918 bis 1933. Edition Syfo, Nr. 1, Syndikat-A Medienvertrieb, Moers 2011, ISBN 978-3-9810846-8-9, 92 S., 8,90 Euro

und

Helge Döhring: Schwarze Scharen. Anarcho-Syndikali9stische Arbeiterwehr (1929-1933), Edition AV, Lich/Hessen 2011, ISBN 978-3-86841-054-9, 183 Seiten, 14,90 Euro

Dieser Artikel in den „Libertären Buchseiten“ enthält Falschbehauptungen, die ich im folgenden richtig stelle:

1. Dieter Nelles behauptet, ich würde mich bei meiner Veröffentlichung zur syndikalistischen Presse in Deutschland bei meinen Angaben „auf die DadA-Datenbank“ stützen. Ich hätte Quellenhinweise „wiederum der DadA-Datenbank entnommen“. Meine Bibliographie sei eine „erweiterte Printfassung der DadA“ und sie sei im „copy-and-paste-Verfahren“ hergestellt worden.

Diese Behauptungen sind falsch. Meine Forschungen stützten sich auf direktes Quellenstudium in Archiven, Bibliotheken, den von mir angegebenen Bibliographien und Sammlungen.

2. Dieter Nelles behauptet, dass ich bei meiner Veröffentlichung zu den „Schwarzen Scharen“ bereits „vorliegende Erkenntnisse der vorhandenen Quellen“ erweitert hätte, ohne dieselben zu analysieren.

Diese Behauptungen sind falsch. Meine Forschungen und Analysen stützten sich auf direktes Quellenstudium in Archiven, Bibliotheken, den von mir angegebenen Bibliographien und Sammlungen.

3. Zur Stützung seiner „copy-and-paste“-These, behauptet Dieter Nelles, mir habe ein Manuskript von Ulrich Linse mit dem Titel „Militante Abwehr des Nationalsozialismus 1929-1933. ‚Schwarze Scharen‘ und ‚Kampfgemeinschaften gegen Reaktion und Faschismus‘ vorgelegen.

Diese Behauptung ist falsch, mir ist dieses Manuskript nicht bekannt.

Bei näherem Interesse verweise ich auf meine Autorenseite:

http://syndikalismusforschunghd.wordpress.com

Helge Döhring, Bremen, 12. Oktober 2011

Quelle: Blog des Instituts für Syndikalismusforschung

24 Kommentare leave one →
  1. Bonaventura permalink
    4. November 2011 02:27

    Dieter Nelles sollte doch mal belegen, wie und wo Helge Döhring den Guttenberg gegeben hat. Denn mal schnell was zu behaupten ist kein Beweis. „GuttenPlag“ und „VroniPlag“ haben doch gerade gezeigt, wie sowas gemacht wird.
    Es läßt sich natürlich in zwei, drei Sätzen etwas unterstellen, was – wenn man das will – immr viel umfangreicher widerlegt werden muß (»Eine Lüge kann über die ganze Welt laufen, bevor die Wahrheit ihre Stiefel angezogen hat«). Insofern – und besonders in Anbetracht der immer mehr verbreiteten Unlust (und Unfähigkeit?) auch in der „scene“, einen längeren Text zu lesen (geschweige denn zu verstehen) – ist natürlich die alte jesuitische Strategie („Verleumde, verleumde – irgendetwas wird schon hängen bleiben.“) keine schlechte Methode, alte Rechnungen zu begleichen.

    Wenn man sich ein wenig im Wissenschaftsbetrieb auskennt und die Systematik etwa einer Bibliographie nicht nur verstanden hat, sondern auch noch als brauchbar ansieht, dann kommen formal ähnliche Ergebnisse heraus. Nach der Lektüre der beiden oben genannten Schriften (gegen die Dieter Nelles den copy&paste-Verdacht insinuiert) hat m. E. Helge Döhring alle Fehler, die dort auftauchen, selbst zu verantworten – das sind allerdings nur ein paar Flusigkeiten (die Dieter Nelles nicht mal aufgefallen sind!) -, aber dafür darf er auch alle Meriten für sich in Anspruch nehmen. Alle!

    Apropos – es gibt sicher auch inhaltliche Diskussionen, die zu den beiden Schriften zu führen wären. Aber die haben nichts mit »copy&paste« zu tun. Aber das wäre eine inhaltliche Auseinandersetzung, die sich nicht auf dem Niveau abspielt, daß ‚mein alter Kumpel nicht zitiert wurde‘ …

    Hier renne ich ich wohl offene Türen ein, wenn ich empfehle, die beiden Bücher weiterzuempfehlen – Weihnachten (Wintersonnenwende – Hogswatch – Jul – Jahresende – etc.) steht vor einer dieser Türen. Ich lasse mich an dieser Stelle auf keine Weihnachts-Diskussion ein, sondern propagiere nur: schenkt sie euch von eurem Weihnachtsgeld (ok – wenn ihr was bekommt) und verschenkt sie an Menschen, die sich dafür interessieren – oder laßt sie euch schenken.

    • JustPorn permalink
      4. November 2011 10:15

      Eine der vernünftigsten Beiträge bisher zu dem Thema und der Auseinandersetzung.
      Im Grunde sind diese Diskussionen zwischen dem FAU und FAU Sympilager mit den Syndikalisten außerhalb ja sowieso fast undurchschaubar und für die Bewegung einfach destruktiv und hinderlich.
      Man sollte vielleicht gar nicht drauf eingehen. Man gibt denen die spüren dass sie nicht mehr den Ton angeben, in manchen Diskussionen und deshalb gehässig wie sie sind, den „Neuen“ alles absprechen wollen, nur Wind in die Segel.

      Vielleicht stehen wir an einem historischen Punkt für den modernen AnarchoSyndikalismus:
      Aus der bisherigen Einzelorganisation wird eine Bewegung, die mehrgleisig fährt.
      Auch die Zeiten sind bewegter, weil sich einige Menschen mehr für ihre Belange einsetzen – nicht besonders zielgerichtet, nicht besonders durchdacht, aber immerhin.
      Um diese Entwicklung elastisch für sich zu nutzen und nicht an ihr zu zerbrechen, muss sich die zur Bewegung werdende anarchosyndikalistische Idee von einigen verkalkten Denkweisen trennen. Dazu gehören eben auch die armen Seelen, die sich mit Müh und Not etwas Aufmerksamkeit in der bisherigen beinahe isolierten FAU erobern konnten.
      Die Neuen sind jetzt am Start – FAU ist nicht mehr alleine und so verbreitert sich auch das Spektrum von Ansätzen – besonders krass:
      Auf der einen Seite entsteht die ASJ – jung, spontan, lebendig und auf der anderen entstehen wichtige inhaltliche Projekte, wie die Syndikalismusforschung, Syndikalismus tk, usw… Da ist also in mehreren Bereichen etwas gewachsen, was eigentlich in der FAU hätte wahsen müssen, betrachtet man die historische Rolle einer funktionierenden anarchosyndikalistischen Gewerkschaft. Dass dies nicht geschehen ist, zeigt, dass es einie Menge Leute gibt, für die der Syndikalismus eine gute Idee ist, die dafür kämpfen diese Ideale zu kultivieren, denen aber die FAU irgendwie zu autonom, zu PC, zu szenig, zu anarchomäßig ist, als dass sie ihre Kraft in ihren Schatten stellen wollen.
      Neben diesen inhaltlichen Differenzen sind es genau diese Klüngeleien zwischen den Wortführern die den Leuten auf die Nerven gehen – Hetze gegen Neue und Neues sind eben nicht das beste Aushängeschild für eine emanzipatorische und fortschrittliche Organisation.
      Wenn diese verkalkten Leute aus der FAU raus sind und weniger besitzergreifende Menschen eintreten, die wirklich wollen, dass sich da etwas perspektivisch weiterentwickelt, kann aus der Struktur noch viel werden – Schade dass die so langweilig und spießig sind.

      • JustPorn permalink
        4. November 2011 10:21

        Wem das zu weit hergeholt ist: Die Diskussion hat inhaltliche wie auch personelle Überschneidungen, die die Lager klar aufzeigen…dazu reicht es aber nicht nur die GWR zu lesen …
        Es geht hier um die Kultur in der FAU.

      • emil permalink
        9. November 2011 07:40

        Keiner der Protagonisten in diesem „Historikerstreit“ ist Mitglied der FAU. Die ganze Sache eignet sich also eher wenig für FAU-Bashing. Vielleicht wäre es sinniger, lieber beim Thema zu bleiben und mal zu hören, was denn H. Döring zu den recht konkreten Hinweisen in der neuen GWR zu sagen hat. Dort steht ja recht genau, wann und wie er die Dokumente bekommen haben soll, die er angeblich gar nicht kennt. Letztlich ist das aber alles wahrrscheinlich eh nicht so wichtig, außer vielleicht für hundert Leute, die sich Flut der mehr oder weniger brauchbaren FAUD-Historienschinken ins Regal stellen oder die paar Dutzend, die sie auch wirklich lesen. Und natürlich die Autoren, denen ihre Veröffentlichungen das Recht auf Sozialversicherung über die Künstlersozialkasse verschaffen.

  2. HirnLogo permalink
    4. November 2011 12:55

    Schön um den heißen Brei herumgeredet … was wäre den das „Neue“ und was die „Verkalkungen“, die aufzubrechen wären?
    Bin gespannt, was jetzt wieder für „heiße Luft“ kommt.
    Und: Nelles war nie in der FAU, wäre mir neu … und Rübner schon gar nicht, dieser SKLAVEN-Hetzflegel.

    Eine Sauerei ist übrigens der redaktionelle „Rattenschwanz“ der GWR-Redaktion auf diese Gegendarstellung von Helge. Weil es keine Argumente bzw. Beweise für die infame Unterstellung von ‚copy & paste‘ gab, wurden einfach neue Beschuldigungen hinterhergeschoben, mal wieder ohne Datum etc. pp.
    Lassen wir die Herrschaften arbeitslosen Wissenschaftler mal einfach rechts liegen, da liegen sie ohnehin richtig mit ihren Anmaßungen und lächerlicher Kleinkarriertheit.

  3. 9. November 2011 15:55

    Bevor mensch die Gegendarstellung liest, sollte mensch vielleicht erst einmal den Text lesen, auf den sie sich bezieht. Hier findet sich zudem die in der Graswurzelrevolution Nr. 363 abgedruckte Gegendarstellung und der Redaktionsschwanz:
    http://www.graswurzel.net/362/syndikalismus.shtml

    • punk permalink
      11. November 2011 01:23

      sach mal jibts dein copy-and-paste-produkt schreibtischtäter oda wie dat hies noch im handel?

  4. Erika permalink
    9. November 2011 20:42

    Nelles?

    Den kenne ich doch irgendwoher…

    Das ist doch dieser Typ, der vor einigen Jahren meinte, daß der Klassenkampf vorbei sei.

    Klassenkampf, gar Syndikalismus, sei nur ein historisches Thema.
    (Aber da ist er ja nun der einzige und unangefochtene Spezialist…)

    Vor vielen Jahren stellte dieser Hobby-Historiker einen Aufsatz in Buchform vor:
    „Es lebt noch eine Flamme“.
    (Durchaus verdienstvoll, dieser Versuch über die Rheinländischen Anarchosyndikalisten.)
    Dennoch:

    Vielleicht sollte D. Nelles lieber weiter seine Kraft für seine Partei (B90/Die Grünen) aufwenden, statt anderer Leute Arbeit zu desavouieren.

  5. Anonymous permalink
    10. November 2011 02:40

    wer möchte eigentlich heutzutage gerne „redaktionsschwanz“ genannt werden?! die gefahr besteht durchaus nach so ner aufregung über die unsitte, gegendarstellungen als redaktion! – direkt darunter zu kommentieren!

    apropos, @ erika: seehr schön, das! dissen kann also auch stilvoll gemacht sein 😉

  6. quak permalink
    10. November 2011 18:52

    @Bernd:
    Mal ne ganz nebensächliche Frage: gab es bei dem „Redaktionsschwanz“ für den Döring denn ebenfalls die Möglichkeit auch auf diesen einzugehen? Mich würd ja mal glatt interessieren, was er dazu zu sagen hätte.

  7. quak permalink
    12. November 2011 02:45

    Wieso „Nebensache“?
    Weil es wichtigere Dinge gibt. Es gibt zum Beispiel die „Rechtsansprüche“ des Krupp-Erben H.Becker auf Rocker-Texte – in die sich die „Copy-Paste“-Lügenbehauptung nahtlos einreiht. Das anarchistische Medien sich für Bullen hergeben ist schon ein besonderer Fall. Daher ist die Frage nebensächlich. Denn es kommt nicht auf die Meinung eines Döring an. Oder siehst du das anders?

  8. Folkert permalink
    12. November 2011 12:16

    Es ist eine Unsitte aus der journalistischen Düngergrube – Gegendarstellungen zu kommentieren und sie dann auch noch „Rattenschwanz“ zu nennen. Wenn die Redaktion bei ihrer Darstellung bleibt, schreibt sie dies und nicht mehr.

    Hier geht es um nachgereichte völlig neue Anschuldigungen durch die GWR-Herrschaften einer ganz speziellen Seilschaft von Möchtegern-Hohepriestern der AS-Geschichte.

    • Bonaventura permalink
      13. November 2011 10:48

      „Redaktionsschwanz“ – aber sonst stimmt es …

      • punk permalink
        13. November 2011 16:21

        kanner sich gleich redaktionsschwanzuslongus nenn, der bernd schreibtischtätätätärääätäter a la copypaste.

  9. Yasmina permalink
    14. November 2011 12:02

    Wieviele Jahrzehnte ist der Bernd Drücke schon GWR-Boss? Ist ihm das nicht langsam peinlich und noch viel peinlicher dem Zeitungs“kollektiv“, dass sie nicht in der Lage sind, mal jemand anderes in diese Position rotieren zu lassen. Basisdemokratie gleich nullkommanull oder warten die auf den Protest ihrer LeserInnen? Kann mich daran erinnern, dass er Ende der 1990er die komplette Frauen/Lesbenredaktion rausgeekelt hatte.

  10. Erika permalink
    14. November 2011 21:13

    Helge Döring kann sich eigentlich bedanken. Eine bessere Empfehlung als ein Verriß von Herrn Nelles ist doch kaum vorstellbar!

  11. 14. November 2011 23:48

    Hei Leute, lasst doch diese unnötige Selbstzerfleischung einfach dort wo sie hingehört, auf den Müllhaufen der Geschichte. Ich habe mal sehr gern Dieter Nelles Buch „Es lebt noch eine Flamme“ veröffentlicht und ich lese sehr gern Helge Döhrings Arbeiten, der wirklich an vielen Punkten weiter gearbeitet hat und was das Schabenländle oder Bayern anbetrifft, eigentlich in die Tradition von Nelles/Klan sich eingebracht hat, deren Schwerpunkt eben im Rheinland/Wuppertal lag. Es ist doch kein Problem, wenn Quellen direkt aus Archiven oder Quellen aus Genossenbeständen, die sie aus Archiven haben genutzt werden. Letztlich verdanken alle viel dem Vertrauen das dem IISG in Amsterdam oder dem SAC Archiv oder dem Archiv in Warwick etc. von Altgenossen entgegengebracht wurde und dass dort die Nachlässe gut archiviert wurden. Es ist eigentlich nur eines wirklich wichtig, dass die Erkenntnisse und Inhalte möglichst Vielen bekannt werden und wieder in ein alltägliches Darumwissen übergehen. Alle die dazu beitragen sind doch willkommen, verwerflich ist doch nur eines, wenn welche ihr Wissen horten, ihre Rechte nicht zur Veröffentlichung nutzen oder andere, die etwas veröffentlichen wollen daran hindern. Über die Qualität der einzelnen Veröffentlichung kann und soll sich dann jede/jeder ja selbst Gedanken machen.

    Jedenfalls ist es auch eine Erkenntnis, dass marginalisierte politische Gruppen gern zur Selbstzerfleischung über kleine Wichtigkeiten neigen, wenn der Anarchosyndikalismus heute mehr bedeutet, dann lässt er diese Art der Auseinandersetzungen einfach rechts liegen und damit meine ich die copy-paste-Vorwürfe genauso wie die Angriffe gegen Bernd Drücke oder die z.T. persönlich gefärbten gegen Dieter Nelles.

    • 14. November 2011 23:52

      Schwabenländle

    • mistersweat permalink
      15. November 2011 17:58

      @ Alexander
      …der persönlich gefärbte Dieter Nelles… jeden falls seine Angriffe, denn es war Er, der angefangenhat, sowohl persönlich als auch überhaupt, an den Arbeiten anderer Leute rumzumäkeln- also einfach nur Täter und Erdulder in einen Topp werfen mag ich da nicht. Dieter Nelles selber ist bis dahin ja s behandelt worden, wie sichs gehört – nämlich in Ruhe gelassen.
      Und ihn hat auch danach niemand „Redaktionsschwanz“ genannt 😉

      Was Deine Aussagen zu der Recherche und den Quellen seit „es lebt noch..“ und folgende angeht, gebe ich Dir recht. Das sehe ich genauso. und denn sollte auch gut sein, da geb ich die auch recht.

  12. Bonaventura permalink
    16. November 2011 01:09

    Ich wiederhole nochmal: Dieter Nelles soll belegen, wo bei Helge Döhring „copy & paste“ stattgefunden hat – ein „würde den Rahmen der Rezension sprengen“ fällt unter ’nicht bewiesene Behauptungen‘ und damit auf den Behaupter zurück.
    Ob ihm Döhrings Schlußfolgerungen gefallen, ist eine andere Diskussion, die aber von Dieter Nelles nicht geführt wurde. Dieter Nelles hat sich bisher als solider Historiker bewiesen, dessen Bücher und Aufsätze ich immer mit Gewinn gelesen habe, und der vor allem weiß, wie es geht.
    Sein „Graswurzel“-Verriß (http://www.graswurzel.net/362/syndikalismus.shtml) ist allerdings der Versuch, die Reputation eines Fachkollegen, mit dem er offenbar in vielem nicht übereinstimmt, zu erledigen. Daß er nebenbei damit einem der wenigen Verlage schadet, die in nennenswertem Maße ein breites Spektrum libertär-sozialistische Literatur publiziert, sei nur am Rande bemerkt.
    Darüber, Alexander Celso, kann man auch nicht so einfach zur Tagesordnung übergehen. Da hat mistersweat völlig recht. Denn die GWR ist nun mal eine der wichtigsten Zeitschriften aus dem (nicht besonders großen) libertären Spektrum im deutschsprachigen Raum.

    Zum „Redaktionsschwanz“ der GWR hat Folkert alles Wesentliche gesagt. Trotzdem noch eine Anmerkung: Das Nachkarten mit neuen Beschuldigungen und neuen Beschuldigern ist nicht nur schlechter Stil, es scheint auch davon zu zeugen, daß die GWR sich nicht so sicher zu sein scheint, ob das, was Dieter Nelles insinuiert, auch beweisbar ist.

    Manchmal holt die Wahrheit, wenn sie denn die Stiefel angezogen hat, die Lüge trotzdem ein …

  13. Tonii Bernt permalink
    18. November 2011 00:31

    Offenbar entspannt sich die Diskussion hier ja mal, das sieht doch langsam mal nach einer seriösen Diskussion aus und nicht mehr nach Hin- und Hergepöbel. Ein paar Anmerkungen:

    1. Ich habe mal ein wenig auf DadA gesurft und man findet zwar Ähnlichkeiten in dem SyFo-Buch und dem Archiv, aber auch so viele Unterschiede, dass das durchaus ein Zufall aufgrund eben ähnlicher Rechercheergebnisse sein kann. Trotzdem frage ich mich, bzgl. der anderen Vorwürfe insb. des angeblich vorliegenden Manuskripts: Wieso sollte Dieter Nelles denn eigentlich bewusst lügen, was das betrifft? Dieter Nelles hat m.W. eine Stelle an der Uni Wuppertal, ist international wissenschaftlich nicht ganz schlecht aufgestellt, forscht m.w. nicht explizit zu den exakt genauen Themen. Helge Döhring ist also in keinster Weise Konkurrenz. Um die „wahre Geschichte des Anarchosyndikalismus“ innerhalb der Bewegung kann es m.E. auch nicht gehen, denn in diesem Sinne interveniert Dieter Nelles ja ansonsten auch nicht. (Wobei – da er ja ganz gut schreibt, man ihn durchaus mal nach Beiträgen fragen könnte…)
    2. Diesbzgl. würde mich auch mal interessieren, wie denn das Institut für Syndikalismusforschung so mit anderen Syndikalismusforschern zusammenarbeitet? Also Haug, Klan, Linse, Graf, Rübner? Laut dem Redaktionsschwanz der GWR gab es da ja Kontakte? Sind die abgebrochen? Warum?
    3. @Quak: Ich wage stark zu bezweifeln, dass der Link zur GWR-Rezension tatsächlich von eben jenem Bernd Drücke ist, der auch als Koordinationsredakteur der GWR fungiert…
    4. @Erika: Das ist interessant! Hat Dieter Nelles das schriftlich gemacht? Oder stammt das nur aus einem Vortrag oder so? Wie dem auch sei: Im ersten Falle würde mich die Quelle interessieren, im zweiten zumindest Details, hat er das begründet und wenn dann wie etc.?
    By the Way, da auf die Grünen-Mitgliedschaft von Dieter Nelles hingewiesen wurde: Ich glaube, aus dieser ganzen (oben aufgezählten) Historikerbagage ist niemand Anarchosyndikalist, oder? Belehrt mich eines besseren… ich finde das aber auch nicht weiter schlimm, wäre ja noch schöner, wenn man aus einer Syndikalismusforschung etwas macht, was nur AnarchosyndikalistInnen machen dürfen… was ja eh oftmals Selbstzuschreibung ist.
    5. @Quak: Woher denn die Info, dass Becker Krupp-Erbe ist?
    6. @Yasmina: Die GWR wird von einem Kollektiv herausgegeben, dass – durchaus basisdemokratisch – den Koordinationsredakteur (aus)wählt und einstellt. Bernd Drücke ist quasi Lohnarbeiter für diesen Herausgeberkreis. Nur hat die GWR offenbar kein Rotationsverfahren – bei einer Stelle ist das ja nun auch nicht üblich. Dafür bietet die GWR immerhin eine (wenn auch prekäre) finanzielle Perspektive, die die meisten anarchistischen Strukturen nicht hinbekommen (von wegen arbeitslose Wissenschaftler…). Wenn du mal alte GWRs im Vergleich sowohl inhaltlich wie auch vom Aspekt LayOut her durchblätterst, verstehst du, warum die an Bernd Drücke hängen… die „komplette Frauen/Lesben-Redaktion“, von der du sprichst, bestand aus einer Person, die schlicht ihre Arbeit entweder gar nicht gemacht hat oder ihre eigene „Schlampagne“ zu ernst genommen hat, sprich: geschlampt hat. Das Layout war unsäglich. Entsprechend hat auch nicht Bernd Drücke diese „gesamte Redaktion“ rausgeekelt, sondern der Hrsg.kreis hat sie quasi gekündigt.
    7. At last: Stimme mit Erika überein und widerspreche Bonaventura, was die Wirkung dieser Besprechung betrifft. Ein guter Verriss ist für einen Autoren allemal besser als eine schlechte Jubelrezension. Wenn man sich nun mal alles anschaut, was (zumindest zu den Schwarzen Scharen) an Rezensionen erschienen ist, von Faust, Kuhn, Nelles und Schuhmann, so wird das Werk doch heiß diskutiert und das müsste eigentlich doch viele potentielle LeserInnen neugierig machen. Also, ich tippe, „Schwarze Scharen“ ist bei AV bestimmt der Verkaufsrenner. Dafür, dass das Buch auch über diese Rezensionen von ein paar „Experten“ hinaus rezipiert wird, sprechen ja auch die vielen Rezensionen und die lebhafte Debatte hier.

  14. 18. November 2011 14:30

    Hier hinterlasse ich mal ein Statement von der facebook-seite der GWR, der Hintergrund dazu ist, dass Du bei fb jederzeit auch nachträglich was aus deinem Thread löschen kannst, von daher:

    Bernd Drücke
    Ihr Lieben, ich habe gerade mit dem Adninistrator dieser Seite abgesprochen, dass wir Spammer ab sofort aus dieser Gruppe kicken. Diese Facebook-Seite soll eine Werbung für die Zeitung Graswurzelrevolution sein. Durch den Spam von „Culture Jammer“, „Marietta Weiser“ u.a. entwickelt sie sich zum Gegenteil. Ich habe Admin Wolfram gebeten diese von ihm gegründete Seite zukünftig redaktionell zu pflegen und u.U. so einzustellen, dass Texte erst nach Sichtung durch den Admin (= Wolfram) zu lesen sind, damit hier keine sexistischen, verschwörungstheoretischen und rechten Sachen mehr gepostet werden können. Das funktioniert ja bei Wikipedia auch ganz gut.

    Schmied Stefan
    nur mal prophylaktisch: nein, das ist keine Zensur!

    meine Antwort:
    Michael Schroeder
    Bei wikipedia (Deutschland) isses sehr wohl Zensur, da die „Honoratioren“ dort einfach unsägliche Löschanträge stellen, wo soziale Bewegungen, Ereignisse etc. einfach mal als „nicht relevant“ klassifiziert werden! Von daher hinkt das Beispiel gewaltig. Nicht dass ich zu Wolfram, den ich schon urlange kenne, kein Vertrauen hätte! – aber wäre es nicht libertärer, unerträgliche Beiträge hinterher zu löschen und stattdessen einen Kommentar zu posten, warum da was gelöscht wurde? Das ist auf jeden Fall dann nachvollziehbarer. Und es wäre auch dynamischer , wenn der Anspruch „Diskussionsseite“ vor dem Anspruch „Werbung für ne Zeitung“ nicht zurück stände. Ich finde „Culture Jammer“ auch anstrengend, die Andere hab ich schlichtweg überlesen (womöglich war das sexistisch von mir 😉 ) – dennoch macht ihr da einen Schritt in eine spiessige Richtung, denke ich.

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